Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  3. Abtreibung – und was dann?
  4. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  5. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  6. Verfassung geändert: Slowakei erkennt zwei Geschlechter an – männlich und weiblich
  7. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  8. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  9. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  10. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  11. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  12. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  13. Die Gebeine des heiligen Franziskus werden erstmals öffentlich gezeigt
  14. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  15. Dr. Taylor Marshall: ‚Waren alle diese Päpste nicht ‚pro-life‘?‘

Wenn Inzest erlaubt wird

7. Oktober 2014 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zur Empfehlung des Deutschen Ethikrates, das Inzestverbot zu lockern. idea-Kommentar von Dominik Klenk


Wetzlar (kath.net/idea) Die Forderung des Deutschen Ethikrates, das Verbot des Beischlafs zwischen Geschwistern aufzuheben, irritiert die gesunde Seele. Doch kommt diese Forderung nicht überraschend. Sie verläuft entlang genau jener gedanklichen Fluchtlinie, die der lobbygestützte Gedankenstrom in sexuellen Dingen längst vorgezeichnet hat: Es geht um die Einebnung und Gleichmachung gegebener Unterschiede. Da stören freilich sperrige Tabus. Sie erscheinen als Zumutung gegen die Selbstbestimmung, als lästige Barrieren wider das eigene Glück. So werden unter dem Vorwand der Toleranz bewährte Tabus immer häufiger zur Piraterie freigegeben. Das zur Vermeidung von hohem Seegang geschaffene Tabu findet sich im Zielkreuz der Armada individueller Selbstbestimmung wieder. Deren Kanonen tragen die Aufschrift: „Der Einzelne muss zum Zuge kommen“; „Betroffenheit schlägt Gemeinwohl“; „auch verbotene Liebe ist Liebe – und die kann nicht Sünde sein“. Vordergründig geht es in dieser Debatte, wie so oft in den letzten Jahren, um die Entkriminalisierung intimer Beziehungen. Hintergründig wird damit das Gefüge von Ehe und Familie für beliebig erklärt und grundsätzlich infrage gestellt. Die Familie als Schutzraum und sexuell jagdfreie Zone für Kinder und Jugendliche steht zur Disposition. Nein, wird der Ethikrat hier einwerfen, es gehe lediglich um den „einvernehmlichen Beischlaf“ unter volljährigen Geschwistern. Aber wie will man, wenn das Tabu erst mal fällt, zwischen sexuellem Übergriff in der Familie, Unzucht mit Abhängigen und einvernehmlicher Geschwisterliebe unterscheiden?


Dann hätte auch der Kannibale recht

Der Einvernehmlichkeit wird entscheidendes Gewicht zugemessen. Warum nicht mit der eigenen Schwester in die Kiste springen, wenn beide ausdrücklich nüchtern, in der Sache einig und scharf aufeinander sind? Werden aber Einvernehmlichkeit und Freiwilligkeit zum gültigen Maßstab, dann wären nicht nur all jene jetzt schon auf der sicheren Seite, die eine rechtliche Anerkennung von polygamen Beziehungen fordern, sondern auch der Kannibale von Rotenburg, der im Einvernehmen mit seinem Opfer dieses erst tötete und dann verspeiste.

Der Friedensschluss mit dem Fremden

Der „Kultur des Lebens“ ist ein weiterer universeller Horizont eingeschrieben: das Exogamieprinzip, also das Prinzip, immer außerhalb der eigenen Familie zu heiraten und Kinder zu zeugen. Dieses Prinzip gewährleistet nicht nur die gesunde Durchmischung des Genpools, sondern fördert die Bereitschaft, sich existenziell mit dem Fremden zu verbinden. Die zutiefst politische Dimension dieser Allianz wird durch den Inzest eingeebnet: Die Inkorporierung des Fremden im eigenen Nachwuchs garantiert nicht nur den Fortbestand des Menschengeschlechts, sondern auch den seines Friedens. Das sollte der Deutsche Ethikrat bedenken, dessen 26 Mitglieder je zur Hälfte von Bundestag und Bundesregierung vorgeschlagen wurden.

Der Autor, Dominik Klenk, ist Philosoph und Geschäftsführer des ‘fontis-Verlages (früher Brunnen Verlag Basel).


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Zwischen Wölfen und Brüdern
  2. „Alte Fragen, überraschende Antworten“
  3. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  4. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  5. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  6. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  7. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  8. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  9. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  10. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  3. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  4. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  5. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  6. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  7. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  8. Veröffentlichung von Leos erstem Papstschreiben am Donnerstag
  9. Mehr als 3000 Teilnehmer bei großer Pro-Life-Demo in Wien
  10. Abtreibung – und was dann?
  11. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  12. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  13. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  14. Wenn die Frauenministerin der österreichischen Regierung lügt
  15. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz