Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. 'Mörderische Bastarde'
  5. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  8. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  9. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  10. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  11. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  12. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  13. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  14. Leo XIV. lobt "außergewöhnliches Potenzial" von KI als "Werkzeug"
  15. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung

Ist Gewalt im Islam angelegt?

18. September 2014 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Pro & Kontra äußern sich der Islamwissenschaftler Prof. Khorchide und die evangelische Pastorin und frühere Muslima Mousapour über die Frage nach der Gewalt im Islam, die sich angesichts des IS-Terrors stellt.


Wetzlar (kath.net/idea) Terrororganisationen wie der „Islamische Staat“ (IS) im Irak und in Syrien oder Boko Haram in Nigeria berufen sich bei ihren Gräueltaten auf den Koran. In Stellungnahmen mancher westlicher Muslimverbände heißt es dazu, die Terroristen pervertierten eine im Grunde friedliche Religion. Ist Gewalt im Islam angelegt, oder wird die Religion bewusst missbraucht?

PRO
Ein Moslem kann laut Koran zugunsten der Verbreitung des Islam Unwahrheiten erzählen. Zum Beispiel, dass der Islam friedlich ist! Solange er in der Minderheit ist, tritt der Islam als friedliche Religion auf. Sobald er die Oberhand hat, zeigt er sein wahres Gesicht, nämlich die Forderung der Unterwerfung Andersgläubiger. Im Koran steht (Sure 47,35): „… und ladet ( Juden und Christen) nicht ein zum Frieden, während ihr die Oberhand habt“.

Laut Koran ist die Welt in zwei Teile geteilt: Haus des Islam (islamische Länder) und Haus des Krieges (nicht islamische Länder). Nach der islamischen Lehre soll Blut vergossen werden, bis der Islam die Weltherrschaft übernimmt. Während ein Moslem den Islam mit der Sure 2,256 („Es gibt keinen Zwang im Glauben“) verteidigt und ihn friedlich darstellt, wird ein radikaler Islamlehrer der Boko Haram in Nigeria oder des IS im Irak seinen Anhängern andere Verse lehren, um aus ihnen stolze Mörder zu machen. Sure 9,5: „Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ Der Islam akzeptiert die Menschenrechte immer nur unter dem Vorbehalt der Scharia.


Ich leite eine Gemeinde von Christen mit islamischem Hintergrund, die auch von Islamisten hier in Deutschland verfolgt werden. Sie bedrohen uns, weil Moslems sich nicht zum Christentum bekehren dürfen. Ich entgegne ihnen, dass sie in ihren Moscheen Christen zum Islam bekehren, und kein Pfarrer hat sie bis heute verfolgt. Aber sie versuchen, mich und andere Konvertiten einzuschüchtern und zu bedrohen.

Sie gebrauchen die Demokratie in Deutschland, um das Land zu islamisieren, haben überhaupt keine Angst vor dem deutschen Gesetz und unterdrücken uns als verfolgte Christen in Europa! Wahnsinn …

Die Autorin, Mahin Mousapour, ist evangelische Pastorin der persischen Gemeinde „Neuer Bund“ in Frankfurt am Main. Die meisten ihrer Gemeindemitglieder sind – wie Mousapour selbst – ehemalige Muslime.

KONTRA
Die grausamen Bilder der Massenexekutionen von Zivilisten durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die sich schnell in den Medien verbreiten, sind mehr als schockierend. Es ist kaum begreifbar, dass eine solche menschenabscheuliche Aggression im 21. Jahrhundert stattfindet. Bitter für den Islam ist, dass diese menschliche Tragödie in seinem Namen stattfindet.

Extremisten, die ihre Gräueltaten im Namen des Islams legitimieren, berufen sich auf einzelne koranische Verse, die sie aus ihrem textlichen und historischen Kontext herausreißen, um ihr Vorgehen religiös zu begründen. Der Koran, ähnlich wie die Bibel, wurde in einem bestimmten historischen Kontext verkündet und spricht bestimmte Ereignisse an, darunter auch kriegerische Auseinandersetzungen im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Eine Lesart des Korans, die diese historische Kontextualisierung verweigert, bietet eine Grundlage für Missbrauch.

Letztendlich sagt die 21. Sure des Koran zum Verkündungsauftrag des Propheten Mohammeds: „Wir [Gott] haben dich [Mohammed] lediglich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt“, und das ist der Selbstanspruch des Korans an Mohammeds Verkündung. Jede Lesart seiner Biografie, die diesem Kriterium der Barmherzigkeit widerspricht, ist zurückzuweisen.

Zwar kann die Theologie durch die historische Verortung von Gewalt in den heiligen Schriften eine Legitimation für Gewalt im Namen der Religion verhindern, aber die Praxis zeigt, dass das Problem damit nicht gänzlich eingedämmt werden kann, denn Gewalt ist kein rein religiöses, sondern ebenso ein politisches und soziales Phänomen. Wir brauchen neben theologischer Aufklärung auch die entsprechenden politischen und sozialen Maßnahmen gegen Gewalt.

Der Autor, Prof. Mouhanad Khorchide, ist seit 2010 am Centrum für Religiöse Studien an der Universität in Münster für islamische Religionspädagogik zuständig. 2012 erschien sein Buch „Islam ist Barmherzigkeit“.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  6. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  7. 'Mörderische Bastarde'
  8. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  9. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  12. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  13. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  14. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  15. Willst du gesund werden? – Die heilende Begegnung mit Christus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz