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Roma locuta – causa finita?

25. Oktober 2014 in Kommentar, 43 Lesermeinungen
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Wenn es doch alles so einfach wäre – eine Antwort an Peter Winnemöller von Michael Schäfer


Vatikan (kath.net) Der geschätzte Bloggerkollege Peter Winnemöller hat vor einigen Tagen an dieser Stelle dazu aufgerufen, an der Meinungsbildung für die kommende Synode mitzuwirken und dabei am Heiligen Vater Maß zu nehmen, dessen Wunsch es sei, dass „klare Worte“ gesprochen würden. Gleichzeitig bereitet er uns darauf vor, dass nach der Synode die Diskussionen ein Ende haben werden, weil dann der Papst entscheide und an diese Entscheidung hätten sich dann alle zu halten: „roma locuta – causa finita“.

Ich frage mich zunächst, wie ich mir einen solchen Diskussions- und Meinungsbildungsprozess gerade in Deutschland vorzustellen habe. Analog zum „Dialogprozess“, d.h. als Treffen einer handverlesenen Gruppe von überwiegend Funktionären hinter verschlossenen Türen ohne veröffentlichte Protokolle, Ergebnisse, etc.? Wie und nach welchen Kriterien soll dieser Prozess kanalisiert, fortgeschrieben und zu einem Ergebnis geführt werden? Soll er überhaupt zu einem Ergebnis führen oder geht es um Diskussion um der Diskussion willen? Fragen über Fragen und keine Antworten in Sicht.

Weiter: Worüber soll denn überhaupt diskutiert werden? Es liegt meines Wissens – und das ist vielleicht der größte Webfehler der ganzen bisherigen Debatte und damit auch der Synode – keine theologisch und praktisch durchgearbeitete Reformagenda vor.

Kardinal Kasper hat ein Büchlein geschrieben, das – nach Überzeugung vieler eher fragwürdige - Elemente einer theologischen Herleitung der Zulassung Wiederverheirateter zur Kommunion enthält. Kardinal Schönborn hat einige Gedanken zur analogen Anwendung des „Subsistit in“ auf die Ehe eher extemporiert als ausgearbeitet. Wieder andere experimentieren mit dem Begriff der „Gradualität“.


Der Vorsitzende der DBK hat in den vergangenen Monaten keinen einzigen substantiellen Satz in einer der strittigen Fragen von sich gegeben. „Ich hätte mir etwas mehr Frische und Aufbruchszenario gewünscht“ – soll man derlei Phrasen diskutieren? Oder gehört es zum Signum dieses Pontifikates, daß theologische Begründungen nicht so wichtig sind, weil der Papst ja kein Theologe ist (zumindest nicht im „zünftigen“ Sinne)?

Das alles ist umso prekärer als das Lehramt in den vergangenen Jahrzehnten sehr ausführlich zu den Themen gesprochen hat und sich vor allem Johannes Paul II. mit seiner „Theologie des Leibes“ auch intensiv um die philosophische und theologische Grundlegung der kirchlichen Lehre und Disziplin bemüht hat. Was sagt es dem Katholiken, wenn ein Papst heiliggesprochen wird, das nach eigenem Bekunden zentrale Stück seiner Lehrverkündigung wenige Jahre nach seinem Tod auf einer Bischofssynode aber keinerlei normative Kraft mehr hat? Die Heiligsprechung als Entsorgung auf den Müllhaufen der Geschichte?

Womit wir beim entscheidenden Punkt angekommen wären: Roma hat locuta, aber offensichtlich ist die causa damit nun plötzlich wieder keineswegs finita. Und das ist kein Spaß, sondern von allem nur denkbarem Ernst. Was bedeutet das genannte Prinzip denn noch, wenn Rom heute das und morgen jenes lehrt? Wie geht man mit solchen Entscheiden in Zukunft um? Befolgen? Sie den eigenen Kindern als den authentischen Glauben der Kirche vermitteln? Oder besser auf den nächsten Papst warten und mal schauen wie die Dinge sich so entwickeln? Nichts Genaues weiß man ja nicht?

Man kann nun einwenden, es ginge gar nicht um eine Änderung der Lehre, sondern nur um eine (Weiter-)Entwicklung. Dieses Argument ist grundsätzlich valide, denn solche Entwicklungen hat es in der Kirche auch in jüngerer Zeit gegeben. Vergleicht man etwa Äußerungen Pius IX. zu den Menschenrechten mit jenen des 2. Vatikanischen Konzils, so meint man in der Tat, völlige widersprüchliche Aussagen vor sich zu haben.

Eine sorgfältige Analyse kann jedoch zeigen, dass das zugrundeliegende Verständnis von „Menschenrechten“ sich in der dazwischen liegenden Zeit ebenso grundlegend gewandelt hat. Während Pius IX. in ihnen vor allem die Forderung des Menschen sah, nicht mehr den unbedingten Ansprüchen des göttlichen Gebotes zu unterliegen, interpretiert das Konzil sie – in Übereinstimmung mit der theologischen Tradition - als Entfaltung der aus der Schöpfungswürde entspringenden Freiheit der Person.

Aber kann ein ähnlicher Prozess auch in den hier zur Debatte stehenden Fragen von Ehe, Familie und Sexualität nachgewiesen werden? Konkret: Sind Wiederverheiratete Geschiedene, ist Homosexualität heute etwas anderes als 1980? Man wird dies wohl nur schwerlich behaupten können - es sei denn, das Maß ist nicht die theologische Betrachtung, sondern die „Meinung der Welt“.

Wenn es also nicht um eine wirkliche Entwicklung (und das müsste ja wohl immer heißen: Vertiefung) der kirchlichen Lehre geht, sondern um eine fundamentale Änderung (Kardinal Kasper spricht ja offen von einem „Paradigmenwechsel“ und Kardinal Marx von einem „Ende aller Tabus“), dann steht auch das „Roma locuta – causa finita“ zur Disposition. Dann droht das, was Professor Windisch vor kurzem die „Dekonstruktion der Kirche“ genannt hat. Und dann wird vielleicht verständlich, warum es Menschen gibt, die die aktuelle Diskussion nicht für eine „Befreiung“ und einen „Aufbruch“, sondern für im höchsten Maße schädlich halten.

Dr. phil. Michael Schäfer (Foto) war Mitarbeiter am Romano-Guardini-Lehrstuhl der LMU München und arbeitet heute in der Geschäftsführung einer in Stuttgart ansässigen, international tätigen Unternehmensberatung. Er führt den Blog (summa-summarum).

Foto Schäfer (c) Michael Schäfer



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Lesermeinungen

 Aventin 27. Oktober 2014 
 

Ich erinnere mich noch gut an meine Jugend in

den 80iger Jahren. Papst JP II. hatte gerade eine endgültige Aussage zur Unmöglichkeit der Weihe von Frauen zu Priestern getroffen. Unserem Pastoralreferenten kam es zu, darüber während der Messe (!!) zu referieren. Er schloss am Ende mit dem nicht unüblichen "Die Diskussion geht weiter". Im Klartext sollte das heißen: "Wir Progressiven akzeptieren keine endgueltigen Aussagen DRS Papstes, die nicht in unserem Sinne erfolgen. Dann diskutieren wir so lange weiter bis irgendwann in unserem Sinne entschieden wird. Natürlich hatte diese seine Aktion für ihm keine negativen Konsequenzen. In Kürze wird er aus dem kirchlichen Dienst ausscheiden und in Rente gehen.


7
 
 Cyprianus 27. Oktober 2014 

Berichtigung

Ich bin mit einigen meiner Aussagen am Sonnabend im Bezug auf ihre Schärfe etwas zu weit gegangen und hier und da zu sehr ins Spekulative gefallen. Dafür bitte ich um Entschuldigung und korrigiere:
@Suarez: Der Begriff „Vorbedingung“ bedarf in diesem Zusammenhang einer genaueren Erläuterung. Die Verschiedenheit darf nicht relativiert werden. Wir sollten vielleicht bei passender Gelegenheit das Thema „Vereinigung und Verschiedenheit“ vertiefen.
Lieber @carl eugen,
Du leidest aus Sorge um die Kirche: freue Dich mit dem Leiden, mein Bruder!


1
 
 leibniz 25. Oktober 2014 
 

@ Trierer,
an Gottes Gnade liegt es doch, woran denn sonst?
Aber ich muss an die Gnade glauben.
Vielleicht ist gerade dies das Problem der Kirche, dass so wenige an die Hilfe Gottes glauben und denken, sie müssten alles selbst machen. Wenn wir denken, wir müssten alles selbst machen, geht fast alles schief. So habe ich Trierer verstanden.
Ein Pastoralassistenz sagte einmal zu mir, als ich die Gnade erwähnte: "Was soll das sein? Wir müssen handeln und Gott schaut engagiert zu.


8
 
 wandersmann 25. Oktober 2014 
 

@trierer :-)

Das meines gelungen ist liegt nicht, aber auch nicht im geringsten, an meiner "Heiligkeit", sondern allein an Gottes Gnade!

Also, das ganz Wesentliche haben Sie (und ich) verstanden. Heilig macht nämlich nur die Gnade Gottes und sonst nichts. Eine gute Ehe führt man nicht durch eigenes Geschick, nicht durch paarpsychologische Tricksereien sondern mit und aus Gnade.

Öffnen wir uns also tagtäglich für diese Gnade, beten wir für diese Gnade, danken wir für diese Gnade.
Die Kirche bietet ja die notwendigen Hilfen. Das ist der Weg.

Mit Ihrer Antwort haben Sie mich positiv überrascht. Ich gebe zu: Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht ;-)


2
 
 Trierer 25. Oktober 2014 

@Wandersmann

Moralische Abqualifizierung war nicht meine Absicht, gewiss nicht, allerdings wäre es auch unehrlich gewesen, meinem völligem Unverständnis Ihrem "idealtypischen" Denken gegenüber Ausdruck zu verleihen. Und Ihrer Antwort entnehme ich, dass Sie in der Tat von einem Menschenbild ausgehen, dem nur "Heilige" gerecht zu werden vermögen. Möglicherweise hat der Herrgott Ihnen ja die Kraft zu solcher "Heiligkeit" verliehen. Dann danken Sie ihm! Leider habe ich nicht das Glück, im Kreise solch "Auserwählter" zu leben, und ich selbst bin es erst recht nicht. Ich lebe mit Menschen zusammen wo Leben "gelingt" und ein anderes Mal nicht "gelingt". Das meines gelungen ist liegt nicht, aber auch nicht im geringsten, an meiner "Heiligkeit", sondern allein an Gottes Gnade! Deshalb nehme ich Anteil am Leid derer, denen es nicht "gelingt" und frage nicht nach "Schuld" oder "Unschuld". Das ist ausschließlich Sache Gottes! Oder soll ich sagen?: "Danke Herr, dass ich nicht so bin wie dieser dort..."


3
 
 Cyprianus 25. Oktober 2014 

@Suarez

Ich hoffe, dass unsere Botschaften @carl eugen nicht zu widersprüchlich erscheinen. Wenn man den Vollzug Ihrer Überlegungen im Sinne eines „Aufstiegs aus der Tiefe der Finsternis zur Höhe des Lichtes“ versteht, sind sie aber vereinbar.
Eine grundsätzliche Anmerkung erlaube ich mir dennoch. Gewiss ist die Frage nach der Existenz oder dem „Sein“ der Wahrheit des Glaubens nicht von ihrer Begründung zu trennen. Dennoch ist es sinnvoll und hilfreich, zu unterscheiden „ob es wahr ist“ - das sollte für einen starken Christen außer Frage stehen – und „warum es wahr ist“.

Wir unterscheiden zwischen der Person des Vaters und der des Sohnes. Wir halten aber an der „Wesensgleichheit (beider) im Heiligen Geist“ fest. Die Wesensgleichheit wird „mit dem Heiligen Geist“ erkannt, insofern sie erkannt wird. Die Verschiedenheit erscheint, zusammen mit ihrer Wahrheit, als eine „Vorbedingung“ der Gotteserkenntnis, damit der Mensch nicht als mächtiger als Gott erscheint.


0
 
 leibniz 25. Oktober 2014 
 

WOW

@ Wandersmann
Klasse, diese Anwort - habe ich mir kopiert und ausgedruckt.
Schreiben Sie dies bitte an Bischof Marx.


3
 
 wandersmann 25. Oktober 2014 
 

@trierer

Viele subjektive, aber
auch objektive widrige Umstände lassen Verbitterungen entstehen,
Unverständnis wachsen,
Liebe versickern. Schicksalsschläge, existenzielle Ängste und vieles mehr können eine
Beziehung zu einem Punkt gelangen lassen, wo einfach nichts mehr geht.

Es gibt keine Umstände, die notwendigerWeise Verbitterungen usw.
entstehen lassen müssen. Das passiert nur, wenn die Beziehung zu Gott
beschädigt ist. Es gibt keinen Punkt, wo "einfach" nichts geht.
Mit Ihrem "einfach", da machen Sie es sich viel zu einfach.
So ist Gott nicht.

Dann zu sagen,
schaut, das sind auch wieder welche die durch "schwere Schuld ihre Ehe ruiniert" haben,
empfinde ich als das Gegenteil von christlich.

Was Christus gesagt und getan hat, das empfinden viele auch als das
Gegenteil von christlich.


4
 
 Suarez 25. Oktober 2014 

@leibniz - Ein Häretiker nicht aber ein Hasenfuß!

Wie @Kathole ja so treffend uns vor Augen gestellt hat, war Papst Liberius eben von derartiger Angst um sein körperliches Wohl erfüllt, dass er seine Standhaftigkeit verlor. Der schon immer ins Heidnische tendierende Zeitgeist hat eben eine beeindruckende Macht.

Ja und hat nicht auch Petrus Jesus Christus verleugnet? Doch nicht, weil er nicht glaubte, sondern weil er eben Angst hatte und nicht den Mut des Zeugnisses aufbringen konnte.

Petrus war ganz und gar Mensch, mit all seiner Schwachheit, auch seine Nachfolger sind Menschen, die nicht immer die Stärke aufbringen, sich gegen die Wut finsterer Anfeindung zu stellen.

Für mich hat das Krähen des Hahnes eine ganz spezielle Bedeutung, denn erst durch dieses Krähen erkennt Petrus seine Schwäche und überwindet sie zugleich.

Die Medien, das scheint mir heute der Hahn zu sein, der immer wieder kräht. Und hören wir nicht immer wieder die Frage aus den Medien: ist das nicht einer von den Jüngern dieses Jesus?


10
 
 leibniz 25. Oktober 2014 
 

Mut nicht verlieren

Lieber Suarez,
vielleicht ist das ganze eine Prüfung.
Wir sollen allein auf Jesus vertrauen und den Mut nicht verlieren, denn Gott ist treu.
Mein Problem ist v. a.: Die Menschen sind derartig verwirrt, weil sie so wenig wissen. Ich weiß nicht mehr, wo ich das Erklären anfangen soll. Ich finde in Gesprächen gar keinen Anknüpfungspunkt mehr.
Vor einigen Tagen erzählte mir eine Kollegin, sie sei aus der kath. Kirche ausgetreten und evangelisch geworden, weil sie mit dem vielen Gold in katholischen Kirchen nichts anfangen könne, wegen dem Zölibat und weil evangelische Christen nicht zur Kommunion gehen dürften. Als ich ihr sagte, diese Punkte bedürften eines längeren Gespräches, da die Kommunion und das Abendmahl zwei verschiedene Dinge seien, hat sie mich ausgelacht. An einem wirklichen Gespräch schien sie nicht interessiert. Was kann man da machen?


9
 
 Suarez 25. Oktober 2014 

Lieber carl eugen, Sie sind nicht allein / Teil II

Ja und in der Tat verlässt auch mich manchmal der Mut, in dieser unheilvollen Entwicklung meinen Glauben aufrecht und tapfer zu verteidigen, zumal ich ihn ja nicht nur gegenüber Heiden, Atheisten und Scheinchristen verteidigen muss, sondern gegenüber den abirrenden Hirten unserer Katholischen Kirche!

Ich fühle mich dann wie die Jünger Jesu Christi auf dem See in schwerem Sturm. Der Herr scheint zu schlafen, während das Boot langsam in den Wellen versinkt. Ja und auch ich rufe dann den Herren an, und frage ihn in meinem Herzen: Wie kannst Du schlafen, wenn uns solche Stürme bedrängen!

Wäre nicht mein Glauben doch so fest, dass ich zwar keinen Maulbeerbaum ins Meer verpflanzen könnte, aber doch fest genug, um mich nicht vom Zeitgeist in die Irre führen zu lassen, ich würde nicht darauf vertrauen, dass Jesus Christus am Ende doch den Stürmen Einhalt gebietet.

@Adson fragt mich gerne rhetorische, woher ich mein Selbstvertrauen nehme; ich antworte dann immer: aus meinem Glauben!


9
 
 Suarez 25. Oktober 2014 

Lieber carl eugen, Sie sind nicht allein

Glauben Sie mir, mehr als eine Nacht habe ich wach gelegen in großer Sorge über das, was da noch kommen könnte. Endzeitliches Denken liegt mir allgemein eher fern, aber ich muss eingestehen, dass sich in letzter Zeit eine gewisse Düsternis meinen Gedanken bemächtigt hat, die mich auch körperlich belastet. So bin ich weniger duldsam geworden und fahre mittlerweile schnell aus der Haut.

Ich hatte es an anderer Stelle schon gesagt, auf dem Pontifikat Papst Franziskus scheint kein Segen zu liegen. Als sei die Kirche nicht schon vorher arg "verbeult" gewesen (Missbrauchsskandale), zertrümmert ein Trüppchen progressiver Geister im Vatikan munter weiter das Haus Gottes. Offenbar ist man erst zufrieden, wenn die ganze Lehre in Schutt und Asche liegt und die Kirche zu einem Zeitgeistklub geworden ist, wie es bei den Protestanten längst der Fall ist, denen man sich prompt anbiedert.

Die Kirche ist mittlerweile so zerbeult, dass es immer schwerer wird, in ihr noch etwas Heiliges zu finden.


8
 
 leibniz 25. Oktober 2014 
 

Scheitern ohne Schuld?

@ Trierer
Ein Scheitern einer Ehe ganz ohne Schuld auf der einen oder anderen Seite gibt es m. E. nicht. Oder?


3
 
 leibniz 25. Oktober 2014 
 

Hoffnung

@ Wiederkunft
Eben, so könnte es auch sein:
Papst Franziskus sagt so wenig, weil er will, dass alle offen ihren Standpunkt kund tun.
Wir wissen es noch nicht. Es gibt Hinweise und Signale in die eine oder in die andere Richtung.
Nach der Darstellung von Kathole wäre Papst Liberius ein Häretiker gewesen. Ist so etwas überhaupt möglich?


1
 
 Cyprianus 25. Oktober 2014 

Lieber @carl eugen

Wenn Sie schon „den Teufel an die Wand malen“, woran überhaupt nichts auszusetzen ist, dann sollten Sie auch Wege zu seiner Überwindung aufzeigen. Nur Kritik ist eindeutig zu wenig.

Sie leiden aus Sorge um die Kirche: Freuen Sie sich mit dem Leiden! Es ist ein tiefes und großes Geheimnis, dass der Herr selbst in der Person des Sohnes für uns gelitten hat. „Je mehr wir von der Barmherzigkeit des Herrn berührt werden, um so mehr solidarisieren wir uns mit seinem Leiden, werden wir bereit, »das, was an den Leiden Christi noch fehlt« (Kol 1,24), in unserem Leib zu ergänzen.“ (Benedikt XVI. em., Predigt, Konklave 2005)

zu den einzelnen Fragen:
Wer ernsthaft an dem Bestand der Beurteilung der Homosexualität durch die Kirche zweifelt, sollte seine Theologie-Kenntnisse neu beleben. Lesen Sie die Texte der Glaubenskongregation! Geht es noch eindeutiger?
Die Frage nach den WvG zu diskutieren, kann sinnvoll sein, um die Bedeutung der Ehe noch stärker zu begründen.

glauben-stehen-verstehen


1
 
 komtur 24. Oktober 2014 
 

Laut. Kardinal Marx gibt es doch keine Hölle, also
kommen wirdoch alle in den Himmel. Wobei ich festellen muss, dass Evangeliumsworte, die nach Drohbotschaft " riechen " oft nicht mehr verlesen bezw. Unterschlagen werden.


6
 
 JohnPaul 24. Oktober 2014 

@ I love BXVI

Danke für Ihren Einwand. Sie haben recht: Der Papst hat HV gelobt. Aber er trägt dadurch, dass er einerseits zu "tabuloser Diskussion" auffordert und andererseits selber schweigt, ganz offenkundig zu einem Klima bei, in dem viele meinen, sich nun mit jedweder Idee der "Reform" auf ihn berufen zu können. Kürzlich demonstrierten in Boston Franziskaner auf einer Homo-Parade und konnten sich mit ihren Plakaten (auf ihnen stand: "Wer bin ich, darüber zu urteilen?") auch hierbei auf den Papst berufen. Denn auch zu dieser Äußerung kam nie eine Klarstellung.

Eine Causa kann, um es mit dem Beitrag von M. Schäfer zu sagen, nur dann finita sein, wenn Roma auch tatsächlich spricht. Aber diese (unbedingt notwendige) Führung fehlt, wie es ja auch Prof. Windisch angemahnt hat. Ich muss gestehen, dass mich das alles sehr verwirrt und frustet.


12
 
 Stephaninus 24. Oktober 2014 
 

Traurigkeit

Dieser Beitrag spricht mir (leider) aus dem Herzen. Die Synode hat viel zuwenig auf die Lehre von JPII gehört. Es schmerzt unendlich zu sehen, wohin so grosse Teile unserer Kirche gekommen sind. Die katholische Familie bedarf der Stärkung durch die Bischöfe. Der Zeitgeist hat schon überall sonst seine Sprachrohre.


7
 
 sopran3 24. Oktober 2014 
 

all die Katholiken, die sich bisher an die Lehre gehalten haben

fühlen sich in ihrer gesamten Substanz verarscht. Anders kann man es nicht sagen. Und den anderen ist es sowieso egal.


5
 
 carl eugen 24. Oktober 2014 

Lieber @Suarez, lieber Kathole!

Ich danke Ihnen beiden für Ihre Kommentare. Ich sehe das ähnlich wie Sie.
Aber wissen Sie, weshalb ich bis zu einem gewissen Grad auch aufgebe? Weil es mir und meinem Körper schadet. Glauben Sie mir, ich kann die Nächte nicht mehr zählen, in denen ich vor Sorge um die Kirche in den letzten 19 Monaten nicht schlafen konnte. Ich muss körperlich leiden, aus Sorge. Und deshalb habe ich beschlossen, die Sache laufen zu lassen. Nicht weil es mir gefällt, sondern weil ich nichts ändern kann. Sollte die Kirche sich entscheiden, WvG die Kommunion zu reichen und homosexuelle Partnerschaften zu dulden, dann befördert sich die Kirche selbst ins Abseits. Und weil ich daran nichts ändern kann, und nur zusehen kann, wie die Lehre untergraben wird, deshalb habe ich mich entschieden, meiner Gesundheit zuliebe einfach zu akzeptieren, was auf uns zukommt. Ich leide wie ein Hund. Aber ich sehe nicht ein, dass ich meine Gesundheit aufs Spiel setzte. Gott segne Sie beide!


8
 
 Wiederkunft 24. Oktober 2014 
 

Hoffnung

Eine Hoffnung habe ich noch, und zwar könnte es nicht sein, dass Papst Franziskus den ganzen schlechten Wein so richtig zum gären bringt? Das er sie reden lässt, sie diskutieren lässt, solange bis sie vielleicht selbst begreifen, wohin sie sich immer mehr verirren? Vielleicht soll auch der Wiederstand zu diesen Reformplänen, die seit dem II Vatikan um in den Gehirnen von so Vielen herum geistert, ans Licht kommen. Wenn Franziskus sagt er trifft am Ende die Entscheidung und alle müssen sich daran halten, dann könnte es auch sein, dass er den Zeitgeistern ein Ende setzen will. Hoffentlich ist das nicht nur ein Traum von mir!


5
 
 Kathole 24. Oktober 2014 
 

Blindes Vertrauen auf Rom kann man sich nicht mehr leisten. Unterscheidung ist wieder gefragt!

Wenn also nun in Rom demnächst Dinge beschlossen werden sollten, die göttlicher Offenbarung, natürlichem oder göttlichen Recht widersprechen, dürfen lehramtstreue Katholiken sich keineswegs auf das "Roma locuta - causa finita" zurückziehen und nachgeben, sondern sind dazu angehalten, wie der hl. Bischof Athanasius, dagegen Widerstand zu leisten, sei es als Kleriker oder als Laien, und dafür notfalls auch ungerechte Bestrafung in Kauf zu nehmen.

Michael Schäfer weist dankenswerter Weise auf Professor Windisch's Artikel „Dekonstruktion der Kirche“ hin, in welchem dieser zurecht darauf hinweist, daß wir "mit allem Freimut und Respekt gegen die Vorgänge in Rom Widerstand leisten" müssen, "Laien wie Priester".

Die Zeiten, in denen man als Lehramtstreuer päpstlichen Aussagen und Weisungen bedenkenlos blind vertrauen und folgen konnte, sind vorerst leider vorbei. Unterscheidung ist wieder gefragt. Auf die ununterbrochene Kette heiliger Päpste seit Petrus folgte 352 plötzlich Liberius.


9
 
 Kathole 24. Oktober 2014 
 

Abschied vom exzessiven Papalismus, um dem Lehramt der großen Päpste BXVI. und JPII. treu zu bleiben

Nach 2 großen Pontifikaten, welche die katholische Lehre zu allen drängenden Fragen der heutigen Zeit herausgearbeitet, für jeden Katholiken guten Willens überzeugend dargelegt und lehramtlich festgeschrieben haben, stehen wir vor einem Papst, der in seinem theologisch-pastoralen Denken in den frühen 70er Jahren stehengeblieben ist, das umfangreiche Lehramt seiner beiden Vorgänger entweder nicht wahrgenommen oder gezielt ausgeblendet hat, und der nun meint, der gesamten katholischen Kirche die abgewirtschaftete und nur armselig theologisch unterlegte Pastoralideologie der Hippie- und Revoluzzerjahre als brandneues Allzweck-Heilmittel verordnen zu müssen, notfalls auch zwangsweise, wie sein martialisches Zitat aus dem Unfehlbarkeitskanon 749 des Kirchenrechts am letzten Samstag zu verstehen gibt. Doch einige besonders "Papsttreue" werten dieses Zitat schon gleich wieder als Beweis seiner Traditionstreue, obwohl es im Zusammenhang der von ihm gepushten Anti-BXVI/JPII-Thesen stand.


7
 
 Kathole 24. Oktober 2014 
 

Der hl. Athanasius gilt als der Verteidiger der Rechtgläubigkeit schlechthin. War er "papsttreu"?

Die unter den großen Vorgängerpäpsten Benedikt XVI. und Johannes Paul II. stets rom- und papsttreuen Katholiken haben es sich großenteils auferlegt, jede Kröte freudig zu schlucken, die das aktuelle Pontifikat ihnen auftischt und sich hierfür notfalls den Hals kräftig einzuölen, falls es nicht so einfach klappt. Doch ist dies wirklich nötig und richtig?

Der hl. Athanasius gilt als der Verteidiger der Rechtgläubigkeit und Bekämpfer der Häresie schlechthin. Fünfmal wurde der unerschrockene Athanasius im Kampf gegen die arianische Häresie verbannt, einmal sogar mit Exkommunikation von Papst Liberius, nachdem dieser in der eigenen Verbannung schwach geworden war und die zumindest semiarianische Formel der dritten Synode von Sirmium unterschrieben hatte, die das nicaenische "homousios" nicht enthielt. Damit erkaufte er sich selbst die Rückkehr als Papst nach Rom. Athanasius war dem Nicaenum und den heiligen Päpsten Silvester, Marcus und Julius treu, nicht aber den Abwegen des Liberius.


6
 
 Zarah N 24. Oktober 2014 
 

@Kathole, Selbst Ermahnungen zur Wachsamkeit, wird als Widerstand gegen den Heiligengeis

Lieber Kathole Sie bringen es auf den Punkt. Wer nicht zu allem jubelt, was der Papst sagt und tut, wird fast der Apostasie und der Gotteslästerung beschuldigt.
Wer sich kritisch zum Papst äußert, Fragen stellt oder feststellt, dass es danach aussieht,dass die Lehre verändert werden soll und der Papst es begrüßt; wird als paronoide Bedenkenträger hingestellt,der die Päpste gegeneinander ausspielt. Wer den Papst nicht als unfehlbaren Gott sieht, wird das Katholischsein abgesprochen.
Wer die Heilige Schrift und die apostolische Tradition als Maßstab für die Beurteilung von Vorgängen in der Synode hernimmt wird Anmaßung und Ungehorsam vorgeworfen. Ängste,Sorgen, Bedenken von Gläubigen,werden nicht ernst genommen sondern gegen die Gläubige verwendet und zum Vorwurf gemacht.Wer eine andere Sicht auf Barmherzigkeit als die im Vatikan postulierte neue Barmherzigkeit hat, wird beschuldigt hartherzig, moralisch unterlegen zu sein und sich im Widerstand gegen den Heiligen Geist zu befinden.


4
 
 leibniz 24. Oktober 2014 
 

breiter Graben

Lieber Thomasius,
Sie setzen voraus, dass alle Menschen dieselbe Vorstellung von der Ehe haben. Dies ist nicht der Fall.
Zwischen der christlichen Moral und der säkularisierten Ethik, besonders der Sexualmoral, klafft ein ganz breiter Graben. Derselbe Graben klafft innerhalb der Kirche. Sogar Theologiestudenten sind zum Teil der Meinung, dass die Ehe eine Angelegenheit für einen Lebensabschnitt ist. Teilweise kann man gar nicht mehr vermitteln, dass es überhaupt falsche Verhaltensweisen oder Sünden auf diesem Gebiet gibt.Bedenken Sie bitte auch, welch niederen Wert die Frau in manchen Spielarten des Islam hat, wo die Ehe ohnehin nur eine rechtliche Seite hat.


15
 
 Kathole 24. Oktober 2014 
 

Nur schonungsloser Realismus wie der von Michael Schäfer hilft weiter!

Gerade die Katholiken, die sich unter den letzten beiden Pontifikaten besonders durch Lehramtstreue ausgezeichnet und das stärkste Fundament dafür in den jeweils amtierenden Päpsten gefunden haben, scheinen größte Schwierigkeiten damit zu haben, zu erfassen, was die Stunde geschlagen hat.

Ein inneres Hemmnis, eine selbst auferlegte Denkschranke, ja geradezu ein Tabu scheint sie daran zu hindern, die wirklich zahlreichen Alarmsignale als solche wahrzunehmen, die seit dem 13. März 2013 am laufenden Band von Rom in alle Welt ausgesendet werden. Jede scheinbar beruhigende Nachricht, die man so interpretieren kann, daß der seither amtierende Papst ja doch immer noch katholisch wäre, wird euphorisch als Beweis der Kontinuität der Pontifikate gefeiert.

Alle Unkenrufer, die auf einen radikalen Richtungswechsel aufmerksam zu machen versuchen, werden sofort als Lefebvreisten oder gar Sedisvakantisten verdächtigt, obwohl doch gerade die eine negative Kontinuität seit JXXIII. postulieren.


18
 
 Kostadinov 24. Oktober 2014 

also mal etwas zynisch...

...einen Schritt konsequent weiter gedacht: Wenn der Herr so barmherzig ist, dass jetzt plötzlich Zivil-WvG zur Kommunion können, ohne sich das Gericht zu essen, dann kann ich ja kaum in die Hölle kommen, wenn ich für die aufgeblähten Beamtenapparate in den Bistümern, die ja nun den Glauben nicht wirklich fördern, nicht mehr zahlen will, oder?


18
 
 I love BXVI 24. Oktober 2014 
 

@JohnPaul

Ich habe im Archiv von kath.net folgenden Artikel gefunden:
5.März 2014: Papst Franziskus lobt Enzyklika Humanae Vitae
Neues Interview von Papst Franziskus und großes Lob für Papst Paul VI. und seine berühmteste Enzyklika:"Seine Genialität war prophetisch, er hatte den Mut, sich gegen die Mehrheit zu stellen, die moralische Disziplin zu verteidigen."
Sie sollten Ihren Priester darauf aufmerksam machen und ihm sagen, dass er sich für die Relativierung von Humanae Vitae nicht auf Papst Franziskus berufen kann.


16
 
 JohnPaul 24. Oktober 2014 

Barmherzigkeit @ Thomasius

Was die Barmherzigkeit angeht, so hat Jesus selbst diese Argument zumindest bzgl. der wvG zurückgewiesen (Mt 19,8: "Nur weil ihr so hartherzig wart, hat euch Mose erlaubt ... Am Anfang aber war es nicht so.").

Ich finde es extrem riskant, bewusst Dinge zu tun, die dem Willen Gottes (und seinem expliziten Wort) widersprechen und dann auf seine Barmherzigkeit zu bauen. Barmherzigkeit ist bei ihm - gerade z.B. bei Ehebrechern (z.B. Joh 8,11) - an den Vorsatz der Besserung gebunden, auf den man jetzt durch die Anerkennung der Wiederverheiratung ausdrücklich verzichten will.

Es gibt ja auch das Wort, dass nicht jeder in das Himmelreich eingeht, der "Herr, Herr" sagt. Umso schlimmer fände ich es, wenn es die Kirche selbst wäre, die uns auf einen solchen Weg führte.


15
 
 JohnPaul 24. Oktober 2014 

@ Thomasius

Es ging mir um eine konkrete Situation: Wenn mir ein Priester in der Beichte (wie gestern geschehen) unter Berufung auf den Papst sagt, ich solle konkrete Regelungen aus Humanae Vitae nicht beachten, weil man heute endlich erkannt habe, dass man nicht so unbarmherzig sein dürfe (und dann die letzten beiden Päpste als Negativbeispiel anführt), dann frage ich mich, ob ich ihm wirklich folgen kann, ohne mein eigenes Seelenheil zu gefährden. Können wir sicher sein, dass wir unser Heil nicht verlieren, wenn wir - selbst mit dem Segen der Kirche - Dinge tun, die noch vor kurzem als schwere Sünde galten? Wenn die Kirche Dinge "erlaubt", die zum Teil den Worten Jesu direkt widersprechen, ist sie dann noch ein sicherer Weg in den Himmel?

Das ist es, worum es mir ging. Es ging mir nicht darum zu behaupten, ich sei "vorbildlich". Obwohl natürlich auch ich sehr viel Grund habe, Danke zu sagen, bin ich das leider ganz und gar nicht.


17
 
 wandersmann 24. Oktober 2014 
 

@thomasius - verharmlosende sprache

Natürlich kann es sein, dass bei einer kaputten Ehe die Schuld ganz allein auf der Seite eines der Ehepartner liegt.

Und sicher können nicht alle so barmherzig ihren Ehepartnern verzeihen wie die hl. Monika. Aber es wäre schön, wenn alle so wären wie sie.
http://www.kath.net/news/37875

Wenn möglich, sollten wir sie zum Vorbild in schwierigen Situationen nehmen.


6
 
 Suarez 24. Oktober 2014 

Lieber carl eugen, Teufelswerk bleibt Teufelswerk

Satan ist ja nun der große Stifter der Verwirrung, der so die Unterscheidung von Gut und Böse aufzuheben sucht.

Gäbe es keine Schöpfungsordnung, gäbe es auch keinen von Gott der Schöpfung eingestifteten Sinn und damit wäre der ganze Glaube nur ein leeres Trugbild.

Die Apostel haben uns hier den Weg gewiesen, sie sind die glaubwürdigen Zeugen, nicht der Zeitgeist, in dem sich immer deutlicher eine allwaltende Dekadenz zeigt.

Mögen einige Bischöfe auch glauben, sie könnten die Einheit der Lehre (immer auch geschichtlich gesehen) nunmehr aufheben, sie werden es nur für den Preis tun können, damit die ganze Katholizität zu zerstören. Dass das kein Werk des Heiligen Geistes sein kann, sollte keiner näheren Begründung bedürfen.

Auch Bischöfe stehen in der Versuchung, das Eigene für den Willen Gottes auszugeben. Doch wehe den Hirten, die die Schafe in die Irre führen!


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 girsberg74 24. Oktober 2014 
 

Ha no!

Jetze, wo’s erscht mol vorbei isch, könnet mr hoffe, daases bloß e Kaschperletheater gwäse isch.


6
 
 Thomasius 24. Oktober 2014 
 

@JohnPaul

"Was soll ich als Ehemann und Vater .... "

Kurze Antwort auf Ihre Frage was Sie sagen sollen: "DANKE!!!!!"

Es scheint mir, dass Sie der Meinung sind, dass Sie sich als Vater und Ehemann nur deswegen so vorbildlich verhalten, weil dieses im Evangelium steht. Vergessen aber, dass der Wunsch nach einer gesunden und heilen Ehe die Menschen aller Nationen, Religionen Weltanschauungen eint. Niemand möchte sich scheiden, niemand möchte eine kaputte Ehe haben. Jeder wünscht sich mit der geliebten Person bis zu Lebensende zusammenzusein.
Die, die sich das nicht wünschen, die sind auch gemäß des CIC eheunfähig.

Eine gesunde, heile Ehe hat auch in sich einen Wert und nicht nur in der jenseits oder weil im Evangelium so gesagt wurde. Und jeder, dem es gelingt solche Ehe führen zu können, der soll vor Gott in die Knie gehen und demütig DANKE schreien.

Aber - was passiert mit denen, denen dies nicht gelingt?
Hat die Barmherzigkeit Gottes hier ihre Grenze oder der Sohn aus Lk 15,29?


0
 
 carl eugen 24. Oktober 2014 

Wenn man sich die Vorgänge seit März 2013 genau ansieht,...

...dann ist es doch offensichtlich, dass die Zulassung WvG zu den Sakramenten und die teilweise Akzeptanz der Homosexualität kommen werden. Machen wir uns doch nichts vor. Die Sache ist doch so gut wie beschlossen.


4
 
 Hans-Maria 24. Oktober 2014 
 

Diskussionsclub

Manche unserer Oberhirten halten die Kirche für einen Diskussionsclub, in dem nach Belieben abgestimmt werden kann. Die Beliebigkeit der Entscheidungen kann uns als Gläubige nicht weiter helfen.


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 bernhard_k 24. Oktober 2014 
 

Vergelt's Gott!

Wie immer von Herrn Schäfer: klar, verständlich, wahrhaftig! Herzlichen Dank!


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 Waldi 24. Oktober 2014 
 

Da werden Päpste...

aus näherer und fernerer Vergangenheit selig und heilig gesprochen, aber ihre Lehren und ihr Wirken als Vertreter Jesu Christi auf Erden, wie fehlerhafte Hausaufgaben eines dummen Jungen im Papierkorb der Vergessenheit entsorgt. Wie war ich beim Lesen der "Kleinen Philokalie" über die Weisheit und Glaubenstreue der Mönchsväter der Ostkirche erstaunt und begeistert, die noch heute unvermindert, lebendig und hoch verehrt in den Herzen der Gläubigen weiter für den Glauben heilsam wirken! Und wieder kommt mir der Gedanken von Carlo Schmidt in den Sinn, den er nach Abschluss der II. Vatikanums in die Worte gefasst hat: "Alles fließt, lehrt Heraklit - der Felsen Petri - der fließt mit"! Nur noch in Lourdes scheint man die Erinnerung an die Päpste, vom Pius IX. bis Johannes Paul II. durch deren Bildern an der Rosenkranz-Basilika aufrecht zu behalten! Bei uns ist ihr Wirken schon längst vergessen. Nach Deutschem-Kirchen-Wesen zu messen, wird man auch Papst Franziskus bald vergessen!


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 raph 24. Oktober 2014 
 

Meinungsbildungsprozess

Ich habe gerade im Dektret "Christus Dominus" über die Hirtenaufgaben nachgelesen. Irgendwie gelingt mir die gedankliche Brücke nicht zwischen dem, was Bischöfen offiziell aufgetragen ist und dem, was ich derzeit beobachte, zu finden. Wenn sich mal ein Hirte fragt, wie ihre Diskussionen beim Volk ankommen, dann bei mir zB so, als wenn sie dauernd zu rechtfertigen suchten, warum sie sich an die Lehre nicht mehr halten müssen.


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 Christiane W. 24. Oktober 2014 

Ausgezeichnet!

Danke für diese Klarstellung der tatsächlichen Situation!


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 JohnPaul 24. Oktober 2014 

Leider zutreffend

Der Beitrag spricht mir aus der Seele.

Was soll ich als Ehemann und Vater denn davon halten, dass selbst Kardinäle die Worte Jesu im Evangelium offenkundig in ihr Gegenteil verkehren und das, was bisher (unter Berufung auf entsprechende Bibelstellen) vom Lehramt als schwere Sünde bezeichnet wurde, nun im Namen der "Barmherzigkeit" einfach ins Belieben des Kirchenvolkes gestellt wird - und der Papst zu alledem schweigt?

Die zentrale Frage wird damit für mich nicht beantwortet: Komme ich, wenn ich so lebe, wie die Kardinäle es plötzlich für erlaubt halten, dann noch in den Himmel? Das ist doch die einzige Frage, die letztlich zählt im Leben. Das Vorgehen bzgl. der Synode, wo offensichtlich mit Mehrheiten über Wahrheiten abgestimmt wird, scheint mir die Autorität des kirchlichen Lehramts insgesamt in Frage zu stellen. Und am Ende ist nichts klarer. Zurück bleibt zumindest bei mir eine tiefe Ratlosigkeit.


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 Habsburger 24. Oktober 2014 

Spricht mir aus dem Herzen.

Danke.


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