Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  2. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  9. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Der Teufel sitzt im Detail
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

Papst: Christen müssen die «Kultur des Todes» verwerfen

15. August 2014 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst kritisiert «unmenschliche Wirtschaftsmodelle» - Außerdem wies er darauf hin, dass in äußerlich wohlhabenden Gesellschaften der Geist der Hoffnungslosigkeit oft «wie ein Krebs zu wuchern» scheine. Die Predigt im Wortlaut + VIDEO


Seoul (kath.net/KNA) Papst Franziskus hat die Christen Koreas aufgerufen, sich gegen «unmenschliche Wirtschaftsmodelle» zu stellen und den «Geist des uneingeschränkten Wettbewerbs» zu bekämpfen. Sie müssten der Verlockung eines Materialismus widerstehen und «eine großherzige Kraft für die geistige Erneuerung in allen Gesellschaftsschichten» sein, sagte er bei einer Messe in der Millionenstadt Daejeon, einem wichtigen Forschungs- und Technologiestandort.

In äußerlich wohlhabenden Gesellschaften scheine der Geist der Hoffnungslosigkeit oft «wie ein Krebs zu wuchern», beklagte Franziskus. Vor allem Jugendliche litten unter innerer Traurigkeit und Leere. Als Gegenmittel empfahl er die christliche Hoffnung auf das Reich Gottes. Zugleich rief Franziskus zum Schutz des menschlichen Lebens auf. Christen müssten die «Kultur des Todes» verwerfen.

Katholiken weltweit begehen den 15. August als Hochfest der Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel. Dieses Fest zeige, dass die Menschen «Adoptivkinder Gottes» seien, sagte Franziskus in seiner Predigt. Wie Maria seien auch sie berufen, «vollkommen an dem Sieg des Herrn über Sünde und Tod teilzuhaben und mit ihm in seinem ewigen Königreich zu herrschen».

Der Papst ging zudem auf die besondere historische Bedeutung dieses Datums für die koreanische Geschichte ein. Sie feierten dieses Fest traditionell im Licht ihrer historischen Erfahrung, sagte Franziskus. Sie sähen in der Geschichte ihrer Nation und im Leben ihres Volkes die liebevolle Fürsprache der Jungfrau Maria. In Südkorea erinnert das Datum an die Befreiung von der japanischen Herrschaft 1945 und an die Ausrufung der Republik nach der Teilung des Landes 1948.

Vor dem Gottesdienst hatte sich Franziskus mit Angehörigen von Opfern des Fährunglücks vom 16. April getroffen. Beim Untergang der «Sewol» vor der Südküste Koreas ertranken 294 Menschen, vor allem Jugendliche, die auf dem Weg zu einer Ferieninsel waren; zehn weitere gelten als vermisst.



kath.net veröffentlicht die Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe am Hochfest Mariä Himmelfahrt im World Cup Stadion von Daejeon im Wortlaut:

Liebe Brüder und Schwestern in Christus,

in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche feiern wir die Aufnahme der Gottesmutter mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels. Die Himmelfahrt Marias zeigt uns unsere eigene Bestimmung als Adoptivkinder Gottes und Glieder des Leibes Christi. Wie Maria, unsere Mutter, sind wir berufen, vollkommen an dem Sieg des Herrn über Sünde und Tod teilzuhaben und mit ihm in seinem ewigen Königreich zu herrschen.

Das „große Zeichen“, das uns in der heutigen ersten Lesung vor Augen geführt wird – eine Frau, mit der Sonne bekleidet und mit Sternen gekrönt (vgl. Offb 12,1) – lädt uns ein, Maria zu betrachten, wie sie in Herrlichkeit neben ihrem göttlichen Sohn thront. Es lädt uns auch ein, die Zukunft zu erkennen, die der auferstandene Herr gerade jetzt vor uns auftut. Die Koreaner feiern dieses Fest traditionell im Licht ihrer historischen Erfahrung, indem sie in der Geschichte ihrer Nation und im Leben ihres Volkes die liebevolle Fürsprache der Jungfrau Maria sehen.

In der zweiten Lesung von heute hörten wir, wie der heilige Paulus uns sagt, dass Christus der neue Adam ist, dessen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters das Reich der Sünde und der Knechtschaft umgestürzt und das Reich des Lebens und der Freiheit errichtet hat (vgl. 1 Kor 15,24-25). Wahre Freiheit finden wir, wenn wir den Willen des Vaters liebevoll annehmen. Von Maria, die von Gnade erfüllt ist, lernen wir, dass christliche Freiheit mehr ist als die Befreiung von der Sünde. Es ist die Freiheit zu einer neuen, geistlichen Weise, die irdischen Wirklichkeiten zu sehen. Es ist die Freiheit, Gott und unsere Brüder und Schwestern mit reinem Herzen zu lieben und ein Leben in freudiger Hoffnung auf das Kommen des Reiches Christi zu leben.

Heute wenden wir uns bei der Verehrung Marias, der Himmelskönigin, an sie auch als Mutter der Kirche in Korea. Wir bitten sie uns zu helfen, der königlichen Freiheit, die wir am Tag unserer Taufe empfingen, treu zu sein, unsere Bemühungen zu leiten, die Welt im Einklang mit Gottes Plan zu verwandeln, und die Kirche in diesem Land zu befähigen, immer vollkommener Sauerteig seines Reiches inmitten der koreanischen Gesellschaft zu sein. Mögen die Christen dieser Nation eine großherzige Kraft für die geistige Erneuerung in allen Gesellschaftsschichten sein. Mögen sie die Verlockung eines Materialismus, der echte geistige und kulturelle Werte erstickt, und den Geist des uneingeschränkten Wettbewerbs, der Egoismus und Unfrieden erzeugt, bekämpfen. Mögen sie auch unmenschliche Wirtschaftsmodelle, die neue Formen von Armut schaffen und Arbeiter an den Rand drängen, sowie die Kultur des Todes verwerfen, die das Bild Gottes, des Gottes des Lebens, entstellt und die Würde jedes Menschen – ob Mann, Frau oder Kind – verletzt.

Als koreanische Katholiken, Erben einer edlen Tradition, seid ihr berufen, diese Erbschaft zu pflegen und sie an die kommenden Generationen weiterzugeben. Das erfordert von jedem eine erneute Umkehr zum Wort Gottes und eine leidenschaftliche Sorge für die Armen, die Notleidenden und die Schutzlosen in unserer Gesellschaft.

In der Feier dieses Festes verbinden wir uns mit der Kirche auf der ganzen Welt im Blick auf Maria als unsere Mutter der Hoffnung. Ihr Lobgesang erinnert uns daran, dass Gott die Verheißungen seines Erbarmens niemals vergisst (vgl. Lk 1,54-55). Maria ist diejenige, die Segen empfängt, weil sie „geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen lieߓ (Lk 1,45). In ihr haben sich alle Verheißungen Gottes als vertrauenswürdig erwiesen. In der Herrlichkeit thronend, zeigt sie uns, dass unsere Hoffnung verlässlich ist; auch jetzt reicht sie als „sicherer und fester Anker der Seele“ (Hebr 6,19) dorthin, wo Jesus in der Herrlichkeit wohnt.

Diese Hoffnung, liebe Brüder und Schwestern, die Hoffnung, die aus dem Evangelium hervorgeht, ist das Gegenmittel gegen den Geist der Hoffnungslosigkeit, der wie ein Krebs zu wuchern scheint in Gesellschaften, die äußerlich wohlhabend sind, aber oft innere Traurigkeit und Leere erfahren. Von wie vielen unserer Jugendlichen hat diese Hoffnungslosigkeit ihren Tribut gefordert! Mögen sie, die jungen Menschen, die uns in diesen Tagen mit ihrer Freude und ihrem Vertrauen umgeben, niemals ihrer Hoffnung beraubt werden!

Wenden wir uns an die Jungfrau Maria und erflehen wir von ihr die Gnade, uns der Freiheit der Kinder Gottes zu erfreuen, diese Freiheit im Dienst für unsere Brüder und Schwestern sinnvoll zu nutzen und zu leben und zu arbeiten als Träger der Hoffnung, die ihre Erfüllung in jenem ewigen Reich finden wird, wo herrschen bedeutet zu dienen. Amen.

Hl. Messe in voller Länge als VIDEO



(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto © SIR


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Korea

  1. Kurienbischof: Nordkorea-Besuch des Papstes wäre Wendepunkt
  2. Korea: Jugendwallfahrt für Frieden durch entmilitarisierte Zone
  3. Südkoreanischer Bischof: "Träume von Papstreise nach Pjöngjang"
  4. Bericht: Angeblich Sondierungen für Papstreise nach Nordkorea
  5. Gipfel mit Papst Franziskus und Kim Jong-Un?
  6. Bischof: Papstbesuch in Nordkorea wäre an Bedingungen geknüpft
  7. Bischof You Heung-sik: Die Menschen Koreas wollen Frieden
  8. Nuntius in Korea: „Dialogtreffen ein sehr positiver Anfang“
  9. Koreas Bischöfe in Freudentränen über Kim-Moon-Treffen
  10. Medien: Papst soll in Korea vermitteln







Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz