Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Maria - Causa Salutis
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. Wenn der Papst die Kardinäle ruft

Was ist eigentlich der Staat Israel?

12. Dezember 2014 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zum geplanten Gesetz, nach dem Israel als „Nationalstaat des jüdischen Volkes“ erklärt werden soll. Von Johannes Gerloff (idea)


Jerusalem (kath.net/idea) Die Wurzeln des jüdischen Volkes lassen sich 4.000 Jahre zurückverfolgen. Genauso alt ist der Slogan der Gegner Israels: „Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!“ (Psalm 83,5). Während Europas Parlamente Palästina als unabhängigen Staat anerkennen, verkündigt dessen Präsident, „6 Millionen Palästinenser“ wollten in ihre Häuser nach Israel zurückkehren – er selbst eingeschlossen.

Das jüdische Volk kämpft um seine Existenz

Deshalb sieht sich das jüdische Volk als Minderheit, die um ihre Existenz kämpft. Auf diesem Hintergrund muss das geplante Gesetz, das „Israel als Nationalstaat des jüdischen Volkes“ erklärt, beurteilt werden. Wirklich Neues findet sich darin nicht. Schon die Unabhängigkeitserklärung Israels aus dem Jahr 1948 spricht von einem Nationalstaat des jüdischen Volkes, genau wie der UNO-Teilungsplan (1947), das Völkerbundmandat (1922) oder die Balfour-Erklärung (1917).


Israel als Nationalstaat der Juden

Das Problem ist: Die Unabhängigkeitserklärung hat keinen rechtlich bindenden Charakter. Der Staat Israel hat keine Verfassung, nur ein paar Grundgesetze. Diesen will Premierminister Netanjahu jetzt ein weiteres hinzufügen, das Israel als Nationalstaat der Juden definiert. Für die jüdischen wie nichtjüdischen Bürger des Staates Israel ändert das praktisch gar nichts. Das Gesetz garantiert dem jüdischen Volk lediglich, was das Grundgesetz der Bundesrepublik dem deutschen Volk garantiert.

Die Spannungen zwischen Religion und Demokratie

Viele Länder gewähren Menschen mit einem bestimmten ethnischen Hintergrund vereinfachte Einwanderungsbedingungen. Dazu gehört auch die Bundesrepublik Deutschland, etwa im Blick auf die Wolga-Deutschen. Ein Drittel aller Länder weltweit hat religiöse Symbole in seinen Flaggen. 31 Staaten bekennen sich so zum Christentum, 21 zum Islam, 11 zu südamerikanischen oder asiatischen Religionen – ganz ungeachtet der andersgläubigen Minderheiten in diesen Ländern. Insofern ist Israels Rückkehrrecht für Juden wie auch die Flagge mit den jüdischen Symbolen zwar einzigartig, aber nichts Besonderes. 57 Staaten weltweit bezeichnen sich als muslimische Staaten und haben sich genau wie Israel mit der Spannung zwischen Religion und Demokratie auseinanderzusetzen – sofern eine Demokratie überhaupt in ihrem Interesse liegt.

Der eigentliche Adressat sind die Palästinenser

Eigentlicher Adressat der umstrittenen Gesetzesinitiative sind die Palästinenser, die „Israel niemals als jüdischen Staat anerkennen“ wollen. Sollte diese ständig wiederholte Aussage von Präsident Abbas wahr sein, käme sie einer Absage an die Zwei-Staaten-Lösung gleich. Deshalb müssten alle, die eine Lösung des Nahostkonflikts in 2 Staaten sehen, einen Gesetzestext, der Israel zum Nationalstaat des jüdischen Volkes neben einem Nationalstaat des palästinensischen Volkes erklärt, eigentlich freudig begrüßen.

Der Autor, Johannes Gerloff (Jerusalem), ist Nahost-Korrespondent des Christlichen Medienverbundes KEP.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Israel

  1. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  2. Israels Botschaft kritisiert Vatikan-Äußerungen zum 7. Oktober
  3. Vatikan fordert Ende der Spirale aus Hass und Gewalt im Nahen Osten
  4. Christen stehen auf der Seite von Israel!
  5. Geschwister der Gaza-Geiseln: "Wir geben nicht auf"
  6. 'Antisemitisch, verwerflich und völlig lächerlich'
  7. Bedauert Franziskus die Eliminierung eines der schlimmsten Verbrecher des Planeten?
  8. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  9. Gaza-Fotografen waren über Anschläge auf Israel vorab informiert
  10. 'Bring Him Home'






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  5. Papst spricht mit Traditionalisten-Bischof
  6. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  7. Ein brasilianisches Modell wird Nonne und erobert die sozialen Netzwerke
  8. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  9. Liturgie – ein „katholischer Queer-Gottesdienst“ – oder kirchliche „Identitätspolitik“
  10. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  11. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  12. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  13. Auch Erzbistum Köln geht auf Distanz zum umstrittenen DBK-Papier über sexuelle Orientierung
  14. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  15. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz