Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Brötchentüten für die Demokratie
  13. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  14. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  15. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung

Religiöse Aspekte in der Islamdiskussion nach den Pariser Morden

30. Jänner 2015 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Die Politik der Anbiederung an islamische Erwartungen mit der Preisgabe eigener kultureller Standards verhindert geradezu die angestrebte Integration.“ Gastkommentar des evangelischen Oberkirchenrates i.R. Klaus Baschang


Karlsruhe (kath.net) Bei uns ist ein kultureller Relativismus aufgekommen, der sich und anderen verbietet, Unterschiede zwischen den Religionen überhaupt wahrzunehmen. Einer sehr oberflächlichen Kenntnis des Christentums wird als interessante Alternative der Islam als ursprunghafte Friedensreligion angeboten, deren Gewaltaktivitäten nur auf einem Irrtum beruhe. Dabei kann man in jedem Schulbuch den Unterschied zwischen den beiden Religionsbegründern gerade in der Gewaltfrage nachlesen, so man das denn will.

Dieser kulturelle Relativismus beruht gewiss auch auf einer Bekenntnisschwäche der christlichen Kirchen. Das geht allerdings viel mehr auf das Konto der pluralistischen EKD als des zentral organisierten und ritualstarken Katholizismus. Diese Entwicklung trifft die Kirchen hart. Sie können sich dem Terror der Vielfaltsideologie kaum entziehen. Toleranz wird gegen profilierte Eigenposition gestellt. Dabei weckt der Verzicht auf erkennbare Profilbildung doch nur Misstrauen und führt dann zum Ende von Toleranz.

Man muss natürlich zwischen Religionssystemen und Religionsangehörigen unterscheiden. Im Protestantismus geschieht das relativ locker, sonst gäbe es nicht so viele Freikirchen, in der katholischen Kirche sehr viel zurückhaltender. Der Islam leugnet solche Trennung. Darum setzt er die Scharia weltlichem Recht voran und stellt seine eigene Menschenrechtskonvention von Kairo 1948 unter Scharia-Vorbehalt.


Das Wissen darüber ist leider nicht weit verbreitet, auch nicht tiefer begründet. So kommt es zu vorauseilendem Gehorsam. ALDI nimmt eine Flüssigseife vom Markt, weil darauf eine Moschee abgebildet ist. Etwa die Hälfte der Bundesländer hat irgendwelche islamischen Vereinigungen als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt – aus nachvollziehbaren pragmatischen Gründen zwecks Ermöglichung von muslimischem Religionsunterreicht in unseren Schulen und in deutscher Sprache, aber ohne verfassungsrechtliche Prüfung, ob damit nicht die Unterscheidung von Religion und Staatsordnung berührt ist. Es gibt noch wesentlich mehr Beispiele dafür, dass der Islam längst zu Deutschland „gehört“. Sie werden aber kaum publik gemacht - die Schere im Kopf der Medien.

Was aber bedeutet dieses „gehört zu Deutschland“? Historisch ist es eindeutig falsch. Ist damit gemeint, dass diese Religion inzwischen Deutschland „prägt“, so wie wir vom Christentum einschließlich Judentum (und den Konflikten zwischen beiden) geprägt wurden? Wollen wir also Mohammed als verpflichtendes Lebensvorbild für unsere muslimischen Mitbürger, Sondergerichtsbarkeit für diese, Mehrehe, Frauen mit minderer Würde gegenüber den Männern, Sonderregeln für die Kinder beim Sportunterricht in den Schulen, Ersetzung christlicher Feiertagsnamen durch religiös neutrale usw.?

Zur Kultur des Abendlandes gehörte immer, dass Minderheiten in der Mehrheitsgesellschaft eigenen Raum hatten. In ihm konnten sie ihre Herkunft pflegen und sich ihrer vergewissern, bis dann eine oder zwei Generationen später die volle Integration erfolgt ist. Die Integration misslingt aber, wenn Mehrheitsgesellschaften die abweichenden Lebensregeln der Minderheiten sich zu eigen machen wollen oder müssen. Die Politik der Anbiederung an islamische Erwartungen mit der Preisgabe eigener kultureller Standards verhindert geradezu die angestrebte Integration.

Die verbalen Friedensbekundungen der islamischen Verbandsfunktionäre und ihre gemeinsamen Auftritte mit der Kanzlerin und dem Bundespräsidenten taugen nichts, weil sie den kulturellen Relativismus auch noch fördern. Sie würden erst hilfreich, wenn endlich eigene Aufgaben der muslimischen Gemeinden benannt würden, mit denen sie in ihren Reihen Integration fördern: Pflege der deutschen Sprache in den Familien, Frauenbildung in den Moscheen, Gewaltprävention im Koranunterricht, Demos gegen Verfolgung Andersgläubiger in islamischen Ländern, Ausbildung und Anstellung der Imame unabhängig von der Türkei usw.

Politik und Kirchen würden mit solchen Erwartungen an die Verbände diejenigen gebildeten und zumeist auch gläubigen Muslime unter uns unterstützen, die sich dafür einsetzen, die Gewaltelemente aus dieser Religion zu entfernen. Seyran Ates, Necla Kelek, Ayaan Hirsi Ali, Hamed Abdel-Samad und andere. Man kann auch davon ausgehen, dass die Mehrheit der unter uns lebenden Muslime ihren Glauben relativ un-dogmatisch lebt und an einer solchen „Reformation und Aufklärung” des Islam, wie gerne gesagt wird, durchaus interessiert wäre.

Klaus Baschang wurde 1976 zum Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Baden berufen, von 1991 bis 1998 war Baschang zudem ständiger Stellvertreter des Landesbischofs.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  2. Bistum Hildesheim: Kein Verständnis für Kritik an Auftritt eines Imams bei Abschlussfeier
  3. Imam mit Verbindung zur IGMG predigt bei Abschlussfeier einer katholischen Schule
  4. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  5. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  6. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  7. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  10. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  13. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  14. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz