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Der Bischof – Bräutigam seiner Gemeinde

19. September 2013 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus an die Bischöfe: die Aufgabe des Hirten – großherzig aufnehmen, mit der Herde gehen, bei der Herde bleiben. Wir Hirten sind keine Menschen mit der ‚Psychologie eines Fürsten’. Eine programmatische Ansprache. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am heutigen Vormittag empfing Papst Franziskus die Teilnehmer an einer Tagung für neugeweihte Bischöfe in Audienz. Das Treffen wurde von der Kongregation für die Bischöfe sowie von der Kongregation für die Ostkirchen organisiert.

„Seht doch, wie gut und schön ist es, / wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen“ (Ps 133,1): unter dieses Schriftwort stellte der Papst seine programmatische Ansprache an die Bischöfe. Er betonte drei wesentliche Charakteristiken und Aufgaben eines Oberhirten, die sich im Wort des „Weidens der Herde“ konzentrieren: großherzig aufnehmen, mit der Herde gehen, bei der Herde bleiben.

„Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung“ (1 Petr 5,2): diese Worte des Apostels Petrus müssten in das Herz eines Bischof eingeschlagen sein, so Franziskus. Der Bischof sei Bischof nicht aus sich selbst heraus, sondern aus dem Herrn, nicht um sich zu dienen, sondern um der ihm anvertrauten Herde zu dienen.

Der Papst fragte sich, worin die beständige tägliche Sorge der Hirten für ihre Schafe bestehe (Vgl. Lumen gentium 27) und stellte als erstes das großherzige Aufnehmen heraus. Das Herz des Bischofs müsse alle Menschen aufnehmen können, denen er begegne und die er suche, wenn er sich in seine Pfarreien und zu allen Gemeinschaften auf den Weg mache. Wenn die Menschen die Türen offen vorfänden, „werden sie durch eure Güte, durch eure Bereitschaft die Vaterschaft Gottes erfahren und verstehen, dass die Kirche eine gute Mutter ist, die stets aufnimmt und liebt“.


Zum Zweiten müsse der Bischof mit der Herde gehen, sich mit seinen Gläubigen und allen auf den Weg machen, die sich an ihn wendeten, und dabei Freuden und Leiden teilen. Dies müsse der Bischof als Vater tun, der fähig ist, zuzuhören, zu verstehen, zu helfen, Orientierung zu geben, in einem Dienst der Liebe, „amoris officium“, wie der heilige Augustinus gesagt habe.

Dabei verwies Franziskus die Bischöfe auf die notwendige Zuneigung zu ihren Priestern, „den Nächsten des Bischofs, unverzichtbare Mitarbeiter, deren Rat und Hilfe zu suchen ist, um die man sich als Vater, Bruder und Freund kümmern muss“. So sei die erste Aufgabe des Bischofs die geistliche Sorge um das Presbyterium, „vergesst aber nicht die menschlichen Bedürfnisse eines jeden Priesters, vor allem in den delikatesten und wichtigsten Momenten ihres Dienstes und ihres Lebens“. Nie sei die Zeit, die man mit einem Priester verbringt, eine verlorene Zeit.

Als zweiten Aspekt des „Gehens mit der Herde“ unterstrich der Papst die Gegenwart des Bischofs in seinem Bistum. Franziskus wiederholte seinen Aufruf an die Hirten, den „Geruch der Herde“ anzunehmen. Die Präsenz des Bischofs sei unverzichtbar: „das Volk will seinen Bischof mit ihm gehen sehen und ihm nahe sein. Es bedarf dessen, um zu leben und zu atmen“.

Die Bischöfe sollen mitten unter ihre Leute gehen, „auch in die Randgebiete eurer Bistümer und in all jene existentiellen Randgebiete, wo es Leid, Einsamkeit, menschliche Erniedrigung gibt“. Mit dem Volk gehen heiße, vor ihm zu gehen und den Weg zu weisen, mitten unter ihm, um die Einheit zu stärken, hinter ihm, um dafür zu sorgen, dass keiner zurückbleibe, „vor allem aber um dem Gespür zu folgen, das das Volk Gottes hat, um neue Wege zu finden“. Ein Bischof habe so offene Ohren für das, was der Geist den Gemeinden sage (vgl. Off 2,7).

Franziskus ging dann auf den Stil des Dienstes an der Herde ein, der jener der Demut, Strenge und Wesentlichkeit sein müsse: „Wir Hirten sind keine Menschen mit der ‚Psychologie eines Fürsten’, ehrgeizige Männer“, so der Papst: „Achtet gut darauf, nicht dem Geist des Karrieredenkens zu verfallen“. Vor allem das konkrete Lebenszeugnis sei es, das einen Bischof zum Lehrer und Erzieher seines Volkes mache. Der Bischof müsse sich jeden Tag die Frage stellen: „Entspricht das, was ich lehre, meinem Leben?“

Das dritte Element des „Weidens der Herde“ bestehe dann darin, „bei der Herde zu bleiben“. Dies bedeute: im Bistum bleiben und in DEM Bistum bleiben, ohne anderes oder Beförderungen zu suchen. Unsere Zeit sei eine Zeit, in der das Reisen leicht sei, eine Zeit der schnellen Beziehungen, das Zeitalter des Internets. Doch das alte Gesetz der „Residenz“ sei nicht altmodisch geworden. Vielmehr sei es notwendig für eine gute pastorale Regierung.

Die Residenz sei nicht allein ein funktionales Element, sondern habe eine theologische Wurzel: „Seid Bräutigam eurer Gemeinden, der zutiefst mit ihr verbunden ist!“ Ich bitte euch: bleibt mitten unter eurem Volk!“. Die Bischöfe sollen das Ärgernis vermeiden, „Flughafen-Bischöfe“ zu sein: „Bleibt bei eurer Herde!“.


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