Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Lackner: "Die Suche dauert an"
  2. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  3. Bistum Würzburg lädt zu Wallfahrtsmessen mit Laienpredigt
  4. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  5. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  6. „Einen Papst, der deutschen Ansprüchen genügt, wird es ohnehin niemals geben“
  7. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  8. Christus verkünden - Gerechtigkeit schaffen - Schöpfung bewahren
  9. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  10. „Film-Festival will Doku über 7. Oktober nicht zeigen – angeblich aus Sorge um Bildrechte der Hamas“
  11. Tausende besuchen den Papst im Urlaub
  12. ‚Sex ist schön und gut und gehört in den Kontext der Ehe‘
  13. Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen
  14. Wiener Gericht meint: Scharia auch in Österreich gültig
  15. Gewissen oder Eigenwillen?

Neue Regierung bekennt sich zum Euthanasie-Verbot in Österreich

15. Dezember 2013 in Österreich, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


SP/VP-Programm sieht parlamentarischen Diskussionsprozess vor, an dessen Ende die Verankerung des Sterbehilfe-Verbots stehen könnte – Familienbeihilfe soll mittelfristig erhöht werden


Wien (kath.net/KAP) Die neue Bundesregierung bekennt sich zum Euthanasie-Verbot und plant einen parlamentarischen Prozess, an dessen Ende die verfassungsrechtliche Verankerung eines Sterbehilfeverbots in Österreich stehen könnte. Das ist aus kirchlicher Sicht eines der Kernstücke des SPÖ-ÖVP-Regierungsprogramms für die kommenden Jahre, über das österreichische Medien am Freitag bereits vor der offiziellen Präsentation berichteten.

Weitere Punkte umfassen etwa Neuerungen bei der Familienförderung und im Pflegebereich sowie Pläne zur Aktualisierung des Islamgesetzes. Einmal mehr bekennt sich die Regierung auch zum 0,7-Prozent-Ziel bei der Entwicklungshilfe, ohne aber dafür einen Zeitplan zu nennen.

Keine weiteren Details finden sich im Regierungsprogramm auch zum Ziel der Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit für Zuwendungen zur Erhaltung von unter Denkmalschutz stehenden, öffentlich zugänglichen Gebäuden.

Grundrecht auf Sterben in Würde

Bezüglich des Grundrechts auf Sterben in Würde hält die Koalitionsvereinbarung fest, dass "Sterbebegleitung, Hospiz und Palliativversorgung bis zuletzt ein hohes Maß an Lebensqualität ermöglichen können" und die rechtlichen Rahmenbedingungen auch in Zukunft ein würdevolles Sterben ermöglichen müssten. "Zugleich soll ein nachhaltiges Bekenntnis zum Verbot der Tötung auf Verlangen abgegeben werden", heißt es weiter.


Eine parlamentarische Arbeitsgruppe (Enquete-Kommission) und die Bioethik-Kommission sollen nach Wunsch der Regierung klären, ob ein Verbot der Tötung auf Verlangen und das Recht, in Würde zu sterben, auch in der Verfassung verankert werden kann. Einfache Gesetze sollen sicherstellen, "dass der gleiche Zugang zur Palliativmedizin sowie zu den gegebenen Möglichkeiten der Sterbebegleitung gewährleistet ist". Noch im Jahr 2014 soll dazu ein Begutachtungsentwurf vorgelegt werden.

EZA-Erhöhung ohne Zeitplan

Beim Thema Entwicklungszusammenarbeit hält die Regierung grundsätzlich fest: "Ein zentraler Auftrag der österreichischen Außenpolitik liegt in der Verpflichtung gegenüber den Menschen in den ärmsten und am meisten benachteiligten Regionen und Ländern dieser Welt. Entwicklungspolitik stellt dabei eine solidarische Leistung innerhalb der Völkergemeinschaft dar und ist auch ein Instrument zur Förderung eines wohl verstandenen Eigeninteresses Österreichs."

Die Regierung will daher "die Entwicklungszusammenarbeit als staatliche Gesamtverantwortung stärken". Kernpunkt dazu ist die "Entwicklung und gesetzliche Verankerung eines Stufenplans zur Erhöhung der EZA-Mittel bis zur Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels". SPÖ und ÖVP bekennen sich damit erneut dazu, die staatlichen Entwicklungshilfegelder in Zukunft deutlich anzuheben. Ein Zeitplan dafür wird in der Regierungsvereinbarung jedoch nicht angegeben. "Um auf die wachsende Zahl humanitärer Krisen reagieren zu können", wie es im Regierungsprogramm heißt, wird allerdings der jährliche budgetäre Rahmen für den Auslandskatastrophenfonds von 5 auf 20 Millionen Euro erhöht.

Änderungen beim Kinderbetreuungsgeld

In der Familienpolitik kündigt die Regierung eine Änderung beim Kinderbetreuungsgeld an, um "mehr Transparenz und Flexibilität zu ermöglichen". Hier soll es in Zukunft statt des pauschalen Kinderbetreuungsgelds ein Kinderbetreuungsgeld-Konto mit einer fixen Geldsumme geben. Dauer und Bezugshöhe können dann frei gewählt werden. Eine Expertengruppe wird zudem über ein Ende der Zuverdienstgrenze und die Einführung einer Arbeitszeitgrenze beraten.

"Mittelfristig" sollen zudem die Familienleistungen erhöht werden, heißt es im Regierungspapier, das auch eine Reform der Familienbeihilfe vorsieht. SPÖ und ÖVP dürften sich laut Medienberichten auf eine Anhebung der Familienbeihilfe geeinigt haben. Zuletzt hatte es aus Regierungskreisen geheißen, dass ab Juli 2014 jährlich rund 200 Millionen Euro in eine Erhöhung der Familienbeihilfe fließen sollen.

Pflegefonds wird verlängert

Im Bildungsbereich sieht das Regierungsabkommen ein kostenloses zweites Kindergartenjahr vor. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung wird durch weitere finanzielle Mittel vorangetrieben.

700 Millionen Euro will die neue Regierung in die Verlängerung des Pflegefonds bis zum Jahr 2018 in die Hand nehmen. Weitere 310 Millionen Euro fließen in das Pflegegeld und die 24-Stunden-Betreuung. Letztere soll durch eine Implementierung in den Pflegefonds abgesichert werden.

Bekenntnis zum interreligiösen Dialog

Integration bezeichnet die Bundesregierung in ihrem Abkommen als "eine der großen Herausforderungen Österreichs für den Erhalt des sozialen Friedens und des wirtschaftlichen Erfolgs". Neben zahlreichen anderen Maßnahmen, bekennt sich die Regierung in diesem Zusammenhang auch zur Fortführung und Institutionalisierung des interreligiösen Dialogs mit den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften. Konkret ins Auge gefasst wird zudem die Aktualisierung und Novellierung des Islamgesetzes aus dem Jahr 1912. Imame und islamische Theologen sollten langfristig in Österreich ausgebildet werden.

Im außenpolitischen Teil des Regierungsprogramms kündigen SPÖ und ÖVP zudem allgemein an, die Bemühungen um einen Dialog der Kulturen und Religionen weiter aktiv zu verfolgen.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (C) Parlamentsdirektion/Stefan Olah


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Euthanasie

  1. Trauriger Rekord: Fast 10.000 Euthanasietote in den Niederlanden im Jahr 2024
  2. Kardinal kritisiert Gesetz zu Suizidbeihilfe in der Toskana
  3. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  4. Bischof Egan: ‚Großbritannien ist kein christliches Land mehr.‘
  5. Vier ehemalige Premierminister gegen das geplante Euthanasiegesetz in Großbritannien
  6. Niederlande: Euthanasie für 17-Jährige mit Depressionen und Angststörungen
  7. Britischer Priester und Arzt warnt vor Öffnung der Kirche für Euthanasie
  8. Assistierter Selbstmord ist in Kanada mittlerweile Routine
  9. Kultur des Todes: US-Apothekenketten verkaufen Abtreibungspillen - Pfizer sponsert Euthanasie-Gruppe
  10. Erzdiözese Montreal kämpft vor Gericht für Ausnahme vom Euthanasiegesetz






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Verschwörungstheorien im „Monitor“: „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“
  6. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  7. „Einen Papst, der deutschen Ansprüchen genügt, wird es ohnehin niemals geben“
  8. Lackner: "Die Suche dauert an"
  9. ‚Sex ist schön und gut und gehört in den Kontext der Ehe‘
  10. Christus verkünden - Gerechtigkeit schaffen - Schöpfung bewahren
  11. 'Ihr größter Wunsch war es, zu erkennen und zu tun, was Gott gefällt'
  12. Ist wirklich alles relativ?
  13. C. S. Lewis: Das hat meine Weltanschauung „erschüttert“
  14. Bistum Würzburg lädt zu Wallfahrtsmessen mit Laienpredigt
  15. Wiener Gericht meint: Scharia auch in Österreich gültig

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz