Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  4. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  5. „Sind wir noch katholisch?“
  6. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  7. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  8. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. "Die Macht der Dummheit"
  11. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  12. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  13. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  14. Josef Grünwidl wird Erzbischof von Wien
  15. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex

Abschied vom 'Bilderbuchgott', hin zum Gott der Bibel

19. November 2014 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Schick beim „Tag der Orden“: „Gott suchen und dem Gottesdienst nichts vorziehen ist wichtigster Dienst des geweihten Lebens"


Bamberg (kath.net/bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, sich von den Vorstellungen des selbstgemachten „Bilderbuchgottes“ zu lösen. „Wir müssen weg vom „Bilderbuchgott“ und hin zum Gott der Bibel, die es verbietet, sich ein Bild von Gott zu machen“, sagte Schick am Samstag beim „Tag der Orden“ in Bamberg. Der Gott der Statuen, Bilder und Bücher sei nicht kompatibel mit den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Erfahrungen der Menschen unserer Zeit.

Selbst die Vorstellungen von Gott als Vater wie ein überhöhter menschlicher Vater, als Allmächtiger wie ein allgewaltiger weltlicher Herrscher, als Beschützer wie ein allgegenwärtiger großer Bruder oder als Schöpfer im Sinne eines menschlichen Erfinders von Patenten und Gebrauchsgegenständen für unser Leben seien brüchig und zwiespältig. „Sie werfen heute mehr Unverständnis und Fragen auf, als dass sie Verständnis für Gott und Antworten auf die Frage nach Gott geben“, so Schick. „Der Gott der Bibel ist eine Wirklichkeit, die sich zwar unserem Begreifen entzieht, aber wahr ist und auch wirkt“, sagte Bischof Schick und zitierte den hl. Augustinus mit den Worten: „Wenn du es begreifst, ist es nicht Gott.“


Der Erzbischof fügte hinzu: „Wir müssen Gott in der Stille, bei der Betrachtung der Heiligen Schrift, im Gebet und Gottesdienst sowie in der Begegnung mit den Armen suchen.“ So werde uns offenbar, dass der Glaube an Gott Glauben daran sei, dass alles im Leben und in der Geschichte einen Sinn hat, von unbegreiflicher Liebe umfangen ist und einem Ziel zustrebt. Die Suche nach diesem Gott, in die die Menschen hineingenommen werden, sei die Aufgabe des gottgeweihten Lebens. „Gottgeweihte sind immer Gottsucher, nie Gottbesitzer. Sie bleiben Fragende und haben keine glatten Antworten, sie sind mehr Hörende als Redende.“

Die Suche nach Gott und die Feier von Gottesdiensten werden in der heutigen Zeit der Säkularisation immer wichtiger. Dass Gott immer mehr aus dem Bewusstsein der Menschen verschwinde, geschehe meist nicht bewusst und willentlich. „Unsere Welt ist so voller Welt, dass für Gott kein Platz ist. Er verschwindet still und leise, ohne Abschied“, stellte Schick fest. Das Genießen, das Haben, der Erwerb in der irdischen Welt ließen nicht mehr an die Freuden und das Glück in einer anderen Welt denken. Zugleich gerieten die Menschen aber dadurch, dass es für sie nur diese Welt gebe, immer mehr ins Hamsterrad von Haben und Genießen, und die Welt heute werde dabei immer härter und kälter. Die Bedeutung des geweihten Lebens und der Orden sowie der Ordenshäuser steige; sie müssten aber ihre primären Aufgaben wieder mehr wahrnehmen: Gott suchen und dabei die Menschen mitnehmen, Gottesdienst feiern und dazu die Menschen einladen. Ordensleute müssten dem Trend zur Säkularisation entgegenwirken, indem sie Gott suchen und dem Gottesdienst nichts vorziehen.

„Wir leben in einer Welt der großen geistigen Neuorientierungen, nicht zuletzt im Hinblick auf Gott, Religion, geistliches Leben und kirchliches Handeln.“ Neuorientierung sei nie leicht, verlange Abschied und Neubeginn. „Aber es ist auch reizvoll und schön, aufzubrechen und sich neu einzubringen“, sagte Erzbischof Schick. Das Jahr der Orden, das am Christkönigssonntag 2014 beginnt, soll diese Neuorientierung voranbringen und dem geweihten Leben wieder mehr Bedeutung in Kirche und Gesellschaft geben.

kath.net-Buchtipp
Glaubenswege: Mein Weg ins Ordensleben
Herausgeber: Petra Lorleberg
Vorwort von Abt Maximilian Heim OCist
154 Seiten; Paperback
Dip3 Bildungsservice Gmbh 2013
ISBN 978-3-902686-85-5
Preis 9.80 EUR
Bestellmöglichkeit im kathShop und in jeder anderen Buchhandlung

Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Orden

  1. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  2. Papst an Orden: "Gehorsam ist eine Schule der Freiheit in der Liebe"
  3. Die Anfänge des Mönchtums in Ost und West - Teil 1
  4. Die Dominikanerinnen der hl. Cecilia – eine Kongregation ‚in Christus und seiner Kirche verwurzelt'
  5. Papst will keine Ordensfrauen mit "Essiggesicht"
  6. ‚Unlösbare Konflikte’ – Klarissen geben Kloster in Bautzen auf
  7. Vatikan sichert sich weitere Befugnisse bei Ordensneugründung
  8. Demokratische Republik Kongo: Entführte Ordensschwester wieder frei
  9. Demokratische Republik Kongo: Ordensschwester entführt
  10. Sie diente der Kirche - Mutter Julia Verhaeghe






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  4. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  5. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  6. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  7. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  8. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  9. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  10. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  11. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  12. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  13. Josef Grünwidl wird Erzbischof von Wien
  14. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  15. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz