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‚In jedem dieser Fälle war es der Hund, der starb’

25. Oktober 2014 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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Trotz der teilweise sehr problematischen Vorstöße einiger Teilnehmer an der Familiensynode dürfen wir uns darauf verlassen, dass der Heilige Geist die Kirche führt. Ein kath.net-Kommentar von Johannes Graf


Vatikan (kath.net/jg)
Etliche Wortmeldungen der außerordentlichen Bischofssynode zur Familie, insbesondere der Synoden-Zwischenbericht, haben bei Katholiken, die treu zur Kirche stehen, Besorgnis ausgelöst. Einige Vorstöße in Richtung Anerkennung einer zweiten zivilrechtlichen Ehe oder homosexueller Partnerschaften und Zulassung der betroffenen Personen zur Eucharistie sind tatsächlich sehr problematisch. Es geht hier um Sakramente und damit um Kernbereiche des katholischen Glaubens.

Trotzdem dürfen wir uns darauf verlassen, dass der Heilige Geist die Kirche auch heute leitet. Auch das gehört zum katholischen Glauben. Die Kirche ist und bleibt der „mystische Leib Christi“. Ihr Haupt ist Christus, der seiner Kirche versprochen hat, dass die Mächte der Unterwelt sie nicht überwältigen werden. (Mt 16,18)

Das soll nicht als naiver Fatalismus missverstanden werden, der die Hände in den Schoß legt und alles dem direkten Einwirken Gottes überlässt. Christus erwartet von uns, dass wir uns zu ihm bekennen. „Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen“, verheißt er uns (Mt 10,32). An derselben Stelle sagt er auch Auseinandersetzungen voraus: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen.“ (Mt 10,34) Die gegenwärtigen Diskussionen sollten daher nicht nur als (kirchen-) politische Konfrontation zweier Fraktionen gesehen werden, die man gern mit den politischen Begriffen „konservativ“ und „liberal“ oder „rechts“ und „links“ bezeichnet.

Die angesprochene Versuchung gibt es für beide Fraktionen. Wer ihr verfällt, leidet in erster Linie unter der Existenz der jeweils anderen und ergeht sich in wortreichem Gejammer über die dadurch herbeigeführte schlimme Lage der Kirche. Die erlösende und befreiende Botschaft des Glaubens tritt vor lauter Kirchenpolitik leicht in den Hintergrund. Evangelisierung wird zweitrangig, erst muss der innerkirchliche Gegner bekämpft werden. Der Psychiater und Theologe Manfred Lütz hat diese Situation in seinem Buch „Der blockierte Riese“ pointiert beschrieben.


Im Wissen um den Beistand Gottes sind wir aufgerufen, für den weiteren synodalen Prozess und alle Beteiligten zu beten. Kath.net hat deshalb eine Gebetsinitiative gestartet, auf die ich vor diesem Hintergrund gerne verweisen möchte. Wir sind auch dazu aufgerufen, die geltende kirchliche Lehre, wie sie etwa im nachsynodalen Schreiben Familiaris consortio, der Enzyklika Humanae vitae und im Katechismus der Katholischen Kirche dargelegt ist, zu studieren, zu leben und uns zu ihr zu bekennen. Wir sind weiters dazu aufgerufen, die Bischöfe, insbesondere die Teilnehmer an der Synode, zu einer klaren Linie im Sinne der göttlichen Offenbarung und der Tradition der Kirche zu ermuntern. Gott möchte auch durch das Tun der Menschen wirken, durch ihr Gebet und ihr Handeln. Wir dürfen das alles mit einer gewissen Gelassenheit und voll Vertrauen auf Gott tun, ohne Angst und Verbissenheit.

John Henry Newman, der durch das Studium der Entwicklung der kirchlichen Lehre zur katholischen Kirche gefunden hat, drückt die geheimnisvolle Verbindung von göttlichem und menschlichem Wirken so aus: „Wunderbar ist es, zu sehen, wie sich die Lehre entwickelt; mit wie viel Mühe und Zögern, Warten und Unterbrechung – mit wie viel Schwankungen nach rechts und links – mit wie viel Rückschlägen und doch mit welcher Sicherheit des Fortschritts, mit welcher Genauigkeit in ihrem Weg und welch endgültiger Vollendung.“ (15. Universitätspredigt) Gott weiß um die Schwäche der Menschen, auch der Bischöfe, Theologen und Journalisten. Bereits bei der Berufung der Apostel, auf die er seine Kirche gegründet hat, hat er um die theologischen Auseinandersetzungen aller Epochen gewusst. Wenn er den Menschen trotzdem die Kirche anvertraut, dann dürfen wir sicher sein, dass er uns dabei nicht alleine lässt. „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) Mit dieser tröstlichen Zusage Christi endet das Matthäus-Evangelium.

Die gegenwärtigen Verwirrungen können auch als Aufforderung für kirchentreue Katholiken verstanden werden, ihr Vertrauen in den göttlichen Beistand zu vertiefen. Denn, so sagt G.K. Chesterton, „mindestens fünf Mal, mit dem Arianer und dem Albigenser, mit dem humanistischen Skeptiker, nach Voltaire und nach Darwin, schien der Glaube vor die Hunde zu gehen. In jedem dieser fünf Fälle war es der Hund, der starb.“ (Der unsterbliche Mensch)

Johannes Graf ist Chefkommentator der kath.net-Redaktion



kath.net-Lesetipp
Der blockierte Riese
Psycho-Analyse der katholischen Kirche. Mit Papst Franziskus-Update
Von Manfred Lütz
Hardcover, 320 Seiten
2014 Pattloch
ISBN 978-3-629-13052-5
Preis 20,60 EUR

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Lesermeinungen

 nurmut 27. Oktober 2014 
 

Danke für den Beitrag,

in Hinblick auf die Führung der RKK seit ihrer Gründung durch unseren Herrn und Gott, bin ich überzeugt dass die Versprechungen Jesu an Petrus nach wie vor Gültigkeit haben.
Ich stimme aber auch zu, dass man den Hl. Geist nicht vereinnahmen kann. Er weht WANN und WO Er will. Und dass muss nicht unbedingt die geistl. Würdenträger betreffen. Ein Blick in die Geschichte zeigt uns dies deutlich.
Beispiel: Wer Gott durch Fasten und Beten dient, auf die Ankunft des Messias wartet - den führte der Hl. Geist in den Tempel. Wo aber waren die geistl. Würdenträger?


1
 
 Nummer 10 26. Oktober 2014 

Ja, keine gedankliche Spaltung, wir sind

alle Geschwister in Jesus Christus


1
 
 Laus Deo 25. Oktober 2014 

Ich vertraue auf den Heiligen Geist! Beten wir viel für die Kirche!


3
 
 Kostadinov 24. Oktober 2014 

@Suarez...

rein private Rechnung: da kann ja nur die Kirchensteuer gemeint sein ;-)


5
 
 placeat tibi 24. Oktober 2014 
 

Die jeweiligen "Hunde" starben langsam, Beharrlichkeit und Gottvertrauen muß man schon aufbringen, egal, wann sich die Früchte zeigen, kann Jahrzehnte oder länger dauern. Daß der Heilige Geist die Kirche leitet, stimmt schon. Deswegen aber Worte und Taten aller derjenigen, die ihm durch Weihe und Amt besonders Verpflichteten,als unmittelbar von ihm inspiriert zu betrachten, wäre Blödsinn.

Und Zustimmung hier: vertiefen wir das Gottvertrauen.


6
 
 Suarez 24. Oktober 2014 

"Der Heilige Geist als Communio" / Joseph Ratzinger - Auszug

"Dennoch bleibt bei allem Reden über den Heiligen Geist eine gewisse Verlegenheit, auch eine gewisse Gefahr: Noch mehr als Christus ist er uns ins Geheimnis hinein entzogen. Der Verdacht, dass hier nur eigene Spekulation ausgebreitet und so das menschliche Leben auf Gedankengespinste und nicht auf Wirklichkeit gründet wird, ist häufig nur allzu berechtigt...Das bedeutet drittens, dass immer dann Verdacht angebracht ist, wenn jemand auf eigene Rechnung, aus »Eigenem« spricht; das widerspricht der Wesensweise des Heiligen Geistes, der gerade dadurch gekennzeichnet ist, »nicht aus dem Eigenen zu nehmen« (Joh 16,13) - Originalität und Wahrheit können hier leicht in Widerspruch treten. Das aber heißt: Vertrauen ist nur angebracht, wo nicht auf rein private Rechnung gesprochen wird, sondern wo die vor dem Ganzen bewährte und im Ganzen stehende Geisterfahrung zu Worte kommt - wo Geisterfahrung sich vor dem Ganzen der Kirche als solche bewährt hat."

Wenn es doch die dt.Bischöfe begriffen


16
 
 raph 24. Oktober 2014 
 

auf den Hund gekommen

Als Christ bin sehr überzeugt, dass nach den Gebetsstürmen im kommenden Jahr so manches anders aussehen wird. Als Mensch würde ich aber gerne verstehen, warum es manchen Hirten so wichtig scheint den Hund zu fordern, statt die Herde zu fördern.


20
 

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