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Vertiefung der interreligiösen und ökumenischen Zusammenarbeit

13. Jänner 2015 in Aktuelles, 29 Lesermeinungen
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Papst Franziskus begegnet den Vertretern der anderen Religionen. Aufruf, die Grundsätze des Friedens und der Koexistenz, die sich in jeder Religion finden, uneingeschränkt zu leben und Gewalttaten zu verurteilen, wenn sie begangen werden


Rom (kath.net) Als zweiten Programmpunkt seiner Apostolischen Reise nach Sri Lanka besuchte Papst Franziskus am späten Nachmittag die „Bandaranaike Memorial International Conference Hall“, wo er mit den Vertretern der verschiedenen Religionen zusammentraf.

„Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die katholische Kirche ihre hohe und beständige Achtung gegenüber anderen Religionen erklärt und betont, dass sie „nichts von alledem ablehnt, was in diesen Religionen wahr und heilig ist“ (Nostra aetate 2). Sie hat eine hohe Wertschätzung für deren Lebens- und Handlungsweisen, für deren Gebote und Lehren. Meinerseits möchte ich die aufrichtige Ehrerbietung der Kirche Ihnen, Ihren Traditionen und Ihren Überzeugungen gegenüber nochmals bestätigen.“

„Wie die Erfahrung gezeigt hat, müssen dieser Dialog und diese Begegnung, um erfolgreich zu sein, auf eine vollständige und freimütige Darlegung der jeweiligen Überzeugungen gegründet sein. Gewiss wird dieser Dialog deutlich machen, wie verschieden unsere Glaubensüberzeugungen, Traditionen und Gewohnheiten sind. Doch wenn wir in der Darlegung unserer Überzeugungen ehrlich sind, werden wir deutlicher zu sehen vermögen, was wir gemeinsam haben. Neue Wege werden sich öffnen für gegenseitige Wertschätzung, Zusammenarbeit und sogar Freundschaft.“

„Wir müssen unsere Gemeinschaften klar und unzweideutig auffordern, die Grundsätze des Friedens und der Koexistenz, die sich in jeder Religion finden, uneingeschränkt zu leben und Gewalttaten zu verurteilen, wenn sie begangen werden.“


kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Franziskus bei der Interreligiösen Begegnung in der Bandaranaike Memorial International Conference Hall:

Liebe Freunde,

ich bin dankbar für die Gelegenheit, an dieser Begegnung teilzunehmen, welche unter anderen die vier größten Religionsgemeinschaften zusammenführt, die für das Leben in Sri Lanka wesentlich sind: Buddhismus, Hinduismus, Islam und Christentum. Ich danke Ihnen für Ihre Anwesenheit und für Ihren herzlichen Empfang. Ich danke auch denen, die Gebete und Segenswünsche vorgebracht haben, und in besonderer Weise drücke ich Bischof Cletus Chandrasiri Perera und dem ehrwürdigen Vigithasiri Niyangoda Thero meinen Dank aus für ihre freundlichen Worte.


Ich bin auf den Spuren meiner Vorgänger, der Päpste Paul VI. und Johannes Paul II., nach Sri Lanka gekommen, um die große Liebe und das Interesse zu zeigen, welche die katholische Kirche für Sri Lanka hegt. Eine besondere Gnade ist es für mich, hier die katholische Gemeinschaft zu besuchen, sie in ihrem christlichen Glauben zu stärken, mit ihnen zu beten und ihre Freuden und Leiden zu teilen. Es ist ebenso eine Gnade, mit Ihnen allen, Männern und Frauen dieser großen religiösen Traditionen, zusammen zu sein, die Sie mit uns das Verlangen nach Weisheit, Wahrheit und Heiligkeit teilen.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat die katholische Kirche ihre hohe und beständige Achtung gegenüber anderen Religionen erklärt und betont, dass sie » nichts von alledem ablehnt, was in diesen Religionen wahr und heilig ist « (Nostra aetate 2). Sie hat eine hohe Wertschätzung für deren Lebens- und Handlungsweisen, für deren Gebote und Lehren. Meinerseits möchte ich die aufrichtige Ehrerbietung der Kirche Ihnen, Ihren Traditionen und Ihren Überzeugungen gegenüber nochmals bestätigen.

In diesem Geist der Ehrerbietung möchte die katholische Kirche mit Ihnen und allen Menschen guten Willens in dem Bemühen um das Wohl aller Bürger Sri Lankas zusammenarbeiten. Ich hoffe, dass mein Besuch dazu beitragen wird, die verschiedenen Formen interreligiöser und ökumenischer Zusammenarbeit, die in den letzten Jahren verwirklicht wurden, zu fördern und zu vertiefen.

Diese lobenswerten Initiativen haben Gelegenheiten zum Dialog geboten, der wesentlich ist, wenn wir einander kennen, verstehen und achten wollen. Wie jedoch die Erfahrung gezeigt hat, müssen dieser Dialog und diese Begegnung, um erfolgreich zu sein, auf eine vollständige und freimütige Darlegung der jeweiligen Überzeugungen gegründet sein. Gewiss wird dieser Dialog deutlich machen, wie verschieden unsere Glaubensüberzeugungen, Traditionen und Gewohnheiten sind. Doch wenn wir in der Darlegung unserer Überzeugungen ehrlich sind, werden wir deutlicher zu sehen vermögen, was wir gemeinsam haben. Neue Wege werden sich öffnen für gegenseitige Wertschätzung, Zusammenarbeit und sogar Freundschaft.

Solche positiven Entwicklungen in den interreligiösen und ökumenischen Beziehungen gewinnen in Sri Lanka eine besondere Bedeutung und Dringlichkeit. Zu viele Jahre lang sind die Menschen dieses Landes Opfer von inneren Unruhen und Gewalt gewesen. Was jetzt notwendig ist, sind Heilung und Einheit, nicht mehr Konflikt und Spaltung. Sicher ist die Förderung von Heilung und Einheit eine edle Aufgabe, zu der alle verpflichtet sind, denen das Wohl des Landes und letztlich der ganzen Menschheitsfamilie am Herzen liegt. Es ist meine Hoffnung, dass die interreligiöse und die ökumenische Zusammenarbeit zeigen wird, dass man weder seine ethnische noch seine religiöse Identität aufgeben muss, um mit den Brüdern und Schwestern in Harmonie zu leben.

Wie viele Wege gibt es für die Anhänger der verschiedenen Religionen, diesen Dienst zu leisten! Wie zahlreich sind die Bedürfnisse, die mit dem heilenden Balsam der brüderlichen Solidarität versorgt werden müssen! Ich denke besonders an die materiellen und spirituellen Bedürfnisse der Armen, der Notleidenden, derer, die sich nach einem Wort des Trostes und der Hoffnung sehnen. Hier denke ich auch an die vielen Familien, die immer noch um den Verlust ihrer Lieben trauern.

Vor allem, wie viele Menschen guten Willens sind in diesem Moment der Geschichte Ihres Landes darum bemüht, die moralischen Grundlagen der Gesellschaft als Ganzer wieder aufzubauen? Möge der sich ausweitende Geist der Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der verschiedenen Religionsgemeinschaften seinen Ausdruck finden in einem Engagement, die Versöhnung aller Bürger Sri Lankas in den Mittelpunkt jeder Bemühung um Erneuerung der Gesellschaft und der Institutionen zu stellen. Um des Friedens willen darf man niemals zulassen, dass religiöse Überzeugungen zur Rechtfertigung von Gewalt und Krieg missbraucht werden. Wir müssen unsere Gemeinschaften klar und unzweideutig auffordern, die Grundsätze des Friedens und der Koexistenz, die sich in jeder Religion finden, uneingeschränkt zu leben und Gewalttaten zu verurteilen, wenn sie begangen werden.

Liebe Freunde, ich danke Ihnen noch einmal für Ihren großherzigen Empfang und für Ihre Aufmerksamkeit. Möge diese brüderliche Begegnung uns alle in unseren Bemühungen bestärken, in Harmonie zu leben und den Segen des Friedens zu verbreiten.

Papst Franziskus in Sri Lanka: Begegnung mit nichtchristlichen Religionsvertretern (ohne Übersetzung)




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