Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Brötchentüten für die Demokratie
  13. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  14. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  15. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung

Unter guten Menschen des Glaubens

21. April 2015 in Weltkirche, 32 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wegen Missbrauchs-Vertuschung verurteilter Bischof tritt zurück - Robert Finn wurde zu einem Symbol für das Versagen der US-Kirche im Umgang mit dem Missbrauch von Minderjährigen. Von Thomas Spang (KNA)


Kansas City (kath.net/KNA) Die Opfer sexueller Übergriffe von Priestern im Mittleren Westen der USA haben schon lange auf das Abdanken des umstrittenen Bischofs gewartet. Genauer gesagt vier Jahre, seit sie zusammen mit Katholiken des Bistums Kansas City-Saint Joseph in einer Petition öffentlich den Rücktritt von Robert Finn (Archivfoto) verlangten. Im Mai 2011 hatten die Behörden den Priester Shawn Ratigan festgenommen, auf dessen Computer sich Kinderpornografie fand, die dieser zum Teil selber produziert hatte.

Robert Finn, seit 2005 Bistumsleiter, und andere Verantwortliche in der Diözese kehrten Hinweise auf das kriminelle Treiben des Priesters fünf Monate lang unter den Teppich - obwohl sie aufgrund einer Welle kostspieliger Missbrauchsprozesse gegen das Bistum sensibilisiert sein mussten. 2008 versuchte Bischof Finn das Thema mit einer zehn Millionen Dollar schweren Einigung mit 47 Klägern aus der Welt zu schaffen.

Als die Behörden dann Ermittlungen gegen Finn aufnahmen, fand er sich in einer unhaltbaren Position wieder. Das Gericht von Jackson County verurteilte ihn im September 2014 zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung, weil er es unterlassen hatte, Ratigan den Behörden umgehend zu melden. Finn war damit der erste Bischof, der strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen wurde. Der aus dem Priesteramt entfernte Ratigan verbüßt heute eine 50-jährige Haftstrafe.


Der Opferverband SNAP lobt die Entscheidung des Papstes, den Rücktritt des Bischofs anzunehmen, als einen «kleinen, aber verspäteten Schritt nach vorn». Nun sei es wichtig, auch die Helfer in der Diözese zur Verantwortung zu ziehen, die Finn bei der Vertuschung assistiert hätten. Solange dies nicht geschehe, seien Kinder in dem Bistum nicht sicher.

Die Organisation «BishopAccountability.org» spricht von 25 öffentlich beschuldigten Klerikern der Diözese, deren Fälle noch nicht geklärt seien. Die Ko-Vorsitzende Anne Barrett Doyle forderte Papst Franziskus auf, «öffentlich zu erklären, dass Finn wegen der Handhabung des Falls Ratigan und dem Versagen, Kinder zu schützen, abberufen worden ist».

Der Vatikan hatte in seiner offiziellen Mitteilung am Dienstag keinen Grund für die Entscheidung des Papstes genannt. Die Mitteilung verwies lediglich auf eine Vorschrift des katholischen Kirchenrechts, nach der ein Diözesanbischof zum Amtsverzicht «nachdrücklich gebeten» wird, wenn er wegen seiner angegriffenen Gesundheit oder aus einem «anderen schwerwiegenden Grund» seine Amtsgeschäfte nicht mehr ausführen kann.

Spekulationen zufolge soll der Bostoner Kardinal Sean O'Malley im Hintergrund eine Schlüsselrolle gespielt haben. In einem Interview
des Senders CBS erklärte der für die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Vatikan mitzuständige Kardinal im November, unter der neuen Null-Toleranz-Politik der Kirche in seinem Bistum Boston dürfte Finn nicht einmal als Lehrer in der Sonntagsschule arbeiten.

Der Sprecher des Bistums Kansas City-Saint Joseph, Jack Smith, nannte es «reinen Zufall», dass Finns Besuch im Vatikan mit dem Treffen der Missbrauchs-Kommission des Papstes am 13. April zusammenfiel. Gut denkbar, dass der 62-jährige Bischof in Rom Gelegenheit bekam, sich zu Ermittlungsergebnissen des kanadischen Erzbischofs Terrence Prendergast zu äußern, der vergangenen Herbst in Kansas nach dem Rechten schaute.

Bis zur Berufung eines Nachfolgers für Finn wird der Erzbischof der Nachbardiözese Kansas City in Kansas, Joseph Naumann, die Leitung übernehmen. In einem Schreiben an die Gläubigen heißt es, er bete dafür, «dass die kommenden Wochen und Monate eine Zeit der Gnade und der Heilung werden».

Der nach zehn Jahren im Amt zurückgetretene Bischof Finn äußerte sich ebenfalls in einer vom Bistum veröffentlichten Erklärung. «Es war eine Ehre und Freude für mich, hier unter so vielen guten Menschen des Glaubens dienen zu dürfen.»


Bishop Robert Finn, leader of the Kansas City-St. Joseph Diocese, has resigned


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauch

  1. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  2. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  3. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  4. Bistum Basel: Bischof Gmür räumt Fehler bei Missbrauchsfall ein
  5. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  6. Ex-Kardinal McCarrick in Wisconsin wegen sexueller Gewalt vor Gericht
  7. Fokolar-Bewegung veröffentlicht ersten Rechenschaftsbericht zu Missbrauch
  8. Führte die liberale Sexualpädagogik der 1960er Jahre zu Missbrauch?
  9. Wenn ein Belasteter am Amt kleben bleibt, hat sich eine glaubwürdige Aufarbeitung erledigt!
  10. Wehrt und vernetzt Euch!






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. Drei Nonnen für ein Halleluja
  4. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  5. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  11. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  12. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  13. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz