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Ettaler Pater gesteht Missbrauch - Bewährungsstrafe zugesagt

27. Februar 2015 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Ex-Benediktiner gestand, in mehr als 20 Fällen sexuelle Übergriffe gegen drei 12- bis 15-jährige Schüler verübt zu haben: Er hatte ihnen in die Hose gegriffen und sie am Geschlechtsteil gestreichelt – Stellungnahme der Benediktiner-Abtei Ettal


München (kath.net/KNA) Überraschende Wende im Ettaler Missbrauchsprozess: Nach der Zusage einer Bewährungsstrafe durch den Richter hat der angeklagte Benediktinerpater G. (44) am Donnerstag vor dem Landgericht München II ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Bei einer von der Verteidigung angestrengten Verständigung stellte das Gericht für diesen Fall eine Gefängnisstrafe von nicht mehr als zwei Jahren in Aussicht, die für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden könne. Der Angeklagte erklärte sich mit der Auflage einer ambulanten Sexualtherapie einverstanden.

Das weitere Verfahren kann dadurch erheblich abgekürzt werden, weil sich die Vernehmung vieler Zeugen damit erübrigt hat. Das gilt auch für führende Mitglieder der Ettaler Klostergemeinschaft. Mit einem Urteil ist am 11. März zu rechnen.


Mit seinem Geständnis bekannte sich der Benediktiner im Sinne der Anklage für schuldig. Er räumte über seinen Anwalt ein, als Internatspräfekt in Kloster Ettal zwischen 2001 und 2005 in mehr als 20 Fällen sexuelle Übergriffe gegen drei 12- bis 15-jährige Schüler (Symbolfoto) verübt zu haben. Der Ordensmann griff den Minderjährigen in die Hose und streichelte sie über längere Zeit am Geschlechtsteil.

Ein weiterer angeklagter versuchter Missbrauch spielt für das Strafmaß keine Rolle. Deshalb wurde das Verfahren in diesem Fall vorläufig eingestellt. Zum Prozessauftakt hatte der Ordensmann nur Distanzlosigkeiten gegenüber seinen ehemaligen Schützlingen eingeräumt und alle vorgeworfenen Straftaten kategorisch bestritten.

Als strafmildernd wertete das Gericht außer dem Geständnis, dass der Angeklagte bisher nicht vorbestraft sei. Seine Opfer hätten keine erheblichen körperlichen oder psychischen Verletzungen davongetragen. Die Taten lägen schon weit zurück. Das Verfahren dauere schon fünf Jahre. Außerdem drohten dem Priester weitere Strafen durch die katholische Kirche. Der Angeklagte lebt schon seit mehreren Jahren nicht mehr im Kloster.

kath.net dokumentiert die Stellungnahme der Benedictiner Abtei Ettal vom 26.2.2015 23 Uhr in voller Länge:
Mit Entsetzen mussten wir erfahren, dass Pater G. einen Großteil der gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt hat. „Dass die Opfer über die erlittenen Übergriffe hinaus so viele Jahre auf Gerechtigkeit warten mussten und sogar einem langwierigen Verfahren ausgesetzt waren, erschüttert uns und tut uns zutiefst leid“ sagt Abt Barnabas. Wir sind selbst äußerst enttäuscht, dass Pater G. uns über einen so langen Zeitraum hinweg die Wahrheit verschwiegen hat.

Wir werden umgehend im Vatikan das kirchenrechtlich vorgesehene Verfahren einleiten. Pater G., der seit 2010 nicht mehr im Kloster lebt und keine Seelsorgeaufgaben wahrnehmen darf, muss damit rechnen, sobald das Urteil vorliegt, endgültig aus dem Priesteramt entlassen zu werden.

Copyright für das Material der KNA: (C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Reform 3. März 2015 
 

@CkH

Das Problem ist, dass genau Einlassungen wie "nur" 20 Fälle oder Priester missbrauchen doch weitaus weniger als der Durchschnitt, die Einischt in das Fehlverhalten innerhalb der katholischen Kirche verhindert, das Problem kleingeredet wird und die katholische Kirche weiter in Misskredit bringt.

Wann wird endlich verstanden, dass die Missbrauchsfälle - die, die überhaupt ans Tageslicht kommen - die Spitze des Eisberges sind und der größte Teil noch immer unter der Oberfläche schlummert. Welches zusätzliche unendliche Leid wird den Opfern so täglich zugemutet?


0
 
 Antas 27. Februar 2015 
 

Ekelhaft und Widerlich. Gleichzeitig tun mir die Menschen leid, die nicht frei sind und sich von der Sünde zum Sklaven machen lassen. Ist nicht deswegen Jesus gekommen? Um uns unter anderem auch frei zu machen? Wie viel mehr weint Jesus wenn ein Mensch, dessen Hände heilig sind, weil er Jesus zu uns bringt, so viel Unheil anrichtet? Ich bete für die misshandelten und hoffe inständig, dass der Herr ihnen Trost spendet. p.s. wir müssen uns keine Gedanken machen, wie der Mann gerichtet wird. Überlassen wir das Jesus und leben das Evangelium. Einverstanden?


1
 
 urserolu 27. Februar 2015 
 

@CkH

"Nur" 20 Fälle? "Nur" cirka jeden Monat einmal hat sich der Pater nicht beherrscht. Ihr "Nur" ist grauenhaft zynisch!


3
 
 Palüm 27. Februar 2015 
 

@CkH

Pardon, aber die Gleichstellung von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlen und Ehebruch ist infam. Wenn Sie dann die Opfer noch der Lüge zichtigen, überschreiten Sie eine moralische und sittliche Grenze. Sie machen den Täter zum Opfer. Der Täter ist natürlich ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Wie er in Zukunft damit umgeht, ist eine Sache. Die Opfer zu verleumden eine andere. Wer Täter schützt und sein Vergehen verteidigt oder verharmlost, macht sich zum Mittäter! Die Kirche sollte sich in erster Linie um die Opfer ihrer fehlgeleiteten Hirten kümmern und nicht die falschen Hirten in Schutz nehmen.


7
 
 CkH 27. Februar 2015 
 

@bücherwurm

Ach? Das ist also ein Sünder, der von der göttlichen Barmherzigkeit per Mehrheitsbeschluss ausgeschlossen wird? Sollte in der Erklärung eines Klosters nicht auch dies zum Ausdruck kommen, dass wir diesem Menschen - ja gerade ihm - die volle Einsicht und Umkehr und Gottes unendliche Gnade und Barmherzigkeit wünschen? Dürfen also nur Sünder diese Barmherzigkeit beanspruchen, die die Ehe brechen? Ehrlich gesagt fehlt etwas an dieser Sache: Entweder haben sich andere Betroffene nicht gemeldet oder aber..warum gerade in diesen drei Jahren an genau diesen drei Jungen? Wenn jemand dieser abartigen Neigung anhängt, warum hat er Sie dann so konzentriet in "nur" 20 Fällen in 3 Jahren ausbrechen lassen?
In unserer Gesellschaft geht es aber in Fällen sexeuller Abartigkeiten schon lange nicht mehr um Hilfe, Verständis und Unterstützung, sondern entweder "alles ist erlaubt" (50shades) oder "verdammenswürdig". Und doch ist dieser Täter ein Mensch mit seinen Fehlern und Schwächen!


1
 
 Maxim 27. Februar 2015 
 

Christoph 71

Sie verurteilen nur! Schreien aber auf der anderen Seite nach Gerechtigkeit und dann wieder nach Barmherzigkeit.
Schreiben Sie uns doch einmal, wie Sie vorgegangen wären über den langen Zeitraum.
Ich war länge Zeit in klösterlichen Schulen bzw.kirchlichen Heim.


1
 
 Christoph (1971) 27. Februar 2015 
 

Ettal ist unmöglich

Es ist doch nicht glaubwürdig, dass Pater Georg Ross als Präfekt unter der Leitung von Direktor Pater Paulus Koci in Ettal über mehrere Jahre den Missbrauch den er jetzt eingstanden hatte, unbemerkt vollzogen hat. Immerhin haben ihn die Mönche deswegen bereits 2005 von seiner Erziehertätigkeit abgezogen. Jetzt mit einer solchen hinterhältigen Erklärung an die Öffentlichkeit heranzutreten und schnell ihm durch Rom das Priesteramt zu entziehen, ist unchristlich und unbarmherzig! Mich kotzt diese Doppelmoral in der Kirche immer mehr an. Ich bin seit drei Jahren Pfarrgemeinderat - nicht mehr lange!


3
 
 Johannes Baptist 27. Februar 2015 
 

Hinweis auf eine brüderliche Barmherzigkeit

CkH verlangt schon ziemlich. Da missbraucht ein geistlicher sein Amt, seine Stellung, sein Ansehen und das Vertrauen der Eltern, der Mitbrüder usw. Und rückt nur mit der Wahrheit heraus, wenn ihm strafmildernde Umstände gewährt werden.
Vielleicht ist meine Sicht unbarmherzig, aber wenn man bedenkt, welchen Schaden solche Menschen am Glauben vieler angerichtet haben, würde ich mir schon mehr Sühne wünschen. Und ich meine damit freiwillige.


12
 
 bücherwurm 27. Februar 2015 

@CkH:

Feststellung der Moderation: hier gibt es - da offenbar der Angeklagte diese Taten tatsächlich begangen hat - ZU RECHT keinen Hinweis auf Barmherzigkeit!


7
 
 CkH 27. Februar 2015 
 

Jaja..

und natürlich gibt es hier keinerlei Hinweis auf eine brüderliche Barmherzigkeit, mit der wir dem armen Sünder jetzt begegnen müssen. Nein, für "solche Leute" gibt es keine Toleranz und keine christliche Nächstenliebe.


3
 

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