Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  5. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  6. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. Legal töten?
  11. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  12. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  13. Theologe: Lateinamerikas Kirche verliert geistlichen Fokus, Glaubensthemen stets unberücksichtigt
  14. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘
  15. ‚Sag mir, wo die Kinder sind‘ – Abtreibung und Demographie: In Österreich fehlt jedes 3. Kind

Berliner Kirchenvandalismus: Parteien distanzieren sich!

30. September 2014 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Berliner Parteien distanzieren sich nach kath.net-Anfragen vom Vandalismus gegen eine katholische Kirche. Auch „Die Linke“ meint: „Wir stellen uns solidarisch an die Seite der Herz-Jesu-Kirchengemeinde“. Von Petra Lorleberg


Berlin (kath.net/pl) Zahlreiche Parteienvertreter haben sich von einem Anschlag auf die katholische Herz-Jesu-Kirche in Berlin/Prenzlauer Berg distanziert. Bei einem linksextremistischen Anschlag in der Nacht vom 18./19. September wurden durch Farbe sowohl die Kirche wie auch die Büroräume des Vereins Kaleb und des Bundesverbands Lebensrecht (BVL) beschädigt. Der BVL ist der Veranstalter des „Marsches für das Leben“ in Berlin, der dieses Jahr von über 5.000 Menschen unterstützt wurde. Inzwischen ermittelt der Staatsschutz wegen Verdachtes auf Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund.

kath.net hat die politischen Parteien des Berliner Abgeordnetenhauses, den Bundesverband Lebensrecht (CDL), den CSU-Politiker Martin Kastler, die Deutsche Bischofskonferenz und das Erzbistum Berlin um Stellungnahme gebeten. Hier die Reaktionen im Einzelnen:

Für die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin erklärte die kirchenpolitische Sprecherin Cornelia Seibeld gegenüber kath.net: „Natürlich sind wir zutiefst entsetzt über den Anschlag auf die Herz-Jesu-Kirche. Insbesondere als Christdemokraten haben wir über unsere bezirklichen Parteifreunde unserer Entsetzen und unsere Solidarität zum Ausdruck gebracht. Aber genau wie wir nicht jeden Anschlag auf Parteibüros oder andere gesellschaftliche Institutionen presseöffentlich kritisieren, haben wir auf eine besondere Thematisierung verzichtet. Die links- wie auch die rechtsextreme Szene sucht mit solchen oder ähnlichen Anschlägen eine breite Öffentlichkeit. Wir wollen extremistischen Gewalttätern nicht zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Selbstverständlich liegt uns aber auch nichts ferner, als solche Taten zu verdrängen. Wir wollen, dass die extremistischen Anschläge zur Anzeige gebracht und von den Strafverfolgungsbehörden verfolgt werden. Wir tragen als Unionsfraktion dazu unseren Teil bei. Auf unseren Antrag hin, wird der Anschlag auf die Herz-Jesu-Kirche am kommenden Montag im Innenausschuss und Mitte Oktober auch im Verfassungsschutzausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses besprochen.“


Für die SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses stellte der Fraktionsvorsitzende Raed Saleh gegenüber kath.net wörtlich fest: „Nichts berechtigt zu Gewalt gegen religiöse Einrichtungen. Wir müssen in unserer Stadt Toleranz und Vielfalt schützen.“

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus stellte der innenpolitische Sprechers Benedikt Lux auf Anfrage von kath.net fest: „Den hinterhältigen Flaschen- und Farbanschlag auf die Herz-Jesu-Gemeinde verurteilen wir ohne wenn und aber. Es kann nicht sein, dass in unserer weltoffenen Stadt, Kirchen angegriffen werden, nur weil sie eine Meinung vertreten, die anderen nicht passt. Sachbeschädigungen und Gewalt dürfen niemals Mittel der politischen Auseinandersetzung werden. Ganz egal, um welchen Meinungsstreit es geht: Der Zweck heiligt niemals die Mittel!“

Für die Fraktion „Die Linke“ im Berliner Abgeordnetenhaus antwortete Sprecher Hakan Taş kath.net: „Auf unterschiedliche Art und Weise wurde uns von dem Anschlag auf die katholische Herz-Jesu-Kirche in Prenzlauer Berg im Zusammenhang mit dem 'Marsch für das Leben' berichtet. Wir lehnen prinzipiell jegliche Arten gewalttätiger Handlungen ab und verurteilen diese aufs schärfste. Die Religionsfreiheit ist ein durch das Grundgesetz in gesondertem Maße geschütztes Gut. Angriffe auf Gotteshäuser werden in Berlin, der Stadt der kulturellen und religiösen Vielfalt, keineswegs geduldet. Aus diesem Grunde stellen wir uns solidarisch an die Seite der Herz-Jesu-Kirchengemeinde und hoffen auf eine baldige und umfassende Aufklärung dieses Tatbestandes.“

Für die Piratenfraktion äußerte Fraktionsvorsitzender Martin Delius gegenüber kath.net: „Die schwere Sachbeschädigung an der Herz-Jesu-Kirche verurteilen wir. Sie ist ein Zeichen der Eskalation in einer aufgeladenen und radikalisierten politischen Diskussion. Wir rufen alle Partei dazu auf, sich auf politischer Ebene auszutauschen. Das Grundrecht auf Freiheit der Religionsausübung ist ebenso zu schützen wie das Recht aller körperliche und geistige Unversehrtheit und ein würdiges und selbstbestimmtes Leben. Keine Seite darf es sich leisten weiter zu eskalieren.“

Mechthild Löhr, Sprecherin der Christdemokraten für das Leben, reagierte gegenüber kath.net mit folgender Stellungnahme: „Hier wurden Grundrechte unserer Demokratie aus blanker Wut gegen Christen verletzt. Das Recht auf Leben jedes Menschen zu verteidigen bildet in Artikel 1, 2 und 3 des Grundgesetzes das Rückgrat unserer Demokratie. Dazu gehören auch Meinungsfreiheit, Demonstrationsrecht, Versammlungsfreiheit, Religionsfreiheit und Schutz des Eigentums. Beim Verwüstungsanschlag auf die Kirchenräume und bei der Aggression gegen den friedlichen, jährlichen, christlich geprägten „Marsch für das Leben“ wurden bewusst all diese Rechte mit linkspolitischer Unterstützung attackiert. Wo bleibt die Empörung, wo die Solidarität, wie sehen die rechtlichen Folgen für die Täter aus? Auch das (Ver-)Schweigen ist eine Antwort, die uns als Christen betroffen machen sollte.“

Der CSU-Politiker Martin Kastler, der von 2003-2014 Abgeordneter im Europaparlament gewesen war, antwortete kath.net: „Ich finde es mehr als peinlich, dass kein Mandatsträger der Bundesregierung zu diesem Hassverbrechen gegen Christen mitten in Deutschland, in Berlin, etwas sagt. Dies zeigt die Sprachlosigkeit der Politiker in Deutschland, wenn es um Gewalt und Intoleranz gegen Christen geht.“ Kastler hatte als CSU MdEP schon vor Jahren in offiziellen Anfragen an Bundesinnenminister und Landesinnenminister gefordert, sogenannte „hate Crimes“ in die Statistiken aufzunehmen, nicht nur Gewalt gegen Moscheen und Synagogen. Kastler sagte weiter wörtlich: „Wir dürfen die Intoleranz gegenüber Christen nicht einfach hinnehmen! Gestern war es Intoleranz, heute ist es Gewalt gegen ein Kirchengebäude, morgen kommt was ...., wenn die deutsche Politik das Thema ‚Intoleranz gegen Christen in Deutschland‘ ignoriert.“

Matthias Kopp, der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, wollte keine eigene Stellungnahme abgeben und verwies auf das Erzbistum Berlin.

Stefan Förner, Sprecher des Erzbistums Berlin, stellte gegenüber kath.net fest, dass der Angriff den „Marsch für das Leben“ meine und „auch als Angriff auf die Kirche gedacht“ gewesen sei. Dass der „Marsch für das Leben“ provoziere, sei klar, so Förner, diese Kundgebung sei aber vielmehr eine Demonstration für das Leben als gegen Abtreibung. „Es bestätigt sich mein Eindruck, dass der Marsch für das Leben sich entradikalisiert hat und sich jetzt die Gegner des Marsches radikalisieren“. Außerdem wies Förner darauf hin, dass der Marsch für das Leben keine Veranstaltung der katholischen Kirche sei. Neben vielen katholischen Christen würden sich auch viele evangelische Christen sowie Christen aus Freikirchen beteiligen und sich besonders für den Lebensschutz einsetzen.

Petra Lorleberg auf Twitter folgen!

Foto: (c) Herz-Jesu-Kirche Prenzlauer Berg (c)
Wikipedia/Inhiber
This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  2. Erfolg für den Lebensschutz – Kein Geld für Planned Parenthood aus US-Bundesbudget
  3. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood
  4. Transgender-Debatte: Grüne Politikerin El-Nagashi verlässt die Partei
  5. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  6. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  7. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  8. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  9. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  10. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  5. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  8. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  9. „Eine erneute Schande für die deutsche Kirche und wieder der BDKJ mittendrin“
  10. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  12. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  15. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz