Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Proaktiv für das Leben
  15. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung

Bioethik: Wird der Mensch zum Schöpfer eines Gehirns?

30. August 2013 in Chronik, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Neue Forschungsergebnisse sorgen für Diskussionen


London/Münster/Oschatz (kath.net/idea) Kann es Wissenschaftlern gelingen, ein menschliches Gehirn zu erschaffen? Über diese Frage wird angesichts eines Berichts in der Zeitschrift „Nature“ (London) diskutiert. Danach soll ein britisch-österreichisches Forscherteam in einem Bioreaktor aus Stammzellen „Minigehirne“ hergestellt haben – sogenannte „Cerebrale Organoide“. Sie seien nur vier Millimeter groß, hätten aber unter anderem Anteile des Großhirns und des Hippocampus – einer für das Gedächtnis zuständigen Region. Das Gewebe wurde aus Stammzellen von Embryonen und Hautzellen eines Menschen gewonnen.

„Ärzte für das Leben“: Keine embryonalen Stammzellen verwenden

Wie bewerten christliche Experten diese Entwicklung? Der Vorsitzende der Organisation „Ärzte für das Leben“, der Laborarzt Prof. Paul Cullen (Münster), kritisiert die „propagandistische Ausschlachtung“ des Themas in den Medien. Bei dem Forschungsprojekt gehe es nicht um die Erschaffung eines vollständigen Gehirns. Anlass sei vielmehr die Erforschung eines angeborenen Kleinwuchses des Gehirns, der „Mikrozephalie“. Die Wissenschaftler hätten eine Art Gewebemodell gezüchtet, um damit die Entwicklung des Gehirns zu untersuchen, sagte Cullen auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Dies sei grundsätzlich sinnvoll, wenn dies mit Hilfe adulter (erwachsener) Stammzellen geschehe.


Höchst problematisch sei es jedoch, dass für das Projekt auch embryonale Stammzellen verwendet und damit Embryonen – also Menschen im frühesten Stadium – getötet worden seien: „Das ist ethisch nicht vertretbar.“

Cullen nannte es ferner „absurd“ zu meinen, der Mensch könne ein Gehirn in der Petrischale erzeugen: „Es ist das komplexeste Gebilde, was es überhaupt gibt. Wir haben bisher nur sehr unvollständige Vorstellungen davon, wie das Gehirn überhaupt funktioniert. Wie können wir es dann nachbauen?“ Die „Ärzte für das Leben“ treten für den Schutz menschlichen Lebens von der Eizellbefruchtung bis zum natürlichen Tod ein.

„Wort und Wissen“: Kein „Minigehirn“

Der Vorsitzende der evangelikalen Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“, der Arzt Henrik Ullrich (Oschatz/Sachsen), widersprach der Auffassung, dass es sich bei dem gezüchteten Gewebe um ein „Minigehirn“ handele. Das sei weder von der Anatomie noch hinsichtlich der Funktion der Fall: „Es liegen noch unüberbrückbare qualitative Größenordnungen zwischen dem vier Millimeter großen celebralen Organoid und einem vier Millimeter großen Gehirn eines neun Wochen alten menschlichen Embryos.“ Ob die Erkenntnisse helfen werden, in Zukunft Krankheiten des Gehirns erfolgreich zu therapieren, sei völlig offen.

Zur Frage, ob das Projekt ethisch vertretbar sei, sagte Ullrich: „Abzüglich aller medialen Übertreibungen und der immer wieder aufflammenden menschlichen Hybris, selber Schöpfer spielen zu können, halte ich diese Forschungen für wichtig und richtig.“ Man dürfe sich dafür aber nur solcher Stammzellen bedienen, „die nicht durch Tötung eines Menschen im Stadium seiner frühen Embryonalentwicklung gewonnen werden“.

Vorsitzender Ullrich: Was Angst macht

Ullrich hat nach eigenen Worten keine Angst davor, dass es dem Menschen gelingen könnte, ein Hirn nachzubauen: „Davon sind wir noch Äonen weit entfernt. Aber ich habe Angst davor, dass unter dem Vorwand, Krankheiten zu heilen, Menschen in der frühen Embryonalentwicklung zu Ersatzteillagern degradiert werden, die beliebig gezüchtet und bei Bedarf getötet werden.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Wissenschaften

  1. Biotechnologie-Verordnung von US-Präsident Biden als Schritt zum ‚Transhumanismus’?
  2. US-Abgeordnete: Scharfe Kritik an Forschung mit Körperteilen abgetriebener Babys
  3. Universität Pittsburgh ist Zentrum für Experimente mit Körperteilen abgetriebener Babys
  4. Mondlandung bestätigte: "Mensch lebt nicht von Brot allein"
  5. Alles Zufall, oder was?
  6. Kutschera übt Selbstkritik – ohne seine Thesen zu revidieren
  7. Theologe Huber: Immer weniger Naturwissenschafter glauben an Gott
  8. Klimawandel-Hysterie und die Bewahrung der Schöpfung
  9. DNA-Studie: Alle Menschen stammen von einem Paar ab
  10. Wissenschaft: Alle Menschen stammen von einem einzigen Menschenpaar ab






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz