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Italien: Große finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Kamillianer-Orden

13. November 2013 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Mehrere Hunderttausend Euro sollen über Konto des Steuerberaters des Ordens auf Konten in Auslandsbanken geflossen sein


Rom (kath.net/KAP) Der Kamillianer-Orden ist nach der Verhaftung seines Generaloberen nun auch wegen verdächtiger finanzieller Transaktionen in Millionenhöhe ins Visier der italienischen Staatsanwaltschaft geraten. Wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" am Dienstag berichtete, sollen nach Erkenntnissen der Ermittler wiederholt mehrere hunderttausend Euro über das Konto des Steuerberaters der Kamillianer auf Konten bei ausländischen Banken geflossen sein.

Die italienische Polizei hatte den Generaloberen des Kamillianerordens, Renato Salvatore, am Mittwoch in Rom verhaftet, kath.net hat berichtet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Italiener vor, im Mai die vorübergehende Festnahme und Vernehmung von zwei Ordensangehörigen durch zwei bestochene Finanzpolizisten arrangiert zu haben. Nach Auffassung der Ermittler hat er dadurch verhindern wollen, dass die beiden an der Generaloberen-Wahl teilnehmen und gegen ihn stimmen. Komplize des Generaloberen soll der Steuerberater des Ordens, Paolo Oliverio, gewesen sein. Er sowie drei weitere Verdächtige waren ebenfalls verhaftet worden.


Unterdessen spekulieren Medien, dass der Orden unter die Aufsicht eines päpstlichen Kommissars gestellt werden könnte. Die Kamillianer selbst teilen auf ihrer Internetseite lediglich mit, dass es Gespräche zwischen ihrem Generalkapitel und der vatikanischen Ordenskongregation sowie deren Präfekten, Kardinal Joao Braz de Aviz, gegeben habe.

Die Verhaftung Salvatores erfülle sie "mit großer Überraschung und tiefem Schmerz", heißt es in einer Stellungnahme der Kamillianer auf deren Internetseite. Der Orden vertraue auf die volle Aufklärung des Falles und seien ihrem Generaloberen im Gebet verbunden.

Der 1591 gegründete Kamillianer-Orden engagiert sich vor allem in der Krankenpflege. Weltweit unterhält er Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Lepradörfer und Aids-Zentren. Hinzu kommen Ausbildungsinstitute und Universitäten für Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitsdienst. Den Kamillianern gehören nach eigenen Angaben rund 1.200 Ordensmitglieder an. Im Mai 2007 wurde Salvatore zum Generaloberen des Ordens gewählt.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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