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Wissenschaftler: 'Frau Jesus'-Papyrus ist Fälschung

9. Mai 2014 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Der Münsteraner Ägyptologe Stephan Emmel hält die Fälschung sogar für recht jung. «Sie dürfte in den vergangenen zehn Jahren entstanden sein», mutmaßt der Experte.


Münster (kath.net/KNA) Der wissenschaftliche Streit um das sogenannte «Frau Jesu»-Papyrus geht weiter. Es handele sich um eine Fälschung, berichtete die Universität Münster am Freitag unter Berufung auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse des Koptologen und Gastforschers an der Hochschule, Christian Askeland. Der Münsteraner Ägyptologe Stephan Emmel hält die Fälschung sogar für recht jung. «Sie dürfte in den vergangenen zehn Jahren entstanden sein», mutmaßt der Experte.

Im Herbst 2012 hatte die kirchenhistorikerin Karen King von der Harvard-Universität ein koptisch-ägyptisches Papyrus-Fragment vorgestellt, das für erhebliches Aufsehen in Wissenschaft und Kirche sorgte. King behauptete, auf die Frauen im Urchristentum müsse ein neues Licht geworfen werden, auch sie könnten nämlich Jünger Jesus gewesen sein. In der vermeintlichen Quelle wird Jesus zitiert, er spricht von «Maria», später von «meiner Frau» und sagt: «sie wird meine Schülerin sein können.» Die Entdeckung löste auch viele Berichte zur Frage aus, ob Jesus eine Frau hatte.


Askeland argumentiert nun, dass es sich um eine «unglaubliche Fälschung» handele. Das will der 37-jährige Wissenschaftler durch den Vergleich mit einem zweiten, angeblich antikem Papyrus-Fragment entdeckt haben, das ebenfalls aus den Forschungsmaterialien der Entdeckerin Karen King kommt, von derselben Quelle stammt und in
ähnlicher Weise aufgebaut ist. Auch die Tinte sei anscheinend identisch gewesen, ebenso das benutzte Schreibgerät.

Dieses zweite Fragment sei aber ganz offensichtlich eine Fälschung, die buchstaben- und zeilentreu aus einem echten Papyrus des vierten Jahrhunderts kopiert worden sei. Zudem argumentiert der Forscher, dass der im Dokument verwendete Dialekt für das 7. bis 9. Jahrhundert nach Christus, auf das Karen King das Papyrus datiert hatte, gar nicht möglich sei. Dieser besondere Dialekt sei nämlich bereits im
frühen 6. Jahrhundert verschwunden. Wenn das neue
Johannesevangelium-Fragment eine Fälschung sei, so die Schlussfolgerung von Askeland, sei notwendigerweise das «Frau-Jesu»-Fragment auch eine Fälschung.

Erst im April hatte King, Inhaberin des renommierten Hollis-Lehrstuhls an der Universität Harvard, erklärt, bei dem Papyrus handele es sich nicht um eine moderne Fälschung, sondern um ein historisches Dokument. Radiokarbontests hätten eindeutig bewiesen, dass das vier mal 7,5 Zentimeter große Bruchstück zwischen den Jahren 659 und 859 entstanden sei. Auch Schriftbild und Buchstaben passten zu dieser Datierung.

Dass Christian Askeland seine Wege von der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, seinem derzeitigen Arbeitgeber, an die WWU führten, sei ein glücklicher Umstand gewesen: «Er hat über die koptische Übersetzung des Johannesevangeliums promoviert. Somit war er genau der Richtige, der das entdecken konnte», sagte Koptologe Stephen Emmel. Die Fälschung hält er sogar für recht jung. «Sie dürfte in den vergangenen zehn Jahren entstanden sein», mutmaßt der Experte.


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