Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  7. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  10. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Fällt die CDU erneut um?
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Salafismus: Deutsche und Österreicher haben Recht

8. Oktober 2014 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


IS und Salafismus schaden dem Ansehen des Islam mehr als jeder hasserfüllte Islamkritiker. Leider haben wir den eigenen gewaltbereiten und menschenverachtenden Randgruppen bis heute nicht die Rote Karte gezeigt. Ein Gastkommentar von Muhammet Mertek


Wien (kath.net/Türkische Kulturgemeinde Österreich) Die Terrormiliz IS und der Salafismus schaden dem Islam und dem Ansehen der Religion mehr als jeder hasserfüllte Islamkritiker. Es ist Zeit, etwas dagegen zu tun. Muslime dürfen extremistische Elemente nicht tolerieren.

Lange Zeit empfand ich die vorurteilsbeladene Berichterstattung deutscher Medien in Bezug auf den Islam und die Muslime als einfältig und abstoßend. Seitdem aber Berichte zum IS und zum Salafismus die öffentliche Debatte dominieren, teile ich die Kritik der hiesigen Medien größtenteils und das zum ersten Mal.

Lasst uns also mutig einen Schritt vortreten: Gewaltbereite Salafisten sind ein innerislamisches Problem. Daher sollten Muslime ein klares Zeichen gegen solche inhumanen und terroristischen Strömungen setzen; und unbedingt auch diejenigen unter den Salafisten, die Gewalt kategorisch ablehnen.

Lasst uns Klartext reden: Müssen die Muslime hierzulande etwa keine besondere Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Mehrheitsgesellschaft und der hier geltenden Verfassungsordnung nehmen? Doch leider haben wir den eigenen gewaltbereiten und menschenverachtenden Randgruppen bis heute nicht dieselbe Rote Karte gezeigt, die wir bei Neonazis gern zücken.

Sie dienen weder Koran noch Islam

Ich tue mich schwer mit der Frage, wem oder was diese Salafisten dienen. Eines ist aber klar: dem Koran und dem Islam ganz bestimmt nicht. Eine Handvoll Menschen spielt sich als Moralapostel auf, verteilt Koranexemplare in Fußgängerzonen und an Bahnhöfen und verbreitet Propaganda über soziale Medien. Auch ihr Äußeres ist alles andere als Vertrauen erweckend. Und doch ist zu beobachten, dass es ihnen allein mittels ihrer öffentlich wirksamen Rhetorik gelingt, Problemgruppen insbesondere unter Jugendlichen anzulocken.


Propaganda ist ihre Waffe. Zugleich weiß niemand, welchen nachhaltigen Dienst sie jemals geleistet haben. Welchem Menschen haben sie beispielsweise ein glückliches Leben geboten, welches soziale Problem der Muslime haben sie gelöst, und was haben sie dafür getan, dass der Islam besser verstanden wird? Das Einzige, was sie tun, ist, der Gesellschaft Angst einzuflößen, sie vom Islam abzuschrecken und das ohnehin problematische Image der Muslime gänzlich in den Schmutz zu ziehen.

Die meisten Salafisten sind fanatische, reaktionäre Menschen. In ihrem Leben ist weder Platz für die Schönheiten der islamischen Kultur noch für die wertvollen Errungenschaften der Moderne. Sie nutzen die Schwäche und Anfälligkeit von Jugendlichen aus und versprechen ihnen kurzerhand das Paradies, um sie in ihre Gewalt- und Terrorfalle zu locken. Wenn es nach ihnen ginge, wäre dieses Paradies voll von Mördern und Unterdrückern. Aber eine solche Paradiesvorstellung hat - jedenfalls meines Wissens nach - nichts mit dem Islam zu tun. Und doch bestehen beispielsweise IS oder andere gewaltbereite Strömungen mit salafistischen Zügen darauf, dass dieses Paradies durch Brutalität und Barbarei billig zu erreichen wäre: durch Enthauptung, Unterdrückung, Terror und Vergewaltigung.

Hölle und Paradies

Dabei führen derlei Verbrechen eher in die tiefsten Tiefen des Höllenschlundes. Nicht einmal die größten Feinde der Religion haben der Religion so sehr geschadet wie diese Verbrecher. Wo auf der Welt hat man je erlebt, dass Terroristen und Unterdrücker eine lebenswerte Zivilisation aufgebaut haben? Wo in den Quellen des Islams findet sich eine Legitimierung für die Ermordung unschuldiger Menschen allein aufgrund ihres Glaubens und Denkens, ihrer Sprache, Ethnie oder Hautfarbe?

Der Feind ist unter uns. Wir müssen aufhören, ihn außerhalb zu suchen, und nach innen schauen. Wir müssen zuerst vor unserer eigenen Tür kehren und unseren eigenen Garten in Ordnung bringen. Vielleicht hilft diese Plage ja, die (religiöse) Erziehung und Bildung unserer Kinder zu überdenken. Wir sollten nicht mehr tatenlos zusehen, wie unsere Religion und der Ruf der Muslime durch vermeintliche Muslime in den Schmutz gezogen werden.

Wenn sich gewisse Personen über das Grundgesetz erheben und der Gesellschaft eine neue, ihnen genehme Ordnung verpassen wollen, während sie gleichzeitig davon profitieren, dass Deutschland und Österreich ein freiheitlicher, sozialer und demokratischer Rechtsstaat ist, dann sind sie ein klarer Fall für die Psychiatrie. Oder ist es etwa nicht krankhaft, Angebote unseres Sozialstaats wie Kinder-, Erziehungs-, Wohn- und Arbeitslosengeld in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig den deutschen Staat als ungläubig zu diffamieren und Andersdenkenden mit Gewalt zu drohen?

Mit Bildung und Aufklärung gegensteuern

Die Muslime müssen sich diesem sozialen Problem stellen, an erster Stelle durch Bildung und Aufklärung. Und sie sollten sich mit den unterschiedlichsten Aktivitäten unmissverständlich gegen gewaltbereite Randgruppen positionieren. Wir Muslime betrügen uns selbst, wenn wir uns insbesondere in westlichen Ländern nach außen tolerant und demokratisch geben, in der muslimischen Community aber nicht gegen intolerante und autoritäre Standpunkte vorgehen.

Außerdem müssen wir uns die Frage gefallen lassen, inwieweit wir denn wirklich aufrichtig für Demokratie, Menschenrechte, Pluralismus, Freiheit und den Rechtsstaat eintreten. Denn allein die Normen des Grundgesetzes und ihre Umsetzung garantieren uns allen ein gleichberechtigtes Leben in Frieden und Sicherheit.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholische Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  9. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  10. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Fällt die CDU erneut um?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz