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Weiter Kritik an Kaspers Vorstoß zur Kommunion für Wiederverheiratete

30. März 2014 in Weltkirche, 93 Lesermeinungen
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Ein Journalist, ein Philosophieprofessor und ein Kardinal haben Kaspers Vorschlag scharf kritisiert. Sie werfen ihm vor, seine Ideen widersprächen der Ehedoktrin der Bibel und des Lehramtes.


Rom (kath.net/LSN/jg)
Die Kritik an Walter Kardinal Kaspers Vorschlag, geschiedene Wiederverheiratete unter gewissen Umständen zur Kommunion zuzulassen, reißt nicht ab. Kasper hatte argumentiert, die „Treue und Barmherzigkeit Gottes“ verlangten von der Kirche „ein neues Paradigma“ in ihrer pastoralen Praxis. In der italienischen katholischen Zeitung Il Foglio nahmen ein Philosophieprofessor, ein Kardinal und ein Journalist zu Kaspers umstrittener Idee Stellung.

Kaspers Vorschlag stehe schlicht im Widerspruch zur Lehre der Kirche, sagt Danilo Castellano, Professor für politische Philosophie an der Universität Udine gegenüber der Zeitung. Wer Gottes Barmherzigkeit und Vergebung erfahren wolle, müsse seine Schuld anerkennen und um Verzeihung bitten. Gott gebe nicht nur eine „zweite Chance“, sondern sei stets zu einem Neuanfang mit den Menschen bereit. Er könne allerdings jenen nicht vergeben, die hartnäckig in der Sünde verharren, ergänzte er.

Kaspers Ideen würden der protestantischen Theologie entsprechen, insbesondere Martin Luthers Lehre, dass Gott die Sünden der Menschen nicht auslöscht, sondern nur zudeckt, wenn er sie vergibt. Kaspers Version von Barmherzigkeit entspreche der des deutschen Reformators. Sie sei, sagt er wörtlich, eine „Barmherzigkeit, welche die vorangehende und notwendige Abkehr von der Sünde nicht mehr einschließt, sondern nur auf das Vertrauen setzt, dass Gott diese nicht beachtet.“


Während die meisten Kritiker in Kaspers Vorschlag eine „Verwässerung“ der katholischen Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe sehen, hält Castellano diesen für ein Verlassen der geltenden Doktrin. Diese würde überflüssig, wenn Kaspers Vorschlag aufgegriffen würde, sagte der Philosoph.

Carlo Kardinal Caffarra, der Erzbischof von Bologna, hat im Il Foglio eine ausführliche Analyse des Kasperschen Vorschlags veröffentlicht. In seinen Ausführungen kommt er zu dem Ergebnis, die Ideen des deutschen Kardinals widersprächen nicht nur der Heiligen Schrift, sondern auch den Erläuterungen und der Entfaltung der Lehre über die Ehe im Apostolischen Schreiben Familiaris consortio von Papst Johannes Paul II.

Caffarra war einer der Berater der Synode über die Familie, die 1980 abgehalten wurde. Familiaris consortio entstand im Anschluss an diese Synode. Das Problem der zivilrechtlich geschiedenen und wiederverheirateten Personen sei bereits Thema der Synode von 1980 gewesen und dort ausführlich diskutiert worden. Kaspers Behauptung, der „kulturelle Kontext“ von Familiaris consortio sei ein anderer gewesen als heute, stimme daher nicht. Im Gegenteil, schreibt Caffarra, das Apostolische Schreiben gebe Empfehlungen, wie diesem Problem zu begegnen sei.

Wenn sich Kasper auf eine Änderung des „sensus fidelium“, des übernatürlichen Glaubenssinns des Gottesvolkes, beziehe, sei das eine Irreführung, fährt Caffarra fort. Familiaris consortio bestätige, dass dieser Glaubenssinn „nicht nur oder notwendigerweise in der Übereinstimmung der Gläubigen“ bestehe. „Die Kirche sucht, indem sie Christus folgt, die Wahrheit, welche sich nicht immer mit der Meinung der Mehrheit deckt.“ (FC 5)

Wahrscheinlich seien es die Ergebnisse der vom Vatikan durchgeführten weltweiten Umfrage zu Ehe und Familie in Vorbereitung auf die außerordentliche Synode gewesen, die Kaspar veranlasst hätten, auf den übernatürlichen Glaubenssinn Bezug zu nehmen, vermutet der Kardinal. Umfragen und statistische Analysen seien zwar wertvoll, aber nicht als Ausdruck des sensus fidelium zu werten, entgegnet er.

Das kirchliche Verständnis von Ehe sei kein Ideal, das anzustreben sei, sondern eine Definition, eine Beschreibung einer objektiven Wirklichkeit. Die Kirche habe gar nicht die Möglichkeit diese Lehre zu ändern, betont Caffarra.

Kardinal Kaspers Vorschlag sei „unverständlich“ und ein Angriff auf die Gebote der Heiligen Schrift, schreibt der Journalist Francesco Agnoli in einem Leitartikel für Il Foglio. Er formuliert seine Kritik als Fragen an den Kardinal: „Glauben sie wirklich, Herr Kardinal, dass ein Vorschlag, der die Ehe unterhöhlt, irgend jemand glücklich macht?“ „Glauben sie wirklich, dass diejenigen, welche die Gemeinschaft mit dem Mann oder der Frau (und den Kindern) in ihrem Leben gebrochen haben, die volle Gemeinschaft mit Gott wiedergewinnen werden, weil ihnen ein Priester die Eucharistie gibt?“ „Glauben sie wirklich, dass wir die Kranken dieses ‚großen Feldlazaretts’, das der kranke Westen ist, retten können, indem wir sagen, dass es die Patienten bequem haben? Dass Treue kein absoluter Wert mehr ist?“


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