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Ist Gewalt im Islam angelegt?

18. September 2014 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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In Pro & Kontra äußern sich der Islamwissenschaftler Prof. Khorchide und die evangelische Pastorin und frühere Muslima Mousapour über die Frage nach der Gewalt im Islam, die sich angesichts des IS-Terrors stellt.


Wetzlar (kath.net/idea) Terrororganisationen wie der „Islamische Staat“ (IS) im Irak und in Syrien oder Boko Haram in Nigeria berufen sich bei ihren Gräueltaten auf den Koran. In Stellungnahmen mancher westlicher Muslimverbände heißt es dazu, die Terroristen pervertierten eine im Grunde friedliche Religion. Ist Gewalt im Islam angelegt, oder wird die Religion bewusst missbraucht?

PRO
Ein Moslem kann laut Koran zugunsten der Verbreitung des Islam Unwahrheiten erzählen. Zum Beispiel, dass der Islam friedlich ist! Solange er in der Minderheit ist, tritt der Islam als friedliche Religion auf. Sobald er die Oberhand hat, zeigt er sein wahres Gesicht, nämlich die Forderung der Unterwerfung Andersgläubiger. Im Koran steht (Sure 47,35): „… und ladet ( Juden und Christen) nicht ein zum Frieden, während ihr die Oberhand habt“.

Laut Koran ist die Welt in zwei Teile geteilt: Haus des Islam (islamische Länder) und Haus des Krieges (nicht islamische Länder). Nach der islamischen Lehre soll Blut vergossen werden, bis der Islam die Weltherrschaft übernimmt. Während ein Moslem den Islam mit der Sure 2,256 („Es gibt keinen Zwang im Glauben“) verteidigt und ihn friedlich darstellt, wird ein radikaler Islamlehrer der Boko Haram in Nigeria oder des IS im Irak seinen Anhängern andere Verse lehren, um aus ihnen stolze Mörder zu machen. Sure 9,5: „Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ Der Islam akzeptiert die Menschenrechte immer nur unter dem Vorbehalt der Scharia.


Ich leite eine Gemeinde von Christen mit islamischem Hintergrund, die auch von Islamisten hier in Deutschland verfolgt werden. Sie bedrohen uns, weil Moslems sich nicht zum Christentum bekehren dürfen. Ich entgegne ihnen, dass sie in ihren Moscheen Christen zum Islam bekehren, und kein Pfarrer hat sie bis heute verfolgt. Aber sie versuchen, mich und andere Konvertiten einzuschüchtern und zu bedrohen.

Sie gebrauchen die Demokratie in Deutschland, um das Land zu islamisieren, haben überhaupt keine Angst vor dem deutschen Gesetz und unterdrücken uns als verfolgte Christen in Europa! Wahnsinn …

Die Autorin, Mahin Mousapour, ist evangelische Pastorin der persischen Gemeinde „Neuer Bund“ in Frankfurt am Main. Die meisten ihrer Gemeindemitglieder sind – wie Mousapour selbst – ehemalige Muslime.

KONTRA
Die grausamen Bilder der Massenexekutionen von Zivilisten durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die sich schnell in den Medien verbreiten, sind mehr als schockierend. Es ist kaum begreifbar, dass eine solche menschenabscheuliche Aggression im 21. Jahrhundert stattfindet. Bitter für den Islam ist, dass diese menschliche Tragödie in seinem Namen stattfindet.

Extremisten, die ihre Gräueltaten im Namen des Islams legitimieren, berufen sich auf einzelne koranische Verse, die sie aus ihrem textlichen und historischen Kontext herausreißen, um ihr Vorgehen religiös zu begründen. Der Koran, ähnlich wie die Bibel, wurde in einem bestimmten historischen Kontext verkündet und spricht bestimmte Ereignisse an, darunter auch kriegerische Auseinandersetzungen im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Eine Lesart des Korans, die diese historische Kontextualisierung verweigert, bietet eine Grundlage für Missbrauch.

Letztendlich sagt die 21. Sure des Koran zum Verkündungsauftrag des Propheten Mohammeds: „Wir [Gott] haben dich [Mohammed] lediglich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt“, und das ist der Selbstanspruch des Korans an Mohammeds Verkündung. Jede Lesart seiner Biografie, die diesem Kriterium der Barmherzigkeit widerspricht, ist zurückzuweisen.

Zwar kann die Theologie durch die historische Verortung von Gewalt in den heiligen Schriften eine Legitimation für Gewalt im Namen der Religion verhindern, aber die Praxis zeigt, dass das Problem damit nicht gänzlich eingedämmt werden kann, denn Gewalt ist kein rein religiöses, sondern ebenso ein politisches und soziales Phänomen. Wir brauchen neben theologischer Aufklärung auch die entsprechenden politischen und sozialen Maßnahmen gegen Gewalt.

Der Autor, Prof. Mouhanad Khorchide, ist seit 2010 am Centrum für Religiöse Studien an der Universität in Münster für islamische Religionspädagogik zuständig. 2012 erschien sein Buch „Islam ist Barmherzigkeit“.


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