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'Ich verpflichte mich, keine Verletzung zu tolerieren'

7. Juli 2014 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
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Die Predigt von Papst Franziskus im Beisein von Missbrauchsopfern im WORTLAUT


Vatikanstadt (kath.net) Papst Franziskus hat sich am Montag mit Opfern sexuellen Missbrauchs getroffen, darunter waren auch zwei Deutsche. Die je drei Männer und Frauen hatten an der Frühmesse des Papstes im vatikanischen Gästehaus Santa Marta teilgenommen.

kath.net dokumentiert die Predigt von Papst Franziskus in voller Länge in der offiziellen Übersetzung des Vatikans:

Das Bild von Petrus, der Jesus aus dieser Sitzung mit dem schrecklichen Verhör herauskommen sieht, dem Blick Jesu begegnet und weint – dieses Bild steigt heute in meinem Herzen auf, da ich Ihrem Blick und dem so vieler Männer und Frauen, Jungen und Mädchen begegne. Ich spüre den Blick Jesu und bitte um die Gnade seines Gebetes. Um die Gnade, dass die Kirche weinen möge und Wiedergutmachung übe für ihre Söhne und Töchter, die ihre Aufgabe verraten und unschuldige Menschen missbraucht haben. Und ich bin Ihnen allen heute dankbar, dass Sie von weit her gekommen sind.

Seit langem trage ich in meinem Herzen den tiefen Schmerz, das Leid, das so lange Zeit verborgen, so lange Zeit verschleiert wurde mit einer Komplizenschaft, für die es keine Erklärung gibt – solange bis irgendjemand wahrgenommen hat, dass Jesus schaute, und ein anderer ebenfalls und noch einer… und sie entschlossen sich, diesen Blick auszuhalten.

Und die Wenigen, die begonnen haben zu weinen, haben unser Gewissen mit diesen Verbrechen und schweren Sünden belastet. Das ist meine Bestürzung und mein Schmerz über die Tatsache, dass einige Priester und Bischöfe die Unschuld von Minderjährigen und ihre eigene priesterliche Berufung geschändet haben, indem sie sich an ihnen sexuell vergingen. Es handelt sich um mehr als niederträchtige Taten. Es ist wie ein gotteslästerlicher Kult, denn diese Knaben und Mädchen waren dem priesterlichen Charisma anvertraut, damit sie zu Gott geführt würden, und jene haben sie dem Götzen ihrer Lüsternheit geopfert. Sie haben das Bild Gottes selbst beschmutzt, nach dessen Ähnlichkeit wir geschaffen worden sind. Die Kindheit – das wissen wir alle – ist ein Schatz. Das junge Herz, das so offen und von Vertrauen erfüllt ist, betrachtet die Geheimnisse der Liebe Gottes und zeigt sich in einzigartiger Weise bereit, im Glauben genährt zu werden. Heute erblickt das Herz der Kirche in den Augen dieser kleinen Buben und Mädchen die Augen Jesu und möchte weinen. Sie bittet um die Gnade, zu weinen angesichts der verdammenswerten Taten des Missbrauchs, die an Minderjährigen begangen wurden – Taten, die Narben für das ganze Leben hinterlassen haben.


Ich weiß, dass diese Wunden eine Quelle tiefer und oft unerbittlicher emotionaler und geistlicher Beklemmung, ja sogar von Verzweiflung sind. Viele von denen, die diese Erfahrung durchgemacht haben, haben Palliative gesucht auf dem Weg der Suchtmittel. Andere haben eine Beziehungsstörung zu den Eltern, zum Ehepartner und zu den eigenen Kindern erlitten. Das Leiden der Familien ist besonders schwer gewesen, da der durch den Missbrauch hervorgerufene Schaden diese lebenswichtigen familiären Beziehungen in Mitleidenschaft zieht.

Einige haben sogar die furchtbare Tragödie des Selbstmords eines lieben Menschen durchlitten. Das Sterben dieser von Gott so geliebten Kinder lastet auf meinem Herzen und Gewissen und dem der ganzen Kirche. Diesen Familien bekunde ich meine Gefühle der Liebe und des Schmerzes. Jesus, der mit der Leidenschaft des Hasses gefoltert und verhört worden ist, wird an einen anderen Ort gebracht und schaut. Er schaut einen der Seinen an, jenen, der ihn verleugnet hatte, und bringt ihn zum Weinen. Bitten wir um diese Gnade zusammen mit jener der Wiedergutmachung.

Die Sünden des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch Priester üben eine verheerende Wirkung auf den Glauben und auf die Hoffnung auf Gott aus. Einige haben sich an den Glauben geklammert, während bei anderen der Treubruch und die Verlassenheit ihren Glauben an Gott aufgerieben haben. Ihre Anwesenheit hier spricht vom Wunder der Hoffnung, die stärker ist, als die tiefste Finsternis. Zweifellos ist es ein Zeichen der Barmherzigkeit Gottes, dass wir heute diese Gelegenheit haben, uns zu begegnen, Gott anzubeten, einander in die Augen zu schauen und die Gnade der Versöhnung zu suchen.

Vor Gott und seinem Volk drücke ich meinen Schmerz über die Sünden und schweren Verbrechen der sexuellen Missbräuche aus, die Mitglieder des Klerus Ihnen gegenüber begangen haben, und bitte demütig um Verzeihung.

Ebenso bitte ich Sie um Verzeihung für die Sünden der Unterlassung seitens Verantwortlicher in der Kirche, die nicht angemessen auf die Missbrauchsanzeigen reagiert haben, die von Familienangehörigen und von Missbrauchsopfern selbst vorgebracht wurden. Dies hat noch zu zusätzlichem Leiden derer geführt, die missbraucht worden sind, und andere Minderjährige, die sich in Risikosituationen befanden, in Gefahr gebracht.

Andererseits ist der Mut, den Sie und andere bewiesen haben, indem Sie die Wahrheit aufgedeckt haben, ein Dienst der Liebe gewesen, insofern er Licht auf eine schreckliche Finsternis im Leben der Kirche geworfen hat. Es gibt keinen Platz in einem kirchlichen Dienstamt für jene, die diesen Missbrauch begehen; und ich stehe dafür ein, keinen Schaden zu dulden, der von irgend jemandem – sei er Priester oder nicht – einem Minderjährigen zugefügt wurde. Alle Bischöfe müssen ihren Hirtendienst mit größter Achtsamkeit ausüben, um den Schutz der Minderjährigen zu garantieren, und werden für diese Verantwortung zur Rechenschaft gezogen.

Für uns alle gilt der Rat, den Jesus denen gibt, die jemanden zum Bösen verführen: der Mühlstein und das Meer (vgl. Mt 18,6).

Seien wir außerdem weiterhin wachsam bei der Ausbildung von Priesteramtskandidaten. Ich zähle auf die Mitglieder der Päpstlichen Kommission für den Schutz der Minderjährigen – alle Minderjährigen, gleich welcher Religion sie angehören, sind Sprösslinge, auf die Gott mit Liebe schaut.

Ich erbitte diese Hilfe, dass sie mir zur Seite stehen, um sicherzustellen, dass wir in der universalen Kirche über die besten Strategien und Verfahren zum Schutz der Minderjährigen und zur Befähigung kirchlichen Personals für eine Implementierung dieser Strategien und Verfahren verfügen können. Wir müssen alles tun, was möglich ist, damit diese Sünden sich in der Kirche nicht wiederholen.

Brüder und Schwestern, da wir alle Mitglieder der Familie Gottes sind, sind wir alle dazu berufen, in die Dynamik der Barmherzigkeit einzutreten. Jesus, unser Herr und Retter, ist dafür das erhabenste Beispiel – er, der Unschuldige, der am Kreuz unsere Sünden auf sich nahm. Versöhnt zu sein ist das wahre Wesen unserer gemeinsamen Identität als Menschen in der Nachfolge Jesu Christi. Indem wir zu ihm umkehren und dabei von unserer heiligsten Mutter, der Mutter am Fuß des Kreuzes, begleitet werden, wollen wir mit dem ganzen Volk Gottes die Gnade der Versöhnung erbitten. Die milde Fürsprache der Mutter Gottes des zärtlichen Erbarmens ist eine unerschöpfliche Quelle der Hilfe auf unserem Weg der Heilung.

Sie und alle, die Missbräuche von Priestern erlitten haben, sind von Gott geliebt. Ich bete, dass die Überreste der Dunkelheit, die Sie berührt hat, durch die Umarmung des Christkindes geheilt werden und dass dem Schaden, der Ihnen zugefügt wurde, ein Glaube und eine wiedergewonnene Freude folgen mögen.

Ich danke für diese Begegnung und, bitte, beten Sie für mich, dass die Augen meines Herzens immer deutlich den Weg der barmherzigen Liebe sehen und dass Gott mir den Mut schenke, diesen Weg für das Wohl der Minderjährigen zu beschreiten.

Jesus kommt aus einer ungerechten Gerichtsverhandlung, aus einem grausamen Verhör und schaut Petrus in die Augen – und Petrus weint. Wir bitten, dass er uns anschaue, dass wir uns anschauen lassen und weinen können und dass er uns die Gnade schenke, Scham zu empfinden, damit wir ihm – wie Petrus vierzig Tage danach – antworten können: „Du weißt, dass ich dich liebe", und seine Stimme hören: „Nimm deinen Weg wieder auf und weide meine Schafe" – und ich füge hinzu: „Und lass nicht zu, dass ein Wolf in die Herde eindringt!"



(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 doda 9. Juli 2014 

@newtube, Korrektur zum richtigen Verständnis

Ziel ist hier nicht, aufrichtig danach zu fragen ob ein Mangel an...


1
 
 doda 9. Juli 2014 

@newtube

"Bei uns muss also etwas gründlich schief gelaufen sein bei unserem müden Kampf um die Wahrheit."
Es gibt die Instrumentalisierung dieses Themas in unserer Teilkirche bis heute, und sie ist kein Randproblem.
Gut vernetzte Aktivisten nutzen den auch bei uns zu beklagenden Missbrauch, um (wie auch Sie erwähnten)gegen Zölibat, Sexualmoral u.a. zu agitieren.
Sie sind eben kein Randproblem, weil die von mir geschilderten Folgen keines sind.
Sie schreiben von einem müden Kampf um die Wahrheit.
Geht es diesen Akteuren um die Wahrheit?
Ziel ist hier nicht aufrichtig danach zu fragen, ob Mangel an Prüfung der Weihekandidaten oder an Ausbildung und geistlicher Formung, Askese, Gebet und geistlicher Begleitung in Wahrheit Ursachen der Vergehen waren und sind.
Von Seiten dieser Aktivisten habe ich persönlich bisher nur Anklagen gegen die sog. 'Amtskirche' gehört, noch nie eine Bitte um Entschuldigung.
So entschuldigt sich unser Papst auch stellvertretend für diese Unaufrichtigen in unserem Land.


2
 
 newtube 9. Juli 2014 
 

@ Paddel

(a) "Schuld" ist ein abstrakter Begriff.
Konkret können nur Handlungen sündhaft bzw. schuldhaft sein, wenn sie der Norm nicht genügen.
Und die Handlungen gehören zu den individuellen Subjekten, die sie begehen ("actiones sunt suppositorum" heisst es ja).
"Die Schuld anderer auf sich zu nehmen" ist eine Metapher. Was man auf sich nehmen kann, ist evtl. die Strafe, die ein anderer wegen seiner Tat (Handlung) verdient hat.
Also kann man für einen anderen sühnen. Und das ist in der "communio sanctorum" im mystischen Leib Christi der Fall.
So können Unschuldige die Strafe, die die Handlung eines anderen verdient hat, auf sich nehmen, entweder weil sie sich dem Herrn dazu anbieten, oder weil der Herr sich "sühnender Seelen" bedient, um Schuldige zu retten.
Dies hat allerdings mit unserem Thema gar nichts zu tun.
(b) Dass etwa 60% der Missbrauchsfälle an Kindern und Jugendlichen im familiären Milieu stattfinden, geht aus der Kriminalstatistik hervor.


4
 
 Paddel 9. Juli 2014 

newtube

Wenn ein Glied leidet, leidet der ganze Leib. Wenn also einzelne Priester und k. Mitarbeiter zu Seelenmördern werden, dann leidet die ganze Kirche darunter. Eben die Unschuldigen.
Stellvertretend für die anderen Schuld auf sich laden ist nun mal das Programm der Christen, auch wenn es uns nicht genehm ist.
Jemand, der Kinder missbraucht, beschränkt sich nicht auf seine Verwandtschaft. In aller Regel nimmt sich, wer an dieser Krankheit/Sucht leidet, wo auch immer er Gelegenheit dazu hat. Das heißt, Familientäter sind auch Fremdtäter. Es gibt auch Familientäter, die sich aus Situationen heraus innerhalb der Familie vergehen (was nicht weniger verwerflich ist). Das sind dann auch die, die in der Zeitung stehen. Die großen Fische, die "Profis" bleiben meist unentdeckt, weil sehr gut vernetzt und strukturiert. Eine Mafia eben, die ihre Strippenzieher auch im Kinderschutzbund, BKA, Kumi, Jugendamt ... sitzen haben, oder diese durch Druck zum Schweigen bringen.


4
 
 newtube 9. Juli 2014 
 

@ doda: warum dieser Vertrauensverlust nur bei uns?

Mein Respekt für Ihre langjährige Tätigkeit im Weinberg des Herrn!
Der massive Vertrauensverlust, worunter die Jugendarbeit der Kirche in Deutschland leidet, ist genau die Folge der unklugen bis unverantwortlichen Handhabung des Problems durch die deutsche Teilkirche.
Hier ist genau das eingetreten, was ich beschrieben habe: die katholische Kirche wird zu Unrecht als der Inbegriff pädophilen Missbrauchs, die Priester allesamt als reelle oder potentielle Täter angesehen, denen das eigene Kind nicht anzuvertrauen sei.
Die Täterschaft unserer Priester, jedoch, unterscheidet sich kaum von der von Pastoren, Rabbinern, Mullahs, Lehrern,Jugendarbeitern in Sportvereinen etc. und setzt sich massiv von der Haupttäterschaft in Familie und Verwandschaft ab.
Trotz alledem leiden diese Institutionen,im Gegensatz zur katholischen Kirche, über keinen einschlägigen Vertrauensverlust.
Bei uns muss also etwas gründlich schief gelaufen sein bei unserem müden Kampf um die Wahrheit.


4
 
 Paddel 8. Juli 2014 

Bei der schwere dieser Schuld

ist das Bedürfnis, um Vergebung zu bitten unstillbar. Es gibt da kein zu viel oder zu oft.

mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!

Im Vater unser heißt es:

Und vergib uns unsere Schuld, und nicht:

Und vergib uns unsere Schuld und die unserer Mitmenschen auch.


2
 
 newtube 8. Juli 2014 
 

Schaden an der Kirche ist Schaden an ihrer Botschaft - 2

die antichristliche (!) Propaganda.
Die christliche Botschaft wird heute mit allen Mitteln bekämpft.
Diesen Kreisen, mächtig auf Grund ihrer finanziellen und medialen Potenz und politischen Unterstützung,
ist es klar, dass der entscheidende Schritt zur Vernichtung des Feindes die Vernichtung dessen Bollwerk ist - die katholische Kirche. Deshalb wird alles daran gesetzt,um ihre Glaubwürdigkeit in den Augen der Menschen zu vernichten.
Das Problem ist also nicht nur der unwürdige Priester, der Wolf der sich schon innerhalb der Herde befindet und seine zerstörerische Arbeit verrichtet, sondern auch wie es der Kirche gelingt, nicht nur die Wölfe von der Herde fern zu halten, sondern die Menschen zu überzeugen, dass sie selbst nicht im Innersten ein Rudel von Wölfen ist, und dass ihre Botschaft glaubwürdig ist.
Die unablässige Inszenierung eines im Grunde Randproblems der Kirche zum Hauptproblem, in der medialen Wahrnehmung zumindest, schadet nur der Arbeit der Kirche.


2
 
 Herbert Klupp 8. Juli 2014 
 

Zwei Themen

In einigen Beiträgen besteht m.E. Vermischungsgefahr. Zum einen ist es einfach nur begrüßenswert, wenn innerhalb der Kirche eine radikale "Ausmerzung des Bösen" angestrebt wird. Und es ist nicht schlecht, wenn das sehr öffentlich geschieht - also bspw durch den Papst.

Das andere Thema, das man hier nicht hineinmischen sollte, ist die generelle Lügenhaftigkeit der großen Medien in Deutschland (und evtl weltweit, das kann ich nicht überprüfen) bezüglich der Kirche, ist deren regelrechte SUCHT, möglichst alles an unserer Kirche zu skandalisieren, alles um das tausendfache aufzublähen, und auf "Teufel komm raus" gute katholische Konservative zu verleumden, wo immer möglich. Die tausendfache mediale Aufblähung im Fall des (kath) Kindesmißbrauchs ist etwas, was IN SICH ZU KRITISIEREN IST !


4
 
 doda 8. Juli 2014 

Aufgabe des Hirten

" weide meine Schafe" – und ich füge hinzu: „Und lass nicht zu, dass ein Wolf in die Herde eindringt!"
Es ist eine der wesentlichen Aufgaben des Papstes, die Unversehrtheit des Volkes Gottes und derjenigen, die sich dem Wirken der Kirche anvertrauen, zu schützen.
Je mehr Unterstützung er beim Klerus und den Laien findet, umso weniger muß er sich anschließend für Vergehen entschuldigen.
Zeigt nicht seine Entschuldigung, daß der Wolf eindringen konnte?


2
 
 newtube 8. Juli 2014 
 

@ Giovanni Bosco / @ Antigone

@ Giovanni Bosco
Als die Pädophilie Debatte hinsichtlich der katholischen Kirche in Deutschland besonders virulent war, schrieb die FAZ sinngemäß, die deutsche Gesellschaft (was ich "die übrigen Akteure" nenne) stünde voll blamiert da, wenn die katholische Kirche in Deutschland nicht die Rolle des Sündenbocks so willig angenommen hätte, ohne unangenehme Fragen zur Schuld der Anderen und zu den richtigen Proportionen des Problems zu stellen.
Denn die Daten der Kriminalstatistik sprechen für sich, wie auch das Schweigen der Täter, institutionellen und individuellen.
@ (a) Ich danke Ihnen, liebe und schwer geprüfte Antigone, für Ihre Zustimmung zu meinem Satz im zweiten Teil meines Beitrags: "Natürlich ist jedes Mißbrauchsopfer eins zu viel und ein Schlag ins Gesicht der Kirche."
(b) Ansonsten übersehen Sie die Pointe meines Beitrags. Somit stellt Ihr Einwand ein "begging of the question" dar.
(c) Überdrüssige mea culpas helfen keinem Kind und fügen der Kirche Schaden hinzu.


3
 
 Antigone 8. Juli 2014 
 

Giovanni Bosco und newtube,

was soll das Gerede von den Zahlen? Ist nicht jeder einzelne Fall einer zu viel?? Ist nicht jeder Fall unter dem Dach der katholischen Kirche eine Katastrophe?
Ich bin dem Papst dankbar für seine Predigt, es ist nicht so einfach, mit diesen (für Sie nicht?) furchtbaren Dingen angemessen umzugehen.


3
 
 Giovanni Bosco 8. Juli 2014 

@newtube

Da gebe ich Ihnen recht. Nur
1.handeln Priester und auch katholische Einrichtungen im Namen Gottes.
2. Ist es vielleicht auch im Plane Gottes, dass die Kirche deswegen auch unverhältnismäßig stark in der Kritik steht.
Ich weiß, dass die Kinder bei der katholischen Kirche und in gesunden Familien am sichersten sind. Aber Kirche und Familien haben den höchsten Nachrichtenwert, in Bezug auf Mißbrauch.
Im Schatten dieses Rampenlichts tummelt sich der Großteil der Verbrecher.
Jedoch könnte es nicht sein, dass die Kirche stellvertretend für diese mit zur Rechenschaft gezogen wird? Unschuldig? Es leidet die ganze Kirche, obwohl sie es von den Zahlen her so nicht verdient hat.
Es sieht ungerecht aus, aber der Gerechte leidet für die Ungerechten. Nicht auch hier?


2
 
 newtube 8. Juli 2014 
 

Zu viel des Guten... Wann wird es aufhören? - 1

Die unablässigen Schuldbekenntnisse der Kirche in puncto Pädophilie und ihre mediale Resonanz in der ganzen Welt, können dazu beitragen, dass in der öffentlichen Meinung sich der falsche Eindruck festsetzt, die katholische Kirche, die für 0.03 % der offiziell registrierten Mißbrauchsfälle an Kindern und Jugendlichen in der Welt verantwortlich ist, sei die von Pädophilie am meisten infizierte Institution der Welt, und der katholische Klerus sei ein Nest von Pädophilen, (natürlich wegen des Zölibats).
Während die katholische Kirche am meisten mit Schuldbekenntnissen medialwirksam lärmt, schweigen die anderen Akteure beredt.
Es ist mir nicht bekannt, dass die Evangelische Kirche oder das Rabbinat oder die Moschee, oder Sportvereine, Schulen, Jugendwerke aller Art, Familien und Verwandschaften, die für mehr als 60% der Mißbrauchsfälle verantwortlich sind, Schuldbekenntnisse abgelegt hätten.
Papst Franziskus trifft sich mit Mißbrauchsopfern und betet mit ihnen.
Papst Beneedikt XVI.


3
 
 Paddel 8. Juli 2014 

Die Kirche sühnt für die Vielen

Ja, es ist gut, wenn die Kirche auf diesem Weg weiter voran schreitet. Schuldbewußtsein, Schuldbekenntnis, Umkehr und Buße.
Ich habe Hoffnung, dass die Kirche durch ihre aufrichtige Buße und Bitten, ihr aufrichtiges Bemühen um Aufklärung und Verfolgung von diesen schlimmen Straftaten ausstrahlt auf die übrige Gesellschaft. Ja, dass dieser Reinigungsprozess auf die Gesellschaft ausstrahlen wird. Die Kirche büßt auch für diese Verbrechen außerhalb der Kirche, stellvertretend. Gott wird daraus Gnade wachsen lassen, darauf vertraue ich. Gott sei gedankt für unsere Päpste!! Für all die opferbereiten Priester und Gläubigen!
Danke, Papst Franziskus!!


3
 
 gebsy 8. Juli 2014 

"Betet, um nicht

in Versuchung zu geraten" ist doch die Empfehlung Jesu.
"Bete wenigstens in der Versuchung, um Gottes Hilfe in der Not zu erfahren und nicht sündigen zu müssen" ist die logische Folgerung daraus, um dem Glück des Erlöstseins zu begegnen.
Eine Begegnung, die unfähig macht, Sünden zu begehen, für die sich der Papst nun entschuldigt ...


1
 
 Herbert Klupp 7. Juli 2014 
 

Ein schwerer Gang

Diesen schweren Gang des Papstes können wir nur im Gebet begleiten. Mögen die Mißbrauchten erfahren, daß auch für sie die (göttliche) Möglichkeit besteht, zu vergeben. Mögen die Mißbraucher Reue und Umkehr erleben. Möge unsere Kirche der Welt zeigen, wie ernst es uns ist mit der Ahndung der Vergehen. Möge die Welt entdecken, daß außerhalb der Kirche millionenfach mehr Leid produziert wird, an Kindern, an Unschuldigen, und daß auch hier Umkehr und Korrektur notwendig ist.


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