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Benedikt XVI. erläutert Kurs gegenüber der Befreiungstheologie9. März 2014 in Chronik, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Emeritierter Papst sagte im Interview: Papst Johannes Paul II. habe einem marxistisch inspirierten Befreiungsbegriff entgegenwirken, zugleich aber den Einsatz für Freiheit aus christlichem Glauben heraus fördern wollen
Rom (kath.net/KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hat in einem Interview die Linie seines Vorgängers Johannes Paul II. (1978-2005) gegenüber der Befreiungstheologie erläutert. Der Papst aus Polen habe einem marxistisch inspirierten Befreiungsbegriff entgegenwirken, zugleich aber den Einsatz für Freiheit aus christlichem Glauben heraus fördern wollen, sagte sein langjähriger Mitarbeiter und Nachfolger Benedikt XVI. dem polnischen Journalisten Wlodzimierz Redzioch. Auszüge des Interviews erschienen am Freitag vorab in der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera». Nach seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Kommunismus in Polen sei es für Johannes Paul II. es ein dringendes Anliegen gewesen, sich mit der Befreiungstheologie auseinanderzusetzen, so Ratzinger. Die in Lateinamerika aufgekommene Theologie sei in Europa und Nordamerika übernommen worden, da man sie als Unterstützung für die Armen verstanden habe, also als ein Anliegen, dem man ohne weiteres zustimmen könne. «Aber das war ein Fehler», so der emeritierte Papst.
Denn zwar sei es diesen Theologien um Armut und Arme gegangen, aber nicht um Hilfeleistungen, sondern um eine «große Umwandlung, aus der eine neue Welt» entstehen sollte: «Der christliche Glaube wurde damit zum Motor für revolutionäre Bewegungen und damit zu einer Art politischer Macht umgewandelt», so Benedikt XVI. Einer solchen Verfälschung des christlichen Glaubens habe man sich aus Liebe zu den Armen widersetzen müssen, war Johannes Paul II. laut Benedikt XVI. überzeugt. Der polnische Papst habe Versklavung durch die marxistische Ideologie, die auch die Befreiungstheologie beeinflusst habe, in seiner Heimat erlebt. Aufgrund dieser schmerzhaften Erfahrungen sei er entschlossen gewesen, dieser Art von vermeintlicher Befreiung entgegenzutreten. Andererseits habe ihm gerade die Situation in seiner Heimat gezeigt, dass die Kirche tatsächlich für Freiheit und Befreiung agieren müsse. Allerdings nicht politisch, «sondern indem sie im Menschen über den Glauben die Kräfte einer authentischen Befreiung weckt», so Benedikt XVI. Die Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie sei das erste große Thema gewesen, mit dem der Johannes Paul II. ihn nach seiner Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation 1982 betraut habe. Zu dem Thema veröffentlichte die Glaubensbehörde 1984 und 1986 zwei Dokumente. (C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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Lesermeinungen | Hörbuch 10. März 2014 | | |
Google Sie mal: "wir hätten auf kardinal ratzinger hören sollen"
dann findet man einen Artikel vom Bruder Leonardo Boff, der sich im Juni 2013 zu Wort gemeldet hat. | 1
| | | Kathole 10. März 2014 | | | Die Befreiungstheologie stand ihrerseits an der Wiege des marxistischen Terrors in Lateinamerika Die marxistische Terrororganisation "Montoneros" im argentinischen Córdoba der 70er-Jahre etwa bestand anfangs vollständig aus befreiungstheologisch fehlgeleiteten, vormals (katholisch-) kirchlichen Aktivisten. "Montoneros wurde in den Sakristeien und Schulen, den Universitäten, den Studentenwohnheimen, den Jugendzeltlagern und den von der Kirche organisierten sozialen Hilfsmissionen geboren", schreibt Ceferino Reato und wird darin durch ein jüngstes Eingeständnis von Papst Franziskus vor der "Päpstlichen Kommission für Lateinamerika" bestätigt: "Wie viele Jungen der Katholischen Aktion endeten, wegen einer schlechten Erziehung der Utopie, in der Guerilla der 70'er Jahre!".
Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber mit dem II. Vaticanum, d.h. mit den Konzilstexten, hat die Befreiungstheologie allenfalls den Zeitpunkt ihrer Entstehung gemeinsam. Mit dem "progressistischen" sog. "Konzilsgeist" hingegen ist sie von Anfang an engstens verbunden. quenotelacuenten.verboencarnado.net/?p=388 | 2
| | | Kathole 10. März 2014 | | | Heilsame Klarstellung zu dieser "Fälschung des Glaubens" mit der marxistischen Ideologie als Patin Die Ausführungen Benedikt XVI. sind (leider) immer noch sehr notwendig, da die in Lateinamerika längst totgesagte Befreiungstheologie derzeit aus dem fernen Europa skurrile und anachronistische Wiederbelebungs- und Rehabilitierungsversuche erfährt, darunter insbesondere durch einen von Benedikt XVI. besonders geförderten Kirchenmann, der dies sicher in bester Absicht, jedoch nicht ohne eine gute Portion Naivität gegenüber einzelnen Vertretern dieser Strömung tut, die der Kirche und Gesellschaft in Lateinamerika so sehr geschadet hat.
Im Gegensatz zu romantisierenden Verklärungsversuchen, wonach die TdB aus dem II. Vaticanum hervorgegangen und authentische Theologie sei, sagt BXVI. im Interview , daß "jene marxistische Ideologie (..) als Patin der Theologie der Befreiung fungierte" und "den Glauben zutiefst von sich selbst entfernte".
Nicht zu vergessen ist, daß die TdB zuerst aus Europa kam, auch wenn sie nachher hauptsächlich in Lateinamerika verbreitet wurde. infocatolica.com/blog/sacroprofano.php/1403071224-teologia-de-la-liberacion-vis | 2
| | | Randolf 10. März 2014 | | | "Befreiungstheologie" Ich möchte schon das Wort "Befreiungstheologie" in Anführungszeichen setzen. Schon die Übernahme von Begriffen bedeutet deren Aufwertung. Benedikt hat das Treffende gesagt. Sondertheologien sind grundsätzlich anbzulehnen füge ich hier noch hinzu. | 4
| | | Wiederkunft 9. März 2014 | | | Danke Em. P. Benedikt Sehr gut erklärt, da es bei diesem Thema immer wieder zu Missverständnissen komme. | 5
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