Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  9. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  10. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  11. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Taylor sei mit Euch

Irrige Sensationsmeldung über die Trauuungen durch den Papst

15. September 2014 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Hätte sich der zuständige Redakteur bei einer sachkundigen Person informiert, so wäre es nicht nötig gewesen, daraus eine Sensationsmeldung zu machen." Ein Kommentar von Bischofsvikar Helmut Prader


St. Pölten/Vatikan (kath.net) Der ORF brachte am Sonntag in den Nachrichten eine Sensationsmeldung: Im Vatikan haben im Beisein des Papstes 20 Paare geheiratet, wobei auch Paare dabei waren, wo schon einmal jemand kirchlich verheiratet war.

So wurde die Meldung in den Raum gestellt. Nach kurzer Recherche konnte man nachlesen, dass zumindest eine Person dabei war, deren erste Ehe annulliert wurde.

Bei der Eheannullierung geht es nicht darum, dass eine Ehe geschieden wird wie es im staatlichen Recht ist, sondern es wird geprüft, ob eine Ehe überhaupt gültig zustande gekommen ist. Der korrekte Name des Verfahrens lautet daher auch „Ehenichtigkeitsverfahren“. Wenn es zu einer Annullierung der Ehe kommt, so bedeutet dies, dass die erste Ehe nicht gültig war. Deshalb sind im Normalfall beide Beteiligten in der Lage, wieder zu heiraten, obwohl sie schon einmal kirchlich geheiratet haben. Diese erste Ehe war aber nicht gültig, obwohl die kirchlich geheiratet hatten. Dafür gibt es genaue Regeln, die beim Diözesangericht nach objektiven Kriterien geprüft werden.


Es geht bei einem solchen Verfahren auch nicht um die Schuldfrage, wer das Scheitern der Ehe zu verantworten hat. Vielmehr geht es darum, ob zum Zeitpunkt der Eheschließung die Voraussetzungen erfüllt waren, um tatsächlich gültig verheiratet zu sein.

Wenn also jemand heiratet, dessen erste Ehe für ungültig erklärt wurde, ist die folgende kirchliche Trauung die Erstehe, weil die erste Ehe nicht gültig war. Daher gibt es meist auch keinen Grund, warum eine weitere Eheschließung nicht möglich sein sollte. Eine Ausnahme bilden nur jene Fälle, wo ein Ehehindernis vorliegt, das dazu führt, dass jemand für eheunfähig erklärt wird. Das ist allerdings die Ausnahme, vor allem, wenn es um dauerhafte Unfähigkeit geht.

Hätte sich der zuständige Redakteur bei einer sachkundigen Person informiert, so wäre es nicht nötig gewesen, daraus eine Sensationsmeldung zu machen.

Es wäre vielmehr eine Sensationsmeldung wert gewesen, wenn der Papst die Hochzeit verweigert hätte. Dafür hätte es nämlich keine Grundlage gegeben. Die erste Ehe war ja ungültig, deshalb steht einer kirchlichen Heirat nichts im Wege (außer, wie gesagt, in ganz wenigen Ausnahmefällen).

Dr. Helmut Prader, ist Bischofvikar für Ehe und Familie sowie Richter für Ehenichtigkeitsverfahren am Diözesangericht St. Pölten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 nabru 16. September 2014 

@ Serafina

- Eheannullierung/Eheungültigkeit: ja, en masse - man wird halt eben die Bedingungen für ein solches Verfahren vereinfachen und schon passt es. Zitat-Ende
Richtig, aber diese Vereinfachung gibt es bereits seit ca. dem Jahr 2000, vorher nicht. Ein Canon des CIC 1983 bietet die Möglichkeit dazu. Als Seelsorger kenne ich u.a. 2 Fälle, die 30 bzw. 40 Jahre verheiratet waren, dann geschieden wurden, in beiden Ehen mehrere bereits erwachsene Kinder, beide Ehen wurden wegen „Eheunfähigkeit“ annulliert. Ein Mitbruder von mir, der als Richter im Ehegericht tätig ist, hat es mir verklausuliert so erklärt: Wir prüfen gar nicht ob das Sakrament rechtlich zustande gekommen ist sondern wenn es eine zivile Scheidung gibt handeln wir. Ähnlich hat es mir ein Mitbruder in Norddeutschland bestätigt. So werden die Worte Jesu von SEINER Kirche ausgehebelt.
@ Talsperre: Die Rota in Rom ist seit 1983 nur mehr in sehr wenigen bestimmten Fällen direkt zuständig, nicht in dem von Ihnen geschilderten.


0
 
 talsperre 16. September 2014 
 

Einfach etwas verbreiten was nicht stimmt.Richtig informieren bitte.Eine Ehe annullieren durch den Vatikan bedeutet immer das schwerwiegende Gründe vorlagen.In meinem Bekanntenkreis kenne ich so einen Fall.Der Mann wollte keine Kinder.Er hat auch die Frau geschlagen.So etwas wird genau geprüft.Papst Franziskus weiß schon was er tut.


2
 
 marienkind 15. September 2014 
 

Die Medien

Lassen doch keine Gelegenheit aus zu steuern, vielleicht haben aber auch die Menschen etwas davon, die das weitergegeben haben?


3
 
 Elisabeth53 15. September 2014 
 

Ehenichtigkeitsverfahren“.

Viele wissen nicht, dass so ein Verfahren gibt und deswegen auch verzichten sie diesen Weg zu gehen Es fehlt jegliche Information darüber auf den meisten Hompages der deutschen Bistümer


7
 
 serafina 15. September 2014 
 

Ehenichtigkeitsverfahren

Das ist des Pudels Kern. Darauf wird es künftig verstärkt hinauslaufen.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um das Ergebnis der Außerordentlichen Bischofssynode 2014 zur Familienpastoral wie folgt vorherzusagen:

- Wiederverheiratete Geschiedene: nein
- Eheannullierung/Eheungültigkeit: ja, en masse - man wird halt eben die Bedingungen für ein solches Verfahren vereinfachen und schon passt es.


5
 
 Kostadinov 15. September 2014 

@AlbinoL: seh ich genauso

Verschwörungstheoretiker würden dann noch die Kardinal-Kasper-Connection dahinter sehen, die vor der Synode Druck aufbauen will... So weit muss man nicht gehen, aber solche Ungenauigkeiten gelangen zu oft in die Medien, als dass man es als Schlamperei abtun könnte


8
 
 AlbinoL 15. September 2014 

Wie so oft seit Franziskus im Vatikan regiert

wurde diese Information ja auch von Seiten des Vatikans bewusst an die Medien gegeben
Das dann den Medien vorzuwerfen....naja..
Ich kann mich noch an das Bild der alten Ente (Renault) erinnern. Total hirnrissig: " Das neue Auto des Papstes"
Aber der Vatikan hat es so vermarktet


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ehe

  1. Moderator über seine Ehe mit einer gläubigen Frau: ‚Das beste Gefühl der Welt’
  2. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  3. Lebenslänglich für zwei Menschen
  4. Einschränkung der Religionsfreiheit – US-Bischöfe warnen vor neuem Ehe-Gesetz
  5. Football-Star Russell Wilson: Warum wir bis zur Ehe enthaltsam waren
  6. Slowenien: Kirche kritisiert Ehe-Neudefinition durch Höchstgericht
  7. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  8. Wie viele Schweizer Katholiken werden ihre Stimme gegen die Fake Ehe erheben?
  9. Papst: Eherichter müssen Wohl der Familie im Blick haben
  10. Die Liebe Gottes als Vorbild für das Liebesleben







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  15. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz