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Die Gründe, warum der Irak die Papstreise 1998 verhinderte

18. Februar 2003 in Chronik, keine Lesermeinung
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Roberto Kardinal Tucci war damals der Beauftragte des Papstes für die Vorbereitungen von dessen Reisen.


Vatikan (kath.net/Zenit.org)
Der Mitarbeiter Papst Johannes Pauls II., der 1998 mit den irakischen Behörden über die von seiner Heiligkeit gewünschte Wallfahrt nach Ur in das Land Abrahams verhandelte, hat nun die wahren Gründe offengelegt, warum diese Reise nicht stattfinden konnte.

Roberto Kardinal Tucci war damals der Beauftragte des Papstes für die Vorbereitungen von dessen Reisen. Nun hat er zum erstenmal in Radio Vatikan im Programm One-O-Five Live über die geplante Reise freimütig gesprochen.

"Die ersten Verhandlungen mit den Vizeministern der irakischen Regierung konzentrierten sich auf die von den Behörden so ausgelegte Tatsache, dass der Wunsch (in dem Apostolischen Schreiben "Tertio Millennio Adveniente") die Stätten Abrahams durch eine Wallfahrt aufzusuchen, eine jüdisch-christliche Anschauung enthalte.

"Doch wäre die angemessene Anschauung den Irakern zufolge eigentlich die islamische gewesen, die von der des Alten Testaments und der von den Paulusbriefen aufgegriffenen abweicht".

"Uns schien das etwas seltsam, über so etwas diskutieren zu müssen".

"Sie stützten sich auf ein Dokument, was von der Regierung gewünscht worden war und von irakischen Fachleuten unterzeichnet, darunter auch einem Christ, der die These der Regierung stützte, der zufolge unsere Anschauung über Abraham nicht völlig richtig war".

"Später kamen andere Gründe hinzu. Natürlich schoben sie die ganze Verantwortung auf die USA und England, da man das Land durch das Embargo und die Flugsperrzone daran hinderte, einen Papstbesuch vorzubereiten, wie es sich gebühre".

"Vor allem sahen sie sich nicht im Stande, die Sicherheit zu garantieren. Sie konnten nicht sagen, der Papstbesuch finde wegen eines UNO- oder USA- oder Englandverbotes nicht statt, denn wir wussten bereits, dass die UNO und die an der Abrüstungskontrolle beteiligten Mächte keine Schwierigkeiten im Falle einer Reise des Papstes in den Irak bereitet hätten".

"Wir waren sehr überrascht und schließlich gab es doch keine Lösung. Wir konnten auch keine repräsentativeren Persönlichkeiten noch den irakischen Staatschef selbst sprechen. Man gab uns zu verstehen, die Antwort würde folgen, und sie war dann auch negativ".

"Ich glaube, alle waren über dieses Nein überrascht. Auch in der arabischen Welt waren, so weit ich weiß, einige Staatschefs darüber verwundert, wie zum Beispiel Yasser Arafat, da dieses Nein gegen seine Interessen gerichtet zu sein schien. Das sagte er mir bei der Vorbereitung der Papstreise ins Heilige Land".

Schließlich dementierte der Kardinal einige Presseversionen aus der Vergangenheit, denen zufolge der Vatikan selbst die Reiseabsichten des Papstes aufgrund von Druck aus dem Irak hinsichtlich der geplanten Ansprachen aufgegeben habe.

"Darüber wurde nicht gesprochen. Es stimmt also nicht, dass man uns unannehmbare Bedingungen gestellt hätte. Nicht die vatikanische Delegation hat das Projekt zum Scheitern gebracht und man hat uns auch keine unannehmbaren Bedingungen gestellt", so Tucci.

Der Papst wäre wirklich sehr gerne nach Ur gepilgert, dass er sogar in Rom eine "Ersatzzeremonie" veranstalten ließ, also eine Art von "virtueller" Wallfahrt nach Ur ins chaldäische Land und das mitten im Vatikan (am 23. Februar 2000).

In einem Interview mit der italienischen Zeitung "Il Corriere della Sera" nannte Vizepremierminister Tarek Aziz am letzten Donnerstag erneut die mangelnde Sicherheit als Hauptgrund für das Scheitern der Reise.

Foto: (c) KATH.NET



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