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Leo Cardinal Scheffczyk: Entschiedener Glaube - befreiende Wahrheit

5. April 2003 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Ein Gespräch über das Katholische und die Kirche mit Peter Christoph Düren - Ein "Pflicht"-Buch für Katholiken


Schon lange ist erkennbar, dass viele päpstliche Vorgaben in Deutschlandgrundsätzlich erst einmal ignoriert werden, wie nicht nur die von 1995-2000praktizierte Verzögerungstaktik in der Frage der Schwangerenberatung gezeigthat, sondern auch an der anhaltenden Weigerung der deutschen Bischöfedeutlich wird, die "Instruktion zu einigen Fragen der Mitarbeit der Laien amDienst der Priester" (1997) in der Praxis zu realisieren.Zum ersten Mal setzt sich nun einer der höchsten Vertreter des deutschenKatholizismus über die allgemeine kirchliche Schweigespirale hinweg, die dieKluft zwischen der katholischen Lehre und der kirchlichen Praxis zuvertuschen versucht.Scheffczyk erinnert an den Brief aus dem Jahr 2001 an die deutschenKardinäle, in dem der Papst auf den desolaten Zustand in den deutschenDiözesen hinweist, und greift die dringende Bitte des Papstes auf, endlichdie "Laieninstruktion" umzusetzen. Der Papstbrief, der hierzulande nahezuvöllig ignoriert wurde, enthält klare päpstliche Weisungen, die der Kardinalim vorliegenden Buch erläutert.Bei diesen Analysen und Lösungsansätzen werden wohl beim katholischenEstablishment die Alarmglocken schrillen, denn die Ausführungen schreiengeradezu nach einer radikalen Umkehr der kirchlichen Pastoral und derBesinnung auf das katholische Proprium.

Sind die hochinstitutionalisierten deutschen Diözesen im Blick auf dieGlaubenspraxis und die Treue zur Lehre und Ordnung der Kirche nur getünchteGräber? Bistümer, in denen die Lebendigkeit des Glaubens an der Anzahl derkirchlich organisierten Laiengremien gemessen wird, aber die Treue zumpäpstlichen Lehr- und Leitungsamt verpönt ist, können wohl nicht als intakteOrtskirchen gelten. Doch es geht nicht nur um äußere Ordnung, vielmehr istauch die Bedeutung sakramentaler Gnadenvermittlung aus dem kirchlichenBewusstsein weithin verschwunden, was der fast völlige Verlust desBußsakramentes und die allgemeine Annahme einer "Erlösung aller Menschen"belegen. Der weitgehende Ausfall der eucharistischen Anbetung und derVerlust der priesterlichen Identität sind weitere Mosaiksteine im desolatenZustandsbild der Kirche in Deutschland, wo Katholiken lieber sitzen alsknien.

Deutlich wird, dass es trotz zahlreicher päpstlicher Anweisungen"weiterhin Vorfälle in Liturgie, Predigt, Katechese und Gemeindeleitunggibt, die nicht mit den lehrmäßigen und disziplinären Vorgaben der Kircheübereinstimmen", so der Papst. Kardinal Scheffczyk benennt deutschePastoralnormen, die im Widerspruch zum gesamtkirchlichen Recht stehen,beispielsweise die irrige Behauptung, dass man mit dem Besuch derpriesterlosen Wort-Gottes-Feier "den Sinn des Sonntagsgebotes erfüllt" habe.

Auch im Bereich des interreligiösen Dialoges setzt der Kardinal Marksteine.Er verweist darauf, dass Christen und Muslime nicht denselben Gott anbeten,und rückt damit eine missverständliche Konzilsaussage zurecht.Dass in einer Katholisch-Theologischen Fakultät ein Muslim "für besondereVerdienste um die theologische Wissenschaft oder das kirchliche Leben" einenEhrendoktor bekam, hält der Kardinal für "fragwürdig und irritierend". Indiesem Zusammenhang drängt sich auch die Frage auf, warum sich die Bischöfeseit 20 Jahren weigern, von den Theologieprofessoren die päpstlicherseitsvorgeschriebene Ablegung des Glaubensbekenntnisses samt Leistung desTreueides zu fordern. Es wird deutlich, dass der "Glaubensschwund", den derPapst Deutschland attestiert, wesentlich aus einem Versagen der Bischöferesultiert, die eigentlich für die Reinhaltung der kirchlichen Lehre Sorgetragen müssten, aber sich stattdessen lieber mit Drittrangigem beschäftigen.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten ökumenischen Euphorie weist der Kardinalauf Grenzen und Grenzüberschreitungen in der Ökumene hin. Eine "versöhnteVerschiedenheit" lehnt er mit Hinweis auf tiefgreifende Unterschiedezwischen dem katholischen Glauben und dem evangelischen Bekenntnis ab. Einegegenseitige Anerkennung der Ämter, eine Eucharistiegemeinschaft oder gareine ,Fusion' der katholischen Kirche mit der sogenannten EvangelischenKirche, die aus katholischer Sicht gar nicht "Kirche" ist, sind damit völligausgeschlossen. Eine weitergehende Ökumene ohne Anerkennung des päpstlichenJurisdiktionsprimates sei "nicht denkbar". In diesem Zusammenhang legt derKardinal den Finger auch auf problematische Aussagen in der "GemeinsamenErklärung zur Rechtfertigungslehre" (1999) und verweist auf weiterhinbestehende fundamentale Unterschiede in der Gnadenlehre. ÖkumenischeIllusionen kämen wohl überhaupt nicht auf, wenn man sich allein schon diekatholische Lehre über das Messopfer, das Weihepriestertum, die seligeJungfrau und Gottesmutter Maria oder den Primat und die Unfehlbarkeit desPapstes ins Gedächtnis rufen würde. So wird schließlich deutlich, dass einökumenischer Halbglauben nicht zur Erlösung ausreicht, sondern nur einentschiedener Glaube die wirklich befreiende Wahrheit ist.

Leo Cardinal Scheffczyk gibt Antworten auf Fragen von Peter Christoph Düren.Anhand der klassischen Aufbaus der Dogmatik - Gotteslehre, Schöpfungslehre,Christologie, Mariologie, Gnadenlehre, Ekklesiologie, Sakramentenlehre undEschatologie - entwirft einer der bedeutendsten deutschen Theologen einGesamtbild des spezifisch Katholischen und nimmt Stellung zu aktuellenFragen:

Worin unterscheiden sich katholischer Glaube und evangelisches Bekenntnis?Können wir gemeinsam mit Nicht-Christen beten? Sind Schöpfungsglaube undEvolutionismus vereinbar? Gibt es Engel und Dämonen? Ist Jesus nur unserBruder? Kann man heute noch an den Mariendogmen festhalten? Was ist vonMarienerscheinungen und Privatoffenbarungen zu halten? Was bedeutet Gnade?Soll man auf Primat und Unfehlbarkeit des Papstes um der Ökumene willenverzichten? Sind Bischöfe verpflichtet, dem Papst zu gehorchen? MüssenTheologieprofessoren das Glaubensbekenntnis und den Treueid ablegen? Ist dasKirchengebäude ein sakraler Raum? Was ist das Wesen der Heiligen Messe?Welche Bedeutung haben die Zelebrationsrichtung und das Knien? WelcheAufgaben können Laien im Gottesdienst übernehmen? Können wir mitNicht-Katholiken gemeinsam Abendmahl feiern? Ist das Bußsakramentabgeschafft? Können homosexuelle Lebensgemeinschaften gesegnet werden?Welche Bedeutung haben Sakramentalien? Glaubt die Kirche immer noch anGericht, Hölle, Fegfeuer und Himmel? Ist die Hölle leer? Wie sieht es imHimmel aus?

Leo Cardinal Scheffczyk: Entschiedener Glaube - befreiende Wahrheit
Ein Gespräch über das Katholische und die Kirche mit Peter ChristophDüren
Stella Maris Verlag, Buttenwiesen 2003
384 Seiten, geb.
EURO 16,00

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