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'Die Lehre der Kirche wurde über Jahrzehnte erfolgreich verschwiegen'

10. Jänner 2014 in Kommentar, 49 Lesermeinungen
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Stellungnahme zum vatikanischen Fragebogen über Ehe und Familie. Ein Kommentar von Helmut Prader, Bischofsvikar in der Diözese St. Pölten/Österreich für Ehe, Familie und Lebensschutz


St. Pölten (kath.net) Grundsätzlich ist zu sagen, dass der vatikanische Fragebogen zu Ehe und Familie nicht erfragen will, was sich an der Lehre der Kirche ändern soll, sondern wie die gegenwärtige Situation aussieht und wie die Lehre der Kirche bessere Verbreitung finden könnte.

1. Zur Verbreitung der Heiligen Schrift und des Lehramtes der Kirche in Bezug auf die Familie

Der Fragenblock 1 bezieht sich auf die Verbreitung und die Kenntnis der Lehre der Katholischen Kirche. Dazu ist zu sagen, dass die tatsächliche Lehre der Kirche über Jahrzehnte hinweg im deutschen Sprachraum erfolgreich verschwiegen, bzw. in den wesentlichen und entscheidenden Teilen bewusst falsch auf den Universitäten und in den Seminaren gelehrt wurde.

Bereits ein Jahr vor der Veröffentlichung der Enzyklika Humanae vitae wurde bei einer großen Tagung der deutschsprachigen Moraltheologen mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Lehre der Kirche auf jeden Fall geändert werden müsse. Für diese Theologen war die Veröffentlichung der Enzyklika „Humanae vitae“ ein Schock und ein Affront.

Sowohl „Gaudium et spes“, wie auch „Humanae vitae“ und „Familiaris consortio“ sind unter Gläubigen praktisch nicht bekannt, abgesehen von kleinen Zellen von Gläubigen, die voll und ganz dahinter stehen, innerkirchlich jedoch an den Rand gedrängt und vielfach vernachlässigt werden.

Eine systematische Heranbildung der Gläubigen erfolgt nicht, bzw. wurde und wird bewusst unterdrückt.

Diejenigen, die trotzdem Zugang zur tatsächlichen Lehre der Kirche finden, empfinden die Lehre als bereichernd und erfüllend für ihr Leben als Christen und Eheleute.

Die Pastoralprogramme sind meist wenig hilfreich, weil sie entweder in den wesentlichen Punkten mehrdeutig formuliert sind oder ganz bewusst die Lehre der Kirche ablehnen oder für unlebbar erklären. Die Pastoralprogramme befassen sich vielfach nur damit, Rechtfertigungen für die Scheidung und Wiederverheiratung zu bieten und einen Zugang zu den Sakramenten doch zu rechtfertigen. Es wird dabei ein völlig verzerrter und falscher Begriff von Barmherzigkeit verwendet.

Katechesen über die Familie gibt es nur in kleinen Gruppen und Zirkeln, die aber von den meisten Hirten der Kirche ignoriert werden oder als „fundamentalistisch“ angesehen werden.

Die Lehre der Kirche über die Ehe wird pauschal als „unlebbar“ diffamiert. Im außerkirchlichen Bereich findet aus meiner Erfahrung eine Akzeptanz der Lehre der Kirche dort statt, wo die Leute einen Zugang zur „Natürlichen Empfängnisregelung“ finden. Ansonsten wird Monogamie, Treue, Offenheit für das Leben, Ablehnung der Abtreibung, „Humanae vitae“,… als kulturelles Relikt aus längst vergangenen (schlimmen) Zeiten gesehen.

2. Zur Ehe nach dem Naturrecht

Der Begriff des Naturrechts wird im allgemeinen Sprachgebrauch nicht verwendet und war für viele, die sich an der Befragung beteiligten, praktisch unbekannt. Das Naturrecht selber wird – soweit im zivilen Recht noch vorhanden – praktisch verdrängt durch einen Rechtspositivismus.

Ein ganz markantes Beispiel dafür ist etwa die faktische Legalisierung der Abtreibung durch ihre Straffreiheit. So wird aus einem Unrecht, das durch die Abtreibung geschieht, aber nicht bestraft wird, „ein Recht auf Abtreibung“ gemacht. Es geht soweit, dass in Deutschland etwa 85% der Abtreibungen von den Krankenkassen und der öffentlichen Hand bezahlt werden. Das Naturrecht spielt faktisch keine Rolle im öffentlichen Bewusstsein.

Um es an einem konkreten Beispiel zu zeigen, wie auch innerkirchliche Gruppen das Naturrecht sehen, sei auf folgende Formulierungen einer „Katholischen Reformbewegung“ verwiesen, die bezüglich des Fragebogens schrieben: „Die Kirche beruft sich im Bereich von Sexualität, Ehe und Familie gerne auf das Naturrecht, lässt es aber in anderem Zusammenhang (z.B. Menschenrechte in der Kirche) unbeachtet.“ Weiters heißt es dort: „(Die kirchliche Lehre zur Sexualität stammt) überwiegend von unverheirateten alten Männern und der Rest der Welt (sieht) Sexualität, Ehe und Familie ganz anders.“


3. Die Familienpastoral im Kontext der Evangelisierung

Die Ehevorbereitungskurse werden von den Teilnehmern eher als notwendiges Übel und weniger als Chance betrachtet. Diejenigen, die aus einem religiösen Bewusstsein heraus heiraten, suchen sich zumeist spezielle Angebote, die von verschiedenen Gruppen angeboten werden.

Die Referenten der anderen Kursangebote stoßen meist auf Teilnehmer, die erst vom Sinn des Kurses überzeugt werden müssen. Natürlich spielt auch die Lebenssituation des Referentenpaares eine große Rolle. Wenn das Paar etwa selber große Probleme mit der Lehre der Kirche hat, wird es kaum überzeugend die Inhalte vermitteln können. Aber auch Referentenpaare, die voll und ganz hinter der Lehre stehen, haben große Mühe, in den relativ kurzen Kursen (meist ein Tag), die noch dazu meist knapp vor der Hochzeit besucht werden, die Lehre der Kirche zu vermitteln.

Der Inhalt der Kurse beschränkt sich meist auf Kommunikation, Herkunftsfamilie, Konfliktberatung und Gesprächsführung. Diese Bereiche, die durchaus wichtig sind, werden aber so dominant, dass etwa die Sakramentalität der Ehe, die Lehre von „Humanae vitae“, die Bedeutung des Gebetes, die Familie als Hauskirche,… oft zu kurz kommen. So kommt es oft zu einer Reduzierung auf Konfliktberatung und Gesprächsführung. Manche empfinden es als Zumutung, in einem Ehevorbereitungskurs über das Gebet zu sprechen.

Es gibt auch Gruppen, die sich intensiv und auch durchaus erfolgreich um eine tatsächliche Familienspiritualität bemühen, sie sind jedoch eine kleine Gruppe innerhalb der Kirche. Eine glaubhafte und ganzheitliche Sicht der Ehe kann nur dort vermittelt werden, wo sie von den Eltern auch gelebt wird. Dort zeigt sie dann aber auch große Früchte.

4. Zur Pastoral für Gläubige in schwierigen Ehesituationen

Das Zusammenleben „ad experimentum“ darf als der Normalfall bezeichnet werden. Gelegentlich gibt es auch Ausnahmen. Dies wird auch bewusst etwa von offiziellen kirchlichen Jugendstellen so gewollt und gefördert.

Als Zusammenfassung der Leitlinien der Jugendpastoral kann man sagen: „Lebe wie du willst und was dir Spaß macht – aber achte darauf, nicht schwanger zu werden!“

Auch bei den jungen Paaren, die z. B. sonntags regelmäßig die hl. Messe besuchen, ist das Zusammenleben wie Verheiratete faktisch der Normalfall – mit ganz wenigen Ausnahmen. Bei diesen Paaren wird die Taufe des ersten oder zweiten Kindes gerne zum Anlass genommen, um kirchlich zu heiraten.

Die wiederverheiratet Geschiedenen sind eine pastorale Realität, Zahlen dazu gibt es nicht, ich würde aber schätzen, dass etwa 30% der kirchlich verheirateten Paare sich zivil scheiden lassen und in sehr vielen Fällen auch wieder eine weitere zivile Ehe eingehen. Dies wird als normal empfunden und auch dadurch gefördert, dass ein großer Teil der Priester bereit ist, diesen Paaren einen „kirchlichen Segen“ zu erteilen, was mancherorts auch als „Ringsegnung“ betitelt und umschrieben wird. Wer dies tut, wird als barmherzig betitelt, wer solche Segnungen verweigert, wird als hartherzig und doktrinär beschimpft.

Wenn es Pastoralpläne gibt, dann beinhalten sie meist mehrdeutige Formulierungen, um solche Segnungen doch zu rechtfertigen. Beispielsweise wird gesagt, dass die Formulierung „Bis der Tod euch scheidet“ auch auf den „Tod der Liebe zum anderen“ interpretiert werden könnte. Wenn also keine Liebe zum anderen mehr zu spüren sei, dann sei diese Ehe tot und es stehe einer weiteren Eheschließung nichts mehr im Wege.

Der Fragebogen verwendet den Begriff „irreguläre Situationen“. Selbst dieser Begriff wird als diskriminierend und verletzend zurückgewiesen. Der überwiegende Teil der Betroffenen, die als wiederverheiratet Geschiedene leben, kümmern sich nicht um die Lehre der Kirche. Dennoch fordern sie die Sakramente ein, vor allem den Empfang der Eucharistie, um eine Rechtfertigung für ihre Lebenssituation zu bekommen.

Das Sakrament der Beichte wird nur ganz selten thematisiert. Dann müsste man nämlich auch Schuld thematisieren und das wird faktisch nicht gesehen. Der Begriff des Ausgegrenztseins wird permanent verwendet, um jene in die Defensive zu drängen, die auf die Lehre der Kirche verweisen. Vielen ist die Möglichkeit der Überprüfung der Gültigkeit ihrer Ehe entweder unbekannt oder egal. Dennoch wäre eine Straffung der kirchenrechtlichen Praxis zur Anerkennung der Nichtigkeitserklärung des Ehebandes hilfreich. Die Barmherzigkeit Gottes wird so interpretiert, dass die Zweitehe als fast gleichwertig wie die sakramentale Ehe dargestellt wird. Mit einem Segen scheinen alle Probleme beseitigt zu sein.

5. Zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften

Im Bewusstsein der Bevölkerung ist durch die gesetzliche Einführung der „eingetragenen Partnerschaften“ von Homos und Lesben de facto eine Gleichstellung mit der Ehe von Mann und Frau geschehen. Es wird praktisch nicht von eingetragenen Partnerschaften, sondern einfach von der „Homo-Ehe“ gesprochen.

Die Stiefkindadoption ist erlaubt, die Adoption anderer Kinder noch nicht. In vielen kirchlichen Kreisen wird eine Gleichstellung der Homobeziehungen als notwendig erachtet, schließlich gehe es ja um liebevolle und dauerhafte Beziehungen, die Gott auch so gewollt habe.

Durch ein fehlendes Bewusstsein des Naturrechts und einem Mangel an Verständnis für das Wesen der Sexualität sehen auch viele Katholiken es als Notwendigkeit an, dass auch die Kirche Segnungen von Homobeziehungen anbietet.

Viel Einfluss auf die Denkweise haben vor allem die Medien.

6. Zur Erziehung der Kinder in irregulären Ehesituationen

Kinder in irregulären Ehesituationen sind so selbstverständlich, dass sogar schon der Begriff „irregulär“ als diskriminierend bezeichnet wird.

1970 wurden 12,8% der Kinder nichtehelich geboren, 1980 waren es 17,7%, 1990 waren es 23,6%, 2000 waren es 31,3%, 2012 waren es 41,5%.

Vielfach bitten die Eltern um die Taufe ihres Kindes, wollen oftmals jedoch einfach „nur“ einen Segen, weil vielfach das Sakramentenverständnis fehlt. Es werden aber Programme erarbeitet, um eine tatsächliche Sakramentenvorbereitung über einen längeren Zeitraum anzubieten.

7. Zur Offenheit der Eheleute für das Leben

Die Lehre von Humanae vitae ist nicht bekannt, weil sie auch von offiziellen Seiten über Jahrzehnte erfolgreich niedergehalten, verschwiegen oder verfälscht wurde (z. B. Mariatroster und Königsteiner Erklärung).

In der Zwischenzeit haben wir bereits die dritte Generation, für die Verhütung der Normalfall ist.

Kirchlicherseits wurde sehr viel unternommen, um die Verbreitung der Natürlichen Empfängnisregelung zu unterbinden.

Gäbe es nicht private Initiativen wie etwa das Institut für Natürliche Empfängnisregelung von Dr. med. Josef Rötzer NER, gäbe es de facto überhaupt keine Angebote, um den Paaren praktische Anleitungen zu bieten, wie sie verantwortliche Elternschaft im Sinne von Humanae vitae leben können.

Als Beispiel: NER wird von der deutschen Bischofskonferenz nicht unterstützt, weil NER ökumenisch (sic!) sei.

In Wirklichkeit geht es aber darum, dass NER konsequent den Weg der bewussten Enthaltsamkeit in der Fruchtbaren Zeit lehrt, wenn kein Kind verantwortet werden kann. Natürliche Familienplanung, wie sie von der deutschen Bischofskonferenz unterstützt wird, empfiehlt „keinen ungeschützten Verkehr in der fruchtbaren Zeit“.

In Österreich gibt es nur 2 Diözesen, in denen aktiv NER unterstützt und unterrichtet wird: Salzburg und St. Pölten.

In den Pastoralämtern der anderen Diözesen gibt es keine wirkliche Unterstützung dafür. In den meisten Diözesen wird sogar dagegen angekämpft.

Das Gleiche gilt für das Studium der Theologie. Über Jahrzehnte wurde konsequent die Lehre von Humanae vitae der Lächerlichkeit preisgegeben und als unlebbar hingestellt.

Die moralische Bewertung der unterschiedlichen Methoden der Geburtenregelung sieht so aus, dass die Verhütung allgemein als Normalfall angesehen wird.

Es ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Abtreibung von allen Katholiken als inakzeptabel angesehen wird.

Viele Paare kommen nach einer „Verhütungskarriere“ zur NER, um ihre Ehe zu retten.

Es gibt Studien, die nachweisen, dass sich die Scheidungsrate von Paaren ohne große religiöse Praxis bei Anwendung der NER auf 5% sinkt, bei Paaren, die regelmäßig die Sakramente empfangen und miteinander beten bei etwa 1%.

Erfreulich ist, dass gerade die jungen Theologiestudenten sich wieder sehr für Humanae vitae interessieren. Wer in diesem Punkt im Widerspruch zur Lehre der Kirche lebt, muss zwangsläufig Probleme mit den Sakramenten bekommen.

Die Aufklärungsprogramme der Schulen beschränken sich im Wesentlichen darauf, den Leuten freie Ausübung der Sexualität ohne jegliche Einschränkungen zu ermöglichen, indem es nur darum geht, wie eine Schwangerschaft verhindert werden kann, bzw. wie eine Schwangerschaft beendet werden kann.

8. Zur Beziehung zwischen Familie und Individuum

Die Familie als Hauskirche ist auf jeden Fall der privilegierte Ort, um als Christ leben zu können und in den Glauben hinein zu wachsen. Darüber hinaus kommen aber auch Gemeinschaften, Orden und einzelnen herausragenden Persönlichkeiten große Bedeutung zu in der Weitergabe des Glaubens.

In der Zwischenzeit müssen wir von einer sehr glaubensfeindlichen Atmosphäre in der Gesellschaft sprechen und Familien haben es sehr schwer, den Glauben zu leben.

Wenn man sich so manche Stellungnahmen ansieht, die bezüglich des Fragebogens veröffentlicht werden, hat man manchmal den Eindruck: Zuerst machen wir die Lehre der Kirche lächerlich, damit wir dann behaupten können, dass sie nicht lebbar ist, weil sich „niemand“ daran hält. Die paar Ausnahmen sind vernachlässigbar – sowohl bei den Ehepaaren wie auch bei den Priestern und Katecheten.

Die Aufgabe der Glaubensverkündigung sollte es jedoch sein, denjenigen, die es hören wollen, die Lehre der Kirche in ihrer Fülle und Schönheit nahezubringen und sie nicht auf falsche Wege zu führen. Ansonsten werden die Hirten und Katecheten zu blinden Blindenführern.

Wer die Lehre der Kirche unverkürzt verkündet, hat zuerst gegen den Widerstand innerhalb der Kirche anzukämpfen.

Die „Welt“, die unvoreingenommen an die Themen herangeht, ist oftmals viel aufgeschlossener. Das ist dann tatsächliche Evangelisierung – auch im Sinne des Papstes.




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Lesermeinungen

 elisabetta 12. Jänner 2014 
 

Genauso ist es, wie von Bischofsvikar Dr. Prader beschrieben. Hoffentlich bekommt diese Analyse auch die österr. Bischofskonferenz zu Gesicht, sie sollte der Frühjahrsversammlung der österr. Bischöfe als Beratungsgrundlage dienen. Übrigens wäre Dr. Helmut Prader ein sehr geeigneter Bischofskandidat für jede der freiwerdenden Bischofssitze.


8
 
 St. Laurentius 12. Jänner 2014 
 

louisms

"Warum sollte es bei der Sexualität anders sein?"
Die Antwort ist ganz einfach: Weil es hier um die Frage der Schaffung oder der Zerstörung beginnenden, neuen Lebens und die Gesundheit der Frau geht.


5
 
 louisms 11. Jänner 2014 

Argumente leuchten nicht mehr ein

Wir Menschen verwenden seit langer Zeit und mit wachsendem Erfolg (nicht ohne Fehler, aber Irren ist menschlich) technische Hilfsmittel ( wie Brillen, Prothesen, . . . )und chemische Präparate, um unser Leben zu verbessern.
Warum sollte es bei der Sexualität anders sein?
Die Argumente hier sind für mich genauso wenig einleuchtend, wie das Verweigern von Bluttransfusionen bei den Zeugen Jehovas.


6
 
 St. Laurentius 11. Jänner 2014 
 

Steve Acker

Eigentlich wollte ich Ihnen nicht mehr antworten. Aber zu dem Thema Kind und Schlaf möchte doch noch etwas sagen. Ich habe unsere Kinder zu uns ins Bett gelegt, da haben sie im Schlaf die Brust gefunden und sind nach ihrer Sättigung gleich wieder eingeschlafen. Das ist alles kein Problem, wenn man keines daraus macht.


6
 
 Align 11. Jänner 2014 
 

@Steve Acker

...Was tun, wenn es länger schläft. Uns wurde dann geraten das Kind zu wecken...

Meine Frau und ich haben uns glücklich das schlafende Kind angeschaut und das war mehr als genug. Und bei diesem Geschenk steht alles andere im Hintergrund.


4
 
 Steve Acker 11. Jänner 2014 
 

Nachtrag

als wir heirateten war ich voller Idealismus in Richtung NER. Die Beispiele die ich vorher genannt habe, waren für mich die große Ernüchterung.
Ich könnte da noch andere nennen.Hab auch einen Vortrag von Elisabeth Rötzer gehört.Ihr Engagement ist bewunderswert.
Aber sie ist nicht verheiratet und hat daher meines Erachtens nicht die Erfahrung des Familienalltags. Beisp: In der Stillzeit besteht Unfruchtbarkeit wenn das Kind alle 4 Stunden gestillt wird. Was tun, wenn es länger schläft. Uns wurde dann geraten das Kind zu wecken. Echt super.NER ist wichtiger als der Schlaf des Kindes.


4
 
 Antigone 11. Jänner 2014 
 

St. Laurentius

Nachdem ich Ihren Kommentar gelesen habe, würde ich jedem abraten, sich von Ihnen schulen zu lassen!


7
 
 Suarez 11. Jänner 2014 

@Strack - Relativismus in der Kirche

Ich stimme Ihnen zu, dass die Hauptursache für den Verfall des Glaubens nicht bei den Laien sondern beim Klerus zu suchen ist. Hirten, die den Glauben nur noch im Gewande des Relativismus "verkünden", geben den Gläubigen kein Fundament, auf dem sie stehen können, vielmehr ist der Same auf steinigen Grund gesät und verkümmert. Wenn man sich in der Kirche nur einmal auf die großen Kirchenlehrer zurück besänne, wenn man auf das blickte, was trotz vieler Irrtümer dann doch, getragen vom Heiligen Geist, in der Kirche überall an wertvollem Glaubensgut aufzufinden ist, dann wäre uns armen Schafen, die wir in den Stürmen des Säkularismus zurechtkommen müssen, schon geholfen. Statt dessen schmeißt man frohgemut(!) dieses Glaubensgut über Bord, weil man darin nur noch einen Ballast empfindet. Kirche wird zunehmend zum Verein, mit schönen Statuten, einem glatten Profil, getragen vom Staat, der das System über Steuern trägt und so die Inhalte mitbestimmt.


3
 
 Strack 11. Jänner 2014 
 

Stehen radikale Glaubensgemeinschaften nicht schon in den Startlöchern?

@ Suarez vor 23 Stunden
Wie recht Sie mit Ihren Aussagen haben.
Ich meine, hier fehlt in d. RKK d. konstruktive Kontrolle durch d. Verantwortlichen d. Klerus. Konstruktive Kontrolle ist eine feste Größe in d. Führungslehre und in der anleitenden Begleitung v. Mitarbeitern.
Wie soll aber jemand , der so etwas nicht gelernt hat, wie z. B. aus meiner Sicht die heutige Klerikergeneration, mit Mitarbeitern u. Laienvertretern vernünftig umgehen können, so dass auch die wahre Botschaft richtig rüberkommt? Viele eifrige Helfer in d. Kirche meinen, wenn Sie ein dienendes Amt annehmen, hätten sie auch Änderungs- und Weisungsbefugnis. Hier wäre eine menschlich einfühlsame konstruktive Kritik der Kleriker gefragt.
Wie soll das aber jemand umsetzen, der so etwas in seiner Priesterausbildung nicht gelernt hat oder aus einem anderen Kulturkreis kommt?
Führen u. Anleiten von MA, also Führungslehre, müsste m. E. dringend Bestanteil d. Priesterausbildung sein.
Das scheint mir alles zu "laissez faire".


2
 
 Giovanni Bosco 11. Jänner 2014 

@Steve Acker

"Wenig hilfreich finde ich es auch, wenn Abtreibung, Pille und Kondom in einen Topf geworfen wird, dadurch wird die Abtreibung banalisiert."

---------------------------------------

Leider wissen viele nicht, dass die Pille auch abtreibend wirkt!!

Das Gegenteil ihrer Äußerung sollte also der Fall sein. Die Pille sollte richtig eingeschätzt werden. Sie tötet Menschen!!
Dennoch verstehe ich ihr Anliegen. Land auf Land ab wird die Pille als belanglos verkauft, die Abtreibung noch nicht.

Kondome sind hier natürlich eine andere Dimension. Und bedürfen einer seperaten Diskussion.


8
 
 Grazerin 11. Jänner 2014 

Sündenbewußtsein

zu unterdrücken, ist die Wurzel allen Übels.
"Dies und das kann doch keine Sünde sein" resultiert aus "Das ist doch nicht so schlimm; die andern' machen's auch" - des Teufels liebster Sprachgebrauch ...
Ohne Sündenbewußtsein kann Versuchung nicht erkannt werden; diese aber ist die Einladung, sich FÜR oder GEGEN Gott zu entscheiden: http://www.kathtube.at/player.php?id=33656


4
 
 frajo 11. Jänner 2014 

Lieber Steve Acker,

Ihre Anmerkung zu NER ist für mich richtiggehend kennzeichnend für unseren heutigen Glauben in unseren Breiten. Bitte nehmen Sie das folgende nicht persönlich. Da wird meist nur sehr klug geredet, ohne auch nur eine Ahnung zu haben zum Thema. Der Autor des Artikels als Bischofsvikar dürfte wohl nicht so schwer ausfindig zu machen sein, um z.B. zu erfahren, was er meint unter "Viele Paare kommen nach einer „Verhütungskarriere“ zur NER, um ihre Ehe zu retten." Was meint er unter "Viele"? Daß er anführt, daß die Verbreitung von NER kirchlicherseits nicht flächendeckend unterstützt wird, ist zu lesen. Daß die beiden genannten Diözesen St. Pölten und Salzburg NER unterstützen ist doch kein Hinweis darauf, daß NER im Alltag nicht praktikabel sei? Informieren Sie sich doch; ich denke, daß Sie eine Überraschung erleben werden. lg


5
 
 JohnPaul 11. Jänner 2014 

Großartig

Der Text ist wirklich ganz ausgezeichnet. Und leider ist er absolut zutreffend.


10
 
 Steve Acker 11. Jänner 2014 
 

Thema Abtreibung

ja, es ist leider nicht mehr selbstverständlich auch bei Katholiken,dass Abtreibung abgelehnt wird.
Ich finde es muss viel mehr das Bewusstsein für das große Unrecht der Abtreibung geschärft werden. Den jungen Leuten muss mitgegeben werden: "was auch immer passiert, lasst Euch nie auf eine Abtreibung ein. Das ist wirklich das schlimmste".
Wenig hilfreich finde ich es auch, wenn Abtreibung, Pille und Kondom in einen Topf geworfen wird, dadurch wird die Abtreibung banalisiert.


1
 
 Steve Acker 10. Jänner 2014 
 

Art

Zu dem was Sie schreiben. Das bedeutet m.E. dann bei NER: heute liebe ich Dich nicht, denn heute bist Du fruchtbar.
Ich finde solche Reininterpretationen wenig hilfreich.Man kann sich in alles reindenken und reinsteigern bis man irre wird.Merkwürdigerweise geschieht das besonders beim Thema Sexualität.
Jedes christliche Ehepaar, und um die geht es hier, bejaht die Fruchtbarkeit(Teil des Trauversprechens).
Nur ist auch die Sexualität ein wichtiger Teil des Ehelebens. Für manche kann vielleicht die Nutzung von Kondomen überhaupt die Möglichkeit bieten,dass da noch etwas läuft.
Im normalen Familienalltag mit der ganzen Hektik gibt es auch ohne NER lange Zeiten der Enthaltsamkeit.


1
 
 Steve Acker 10. Jänner 2014 
 

Es soll ja so viele Paare geben, die NER erfolgreich

anwenden. Ich sag mal ehrlich: ich kenne keine. Ich kenne viele fromme Ehepaare, von denen ich dachte: die machen das sicher richtig.Als man dann näher ins Gespräch kommt, erfährt man das so manche
Schwangerschaft nicht geplant war, dass so manches Paar dann doch zu anderen Mitteln gegriffen hat,dass manche Paare Probleme haben Kinder zu kriegen (dann kann man natürlich leicht sagen: NER geht prima).Bei manchen Ehepaaren habe ich sehr den Eindruck dass sie de facto enthaltsam leben, das ist aber dann keine erfolgreich praktizierte NER. NER setzt m.E. eine Idealsituation voraus die in den wenigsten Fällen gegeben sein dürfte.In der Alltagshektik des Familienlebens halte ich es für nicht praktikabel. Oder es entsteht dann daraus eine weitere Schwangerschaft, was dann die Hektik noch weiter erhöht.
Wenn mir eine Ehepaar sagen würde: wir wenden NER erfolgreich an, dann hätte ich eine ganze Reihe von Fragen die ich
dem Paar stellen würde.


2
 
 kluge Jungfrau 10. Jänner 2014 

Wie konnten

die Verantwortlichen derart geblendet und zu verführten Verführern werden?
Die Laien tun gut daran, sich selbst "schlau" zu machen ...
http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/encyclicals/documents/hf_p-vi_enc_25071968_humanae-vitae_ge.html


1
 
 St. Laurentius 10. Jänner 2014 
 

NER

NER ist eine geschützte Anleitung zur Regelung der Empfängnis. Von NFP weiß ich nur, dass hier die Anleitung, die Prof. Rötzer unter der Abkürzung NER entwickelt hat in einer eigenen Abwandlung verbreitet wird. Es wird behauptet, dass hierfür eine Genehmigung des Erfinders vorliege. Eine in schriftlicher Form ausgedrückte Erlaubnis ist mir nicht bekannt. Vielleicht gibt es so ein Dokument trotzdem? Sonst würde ja der Verdacht des unerlaubten Plagiats im Raum stehen. Außerdem ist der Begriff ´Natürliche Empfängnisregelung` bewusst gewählt, da im christlichem Verständnis der Mensch niemals das Leben eines anderen Menschen planen kann. Der Plan des Lebens liegt allein in Gottes Hand.


3
 
 Wiederkunft 10. Jänner 2014 
 

NER

@ ART, NFP steht für: Natürliche- Familien-Planung. Was stimmt mit diesem Begriff nicht? Heute berichtet der ORF, die Priesteriniative (Schüller)und der Verein "Wir sind Kirche", haben eine eigene Umfrage zur Sexualität gemacht, und verlangen jetzt von den Bischöfen Österreichs, diese in deren Fragebogen zu intrigieren. Was sagt man dazu, sie wollen um jeden Preis mitmischen, um mit ihren falschen Lehren an die Macht zu kommen.


7
 
 Marienzweig 10. Jänner 2014 

@Klosterschüler85

Sie schreiben:
"..ganz unabhängig von der Diskussion bedeutet Freiheit für mich VOR ALLEM zu entscheiden, ob ich ÜBERHAUPT Verantwortung übernehmen möchte...."

Ich antworte:
Natürlich, Verantwortung übernehmen kann auch bedeuten, Gefühle der Unsicherheit oder manchmal gar Angst bei sich wahrzunehmen.
Aber zu entscheiden, keine Verantwortung zu übernehmen ist in meinen Augen höchst unreif.
Ohne sie wird unser Leben ziellos, konturlos - wir würden uns treiben lassen, wie der Wind das Blatt vor sich her treibt.
Wäre das wünschenswert?
Verantwortung übernehmen bedeutet Charakterstärke, persönliche Reife und Mut.
Es bedeutet das Wissen um sich selbst; zu wissen, was man sich zutrauen kann und warum und was man sich (noch) nicht zutraut und warum.
Verantwortung ablehnen bedeutet meiner Meinung nach Schwäche, vielleicht auch Feigheit vor einer anstehenden Entscheidung.

Ich möchte Sie nicht belehren, habe nur meine Gedanken zu Ihren Gedanken geäussert und übernehme dafür die Verantwortung.


8
 
 Fides Mariae 10. Jänner 2014 
 

Eine Schande

Herr Bischofsvikar Prader hat mit jedem Wort recht. Ich habe mich beim Lesen für meine Kirche gewaltig geschämt. Es ist eine unglaubliche Schande, wie wir unsere eigene Lehre veruntreut haben. Wenn nicht bald ein Aufschrei kommt, müssen die Steine schreien. Hoffen wir, dass die Bischofssynode erschüttert und aufgeweckt wird, wenn sie die Fragebogenauswertung vorgelegt bekommt.


8
 
 Nikolaus 10. Jänner 2014 
 

Teil 2

Er ist auch immer erreichbar, bzw. hat noch jedesmal zurückgerufen, wenn er gerade nicht abheben konnte. Ein echter SeelSORGER. Wir haben ihn auch einigen Freunden weiterempfohlen, die dadurch wieder einen Zugang zur Kirche gefunden haben. Auch unseren Kindern ist er ein treuer Begleiter geworden und wir wissen sie in guten Händen. Auch bei seinen Studenten kommt er sehr gut an, das wissen wir von Freunden, die ihn als Prof. haben. Durch seine klare und offene Art redet er nicht lange um den Brei herum, sondern kommt schnell auf den Punkt.
Meine Frau und ich hoffen, dass wir ihn noch lange als unseren geistlichen Begleiter haben. Wir konnten voll von ihm und seinem Wissen profitieren.


9
 
 Nikolaus 10. Jänner 2014 
 

Er ist auch jederzeit erreichbar, wirklich ein SeelSORGER, ruft immer zurück, wenn er einmal nicht abheben kann,...
Wir haben auch schon Freunde zu ihm geschickt und viele haben wieder einen positiven Zugang zur Kirche gefunden. Auch von seinen Studenten hört man sehr viele positive Rückmeldungen, weil er Dinge klar und eindeutig anspricht.
Uns und unseren Kindern würde viel fehlen, wenn wir ihn nicht als Freund und Berater zur Seite hätten.


8
 
 Nikolaus 10. Jänner 2014 
 

Guter Freund und Begleiter

Meine Frau und ich, wir kennen den BV Prader ja aus nächster Nähe. Er hat uns vor ein paar Jahren aus einer ganz tiefen Ehekrise geholfen, vor allem dadurch, dass er uns von der Verhütung weggebracht hat und uns die Natürliche Empfängnisregelung beigebracht hat. Seither blühen wir wieder richtig auf und es geht uns so gut, wie kaum einmal davor in unserer 25-jährigen Ehezeit. Er unterrichtet auch in Heiligenkreuz und hat kein Problem damit, den Leuten ganz positiv Humanae vitae beizubringen.
Wir verdanken ihm, dass er unsere Ehe gerettet hat - und die vieler anderer Paare auch. Er kennt sich übrigens extrem gut in NER aus, hat schon vielen hunderten Leuten NER beigebracht und berät sie auch ständig, wenn es Fragen gibt. Er weiß, wovon er spricht. Da ist man in guten Händen. Er hat in der Beratung auch den Mut, einem ordentlich klar zu machen, was schief läuft.


13
 
 Ad Verbum Tuum 10. Jänner 2014 

Verschweigen ..

@H. Camara

Ich bin Jahrgang 1964 - und damit einer der Betroffenen, lange Jahre einer der Ahnungslosen bzgl. der kirchl. Lehre (dies hat sich erst seit Papst Benedikt grundlegend geändert).
Ja, die kirchl. Positionen waren mir bekannt - allerdings hauptsächlich aus dem negativen Kanon der Medien. Was die Kirche in D völlig vernachlässigt hat, war die Vermittlung des WARUM dieser Gebote, die Erziehung zur Apologetik. Bischöfe und Priester ließen sich angesichts der '68er Antiautoritäts-Bewegung völlig verunsichern, haben alles was sich nach Verbot anhörte aus ihrer Verkündigung gestrichen.
Und nur das Wissen um das WARUM hilft in der heutigen, ach so aufgeklärten Welt Paroli bieten zu können.
Insofern kann ich dem Autor vollumfänglich zustimmen - ich hatte zum Fragebogen eine ähnliche Argumentationskette eingereicht.


11
 
 Sureno 10. Jänner 2014 

Es ist wirklich kaum zu glauben...

... wie sehr man sich freut, wenn ein Bischofsvikar freimütig die Lehre der Kirche vertritt!


16
 
 WoNe 10. Jänner 2014 
 

So bedenklich

und zum Teil amateurhaft diese Fragebogenuntersuchung auch durchgeführt worden sein mag; eins hat sie jedoch definitiv und unleugbar zu Tage befördert:
Die Kirche GEIZT seit Jahrzehnten mit dem Lampenöl. Siehe Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen (Mt. 25).

Kein Wunder also, dass viele - auch kirchennahe Personen - fehlgeleitet, desorientiert, gleichgültig oder vermessen sich ihre Privatreligion auf Basis gewisser kirchlicher und christlicher Allgemeinplätze und Phrasen zurechtbasteln. Manche tun das absichtlich, viele bestimmt aber auch unwissentlich. Wer hat schon zur rechten Zeit eine persönliche katechetische und auch fürsorgliche Handreichung zu prekären Themen erhalten?

Doch die Frage ist nur, von welcher Seite fing der Fisch an zu stinken? Von der Schwanzflosse oder aber vom Kopfe her?


7
 
 H. Camara 10. Jänner 2014 
 

Wirkliches Problem wird nicht erkannt

Ich gebe dem Autor recht, dass die Familienpastoralischen Angebote nicht ausreichend sind und auch die Erwachsenenbildung Schwächen hat. Natürlich sollte bedacht werden, dass viele Gläubige schlicht kein Interesse daran haben sich über ihren Glauben weiterzubilden.
Nichts desto trotz ist es falsch eine Unkenntnis der katholischen Gläubigen in Lehrfragen, als Begründung für deren anderes Verhalten zu sehen.
In grundsätzlichen Fragen weiß der Gläubige, wie die offzielle Lehrmeinung zu Abtreibung, Ehe, Familie und Sexualität steht.
Das er nunmal keine Probleme mit Homosexualität hat ist für ihn völlig in Ordnung. Hier muss aus Sicht des Gläubigen nicht er seine Meinung ändern, sondern die Institution, denn moralisch fühlt er sich im Recht.

Ich finde es problematisch, zu sagen, dass die Lehre der Kirche über Jahre verschwiegen wurde. Dies impliziert den Gedanken, die Menschen wären unwissend. Sie sind es aber nicht, ihre Meinung ist schlicht und einfach nicht mehr gleich der der Lehre.


7
 
 frajo 10. Jänner 2014 

Lieber Klosterschüler85,

ich lese: "Frei bin ich nur dann, wenn ich dem Ruf meines Gewissens folgen darf. Das kann auch bedeuten, jegliche Form von Verantwortung abzulehnen."

Dem Gewissen folgen bedeutet nun aber nicht, seinem eigenen Wunsche nachzugeben; ganz im Gegenteil heißt das, daß man im Inneren Gott und dessen Geboten begegnt, die im Naturrecht in jedes Menschen Herz geschrieben sind. Kennzeichen sind bei Nichtbeachtung Gewissensbisse, Skrupel. Das Gewissen sagt: Übernimm die Verantwortung für Dein Tun! Wem es das nicht mehr sagt, für den ist die Sünde "normal". Der sollte das Wort "Gewissen" nicht mehr im Mund führen. Freiheit heißt nicht Beliebigkeit, sondern "... nur die Wahrheit macht euch frei". lg


11
 
 chf 10. Jänner 2014 
 

upps :-(

@ triceratops und alle

uiuiuiui, wie peinlich... Natürlich Pille-Paule. Tschuldigung.


3
 
 Holterdipolter 10. Jänner 2014 
 

@portiunkula

Zu Ihrer Anmerkung bezüglich "Mariatroster Erklärung" erlaube ich mir aus einem Mail des Bischofsekretär Dr. Fritz Brunthaler vom 4.11.2009 zu zitieren: "Wahr ist auch, dass es bis jetzt nicht gelungen ist, die Mariatroster Erklärung zu überwinden. Bischof Küng kann diesbezüglich aber nicht die Verantwortung für die Haltung anderer Bischöfe übernehmen."

Wenn Sie das Interview "Kirche soll Moralbrille ablegen" des Diözesanbischof Elbs in der Presse gelesen haben, dann wissen Sie, dass er Humanae Vitae im Sinne der Mariatroster Erklärung relativiert hat und sich dabei auf seine Erfahrung als Psychtherapeut berufen hat. Es wird schon noch einiges in der Kirche zerbrechen müssen, bis auch dieser Bischof und leider die Mehrheit der Österreichischen Bischofskonferenz einsehen, dass sie mit ihrer Haltung der Kirche massiv geschadet haben.

http://diepresse.com/home/panorama/religion/1510873/Bischof-Elbs_Kirche-soll-Moralbrille-ablegen


7
 
 Triceratops 10. Jänner 2014 
 

@chf

"Humanae vitae" war für Johannes XXIII. schon deshalb gar nicht so einfach, weil er 1968 schon tot war.


6
 
 ART 10. Jänner 2014 

@wiederkunft

Vorsicht mit den Begriffen. NFP und NER sind zwei verschieden Dinge! Helmut Prader hat in dem Artikel sehr genau beschrieben wo der Unterschied liegt


3
 
 ART 10. Jänner 2014 

@klosterschüler85

Der Unterschied ist folgender. Wenn sich ein Mann mit seiner Frau vereinigt ohne zu verhüten so sagt er dadurch aus: Ich liebe dich und ich nehme dich ganz an, so wie du bist mit deiner Fruchtbarkeit; Bei der Verhütung sagt er: Ich liebe dich, aber deine Fruchtbarkeit liebe ich nicht, du musst dich (oder ich muss mich) manipulieren um dich annehmen zu können. Durch die NER und das ist der Wesentliche Unterschied zur Verhütung, wird die Fruchtbarkeit grundsätzlich bejaht. Man nutzt nur die Möglichkeiten, die Gott selbst in seiner Weisheit in den Zyklus der Frau gelegt hat (Fruchtbare und unfruchtbare Tage).


8
 
 Wiederkunft 10. Jänner 2014 
 

Tatsachenbericht

Das ist ein sehr guter Tatsachenbericht. Danke Herr Bischofsvikar!. Unsere Kirche müsste sich unbedingt an die Paare wenden, die NFP praktizieren und diese in die Ehepastoral einbinden. Diese Eheleute könnten ein überzeugendes Beispiel den jungen Paaren weiter geben. Es genügt nicht ein einziger Tag zur Ehevorbereitung. Hier sind große Mängel in der Ehepastoral! Endlich wie beim Firmungsunterricht sollte die Ehevorbereitung über mehrere Einheiten gestaltet werden, mit wirklich katholischen Innhalten und Vortragenden. Ein jeder, der dort Zeugnis geben will, sollte eingeladen werden. Man muss nicht unbedingt ein Akademiker sein, um über die Wahrheit zu sprechen. Hier könnten wir von den jungen Gebetsbewegungen etwas lernen. Unsere Kirche muss zurück zu ihren kath. Wurzeln, dann wird sie wieder mehr Begeisterung auslösen.


7
 
 portiunkula 10. Jänner 2014 

Danke, Herr Bischofsvikar!!

Es tut so gut, von bischöflicher Seite diese klaren Worte zu hören.
Kann mir jemand sagen, warum diese unsägliche Mariatroster Erklärung bis heute nicht widerrufen ist?
Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen!
Beten wir gemeinsam stark für unsere Bischöfe und die Verantwortlichen, dass sie alle Menschenfurcht und Medienfurcht ablegen. Denn das ist der Bremsklotz in der Verkündigung.
"Der aber in uns ist stärker, als der, der aus der Welt ist!" Wort Gottes.


10
 
 Klosterschüler85 10. Jänner 2014 
 

@Rick

..ganz unabhängig von der Diskussion bedeutet Freiheit für mich VOR ALLEM zu entscheiden, ob ich ÜBERHAUPT Verantwortung übernehmen möchte. Erst mit der Entscheidung für Verantwortung begebe ich mich in Zwänge. Dies gilt z.B. mit der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Frei bin ich nur dann, wenn ich dem Ruf meines Gewissens folgen darf. Das kann auch bedeuten, jegliche Form von Verantwortung abzulehnen.


2
 
 Rick 10. Jänner 2014 

Lieber "Klosterschüler"!

Sich vor Verantwortung zu drücken hat nichts mit Freiheit zu tun.
Wer jedoch in seiner jetzigen Situation tatsächlich kein Kind verantworten kann, für den und die gibt es die Möglichkeit der natürlichen Empfängnisregelung (NER) - ganz ohne Chemie und frühabtreibender Wirkung.


10
 
 raph 10. Jänner 2014 
 

@Klosterschüler85

Wir kennen auch die Mechanismen und Substanzen, wleche das Leben beenden - sie einzusetzen wäre trotzdem fatal. Es geht möglicherweise darum, sich nicht über Gott zu stellen. Zu ihrer Frage - ich sehe ein Problem darin, dass Gott zum "Idioten" erklärt wird. Was hat er denn da schon wieder für einen Blödsinn gemacht - wir sollen immer wieder fruchtbar sein? Naja, ist ja auch schon ein alter Mann, wir werden seinen Fehler jetzt mit ein paar Tabletten ausbessern. Leider gehört es wohl auch zum erwachsen werden dazu, das Ausleben einer Freiheit nicht ohne das Verantworten seiner Konsequenzen praktizieren zu können.


12
 
 Medugorje :-) 10. Jänner 2014 

Heiliger Pater Pio bitte für uns Alle:)

http://www.pater-pio.de/content/index.php?id=373....:)
Unser lieber Hl.Pater Pio hat klar und deutlich der ganzen Welt Alle viele noch offenen Fragen beantwortet:).
Gottes Segen:)


1
 
 Klosterschüler85 10. Jänner 2014 
 

Zur Diskussion, bitte

Ich bin mit alle dem geschriebenen einverstanden.

Trotzdem möchte ich einmal folgenden, grundsätzliche Diskussionsanregung in den Raum werfen und bitte herzlich darum, sich sachlich mit dieser Argumentation auseinanderzusetzen:

Das medizinische Verständnis des menschlichen Körpers incl. der Funktion der Hormone ist weitgehend verstanden und dokumentiert.
Jeder Allgemeinmediziner ist heute in der Lage, Substanzen zu benennen und zu verordnen, die die Empfängnis verhindern.
Die Erwartung eines Kindes ist heute wie zu jeder Zeit das einschneidende Erlebnis im Leben eines jeden Menschen, insbesondere das im Leben einer Frau. Es bedeutet, Verantwortung für einen neuen Menschen zu übernehmen.
Die Möglichkeit, sich grundsätzlich vor dieser Verantwortung drücken zu können, bedeutet Freiheit.
Freiheit bedeutet, für sich selbst auf althergebrachte, durchaus sinnvolle Regelungen zur Bewältigung des Unvermeidbaren verzichten zu können.
Ist das Sünde?! Wenn ja, warum?


4
 
 chf 10. Jänner 2014 
 

verschwiegen

Da wird noch etwas verschwiegen:
Ich habe gelernt, dass es mit der Humanae vitae gar nicht so einfach für Johannes XXIII war und er wirklich erst nach langem Ringen „non possumus“ gesagt hat.


2
 
 Joy 10. Jänner 2014 
 

Danke

Hab schon lange keine so gute Analyse der Situation gelesen - danke!!


13
 
 Suarez 10. Jänner 2014 

Selbstgemachtes

Also wenn ich mir unsere Katechetinnen so anschaue, dann habe ich doch sehr stark den verdacht, dass da statt der Lehre der Kirche "schön" Hausgemachtes den Kindern vermittelt wird. Mit Erstaunen musste ich neulich durch Zufall erfahren, dass man im Evangelium der Gemeinde ganze Sätze eigenmächtig gestrichen hat, weil man sie für nicht mehr zeitgemäß hält. Wer so wenig Achtung vor der Heiligen Schrift zeigt, der bemüht sich nicht um eine authentische Vermittlung des Glaubens. Ja und unser Pfarrer ist lediglich besorgt, dass beim Pfarrfest auch genug Helfer da sind und der Gemeinderat mit den richtigen Leuten besetzt ist. Glaubenstreue wird in unseren Gemeinden immer mehr zur Nebensache, die Vereinskultur dominiert das Gemeindeleben. Wer noch zur Lehre der Kirche steht, muss sich Anfeindungen gefallen lassen und wird ausgegrenzt. Die soziale Stigmatisierung greift da auf allen Ebenen. Die Menschen sind heute derart medial manipuliert, dass die kirchliche Lehre nicht mehr durchdringt.


19
 
 gebekrev 10. Jänner 2014 
 

Umkehr

Sie haben vollkommen Recht, wir brauchen
dringend eine Umkehr, besonders vom Klerus,
sonst fahren wir vor eine Wand. Die
Katechese ist jahrelang versäumt worden.
Hoffentlich ist das Ruder noch rumzureißen! Gebe Gott uns die Gnade!


18
 
 gebekrev 10. Jänner 2014 
 

Sie haben vollständig Recht, wir brauchen dringend


2
 
 nemrod 10. Jänner 2014 
 

Das Verschweigen der kirchlichen Lehre fand und findet nicht nur im Bereich Ehe und Familie statt. Vielen "Pfarrern" und sog. Religionslehrern war (und ist!!) es doch peinlich die Lehre der Kirche zu verkünden und zu lehren.


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 SpatzInDerHand 10. Jänner 2014 

Herr Bischofsvikar Prader: Genau so ist es! Sie bringen es auf den Punkt!

Und: in meinem Bistum darf ich das schon lange nicht mehr laut sagen - ist das nicht schlimm?!


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 Maryanne 10. Jänner 2014 

Genau so ist es!

Bin gespannt, was meine Diözese (rs) für eine Stellungnahme zum Fragebogen abgibt.


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