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Brauchen Seminaristen 'Artenschutz'?

26. April 2015 in Spirituelles, 7 Lesermeinungen
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Die Pfarrgemeinden stehen in einer dringlichen Pflicht: Auch ohne die Priesteramtskandidaten zu verhätscheln, brauchen diese das Wohlwollen und die Bestätigung der Gläubigen. Zum „Tag der geistlichen Berufe“. Von Paul Josef Kardinal Cordes


Vatikan (kath.net/Die Tagespost) Vor meiner Berufung in den Vatikan war ich vier Jahre lang Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Die Spendung des Firmsakraments und die Visitation der Pfarreien machten den Hauptinhalt meines Dienstes aus. Durch andere angeregt, bat ich nach einiger Zeit die priesterlichen Mitbrüder, beim Besuch der jeweiligen Dekanate auch eine Begegnung von jungen Leuten zu organisieren, die sich für Priester- und Ordensberufe interessierten. Der Zustrom war nicht eben berauschend, aber der kleine Kreis half zu dichten Gesprächen und zu großer Aufrichtigkeit. Meine erste Frage war meistens: „Was sagen Bekannte oder Klassenkameraden, wenn sie hören, dass Ihr Euch mit dem Priesterberuf befasst?“ Durchwegs kam die Antwort: „Fast alle warnen oder sind dagegen.“ Allerdings auch: „Nur unsere Oma macht mir Mut.“ Schon diese Information weckte in der Runde eine wichtige Einsicht: Es liegt nicht an meiner Person, wenn andere meine Wahl dieses Berufs missbilligen; der Beruf als solcher weckt Vorbehalte, ist gefährlich, erscheint abseitig oder verstiegen. Die Begegnungen waren wohl schon hilfreich, weil sie diese Einsicht erbrachten. Später hörte ich mehr als einmal, sie hätten bei dem einen oder andern dazu beigetragen, sich für das Priestertum zu entscheiden.

2. Inzwischen wurde in der Kirche viel unternommen, die Hemmschwelle gegenüber der Wahl des Weihesakramentes zu senken. Seminarist zu sein, macht nicht länger zum Exoten. Die deutschen Bischöfe richteten für ihre Diözesen Zentren der Berufungspastoral ein. In den allermeisten Diözesen wurde der „Tag der offenen Tür“ eingeführt: Seminaristen empfangen in ihren Häusern Neugierige, sprechen mit ihnen und bauen Vorurteile ab gegen die Welt der „Priesterzöglinge“. In dieser „Tagespost“ kommen regelmäßig junge Leute zur Sprache, die den Sprung in dieses „ kalte Wasser“ gewagt haben. Neue Geistliche Bewegungen – etwa das Neukatechumenat – nehmen den Schwung der „Weltjugendtage“ auf und halten nach den begeisternden Liturgien mit dem Papst und der dichten Erfahrung des gemeinsamen Gebets ihre Mitglieder an , sich zu fragen, ob Gott sie vielleicht für einem Beruf erwählt hat.

3. Der Eintritt ins Priesterseminar ist freilich nur der Beginn eines Weges; dessen Ziel liegt noch fern. Doch ihn unter Gleichgesinnten und in Begleitung erfahrener Priester zu gehen, hat sich sehr bewährt. In den Niederlanden hatte man nach dem Vaticanum II all diese Häuser leichtfertig aufgelöst. Im letzten Jahr durfte ich dann in Roduc den Gedenktag – den „Dies natalis“ - der Wiedereröffnung des Seminars mitfeiern. Der Dank für die neue Kraftquelle des Glaubens im Nachbarland war in allen Gesichtern zu lesen.

4. Vorrangig ist der neue Lebensabschnitt vom Studium bestimmt. Bislang mochten das Gottesverhältnis und die Hinneigung zum Priestertum verschwommen sein oder nur dem Gefühl entstammen. Die Theologie kann dann die Motive auf die Ebene des Denkens heben. Sie gibt Glauben und Beruf schärfere Konturen, führt ein in die faszinierende Welt von Christi Heilswerks und schärft den Blick auf Gott und seine Kirche. Hatte den Kandidaten bislang vielleicht eine zarte Nähe zu Jesus bewegt, so wird er gern die Chance zu genauerem Wissen nutzen; Vertrautheit möchte ja immer auch Genaueres wissen. Bei solchem Wachstum im Glauben sind lästige, vielleicht schmerzhafte „Häutungen“ unvermeidlich. Auch mag es sein, dass der Seminarist auf einen akademischen Lehrer trifft, der sich in Kirchen- und Glaubenskritik gefällt. So entwickelt sich Reife. Und das Gespräch mit den Studien-Kollegen und den verantwortlichen Priestern gibt neue Festigkeit.


5. Generell ist die geistliche Begleitung durch kluge Seelsorger kaum zu überschätzen. So viele Lebenswege von Heiligen sind dafür ein Beispiel. Die Heilige Teresa von Avila, Lehrerin der Kirche, ist nicht ohne sie zu denken. Und der protestantische Glaubenszeuge Dietrich Bonhoeffer sagt: „Christus spricht klarer im Mund des Bruders als im eigenen Herzen.“ Besonderen Rang erhält sie in der sakramentalen Versöhnung, wenn ein Priester im Namen Christi den Beichtenden von seinen Sünden losspricht. Die Kirche kennt kaum eine andere Möglichkeit, dass ein Christ sich so rückhaltlos in das Licht Gottes stellt und dass er so befreiend Gottes Barmherzigkeit erfährt. Deshalb muss es dringend wieder einen zentralen Ort in der Gemeinde-Pastoral bekommen. Umso stärker war ich betroffen, als vor einiger Zeit Mitbrüder erwähnten, dass nicht alle Seminare zur regelmäßigen Beichte führten. Nur wer selbst die Lossprechung erfahren hat, kann auch für ihre Frucht gewinnen.

6. Nach anfänglichem Enthusiasmus mag der Seminarist während der Ausbildung versucht sein, sich bequem einzurichten. In ihrem Realismus mahnt ja die Bibel die Berufenen, nicht von der „ersten Liebe“ abzulassen (Offb 2,4). Dazu kommt, dass Priesteramtskandidaten dünn gesät sind. In den Augen der Bischöfe gelten sie folglich als kostbar, und die Diözese räumt ihnen möglichst alle äußeren Hindernisse aus dem Weg. Das kann verbürgerlichen. Dennoch wird heute zweifelsohne der unchristliche Gegenwind der Öffentlichkeit Kandidaten dagegen wappnen, dass ihr Berufsziel sich zu einem banalen Brotberuf verwässert.

7. Eine andere Entstellung priesterlichen Dienstes ist hingegen eher möglich. Sie hat sogar nicht zuletzt wegen des chronischen Priestermangels in einigen Schweizer, in deutschen, österreichischen und italienischen Diözesen schon Fuß gefasst. Bürokratische Kapazität, Strukturspiele und renommierte Unternehmensberater bereiteten ihr dort den Boden: der Priester wird als Figur auf dem Schachbrett der Institution Kirche gesehen; Soziologie bestimmt ihre Optik. Für den Kirchendienst hat ein Funktionär zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, damit die angesetzte Veranstaltung besetzt ist und das System in Gang bleibt. Fehlt er, so schafft die Kirche durch die Stiftung neuer Funktionsträger Ersatz. Dafür braucht man keine Seminarausbildung. Sie wäre vertane Zeit.

Freilich sind die Folgen alarmierend: Das Fundament für den Vollzug von Lehramt, Priesteramt und Hirtenamt ist nicht länger das von Christus gestiftete Weihesakrament. Administratoren verbiegen die Laientheologie des Vaticanums II, richten neue „Ämter“ ein und bewältigen aus angemaßter Kompetenz die meisten anfallenden Seelsorgeaufgaben. Ihr Vorgehen verbreitet unter den Gläubigen Verwirrung. Sie verzichten für die kirchliche Sendung auf die eigens von Herrn dafür angebotene Weihe-Gnade. So versuchen sie, dem Priestermangel zu wehren und verwässern das Sakrament. Der Kirche droht Selbstbeschädigung. Gott büßt gegenüber dem Säkularismus eine Festung ein: das geweihte Amt.

8. Schon in der frühen Kirche gab es offenbar keinen Überschuss von Dienern am Evangelium. Sonst hätte das Neue Testament wohl kaum Jesu Satz festgehalten: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige“. Und mit seinen Bedauern zeigt er Herr uns gleichzeitig an, von woher wir eine Bewältigung des Übels erhoffen dürfen: „Bittet daher den Herrn der Ernte, Arbeiter in seine Ernte zu senden“ (Mt 9,37). Auch wenn wir dem Problem der Rekrutierung von Priestern nicht apathisch zusehen dürfen: in keinem Fall wird uns Linderung gelingen, wenn wir Gott dabei aus dem Auge verlieren.

9. Die Gemeinden stehen demnach in einer dringlichen Pflicht: Auch ohne die Priesteramtskandidaten zu verhätscheln, brauchen diese das Wohlwollen und die Bestätigung der Gläubigen. Solche Überzeugung müssen sie spüren, da sie gewiss stärker dem öffentlichem Gegenwind ausgesetzt sind als die meisten von uns. Sie sind keineswegs Schmuddelkinder, vielmehr von Gott und vom Evangelium gewollt. Und alle nagenden Skandale machen dies Zertifikat nicht hinfällig.

10. Die Bezeichnung des Ausbildungsortes als Seminar ist von dem lateinischen Wort für „Pflanzstätte“ abgeleitet. Das kleine Samenkorn der Berufung muss aufgehen, heranwachsen und zu einer widerstandsfähigen Pflanze werden. Lediglich traditionelle und kulturelle Stützen reichen nicht länger hin, priesterliche Identität zu schaffen. Die unabdingbare Selbstsicherheit für die Sendung braucht eine klare theologische Grundlegung. Und sie hat in Jesu Botschaft wie auch in der kirchlichen Lehre vor allem des Vaticanum II verlässliche, hieb- und stichfeste Wurzeln. Nur sind diese den künftigen Priestern aufzuzeigen. Mir erscheint es bedauerlich, ja heute unverantwortlich, dass nicht alle Kandidaten in der Theologie des Weihesakraments tatsächlich Vorlesungen über das Weihesakrament hören; man sagt, ihre Zahl sei an den Fakultäten erkennbar geschrumpft und verdiene wohl kaum besonderen „Artenschutz“.

11. Schließlich muss noch das letzte Ziel eines Seminars benannt werden, dem die Methoden und Mittel zu dienen haben: das Gewinnen einer Freundschaftsbeziehung zum Du Jesu Christi. In dieser persönlichen Bindung liegt der maßgebliche Qualitätsausweis aller Vorbereitung. Gewiss ist sie vor allem eine Gnade. Dennoch wurde sie vom Herrn in feierlicher Form dreifach abgefragt, als er Petrus in sein Amt einsetzte: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese“ (Joh 21,15)? Demnach muss diese Liebe auch vom Kandidaten gewollt und gefördert werden. Wächst er in sie hinein, schenkt sie ihm tiefstes Glück und umfassende Erfüllung; denn er erfährt sich zum Mitarbeiter des Geliebten an der Erlösung der Mitmenschen.

Vor Jahren schrieb mir ein Mitbruder aus einem Land, in dem es noch die Todesstrafe gibt: „Vielleicht hast Du in diesen Tagen gelesen, dass man hier einen Deutschen hingerichtet hat. Ich sollte ihn auf den Tod vorbereiten. Du kannst Dir denken, welche Angst ich hatte. Aufgewühlt ging ich zu ihm. Wie es anstellen, dass er mich anhörte? Wie seine Bereitschaft gewinnen, dass er sich öffnet? Wie mit ihm über Gott sprechen?“ Dann fing er selbst an, über Gott zu sprechen. Ist das nicht wunderbar: Wenn wir Gott irgendwohin bringen wollen, ist er immer schon da.“

Gott ist immer schon da, wenn wir ihn irgendwohin bringen wollen. Das ist die Erfahrung, die Gottes Boten Mut macht und ihn belohnt.

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Warum Priester? Fällige Antworten mit Benedikt XVI., Augsburg 2009
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EWTN-Interview: Paul Josef Kardinal Cordes - Interviewer Paul Badde - Teil 1


Paul Josef Kardinal Cordes - Vortrag: Priesterliches Profil im 21. Jahrhundert


Foto Kardinal Cordes (c) Erzbistum Paderborn


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Lesermeinungen

 catolica 27. April 2015 
 

Wenn es Ziel des Priesterberufs sein soll,

riesige Pfarreienverbände zu verwalten, dann wundert es mich gar nicht, dass junge Männer mit Berufung nicht in die bischöflichen Seminare eintreten, sondern woanders ihren Weg gehen. Ich finde es schon sonderbar, dass nur die Zahlen der bischöflichen Seminare für Statistiken herangezogen werden, die anderen wie fssp, fssxp , SJM etc komplett ausgegrenzt werden. Hier würden Geistliche zur Verfügung stehen, wenn sie nur dürften.


4
 
 Marienzweig 27. April 2015 

Berufung - Fortsetzung

Vor einem halben Jahr bat er um ein Gespräch.
Darin vertraute er mir an, dass er Priester werden möchte, bat mich jedoch noch um Geheimhaltung.
Ich war tief bewegt.
Niemand, außer seine Mutter, der Pfarrer und der inzwischen zu uns gekommene Kaplan wissen bis jetzt davon. Mittlerweile hat er sich im Priesterseminar angemeldet.
N.N. ist noch sehr jung, aber tief überzeugt, dass dies sein Weg ist.
Es muss sich noch weisen, ob dies so ist.
Doch ein Priesterleben zu führen, traue ich ihm vollkommen zu.
In den letzten Monaten hat sich der junge Kaplan, ein Marienverehrer, in sehr positiver Weise um ihn angenommen. Parallel dazu habe ich gelernt, diesen jungen Menschen loszulassen.
Aber immer noch sind wir verbunden durch das Band des Glaubens und des Vertrauens, über zwei Generationen hinweg.

Meine Sorge ist jetzt nur, dass ihm im Priesterseminar durch modernistische Theologie genommen werden könnte, was bisher sein ganzes Glück war.
Ich hoffe, er kann standhalten!
Dafür bete ich.


4
 
 Marienzweig 27. April 2015 

Berufung

Als Aushilfsmesnerin fiel mir ein etwa 16-jähriger Ministrant auf, der ganz anders wirkte als alle anderen.
Nach einiger Zeit fasste ich mir ein Herz und fragte ihn, ob er gläubig sei.
"Ohne den Glauben würde ich das gar nicht tun. Ministrieren ist keine Freizeitbeschäftigung für mich, sondern Dienst."
Ich habe mich so darüber gefreut und ihn daraufhin ein wenig an die Hand genommen.
Wenn ich zu Einkehrtagen ging, fragte ich ihn, ob er mitkommen wolle.
All´ dies geschah ohne jeglichen Druck. Er sollte sich immer frei fühlen. Gerade dadurch entstand ein vertrauensvolles Verhältis zwischen dem Ministranten und mir, die ich seine Oma sein könnte. Ich ermöglichte ihm einige Male, auaußerhalb unserer Pfarrei ministrieren zu dürfen, u.a. in einer Wallfahrts- und einer Klosterkirche anlässlich einer Nachprimiz.
In unserem PGR jedoch löste er Ärger aus, weil er eine Kniebeuge machte, wenn er am Tabernakel vorbeikam.
Vorkonziliares Gebaren warf man ihm vor.
Doch auch der Pfarrer hielt zu ihm.


4
 
 Kleine Blume 27. April 2015 
 

Der hl. Pfarrer von Ars als Vorbild

Letztlich geht es darum, ob in der Priesterausbildung das Vorbild des hl. Pfarrers von Ars - "Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich will Dir den Weg zum Himmel zeigen" - noch relevant ist.


2
 
 ThomasMoore 27. April 2015 

Was nützen die Berufungen,

wenn sie dann anschließend auf dem Seminar und besonders in den theologischen Fakultäten nicht in ihrer Berufung gestärkt, sondern systematisch kaputtgemacht werden?
Mir hat ein Seminarist der ED München von seiner Zeit im Propädeutikum erzählt: Als er einen Dozenten darauf verwies, dass in seinen Unterlagen etwas anderes steht als im Katechismus, hat dieser kurzerhand den Katechismus in den Papierkorb geworfen. Die Geste zeigt wohl deutlich genug, was für ein Geist dort herrscht. Siehe hierzu auch die Artikelserie von Pfarrer Sieberer
http://www.kath.net/news/32823
In den Universitäten sieht es in der Regel so aus, dass das wiederholt werden muss, was der Professor sagt – also dass Maria keine Jungfrau ist, dass Jesus nicht wirklich auferstanden ist, usw. – was die „moderne“ Theologie halt so alles hergibt, sonst fällt man durch die Prüfung.
In den Pfarreien wird der Priester als Manager gesehen, der sich mit zig Gremiensitzungen herumschlagen muss. Wenigstens sind sie in meinem Heimatpfarre


5
 
 Suarez 27. April 2015 

Hirten und keine Manager des Glaubens

Wir sehen heute immer mehr Glaubensmanager in der Kirche, wobei die Aura des Glaubens deutlich ins Profane, ja Banale, abgleitet. Am Ende dieser Entwicklung steht dann der Sozialarbeiter, der als netter Kumpel den Beladenen auf die Schulter klopft und danach seiner Wege geht. Seel-Sorge ist über weite Strecken der Verwaltungs- und Gremienarbeit gewichen. Der Hirte soll seine Schafe nicht mehr hüten, sondern der "notwendigen Binnenpluralität des Katholischen" zum Durchbruch verhelfen. So wächst weder die Zahl der Hirte noch die der Schafe. Im Gegenteil, die wenigen Schafe, die noch den Weg in die Kirche suchen, verlaufen sich, weil ihnen der Glaubensweg immer undeutlicher wird und niemand da ist, der ihnen wieder Licht ins Dunkel bringt.

Kardinal Cordes sei gedankt, dass er so deutlich ausspricht, worauf es beim Hirten ankommt. Ohne wirkliche Berufung, ohne völlige Hingabe an Jesus Christus, bleibt der Priester am Ende Diener zweier Herren.


4
 
 Stefan Fleischer 26. April 2015 

Was das Seminar, was die Seminaristen brauchen

habe ich in den letzten Jahren nie mehr so treffend formuliert gefunden. Herzlichen Dank.
Auf der anderen Seite müssen wir aufpassen, dass wir neben den geweihten Amtsträgern (und den Ordensleuten) nicht noch viele andere kirchliche Berufe schaffen. Ein Aphoristiker hat es so formuliert:"Es gibt immer mehr kirchliche Berufe,darum immer weniger Berufungen."


8
 

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