Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Eine Gemeinschaft, die bemerkt, wenn SIE fehlen
  2. Leo XIV. empfing erstmals den DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing
  3. Kirchenrechtler Schüller befürchtet: Der gesamte Synodal-Prozess in Deutschland steht auf der Kippe
  4. Benediktiner in Solignac: Erfolgreiche Wiederbelebung monastischen Lebens im französischen Limousin
  5. Ich fühlte mich endlich zu Hause!“
  6. Frühere finnische Innenministerin Räsänen muss wegen Bibel-Zitat erneut vor Gericht
  7. „Die christliche Caritas ist eine wirksame Methode der Evangelisierung“
  8. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  9. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  10. Papst Leo XIV. empfing Isaac Herzog, den Präsidenten von Israel
  11. UN-Sonderberichterstatterin: Leihmutterschaft ist Gewalt gegen Frauen und Kinder
  12. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  13. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  14. Britische Polizisten nehmen Komiker wegen trans-kritischer Wortmeldungen auf X fest
  15. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘

Der Realitätsverlust in Politik und Kirche

8. Jänner 2015 in Kommentar, 65 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Warum hat man Angst vor der Angst der Demonstranten in Dresden?“ Gastkommentar von Theologieprofessor em. Hubert Windisch


Freiburg (kath.net) Der momentanen Aufregung in Politik und Kirche nach muss Pegida eine enorme Provokation für Deutschland sein. Man könnte meinen, der Leibhaftige selbst sei in Dresden am Werk, wenn man die teils aggressiven, teils gehässigen Äußerungen von Politikern, Kirchenleuten und Vertretern der Medien zu den Montagsdemonstrationen von Pegida hört oder liest. Dabei galt lange Zeit Politik à la BILD als unseriös, und die Kirche verstand sich in der Vergangenheit immer auch als kritische Instanz zum Staat und zu den Parteien. Wozu eine Empörungsallianz von Kirche und Staat heutzutage allerdings gegenüber Bürgern, die von einem Grundrecht Gebrauch machen, auf lächerliche Weise fähig ist, zeigt die populistische Aktion „Licht aus für den Kölner Dom“. Welch ein Mangel an Souveränität. Warum hat man Angst vor der Angst der Demonstranten in Dresden?

Vielleicht ist diese oft rein emotionale Reaktion auf Pegida ein Zeichen dafür, dass diese paar Leute in Dresden an einer Karte ziehen, die ein ganzes, in vielen Jahrzehnten aufgebautes Kartenhaus zum Einsturz bringen könnte – ein Kartenhaus der Täuschung und Selbsttäuschung in Politik und Kirche vor allem in Bezug auf den Islam und seine Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Denn die politische und leider auch kirchliche Rede über die Fakten stimmt nicht mehr mit den Fakten selbst überein. Man braucht doch nur den Hauptstadtbrief Nr. 126 des Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky (SPD) über die islamischen Zustände in Berlin-Neukölln zu lesen; oder die Aussagen von Hans-Werner Sinn, dem Präsidenten des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung in München, über die ökonomischen Effekte der Migration in Deutschland zu debattieren; oder die statistischen Angaben zu reflektieren, wonach die zehn stärksten Herkunftsländer von Flüchtlingen (vom Statistischen Bundesamt auch Top Ten genannt) allesamt muslimisch geprägt sind; oder die erschreckende Tatsache zur Kenntnis zu nehmen, dass die Juden nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa die Koffer packen; oder auf die Aussagen von Flüchtlingen zu achten, dass sie von türkischen Häfen aus von Schlepperbanden ins Mittelmeer geschickt wurden und es nicht sicher sei, dass sich unter ihnen auch IS-Kämpfer befunden hätten; oder die Berichte von Polizisten, Lehrern und Richtern über ihre Erfahrungen mit der islamischen Welt bei uns gelten zu lassen; oder den ständig wiederkehrenden Hinweis des Verfassungsschutzes, dass die größte Gefahr für Deutschland von islamischen Terrorgruppen ausginge, ernst zu nehmen und vieles mehr – man würde etwas zurückhaltender und vorsichtiger im arroganten Urteil über Pegida, das bisweilen sehr stark an den Chargon der ehemaligen DDR-Nomenklatura erinnert. Die meisten Leute in Dresden treibt die Angst vor dem um sich greifenden Realitätsverlust in Politik und Kirche und einer damit einhergehenden Islamisierung um. Und diese Angst darf sein.


Es stellt sich die Frage, wie offen bzw. tolerant darf eine Gesellschaft sein, damit sie eine offene bzw. tolerante Gesellschaft bleibt. Die Antwort darauf kann nur in der Suche nach der Wahrheit der Fakten gegeben werden, die Thomas von Aquin an verschiedenen Stellen seines unnachahmlichen theologischen Werkes als das Zueinander von Intellekt und Wirklichkeit (adaequatio intellectus ad rem) bezeichnet, wobei der Zugriff des Intellekts auf die Wirklichkeit zuallererst ein Wahrnehmen dessen, was ist, und nicht eine Konstruktion von Wirklichkeit bedeutet. Das Hören und Sehen in Bezug auf die Fakten muss also funktionieren bzw. geschult und kultiviert werden, ansonsten entstehen (politische und kirchliche) Kartenhäuser. Und aus Fakten werden Floskeln. Sehr wohl kann der Ausgriff des Intellekts auf die Wirklichkeit beeinträchtigt sein, sei es durch Dummheit oder durch Bosheit. Es kommt dann zu falschen Erkenntnissen oder zu Lügen. Oft sind die Ergebnisse der Wahrheitssuche eine Mischung von Dummheit und Bosheit. Ein krasses Beispiel dafür bietet der vom Genderwahn geprägte Sexualkundeunterricht der Vielfalt, der an den Schulen Nordrhein-Westfalens und demnächst Baden-Württembergs eingeführt werden soll. Viele Eltern laufen gegen eine derartige Ideologisierung ihrer Kinder Sturm. Wann gehen die Bischöfe auf die Straße? Warum schaltet man am Kölner Dom das Licht nicht aus?

Kehren wir zur Grundfrage zurück: Welchen Islam kann unsere Gesellschaft verkraften? Sicher kann man auf diese Frage nicht mit dem dümmlich-undifferenzierten Satz eines ehemaligen Bundespräsidenten, für den er auch noch den Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing überreicht bekam, antworten: Der Islam gehört zu Deutschland. Man muss vielmehr die kritische Frage mit all ihren Konsequenzen stellen, ob sich der Islam bei uns ausdrücklich vom Gewaltpotential seines Gründers Mohammed und des Korans distanziert oder nicht. Wollen wir die Scharia in Deutschland oder Parallelwelten im Bildungsbereich und in der Justiz? Wollen wir einen anderen Staat? Wollen wir, dass die Schreckensvisionen von Michel Houellebecq in seinem Roman „Soumission“ (Unterwerfung) Wirklichkeit werden? Auch wenn Heinz Buschkowsky mit seiner Erfahrung „Wer sagt, wie es ist, sieht sich Repressalien ausgesetzt“ in der augenblicklichen Debatte wenig Mut zur Stellungnahme macht, muss es möglich sein, diese Fragen zu stellen, ohne als Islamfeind oder islamophob verteufelt zu werden. Es könnte sonst dazu kommen, dass Köln bald Neukölln heißt und am Kölner Dom endgültig die Lichter ausgehen.

Professor Hubert Windisch hatte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 den Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg inne.

Kurzvideo: Der Kölner Dom macht als Protest gegen Pegida und Kögida das Licht aus



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  2. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  3. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  4. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  5. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  6. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  7. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  8. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“
  9. CNN-Moderator Chris Cuomo: Amerikaner "brauchen keine Hilfe von oben"
  10. Fridays For Future Weimar: „Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt“






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Leo XIV. empfing erstmals den DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing
  3. Kirchenrechtler Schüller befürchtet: Der gesamte Synodal-Prozess in Deutschland steht auf der Kippe
  4. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  5. Eine Gemeinschaft, die bemerkt, wenn SIE fehlen
  6. Benediktiner in Solignac: Erfolgreiche Wiederbelebung monastischen Lebens im französischen Limousin
  7. Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati
  8. Frühere finnische Innenministerin Räsänen muss wegen Bibel-Zitat erneut vor Gericht
  9. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  10. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  11. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  12. Großbritannien: König Charles III. besucht das Arbeitszimmer von John Henry Newman
  13. Ich fühlte mich endlich zu Hause!“
  14. Mutig und treu: Serie „Star Trek“ enthüllt, dass Captain Pike Christ ist
  15. UN-Sonderberichterstatterin: Leihmutterschaft ist Gewalt gegen Frauen und Kinder

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz