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Bischofssynode: Arbeitsgruppen fordern zahlreiche Änderungen!

16. Oktober 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert einige Passagen aus den «Berichten der Arbeitsgruppen» in eigener Übersetzung.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Bei der Außerordentlichen Bischofssynode in Rom haben die in zehn Arbeitsgruppen aufgeteilten Synodenväter den am Montag von Kardinal Peter Erdö vorgestellten «Zwischenbericht» kontrovers diskutiert. Am Ende ihrer Debatten beschlossen die Arbeitsgruppen unabhängig voneinander zahlreiche Änderungsvorschläge, die nun in einem komplexen Redaktionsverfahren in einen Abschlusstext der Synode einfließen sollen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert einige Passagen aus den «Berichten der Arbeitsgruppen» in eigener Übersetzung:

Ergänzungen empfiehlt der vom US-Kurienkardinal Raymond Leo Burke geleitete Sprachkreis «Anglicus A». Der Text brauche eine theologische und anthropologische Grundlegung. Die kirchliche Lehre vom menschlichen Leben, von Ehe und Familienleben müsse dargestellt werden. «Wo beispielsweise die Relatio offenbar nahelegt, dass Sex außerhalb der Ehe oder Zusammenleben ohne Trauschein erlaubt sind, haben wir versucht zu zeigen, warum ein solcher Weg nicht zu menschlicher Erfüllung führt.» Denn «wenn wir andeuten, dass bestimmte Lebensstile akzeptabel sind, dann könnten (...) besorgte Eltern leicht sagen: »Warum arbeiten wir so hart daran, unsere Söhne und Töchtern zu einem Leben nach der kirchlichen Lehre anzuhalten?.«


Klar wendet er sich gegen die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten. Das Mitgefühl der Kirche für Menschen in schwierigen Situationen dürfe bei den Gläubigen nicht zu Verwirrung führen.

Die italienischsprachige Gruppe »Italicus B« unter Leitung von Kardinal Angelo Bagnasco bemängelt, in dem Zwischenbericht sei zu viel von Krisensituationen und zu wenig von intakten christlichen Familien die Rede. »Wir können uns nicht erlauben, den Eindruck zu erwecken, als bleibe die christliche Familie in unserem synodalen Dialog unberücksichtigt«, heißt es in dem Bericht. Zudem beanstandet der Zirkel, der Zwischenbericht scheue sich, ein klares Urteil zu fällen über »diverse Angelegenheiten, die bereits Ausdruck der dominierenden Kultur sind«. Diese Zurückhaltung sei mit der »prophetischen Rolle« der Kirche nicht vereinbar.

Noch deutlicher formuliert diese Anliegen der italienischsprachige Zirkel unter Leitung von Bischof Angelo Massafra. Das Abschlussdokument müsse ausdrücklich die kirchliche Lehre von Ehe, Familie und Sexualität bekräftigen und sich mit Blick auf »Situationen, die objektiv im Widerspruch zum Evangelium von der Familie stehen ohne Schwanken der Kategorien 'Sünde', 'Ehebruch' und 'Umkehr' bedienen«, fordert der Zirkel.

Der vom Wiener Kardinal Schönborn geleitete französischsprachige Zirkel »Gallicus B« hat sich mehrheitlich gegen einen Rückgriff auf das sogenannte »Konzept der Gradualität« ausgesprochen. Dieses Modell laufe Gefahr - wenn auch zu Unrecht - »von vornherein als Legitimierung irregulärer Lebenssituationen verstanden zu werden«. Der Zirkel wendet sich ausdrücklich auf die unter anderem von Schönborn selbst ins Spiel gebrachte Analogie zu den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) über die Kirche im ökumenischen Dialog.

Das Konzil hatte festgestellt, dass Kirche im Vollsinne nur die katholische Kirche sei, in anderen christlichen Gemeinschaften jedoch auch Elemente von Kirche vorhanden sein könnten. Der Vorschlag Schönborns und anderer war, solche Abstufungen auch mit Blick auf die Ehe anzuwenden.

Die spanischsprachigen Gruppe »Ibericus A« unter dem Vorsitz des
mexikanischen Kardinals Francisco Robles Ortega forderte, die Textpassage über die Homosexuellen grundlegend zu verändern und wie folgt zu formulieren: »Die Geschlechtlichkeit, die uns als Menschheit als Männer und Frauen existieren lässt, ist ein nicht aufgebbarer Wert der christlichen Theologie und Anthropologie. (...) Auch Personen mit homosexuellen Neigungen brauchen Aufnahme und Begleitung, die ihnen hilft, im Glauben zu wachsen und den Plan Gottes für sie kennenzulernen.«

Die Gruppe »Ibericus B« unter Leitung des spanischen Kardinals Luis Martinez Sistach betonte, dass der Zwischenbericht Erdös lediglich ein Arbeitspapier sei. Grundlegende theologische und kirchenrechtliche Fragen müssten bis zur nächsten Synode 2015 von Expertenkommissionen vertieft und verdeutlicht werden. »Wir finden, dass in dem Bericht die eingehende Behandlung wichtiger Themen wie Abtreibung, Anschläge auf das Leben, das verbreitete Phänomen der Adoption und die Gewissensentscheidungen der Eheleute fehlte, ebenso wie eine größere Klarheit über das Thema Homosexualität«.


(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Kant 18. Oktober 2014 

Gradualität – richtig verstanden ein unverzichtbares Prinzip III

Was Befürworter und Gegner, die Barmherzigkeits- und die Wahrheits-Partei, gemeinsam überlegen müßten: über welche Stufen kann ich Menschen in die vollkommene Christus-Nachfolge führen? Und wie führe ich ihn auf die jeweils nächste Stufe: reicht es, nur Anerkennung für die erreichte Stufe zu signalisieren, oder muß ich ihn auch mit der Wahrheit der nächsten Stufe konfrontieren, oder muß ich ihn sogar mit der ganzen Wahrheit konfrontieren? Und ab welcher Stufe Eucharistie? Und das Prinzip der Stufung steckt – so verstehe ich ihn – sicherlich auch hinter dem großen Anliegen von Papst Franziskus: zuerst muß der Mensch die Erlösung durch Jesus, die befreiende Botschaft des Evangeliums und Liebe durch die Jünger Christi erfahren (Stufe 1?), bevor jemand sich die ganze Wahrheit des Evangeliums, für einen geistlichen Weg (Stufe 2?) und für die Gebote Gottes (Stufe 3?) öffnet.


2
 
 Kant 18. Oktober 2014 

Gradualität – richtig verstanden ein unverzichtbares Prinzip II

Aber hier ist gar kein Widerspruch: warum kann man nicht die schon erreichten Stufe anerkennen und trotzdem ein klares Bekenntnis zur ganzen Wahrheit des Evangeliums ablegen. Bei einem homosexuelles Paar in Lebenspartnerschaft z.B., das jeden Sonntag zur Eucharistiefeier der Gemeinde kommt (ohne Kommunion-Empfang), kann man durchaus Anerkennung für den regelmäßigen Besuch der Sonntagseucharistie signalisieren, ohne ihnen freilich zu verschweigen, daß homosexuelle Lebenspartnerschaft moralisch falsch ist. Wer wird ernsthaft in Frage stellen, daß ich einem jungen, ungetauften, kirchenfernen Mann natürlich nicht Jesus verkündige, indem ich ihm zuerst einmal erkläre, daß Pornographie, Masturbation und vorehelicher Sex verboten sind.


2
 
 Kant 18. Oktober 2014 

Gradualität – richtig verstanden ein unverzichtbares Prinzip I

Warum die Probleme mit dem Prinzip der Gradualität (Stufung)? Ist es nicht vielmehr selbstverständlich?

Sowohl Befürworter als auch Gegner werden zugeben, daß Menschen in Bezug auf ihr Glaubensleben auf unterschiedlichen Stufen stehen, hoch- aber auch absteigen können. Die Befürworter möchten aber ein Öffnung für den Menschen von heute, dem es unmöglich erscheint, die ganze Radi-kalität des Evangeliums (z.B. im Bereich Ehe, Familie, Sexualiät) zu leben. Um diese Öffnung zu erreichen, solle man ihm nicht ständig vorwerfen, daß er das Evangelium noch nicht vollkommen lebt, sondern vielmehr die Stufe anerkennen, die er schon lebt. Die Gegner fürchten um die Wahrheit des Evangeliums. Um der Wahrheit willen dürfe man dem Menschen, der noch nicht die letzte, vollkommene Stufe erreicht hat, ja der ganzen Gesellschaft auf keinen Fall die ganze Wahrheit des Evangeliums vorenthalten, auch unter dem Risiko, daß die Menschen sich von Christus und der Kirche abwenden.


2
 
 Stephanus1972 17. Oktober 2014 
 

Scheinbar weht der Hl. Geist immer noch

...in der Kirche. Ich bin fast versucht von einer "Dynamik" in dieser Konferenz zu sprechen und einem "Geist" der wirkt. Wirklich erfreulich, dass die hohlen "Gutmenschen"- Phrasen der oftmals dekadenten westeuropäischen Bischöfe endlich offenbar werden und die notwendige Belehrung erfahren. Beten wir, dass die Belehrungen unsere Bischöfe motiviert endlich wieder Zeugnis abzulegen und ihre Diözesen wieder auf Linie zu bringen!


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 AlbinoL 16. Oktober 2014 

Mir fällt ein Stein vom Herzen..google Translate :)

Ibericus A
We wanted to conclude this second part saying "knowing that the greatest mercy is the truth in love (St. Augustine), going beyond compassion.'s Merciful love and attracts and binds also transforms and exalts himself and calls to conversion(Jn 8,1-11).

There is a huge "Reichtum" in the recent teaching of Paul VI, John Paul II, and Pope Benedict XVI Francisco about family, requiring renewed attention.
Italicus B
Some themes of the Synod have an objective complexity that requires a necessary deepening able to involve experts in the field. The rush to get to some conclusions does not always get the desired result. For this reason it is important to arrive at a coherent and unified vision of the problem without falling into unilateral perspectives and lack the required support historical and theological. This applies both to the route proposals for both a proper penitential close examination of their practice to the Orthodox Churches


2
 
 Schott 16. Oktober 2014 
 

Danke

Herzlichen Dank an kath.net für die sehr aktuelle und gut fundierte Berichterstattung besonders jetzt über die Bischofssynode! Dazu gehören auch so interessante Videos wie z.B. heute das Interview mit Kardinal Dolan über die afrikanische Kirche und ihre Bischöfe oder zuletzt das Interview mit Kardinal Burke. Vergelts Gott für Ihre Arbeit!


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