Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  6. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  7. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. Fällt die CDU erneut um?
  11. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Zukünftiger Berliner Erzbischof schreibt Vorab-Hirtenwort

14. Juni 2015 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der designierte Berliner Erzbischof, Heiner Koch, wendet sich an die Gläubigen seines zukünftigen Bistums - Amtseinführung ist Mitte September - Text in voller Länge


Berlin (kath.net/peb) „Mit all meinen Kräften werde ich mich bemühen, für die Menschen in unserem Bistum ein guter Hirte zu sein.“ Dies schrieb Bischof Heiner Koch, designierter Erzbischof von Berlin, in seinem Hirtenbrief an die Gläubigen seiner zukünftigen Diözese. Noch deutlich vor seinem am Amtsantritt am 19.9.2015 äußerte sich Koch bereits in einem Hirtenwort.

kath.net dokumentiert das Hirtenwort „Frohe, gespannte und zuversichtliche Erwartung“ des designierten Erzbischofs von Berlin, Bischof Heiner Koch, vom 8.6.2015 in voller Länge:

Liebe Schwestern und Brüder im Erzbistum Berlin!

Sofort nach meiner Ernennung zum Erzbischof von Berlin sende ich Ihnen einen herzlichen Gruß! Als Ihr Dompropst mich anrief und mir die Wahl des Domkapitels mitteilte, wurde es mir angesichts der Verbundenheit mit vielen Menschen in meinem Bistum Dresden-Meißen sehr schwer ums Herz. Aber nachdem ich mich vor Gott entschieden habe, dem Ruf nach Berlin zu folgen, wächst in mir die frohe, gespannte und zuversichtliche Erwartung auf unsere gemeinsame Zeit im Erzbistum Berlin. Ich danke dem Heiligen Vater für die Ernennung, Ihrem Domkapitel für die Wahl und Ihnen, die Sie für den neuen Erzbischof gebetet haben, für Ihr Gebet, um das ich Sie auch weiterhin bitte.

Vom Rhein führte mich mein Weg zur Elbe und nun weiter zur Spree: Vom gotischen Dom in Köln zur barocken Hofkirche in Dresden und nun zur klassizistischen St. Hedwigs-Kathedrale im Herzen Berlins. Welcher Reichtum des Lebens und des Glaubens steht hinter diesen Kirchen! Wie tief ist dabei die uns verbindende Einheit des Glaubens und der Kirche, wie tief die uns zu allen Zeiten und an allen Orten geschenkte Gegenwart Gottes, in der wir leben dürfen! „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4-5) Diese Worte aus dem Philipperbrief wählte ich bei meiner Bischofsweihe zu meinem Wahlspruch und werde ihn auch in Berlin im Glauben aus tiefem Herzen weitertragen.

Anfanghaft weiß ich um die so unterschiedliche Situation und die verschiedenartigen Herausforderungen unserer Kirche in Berlin, Brandenburg und Vorpommern mit ihren Stadt- und Landregionen. Ich bin froh, dass wir miteinander dieses Erzbistum Berlin bilden und unsere unterschiedlichen Prägungen, Lebens- und Glaubenserfahrungen und unsere Charismen in ein fruchtbares Miteinander einbringen können. Ich freue mich sehr auf unsere Begegnungen und unser aufmerksames Kennenlernen.


Im Dienst und im Amt des Bischofs wird die sakramentale Verbindung der Ortskirche mit Christus, mit dem Heiligen Vater und mit den Bischöfen und Gemeinden zu allen Zeiten und an allen Orten sichtbar. Mit ganzem Herzen übernehme ich die Verantwortung meines bischöflichen Amtes in Verbundenheit mit meinen Vorgängern Kardinal Woelki, Kardinal Sterzinsky und Kardinal Meisner, mit denen ich auf meinem bisherigen Lebensweg schon verbunden war. Gerne werde ich meinen Weg auch mit den Bischöfen und den Bistümern in unserer Metropolie gehen.

Mein erstes Jahr in Berlin wird das Jahr sein, das Papst Franziskus als ein Heiliges Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen hat. Hinter unserem Leben und dem Leben aller Menschen steht der gute Gott, der uns in seinem Herzen trägt und aus dessen Liebe wir nie fallen, nicht im Leben und nicht im Tod. Welch frohe Botschaft für alle Menschen! Sie ermutigt uns, auch mit den Menschen, die unseren Glauben nicht oder noch nicht teilen, Gottes Gegenwart zu entdecken. Auf die Begegnung mit Ihnen, den Ungetauften, freue ich mich. Vielleicht werden wir miteinander auf unserem Weg erfahren, dass nicht nur wir nach Gott fragen, sondern dass schon viel früher Gott nach uns fragt. Wahrscheinlich sind wir einander viel näher als wir es ahnen.

