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Benedikt XVI. und der offene Dialog zwischen Glaube und Vernunft

26. September 2013 in Aktuelles, 19 Lesermeinungen
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Der emeritierte Papst, sein Brief an den italienischen Mathematiker und Atheisten Piergiorgio Odifreddi und das ‚exercitium’ der Weite der Vernunft. Ein Diamant im Gespräch zwischen Glaube und Vernunft. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Es ist schon fast zum Verzweifeln. Man glaubt seinen Augen nicht und kann sich nur wundern. Oder auch nicht. „Benedikt XVI.: Habe im Missbrauchsskandal nichts vertuscht“, lauteten die Schlagzeilen am Dienstag, den 24. September, die eilfertig auch von katholischen Medien aufgenommen wurden. Was war passiert? Der übliche selektive, verbohrte und auch manipulierende Blick einiger, die nicht in der Lage sind, sich mit einem komplexen Thema angemessen zu beschäftigen.

In einem elf Seiten umfassenden Schreiben, das in erster Linie im besten und glänzendsten Sinne als „apologetische Abhandlung“ bezeichnet werden kann, „antwortet“ der emeritierte Papst Benedikt XVI. dem italienischen Mathematiker und militanten (Medien-) Atheisten Piergiorgio Odifreddi. Die Zeitung „La Repubblica“ veröffentlichte Ausschnitte
aus dem Brief Benedikts XVI. in ihrer Ausgabe vom 24. September. Odifreddi hatte im Jahr 2011 unter dem Titel „Lieber Papst, ich schreibe Dir“ ("Caro Papa, ti scrivo“) einen an den Papst und Theologen Joseph Ratzinger gerichteten „Brief“ in Buchform veröffentlicht. Absicht Odifreddis war es, die wissenschaftslogische Weltanschauung gegen die metaphysisch-theologische Sicht der Religion zu stellen.

In zwanzig Kapiteln beschäftigt sich der Mathematiker mit der Lehre und Theologie Benedikts XVI./Joseph Ratzingers, wie sie dieser in seinen Werken „Einführung ins Christentum“, „Licht der Welt“, in den Büchern über Jesus von Nazareth“ und anderen Werken in weit über fünf Jahrzehnten entwickelt hat, um den Glauben darzulegen, zu fundieren, dessen Vernünftigkeit hervorzuheben und seine Wirksamkeit für das Leben eines jeden einzelnen zu verdeutlichen.

Odifreddi versucht zu zeigen, dass und wie Wissenschaft und Glaube unvereinbar sind. Dabei geht er auch auf die Gestalt Jesu ein. Die wissenschaftliche Vernunft veranlasst ihn zu der Erkenntnis, dass alles, was Jesus an „Wunderbarem“ zugeschrieben wird, Ergebnis der Ideen eines religiösen Fanatikers ist, wie es der heilige Paulus gewesen sei. Als Italiener und führendes Mitglied der Atheistenvereinigung des Landes interessiert sich Odifreddi natürlich auch für Besonderheiten des Verhältnisses zwischen Kirche und italienischem Staat. Im Jahr 2011 durfte dann das Thema „Missbrauchsskandal“ nicht fehlen. Diesbezüglich hatte Odifreddi versucht, Papst Benedikt XVI. persönlich vorzuführen, auch durch massive Angriffe und Vorwürfe.


Dieses Buch ließ Odifreddi nach dem Amtsverzicht Benedikts XVI. unter der Vermittlung eines gemeinsamen Bekannten über Erzbischof Georg Gänswein dem emeritierten Papst überreichen. Trotz des bisweilen harschen und aggressiven Tons Odifreddis las Benedikt XVI. das Buch aufmerksam – so aufmerksam, dass ihn dies zur Verfassung seines Antwortschreibens veranlasste. Der Professor antwortet einem Kollegen und geht in sechs Abschnitten auf die Argumentationen seines Herausforderers ein. Er tut dies in freundlicher Weise, mit jener Milde und Bescheidenheit, die von jeher Benedikt XVI. auszeichnen, eine Milde und Bescheidenheit, die ihn jedoch nicht daran hindern, klar sein Gegenüber auf seine Grenzen, Schwächen, mangelnde Kenntnis und Ausbildung hinzuweisen, dies oft auch verbunden mit einer gutmütigen Ironie.

Benedikt XVI. tut dies seiner eigenen Inspiration folgend, wie er sie in der Weihnachtsansprache 2009 zum Ausdruck gebracht hatte, als er einen Raum der Konfrontation zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden einforderte und erklärte, dass die Kirche auch heute so eine Art „Vorhof der Heiden“ auftun müsse, „wo Menschen irgendwie sich an Gott anhängen können, ohne ihn zu kennen und ehe sie den Zugang zum Geheimnis gefunden haben, dem das innere Leben der Kirche dient. Zum Dialog der Religionen muss heute vor allem auch das Gespräch mit denen hinzutreten, denen die Religionen fremd sind, denen Gott unbekannt ist und die doch nicht einfach ohne Gott bleiben, ihn wenigstens als Unbekannten dennoch anrühren möchten“.

Der Brief Benedikts XVI. ist ein Meisterwerk des Dialogs mit der von Positivismus und Materialismus durchtränkten Welt. So wird zunächst der positivistische Wirklichkeitsbegriff gegenüber der dem Theologen vorgeworfenen ausdrücklichen Negierung des Prinzips der Wirklichkeit analysiert. Für Odifreddi ist Religion nur Aberglaube, während die Mathematik und die Naturwissenschaften die „einzig wahre Religion“ seien. Benedikt XVI. erläutert dagegen, dass der ewige Logos aus dem rein Empirischen herausführt und somit zu einer anderen, nicht einfach reduzierbaren Ebene von Denken und Wirklichkeit führt. Diese Anerkennung eines logischen Vollzugs war immer der Kernpunkt der von Benedikt XVI. angestoßenen neuen Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Glaube und Vernunft, wobei insbesondere an seine Ansprache in der Regensburger Universität am 12. September 2006 zu erinnern ist.

Der zweite Punkt betrifft den Vorwurf Odifreddis, die Theologie ignoriere die Evolution und zwinge eine kreationistische Logik auf, was für ihn den entscheidenden Trennpunkt zwischen Glauben und Wissenschaft darstellt. Benedikt XVI. verwirft einerseits einen naiven Kreationismus und fordert andererseits ein größeres Problembewusstsein seitens der Wissenschaft ein, was deren Theorienstatus betrifft.

Im dritten Abschnitt setzt sich Benedikt XVI. mit dem Vorwurf Odifreddis auseinander, dass die Theologie eine „fantascienza“, das heißt eine grundlose, erfundene Pseudowissenschaft sei. Dieser Vorwurf veranlasst Benedikt XVI. zur humorvollen Anmerkung, dass ihn – wenn dies so sei – die intensive Beschäftigung mit seinem Buch wundere. Benedikt XVI. legt dann zu dieser Frage vier Punkte dar. Er hält fest, dass Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit in allen Bereichen entsprechend ihrem jeweiligen Gegenstand je eigene Formen annehmen. Wesentlich sei, dass sie eine verifizierbare Methode anwendeten, „die Willkür ausschließt und Rationalität in den je verschiedenen Weisen garantiert“.

Benedikt XVI. weist dann darauf hin, dass die Theologie „wenigstens“ im geschichtlichen Bereich und in der Philosophie bleibende Leistungen vorgelegt hat. Eine wichtige Funktion der Theologie sei es dann, die Religion an die Vernunft und die Vernunft an die Religion zu binden. Er erinnert in diesem Zusammenhang an seine Begegnung mit Jürgen Habermas im Jahr 2004, wo bereits gezeigt worden sei, dass es die Pathologien der Religion und – nicht weniger gefährlich – die Pathologien der Vernunft gebe.

Im vierten Punkt geht Benedikt XVI. dann konkret auf den Vorwurf der „fantascienza“, der erfundenen Pseudowissenschaft ein. Dabei wird unterschieden zwischen Visionen und Vorgriffen, um zu wirklicher Erkenntnis zu gelangen, und wahren Formen der Pseudowissenschaft gerade im Bereich der Evolutionstheorien.

Nur der vierte Abschnitt des Briefes ist den von Odifreddi vorgebrachten Vorwürfen hinsichtlich der Problematik des „Missbrauchsskandals“ gewidmet, eine Problematik, die der Mathematiker auf die Gesamtgestalt des Glaubens ausgeweitet hatte. Über das Böse in der Kirche dürfe nicht geschwiegen werden, so Benedikt XVI. eindeutig. Andererseits dürfe aber auch die große Lichtspur der Güte und der Lauterkeit, die der christliche Glaube die Jahrhunderte hindurch gezogen hat, nicht verschwiegen werden. Benedikt XVI. betonte, dass der Glaube viele Menschen zu selbstloser Liebe, zum Dienst für die anderen, zur Wahrhaftigkeit und zur Gerechtigkeit führt. Auch was der Glaube der Welt an Schönem geschenkt habe, müsse Beachtung finden.

Der fünfte Abschnitt ist der „Kritik“ Odifreddis an der Gestalt Jesu gewidmet. An diesem Punkt wird Benedikt XVI. sehr deutlich: was er dazu sage, sei „seines wissenschaftlichen Ranges nicht würdig“. Benedikt XVI. verweist auf Eckpfeiler der Leben-Jesu-Forschung und lädt Odifreddi „dringend“ dazu ein, sich historisch kundiger zu machen, um „Gerede“ zu meiden, das er lieber nicht mehr wiederholen sollte. Benedikt XVI. weist die Behauptung Odifreddis zurück, dass er die historisch-kritische Exegese als ein Instrument des Antichristen hingestellt habe. Vielmehr habe er im Vorwort zum ersten Band seines Jesusbuchs deutlich klargestellt, dass historisch-kritische Exegese notwendig ist für einen Glauben, der nicht Mythen in geschichtlichen Bildern darstellt, sondern reale Geschichtlichkeit beansprucht und daher die historische Realität seiner Aussagen auch wissenschaftlich darstellen muss. Sein Bemühen sei damit darauf ausgerichtet gewesen zu zeigen, „dass der von den Evangelien dargestellte Jesus auch der wirklich historische Jesus ist, dass es sich um wirklich geschehene Geschichte handelt“.

Im sechsten Abschnitt seines Schreibens kehrt Benedikt XVI., ausgehend vom 19. Kapitel des Buchs Odifreddis („Mein Credo und sein Credo“) zu den positiven Aspekten des Dialogs mit dem Mathematiker zurück. Eine Gleichsetzung von „Gott“ und „Natur“ führe nur zum Konzept einer irrationalen Gottheit, die nichts erkläre. Benedikt XVI. erinnert Odifreddi vor allem daran, dass in seiner „Religion der Mathematik“ drei grundlegende Themen des menschlichen Daseins ausgeblendet bleiben: die Freiheit, die Liebe und das Böse. Eine „mathematische Religion“ aber „kennt keine Antwort auf die Frage der Freiheit, lässt die Liebe aus und gibt keine Auskunft über das Böse. Eine Religion, die diese Grundfragen ausklammert, bleibt leer“.

Abschließend anerkennt Benedikt XVI., dass seine Kritik an Odifreddis Buch in Teilen hart sei: „Aber zum Dialog gehört Offenheit. Nur so kann Erkenntnis wachsen“.

Wie deutlich geworden ist: fern von sensationalistischen Schlagzeilen, die völlig neben der Wirklichkeit liegen, hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. erneut einen facettenreichen Diamanten in die Grundfeste des „Vorhofs der Heiden“ eingesetzt: ohne Kompromisse, mit fester Standhaftigkeit, intellektueller Kompetenz und Redlichkeit, aus einem vom Glauben durchdrungenen Leben heraus, unterwegs zum wahren Dialog.

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Lesermeinungen

 Scotus 28. September 2013 

Ja! @Philalethes und @Suarez

Beiden möchte ich zustimmen.

Und als Ergänzung möchte ich auf die "vierhändige" Enzyklika «Lumen Fidei» verweisen, wo auch dieses Thema zur Sprache kommt. (besonders das 2. Kapitel)

"Die Begegnung der Botschaft des Evangeliums mit dem philosophischen Denken der Antike bildete einen entscheidenden Schritt, damit das Evangelium zu allen Völkern gelangte. Diese Begegnung begünstigte eine fruchtbare Wechselbeziehung zwischen Glaube und Vernunft, die sich im Laufe der Jahrhunderte weiter entwickelte bis herauf in unsere Tage."

aus der Enzyklika «Lumen Fidei»


1
 
 Suarez 28. September 2013 

@Philalethes und Scotus

Erlauben Sie mir, mich in Ihre interessante kleine Diskussion einzuklinken. Logos meint ja immer auch das Sinnhafte. Eine Vernunft ohne Sinn, also das, was Papst Benedikt mit der rein mathematischen Vernunft meint, ist sinnlos. Sie vermag zwar Realitäten zu beschreiben, sie kann sie aber nicht sinnhaft auslegen.

Ist aber unser Leben a priori vernünftig?

Kann man den Tod aus einer rein mathematischen Vernunft heraus als vernünftig ansehen?

Und wie sieht es mit dem Leid auf der Welt aus, ist es vernünftig, wenn ich keinen Sinn mehr angeben kann, aus dem es heraus verständlich wird.

Die mathematische Vernunft bleibt immer im Abstrakten, sie vermag darüber nicht hinauszukommen. Insofern kann sie keine Aussagen zum Sinn unserer Existenz machen, sie muss Sinn negieren.

Glaube ergänzt die Vernunft um das Konkrete, die Liebe, worauf Sie, lieber Scotus, schön hinweisen. Die Liebe ist nicht blind, sie richtet den Verstand auf das göttliche Licht aus und schenkt uns so wahre Erkenntnis.


1
 
 Philalethes 28. September 2013 
 

@ Scotus !

"Vielleicht geht es hier um eine Neufassung des Begriffs der Vernunft, die über die reine Mathematik, die reine Geometrie des Seins hinausgeht ...".

Das steht außer jedem Zweifel. Zweitausend Jahre Geistesgeschichte sind schon ein unumstößlicher historischer Beweis für die Existenz einer solchen Vernunft, die über die Mathematik weit hinausgeht. Das können auch Positivisten nicht leugnen.

Ihr Begriff "rationaler Sinn" erhält in Ihrem Posting über die Totalität des Glaubens eine jetzt andere Deutung, mit der ich übereinstimme, wenn wir das Attribut "rational" dabei weglassen. Ich meine, es sei eine contradictio in adiecto, wenn wir die übliche Bedeutung des Wortes "Sinn" zugrunde legen.

Ich bewundere die im Hintergrund erkennbare Kenntnis der scholastischen Theologie und Philosophie und danke für Ihre ausführliche Antwort noch am selben Tag zu später Zeit.


2
 
 Scotus 27. September 2013 

Liebe(r) @Philalethes

Ein praktisches Beispiel dafür zu geben, ist in der Tat nicht einfach. Aber wenn wir auf Christus schauen, werden wir leichter dazu fähig werden. Ein Beispiel geben uns ja die beiden Päpste, Benedikt und Franziskus, indem sie die unvernünftigen Vorurteile mit vernünftigen Argumenten widerlegen, und den Hass und mit Liebe beantworten.


1
 
 Scotus 27. September 2013 

Die Totalität des Glaubens ist die Liebe

Der christliche Glaube appelliert nicht nur an die Vernunft sondern geht über die für die Vernunft einsichtigen Dinge hinaus, weil es - so verstehe ich Paulus - um die Liebe geht; die Liebe, die der Vernunft nicht widerspricht, aber weit über diese hinausgeht.

Tatsächlich steht dies im Widerspruch zu einem rein philosophischen Gottesbegriff. Auch Paulus ist sich dieses Widerspruchs bewusst, will uns aber klarmachen, dass die höchste Freiheit und Größe der Vernunft letztlich in der Liebe besteht, das heißt darin, dass sie die Grenzen dessen überschreitet, was unsere philosophische Spekulation für das Göttliche bestimmen kann.

Vielleicht geht es hier um eine Neufassung des Begriffs der Vernunft, die über die reine Mathematik, die reine Geometrie des Seins hinausgeht - und doch Logos ist und rational bleibt. Dieser Logos ist Liebe - und diese Liebe bewirkt in der Tat törichte Dinge.


2
 
 Philalethes 27. September 2013 
 

@Scotus! Ein beachtenswerter Beitrag, in dem Sie selbst philosophieren.

Habe jedoch noch eine Frage, die die folgenden Formulierungen betrifft „…die Vernünftigkeit - den Logos - unseres Glaubens Auskunft gibt.“ … „Auch wir sollten bereit sein, den rationalen Sinn - den Logos - unseres Glaubens darzulegen.“ Soweit die Zitate.
Dass der Glaube Vernünftigkeit besitzt, steht außer Zweifel. Wenn Sie aber von DEM rationalen Sinn des Glaubens schlechthin sprechen, kann man das als die Totalität des Glaubens verstehen. Wo aber ist jetzt noch der Unterschied zu Oddifredis Mathematik?
Könnten Sie für das „Darlegen des rationalen Sinnes unseres Glaubens" ein praktisches Beispiel geben?


3
 
 Scotus 27. September 2013 

Auch wir sind aufgefordert . . .

Ja, wir dürfen wirklich dankbar sein für unseren emer. Papst Benedikt, und wie er besonders auch die Nichtgläubigen anspricht und über die Vernünftigkeit - den Logos - unseres Glaubens Auskunft gibt. Wie Paulus auf dem Areopag ist er sich nicht nur dessen bewusst, was die Verkündigung der Auferstehung für ein Ärgernis darstellt, sondern ist auch davon überzeugt, dass er nichts Absurdes verkündet, sondern eine Botschaft, die sich an die Vernunft der Menschen wendet.

Aber auch wir sind aufgefordert wie Petrus in seinem ersten Brief schreibt: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen" (heißt apologein, es geht um den Logos des Glaubens.) - Auch wir sollten bereit sein, den rationalen Sinn - den Logos - unseres Glaubens darzulegen, diesen Auftrag annehmen und den Menschen zurufen: Wir alle suchen nach Gott. Wir suchen nach einem Glauben, der nicht erfunden, sondern authentisch ist und unserer Vernunft nicht widerspricht.


2
 
 Tin 26. September 2013 
 

Hl. Vater Benedikt

Ich danke Dir von Herzen, dass Du meinen Glauben an Jesus von Nazareth bereichert hast, durch Deine Bücher wirkt der Hl. Geist, er erleuchtet mir zutiefst unverfälscht unseren katholischen Glauben. Auch Du wirst zu recht heilig gesprochen werden. Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit. Amen !


1
 
 Wiederkunft 26. September 2013 
 

Es ist wie ein Sonnenstrahl

Wenn man diesen Text liest, kommt es einem vor, als wenn man von der Sonne erwärmt würde. Was für ein großer Theologe und Mensch. Er fehlt mir sehr. Danke für alles, Papst Benedikt!


1
 
 QuintusNSachs 26. September 2013 
 

Gesamtausgabe Ratzinger

Wollte Herder die nicht irgendwann in vielen Bänden erscheinen lassen? Dann hätte ich diesen Brief gerne mit dabei.


1
 
 Dottrina 26. September 2013 
 

Danke, lieber Herr Schwibach,

für diesen schönen Beitrag. Schließe mich allen Vorpostern an. Solche geistvollen, klugen, in der Sache klaren, aber dennoch liebevollen Aussagen unseres Papa Emerito fehlen mir so unendlich.


2
 
 TOKOBI 26. September 2013 
 

Ja, ja, ja und ja!

Allen die vor mir gepostet haben einen herzlichen Dank - bin genau Eurer Meinung!
Ich liebe diesen Mann - unseren Heiligen Vater emeritus! Was für ein Geschenk, dass wir ihn haben!!!


2
 
 Suarez 26. September 2013 

Von wunderbarer Klarheit

"Wie die Dinge nicht bloß Dinge, Material menschlicher Arbeit sind, so ist der Mensch nicht bloß Funktionär, der die Dinge handhabt, sondern erst in der Durchlichtung der Welt auf ihren ewigen Urgrund hin erfährt auch der Mensch, wer er selbst ist: der von Gott und zu Gott Gerufene. Erst der Anruf des Ewigen konstituiert den Menschen als Menschen. Man könnte ihn geradezu definieren als das göttfähige Wesen...Diese Art von Stehen im Gedächtnis Gottes ist das, was den Menschen ewig leben macht - denn Gottes Gedächtnis endet nie; sie ist es, die den Menschen zum Menschen macht und ihn vom Tier unterscheidet; streicht man sie, so bleibt statt des Menschen nur ein höher entwickeltes Tier zurück."
(Die sakramentale Begründung christlicher Existenz/ Joseph Ratzinger)

Ich hatte diese Stelle im Zusammenhang des Offenen Briefes Papst Franziskus an Eugenio Scalfari schon zitiert, finde sie aber von so wunderbarer Klarheit des Geistes, dass ich sie hier einfach noch mal zitieren möchte.


1
 
 Mr. Incredible 26. September 2013 
 

Eine Gnade,

Zeitgenosse eines der echten Genies zu sein. Man kann ihn und seine Argumentationen auch in naturwissenschaftlichem Umfeld verwenden. Ich mag Ratzinger, ich schätze ihn ungeheuer. Bestechende Argumentation und echtes Fachwissen. Menschlich liebevolle Backpfeifen für seinen Kollegen Odifreddi, der Schwächen im Fachwissen und der Argumentation gezeigt hat. An einer guten Uni hätten sie den zerrissen, das sollte er wissen.


2
 
 kaiserin 26. September 2013 
 

Danke, lieber Papst Benedikt!

Auch da stimmt es: "On ne voit bien qu`avec le COEUR,l`essentiel est invisibile pour les yeux"( Antoine de Saint-Exupery)= "Man sieht nur mit dem HERZEN gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar".


4
 
 kreuz 26. September 2013 

danke AS für den Artikel

"...hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. erneut einen facettenreichen Diamanten in die Grundfeste des „Vorhofs der Heiden“ eingesetzt.."

und danke vor allem Benedikt

www.kathtube.com/player.php?id=30258


3
 
 ASchwibach 26. September 2013 

@SierraVictor:

Im Moment gibt es nur die im Text verlinkten Abschnitte, die in La Repubblica veröffentlicht wurden. Odifreddi hat angekündigt, dass er den ganzen Brief in die Neuausgabe seiner Buches aufnehmen und wohl auch besprechen will. Ob jemand eine deutsche Übersetzung der Textabschnitte anfertigen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

www.repubblica.it/cultura/2013/09/24/news/ratzinger_caro_odifreddi_le_racconto_chi_era_ges-67150442/


2
 
 bernhard_k 26. September 2013 
 

Und genau das stört die intellektuellen Atheisten,

dass sie der Intelligenz und der Weisheit Papst Benedikts schlicht und einfacht nur "Nichts" entgegen setzen können.


2
 
 SierraVictor 26. September 2013 

Wo...

...kann man den Brief Benedikts lesen?


4
 

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