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Bleibt dem treu, was in eurem Herzen gereift ist!

5. Mai 2014 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Am Montag gab es eine Spezial-Audienz von Papst Franziskus für die Schweizer Gardisten.


Vatikan (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus hat der Schweizergarde für ihren Wachdienst im Vatikan gedankt. "Jeden Tag darf ich aus der Nähe eure Hingabe und euren Einsatz erleben. Dafür bin ich sehr dankbar", sagte Franziskus am Montag vor Schweizergardisten und ihren Angehörigen. Ihr Dienst bringe den Wunsch zum Ausdruck "sich für eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe hinzugeben". Die päpstliche Schutztruppe sei berufen, mit ihrem Dienst ein "heiteres und frohes christliches Zeugnis" zu geben. Anlass der Audienz war die Vereidigung von 30 neuen Rekruten, die an diesem Dienstag vorgesehen ist.

In seiner Ansprache erinnerte der Papst auch an die gelb-rot-blaue Uniform der Gardisten, die in diesem Jahr hundert Jahre alt wird. Sie sei ein "eindruckvolles und charakteristisches Merkmal", das für Hingabe, Zuverlässigkeit und Sicherheit stehe. Die Gardisten müssten sich jedoch stets bewusst machen, dass die Uniform allein noch keinen guten Schweizergardisten ausmache. Dieser müsse vielmehr durch seine Freundlichkeit, durch seinen Geist der Aufnahmebereitschaft und durch eine Haltung der Nächstenliebe "gegenüber allen anrühren", so Franziskus.

Wer Dienst in der Schweizergarde leiste, könne erfahren, wie Raum und Zeit in besonderer Weise zusammenträfen, führte Franziskus aus. Rom sei nicht nur "ein großes Museum", sondern "Kreuzungspunkt" von Touristen und Pilgern aus der ganzen Welt, die verschiedenen Kulturen und Religionen entstammten. "In diese Bewegung der Geschichte und der persönlichen Geschichten ist auch jeder von euch einbezogen", so der Papst.

Die Vereidigung der neuen Rekruten findet traditionell am 6. Mai im Vatikan statt. Während der feierlichen Zeremonie schwören die Hellebardiere, Papst Franziskus und seinen legitimen Nachfolgern "treu, redlich und ehrenhaft zu dienen". 20 der neuen Gardisten sind Deutschschweizer, sechs Rekruten stammen aus dem französischsprachigen und vier aus dem italienischsprachigen Landesteil.


Die Schweizergarde bewacht den Papst und seinen Palast seit 1506. Heute hat die Schutztruppe, die von dem früheren Schweizer Polizeikommandanten Daniel Anrig befehligt wird, eine Sollstärke von 110 Mann und ist für den Personenschutz des Papstes sowie für die Eingänge des Vatikan zuständig.

Das Datum der jährlichen Vereidigung erinnert an die Plünderung Roms durch die Landsknechte Kaiser Karls V., den sogenannten "Sacco di Roma", am 6. Mai 1527. Damals fielen 147 Schweizer Soldaten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. (1523-1534). Die meisten Rekruten verpflichten sich heute für eine zweijährige Dienstzeit.

Kath.net dokumentiert die Ansprache von Papst Franziskus an die Schweizer Gardisten vom Montag im WORTLAUT:

Sehr geehrter Herr Kommandant,
liebe Gardisten,
liebe Familienangehörige und Freunde der Päpstlichen Schweizergarde,

mit Freude komme ich an diesem für euch bedeutsamen Tag, an diesem Festtag mit euch zusammen! Ich grüße euch alle in herzlicher Verbundenheit. Der 6. Mai ist ein Datum, das euch eine bleibende Erinnerung vermitteln wird und das euch in eurem weiteren Leben die Möglichkeit geben wird, mit Freude einen wichtigen Moment eures Aufenthalts im Corps der Schweizergarde lebendig werden zu lassen. Es ist ein besonderer Tag, denn wir gedenken des „Sacco di Roma", des heroischen Aktes eurer Vorgänger, die im Jahr 1527 ihr eigenes Leben für die Verteidigung der Kirche und des Papstes geopfert haben. Mit eurem Einsatz bestätigt ihr, dass der Mut und die Treue jener Gardisten Frucht gebracht haben, wie das Evangelium sagt: der in die Erde gefallene und gestorbene Same ist gewachsen (vgl. Joh 12,24).

Der soziale und kirchliche Kontext hat sich zwischen damals und heute sehr gewandelt. Die Gesellschaft ist im Vergleich zu jener Zeit anders geworden. Aber das Herz des Menschen mit seiner Fähigkeit, treu und mutig zu sein – acriter et fideliter, so euer Wahlspruch – ist das gleiche geblieben. Euer Dienst ist daher ein wirkliches Zeugnis, denn es bringt konkret den Wunsch zum Ausdruck, sich für eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe hinzugeben. Zu dieser Entscheidung seid ihr mit der Hilfe eurer Familien und der Gemeinschaften gelangt, die euch die Erziehung geschenkt haben. Auch ihnen gilt mein aufrichtiger Dank.

Dienst in der Päpstlichen Schweizergarde zu leisten bedeutet, eine Erfahrung zu machen und zu sehen, wie Raum und Zeit in besonderer Weise zusammentreffen: Rom ist reich an unzähligen Denkmälern sowie historischen und von Kunst geprägten Orten, welche die Größe ihrer Kultur und ihrer Geschichte zeigen. Trotzdem ist diese Stadt nicht nur ein großes Museum, sondern Kreuzungspunkt von Touristen und Pilgern, die aus der ganzen Welt zusammenkommen: Menschen verschiedener Sprachen, Traditionen, Religionen und Kulturen treffen hier aus verschiedenen Motivationen zusammen. In diese Bewegung der Geschichte und der persönlichen Geschichten ist auch jeder von euch einbezogen. Mit eurem charakteristischen Dienst seid ihr gerufen, allen, die in den Vatikan kommen, um den Petersdom und den Papst zu besuchen, ein heiteres und frohes christliches Zeugnis zu geben. Lebt bewusst diese Zeit eures Aufenthalts! Seid unerschütterlich in eurem Glauben und großherzig in euer Liebe gegenüber den Personen, denen ihr begegnet.

Die Uniformen, die ihr anzieht, werden heuer hundert Jahre alt. Ihre Farben und ihr Schnitt sind auf der ganzen Welt bekannt: Sie erinnern an Hingabe, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Sie identifizieren den einzelnen Dienst mit der glorreichen Vergangenheit. Und dennoch steckt in jeder Uniform eine konkrete Person: mit einer Familie und einem Herkunftsland, mit einer Persönlichkeit und mit einer Empfindsamkeit, mit Wünschen und Plänen für das Leben. Eure Uniform ist ein eindrucksvolles, charakteristisches Merkmal der Schweizergarde und zieht die Aufmerksamkeit der Menschen an. Aber denkt daran, dass es nicht die Uniform, sondern der ist, der sie anzieht, der die anderen durch seine Freundlichkeit, durch seinen Geist der Aufnahmebereitschaft, durch die Haltung der Nächstenliebe gegenüber allen anrühren muss. Bedenkt dies auch im Umgang untereinander, indem ihr auch eurem Gemeinschaftsleben Bedeutung zumesst, die frohen und die schwierigsten Augenblicke miteinander teilt wie auch den unter euch nicht unbeachtet lasst, der sich in Schwierigkeiten befindet und der manchmal ein Lächeln oder eine Geste der Ermutigung sowie der Freundschaft braucht. Vermeidet eine negative Distanz, die zwischen euch und den Kameraden eine Spaltung verursacht und die im Leben von vielen Menschen auf der Welt Verachtung, Ausgrenzung und Rassismus hervorrufen kann.

Liebe Schweizergardisten, jeden Tag darf ich aus der Nähe eure Hingabe und euren Einsatz erleben: Dafür bin ich sehr dankbar! Bleibt dem treu, was in eurem Herzen gereift ist. Seid gewiss, dass der Herr immer an eurer Seite ist und euch auf eurem Weg unterstützt, besonders wenn der Schritt müde und unsicher wird. Gott verlässt uns nie! Auch ich möchte euch meine Nähe zum Ausdruck bringen. Ich vertraue euch und eure Familien dem mütterlichen Schutz der seligen Jungfrau Maria und der Fürsprache eurer heiligen Patrone Nikolaus, Sebastian und Martin an und segne euch von Herzen.


Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich


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