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Die Bedeutung der Zeit der Verlobung

27. Mai 2015 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: Es gibt keine ‚Express-Ehe’. Die Schönheit des Wegs der Verlobung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Spruch des Herrn: Ich traue dich mir an auf ewig; / ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, / von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an / um den Brautpreis meiner Treue: / Dann wirst du den Herrn erkennen“ (Hos 2,21-22).

In Fortsetzung seiner Katechesenreihe über die Familie setzte sich Papst Franziskus bei der heutigen Generalaudienz vor rund 30.000 Pilgern und Besuchern mit dem Thema und der Bedeutung der Verlobung auseinander.

Der Papst betonte, dass die Verlobung eine wichtige Zeit sei, um die Berufung und Entscheidung zur Ehe zu prüfen. Die Verlobten müssten gemeinsam an ihrer Liebe „arbeiten“, sich kennenlernen, von- und miteinander lernen.

Der lebenslange Liebesbund zwischen Mann und Frau „kann nicht einfach improvisiert werden“. Er müsse gelernt und geformt werden. Es gebe keine „Express-Ehe“. Wer verlange, alles und sofort zu haben, gebe bei der ersten Schwierigkeit, die sich einstelle, oder bei der erst besten Gelegenheit auch alles und sofort auf.


Man könne nicht auf Vertrauen, Treue und Selbsthingabe hoffen, wenn man gewohnt sei, die Liebe als eine Art Zusatz zum körperlich-geistigen Wohl zu konsumieren.

Die Kirche bewahre die Unterscheidung zwischen Verlobtsein und Verheiratetsein, dies im Hinblick auf die Ernsthaftigkeit des Prüfens. Die Gesellschaft heute schenke dagegen diesem wichtigen Abschnitt kaum Beachtung. Andererseits würden denen, die heiraten und eine Familie gründen wollten, unzählige Hindernisse in den Weg gelegt.

Franziskus unterstrich die Wichtigkeit der Ehekurse für die Vorbereitung. Oft seien sie die einzige Gelegenheit, dass zukünftige Ehepaare tiefer gehend über ihre Erfahrung nachdächten: „Denn wie viele von ihnen, die manchmal sogar lange schon zusammenleben, kennen sich nicht wirklich“.

Gerade deshalb sollte die Verlobung als Zeit des gegenseitigen Kennenlernens und Gestaltens eines gemeinsamen Plans für das Leben neu aufgewertet werden. Wichtig sei auch das Zeugnis christlicher Eheleute.

Die Ehevorbereitung müsse dann auf das Wesentliche abzielen: „das Lesen der Heiligen Schrift, das Gebet zuhause und beim Gottesdienst, die Beichte, die Kommunion, die Nächstenliebe und die Unterstützung der Armen“. All das bereite darauf vor, die Trauung nicht weltlich, sondern christlich zu feiern.

Franziskus erinnerte an das Meisterwerk des italienischen Schriftstellers Alessandro Manzoni „Die Verlobten“ („I promessi sposi) und unterstrich, dass es für die jungen Menschen notwendig sei, dieses Werk zu lesen, das von zwei Verlobten und ihrem schwierigen Weg voller Hindernisse spreche, bis sie zur Ehe gekommen seien. Das „Meisterwerk der Verlobung“ dürfe daher nicht vernachlässigt werden, um zu lernen, die Schönheit, aber auch den Schmerz, das Leiden und die Treue der Verlobten zu kennen.

Abschließend betete der Papst zusammen mit den Gläubigen auf dem Platz zur Heiligen Familie ein „Gegrüßt seist du, Maria“ für alle Verlobten, damit sie die Schönheit dieses Weges hin zur Ehe erkennten: „Und den Verlobten, die hier auf dem Platz sind: einen guten Weg der Verlobung!“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich heiße ich alle deutschsprachigen Pilger willkommen. Ich begrüße den Familienbund des Bistums Würzburg in Begleitung von Bischof Friedhelm Hofmann sowie die vielen Gruppen von Jugendlichen, besonders die Firmlinge aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart und die Ministranten aus Berchtesgaden. Der Heilige Geist mache euch immer mehr zu freudigen Zeugen des Evangeliums und der Liebe Christi. Von Herzen segne ich euch alle.

Video der Generalaudienz (ohne deutschsprachigen Kommentar)




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