Voll Zuversicht sehe ich den Begegnungen mit unseren Schwestern und Brüdern in der Ökumene entgegen. Es ist gut, dass wir miteinander auf dem Weg sind, füreinander eine Bereicherung, und so einander helfen, den uns von Gott gegebenen Auftrag der Sendung um Gottes und der Menschen willen zu erfüllen. Ich grüße herzlich die jüdischen Gemeinden, die islamischen Gemeinschaften und alle, mit denen wir im interreligiösen Dialog verbunden sind.

In Berlin leben wir in der so lebendigen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Ich bin auf den Dialog mit den Menschen in den verschiedenen gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebensbereichen sehr gespannt. Ich bin froh, dass wir gemeinsam Verantwortung wahrnehmen und unsere demokratische Gesellschaft mit Leben zu füllen versuchen.

Mit all meinen Kräften werde ich mich bemühen, für die Menschen in unserem Bistum ein guter Hirte zu sein. Ich weiß um die Armut und Not vieler Menschen, die für uns als Christen eine Herausforderung und ein Herzensanliegen sind: in ihnen ist Gott uns ganz besonders nah.

Ich freue mich auch auf viele Begegnungen mit den Schwestern und Brüdern, die aus so vielen unterschiedlichen Ländern dieser Welt zu uns gekommen sind und mit ihrem ganzen Reichtum zu uns gehören und hoffe auf ein gutes Miteinander mit den Migranten und Flüchtlingen.

Nach den ersten Begegnungen mit den Verantwortlichen unseres Erzbistums erahne ich ein wenig die Herausforderungen, die sich uns in unserer Gesellschaft und in den verschiedenen Lebensbereichen unseres Bistums stellen. Ich bitte Sie um Ihre Bereitschaft, miteinander diese Herausforderungen anzugehen mit all´ den Gaben, die Gott uns geschenkt hat, und mit der Zuversicht des Glaubens, dass Gott mit uns geht und sein Geist uns Anteil gibt an seiner schöpferischen Kraft. Wir befinden uns in einem Prozess der Überlegung, wie wir inhaltlich und strukturell den Weg der Kirche und ihren Sendungsauftrag zu den Menschen hin weitergehen sollen: „Wo Glauben Raum gewinnt“. Gerne gehe ich mit Ihnen diesen Weg, uns unserer Berufung vor Gott neu bewusst zu werden und gemeinsam mit allen Gemeinden, Gemeinschaften und Einrichtungen in unserem Erzbistum nach Wegen zu suchen, das Wort Gottes in unserer Zeit den Menschen nahe zu bringen. Diesem Ziel müssen alle personellen, strukturellen und finanziellen Entscheidungen kraftvoll dienen.

In Leipzig durfte ich vor wenigen Wochen die dortige Propsteikirche im Herzen der Stadt weihen. Unsere St. Hedwigs-Kathedrale steht ebenso mitten im Zentrum Berlins. Ihre Sanierung steht dringend an, verbunden mit Überlegungen zu ihrer Umgestaltung. Vielleicht ist dies ein Zeichen für die noch viel größere Aufgabe, die vor uns liegt: miteinander Gott die Ehre zu geben und für die Menschen in unserer Gesellschaft offen und einladend Kirche zu sein. Ich hoffe, dass wir so mit ihnen die Erfahrung teilen können, dass Gott mitten unter uns lebt und den Weg unseres Lebens mit uns geht. Es wäre mein Herzensanliegen, dass die Zeit der baulichen Erneuerung auch eine Zeit der geistlichen und gemeinschaftlichen Auferbauung werde.

Voller Erwartung, Spannung und Zuversicht möchte ich mich mit Ihnen auf meinen Weg als Erzbischof des Erzbistums Berlin begeben.

Bis dahin wünsche ich Ihnen von Herzen eine gute Sommerzeit!

Gott segne uns alle und unseren gemeinsamen Weg!
Ihr neuer Erzbischof

Dr. Heiner Koch

Pressekonferenz Bischof Koch zum Wechsel nach Berlin


Bischof Heiner Koch (Dresden-Meißen) über Nightfever und über die Minderheitensituation der Christen/Katholiken im Bistum Dresden-Meißen (Einführung Subregens Andreas Süß)


Foto Bischof Koch (c) Bistum Dresden/M. Kasiske



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Erzbistum Berlin

  1. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  2. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  3. Der Erzbischof von Berlin ist rücktrittsreif!
  4. Berlin: Priester niedergeschlagen und während der Messe angegriffen
  5. „Souveränität im Umgang mit Kritik sieht aber wohl doch anders aus“
  6. Erzbischof Koch/Twitter: „Interessant auch, dass @MonsignoreCorpa @ErzbistumBerlin blockiert hat“
  7. Diese „Weihe ist Hingabe des Erzbistums Berlin und seiner Menschen an Jesus und Maria“
  8. Erzbistum Berlin plant Weihe „an das Heiligste Herz Jesu und Mariä“
  9. Erzbistum Berlin dementiert Fake-News über Erzbischof Koch
  10. 'Das sieht man auch in der evangelischen Kirche'






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  7. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  11. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  12. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  13. Allgemeine Ratlosigkeit
  14. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  15. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz