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Die Toleranz der Anderen

27. August 2013 in Weltkirche, 12 Lesermeinungen
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Quebec will Religion aus dem öffentlichen Leben verbannen. Von Ronald Gerste (KNA)


Montreal (kath.net/KNA) Die kanadische Provinz Quebec ist stets stolz auf ihre Wurzeln in der «Grande Nation», dem einstigen Mutterland Frankreich. Dieser Tage kann man sich dort ein wenig erinnert fühlen an die Französische Revolution, als vor rund 220 Jahren Gott abgeschafft und durch einen «Kult des Höchsten Wesens» ersetzt wurde. Noch geht Quebec nicht so weit wie das Mutterland zu Zeiten Robespierres und Marats. Doch einen deutlichen Schritt in Richtung Säkularisierung ist die Provinzregierung im Begriff zu tun. Die tonangebende Parti Quebecois und die Minderheitsregierung von Premierministerin Pauline Maurois sorgen mit einem Plan für Aufsehen, nach dem religiöse Symbole aus dem staatlichen Leben verschwinden sollen.

Die separatistischen Politiker machten in der Vergangenheit immer wieder Schlagzeilen mit Plänen einer Loslösung vom restlichen, anglophonen Kanada. Sie scheiterten jeweils an der Wahlurne. Nun ein neues Betätigungsfeld: Angestellte staatlicher Institutionen sollen künftig keine Hijabs, Kippas, Turbane oder sichtbare Kruzifixe mehr tragen dürfen. Das betrifft Mitarbeiter in wichtigen Lebensbereichen: in Schulen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, bei Behörden sowie bei Polizei und Feuerwehr.


Bernhard Drainville, Minister für demokratische Institutionen und aktiven Bürgersinn, bewertet die Gesetzesinitiative als «gute Balance zwischen dem Respekt für individuelle Rechte und dem Respekt für die gemeinsamen Werte der Quebecois». Tatsächlich kommt der Plan neutral daher; er richtet sich gegen jede Religion in gleichem Maße. Doch beim Blick auf die Demografie der Provinz mit ihren 5,6 Millionen Einwohnern zeigt sich, welcher Bevölkerungsanteil am stärksten betroffen ist: Der Katholizismus ist mit gut 80 Prozent die bei weitem verbreitetste Religion. Der Anteil von Juden und Muslimen rangiert geschätzt bei jeweils 1,5 Prozent.

Der Plan der Regierung Maurois hat für heftige Diskussionen und zahlreiche Proteste gesorgt. Einer der prominentesten kanadischen Politiker, der liberale Parteichef Justin Trudeau, Katholik und Sohn des legendären Premierministers Pierre Trudeau (1919-2000), erklärte, es werde Quebec nicht gerecht, wenn sich die Offenheit und Herzlichkeit seiner Menschen im öffentlichen Leben nicht widerspiegele. Eine «Furcht vor den Anderen» sei nicht die Tradition Quebecs und Kanadas.

Der Hinweis auf «die Anderen» verdeutlicht indes, dass auch islamische und jüdische Kopfbedeckungen gemeint sind. Sprecher beider Religionsgruppen sehen in dem möglichen Gesetz einen Eingriff in die Religionsfreiheit. Kritiker befürchten nicht nur einen massiven Imageverlust für die sehr auf Tourismus angewiesene Provinz, sondern auch den Wegzug qualifizierter Mitarbeiter, vor allem aus dem medizinischen Bereich, in dem Sikh-Chirurgen mit Turban und Krankenschwestern im Hijab nichts Ungewöhnliches sind. Eine der größten kanadischen Tageszeitungen, die in Ottawa erscheinende «Globe and Mail», bringt es drastisch auf den Punkt: «In Quebecs Plan geht es nicht um Symbole - er bedroht die Religion insgesamt».

Allein wird die Parti Quebecois den umstrittenen Plan nicht durch das Parlament bringen können. Wie sich die übrigen Abgeordneten verhalten werden, ist kaum abzuschätzen. Allerdings: Viele blicken gern auf die Tradition des einstigen Mutterlandes und seinen Antiklerikalismus.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Trierer 28. August 2013 

Liberalatheistischeneomarxisten???

Viel Feind viel Ehr, @Matthäus 5? Da haben Sie in Ihrer Abneigung gegen alles nichtkatholische aber mal so richtig den Nachbrenner gezündet. Das wir uns in einem Kulturkampf befinden, keine Frage. Allerdings sollten wir ernsthaft bleiben. Schon die Kombination "liberaler Marxist" erscheint mir fragwürdig. Auf
"neomarxistische Liberale" wäre ich aber doch sehr gespannt. "Neoliberale" kenne ich zur Genüge, @Triceratops hat das notwendige dazu gesagt. Wir posten hier doch nicht im Panoptikum. Ernsthaft können wir uns doch nicht mit solchen "Argumenten" in die Debatte begeben. In der Tat, sowohl enthemmte Kapitalisten als auch verbiesterte Marxisten bekämpfen unsere Kirche wo immer sie können. Ebenso die "grünen Genderisten". Entschiedene Gegenwehr ist angesagt, na klar. Aber bitte seriös. Übrigens ist gegen Kopftücher gar nichts einzuwenden, danke auch hier @Triceratops. Vollverschleierten,gesichtslosen, schwarzen Frauengestalten allerdings, möchte ich hierzulande nicht begegnen müssen!


1
 
 Prophylaxe 28. August 2013 
 

rollt die

Guillotine auch schon wieder ?


1
 
 Philalethes 28. August 2013 
 

@ Matthäus 5: "gegenüber dem atheistischen, neomarxistischen Liberalismus"?

Ihre Formulierung bereitet mir einige Kopfschmerzen. Soll sie übergreifend für Atheismus, Neomarxismus und Liberalismus gedacht sein? Oder meinen Sie den Linksliberalismus, der aber nicht ausgesprochen atheistisch bezeichnet werden kann? Gleichgültig gegenüber den Religionen schon.
Oder sehen Sie den Neomarxismus selbst als liberal an?
Welches Land meinen Sie mit einer dieser Varianten? Machen Sie uns ein wenig klüger!


1
 
 bellis 27. August 2013 

Kopftuch überall auf der Welt und "islamisches" Kopftuch

Das Kopftuch überall auf der Welt wird unideologisch getragen als Schmuck, als Haarschutz, als Kopfbedeckung etc. Das "islamische Kopftuch" hat mit einer Religion wenig zu tun. Es ist das Zeichen der absoluten Unterwerfung der Frau unter den Mann, ein Zeichen der von der Frau bewusst bejahten oder erzwungenen Minderwertigkeit. Es wird die Zwangskopfbedeckung, spätestens dort, wo die Muslime in der Mehrheit sind, nicht einfach als Kopfbedeckung, sondern als Abbild der real gelebten Minderwertigkeit der Frau und der totalen Unterwerfung unter den ideologisierten Mann. Das kann ich als Frau kaum erdulden. Je mehr islamische Kopftücher getragen werden, desto weniger Liebe als Hingabe gibt es auf der Welt.


2
 
 Mr. Incredible 27. August 2013 
 

Was die Anglo-Kanadier

über die Franco-Kanadier sagen, soll hier nicht genannt werden :-) Ansonsten: Das riecht doch ziemlich nach diesem Freimaurer-Blödsinn.


1
 
 Gipsy 27. August 2013 

@ Bern2

"Dezente" Symbole dürfen getragen werden, etwa ein kleines Kreuz ....
----------------------------------------

Es wird nicht so einfach sein christliche Symbole zu verbieten, denn sie werden oft auch ohne christlichen Hintergrund als Modeschmuck getragen.


1
 
 Bern2 27. August 2013 
 

unsicher

Ich bin mir unsicher darüber, was ich davon halten soll.

Einerseits könnte ich es eigentlich nicht akzeptieren, kein Kreuz tragen zu dürfen. Andererseits empören sich meist diejenigen am meisten darüber, die islamischen Lehrerinnen das Tragen des Kopftuchs verbieten wollen. In einem bekenntnisneutralen Staat muss der Grundsatz gelten: Gleiches Recht für alle Religionen.

In Frankreich ist es so, dass weithin sichtbare Symbole in öffentlichen Geäuden nicht getragen werden dürfen (Kopftücher, oder auch ein überdimensional großes Kreuz). "Dezente" Symbole dürfen getragen werden, etwa ein kleines Kreuz oder eine Hand Fatimas (oder wie heißt das?). Vielleicht wäre das ein Kompromiss...


1
 
 Gipsy 27. August 2013 

@ Matthäus 5

Wenn nun das Tragen eines Kopftuches verboten wird, wird zumindest in dieser Hinsicht dem Vordringen des Islamismus Einhalt geboten.
Herzliche Grüße
Matthäus 5
--------------------------------------
Diese Gedankengänge kann ich nachvollziehen, jedoch ist der Preis für ein Kopftuchverbot( das keine wirklich relevante religiöse Bedeutung hat, sonst gäbe es keine Muslimas, die kein Kopftuch tragen), die totale Aufgabe eines sichtbaren Christentums und somit gegen den Auftrag ,den Christen von Jesus Christus erhalten haben gerichtet.
Lieber tausend Tücher auf dem Kopf, als die Selbstaufgabe aus Berechnung, wobei diese Rechnung nicht einmal aufgehen muss.


1
 
 Triceratops 27. August 2013 
 

@Matthäus 5

Im Prinzip: Einverstanden. (Soll heißen, ich teile die Meinung, die Sie zu haben scheinen.)
Trotzdem 2 Anmerkungen:
1. Bitte informieren Sie sich vor dem Posten über die diversen politischen Richtungen und Wirtschaftssysteme: Der Liberalismus ist nämlich definitiv nicht neomarxistisch, sondern genau das Gegenteil. Liberalismus bedeutet KAPITALISMUS PUR. Liberalismus steht genau für den Brutalokapitalismus, Materialismus und Konsumismus, mit dem wir es heute zu tun haben.
2. Ein Kopftuch hat noch niemandem weh getan, auch nicht meinen tief katholischen Großmüttern, die auch mit so etwas herumgelaufen sind. Problematisch wird es meiner Meinung nach, wenn wir es mit dem Niqab oder der Burka zu tun haben, also wenn man nicht mehr das Gesicht der Person sieht, die man vor sich hat.


5
 
 Matthäus 5 27. August 2013 

Wahrscheinlich eine richtige Entscheidung

Liebe Mitchristen,
Wir sind inmitten eines Kulturkampfes und müssen sowohl gegenüber dem atheistischen, neomarxistischen Liberalismus als auch gegenüber dem politischen Islam kritisch sein. Von letzterem geht m.E. langfristig die größere Gefahr aus. Wenn nun das Tragen eines Kopftuches verboten wird, wird zumindest in dieser Hinsicht dem Vordringen des Islamismus Einhalt geboten.
Herzliche Grüße
Matthäus 5


4
 
 Faustyna-Maria 27. August 2013 
 

Dieses verlogene Neutralitätsgetue widert mich an!

Was soll denn dahinter stehen? Polizisten, Ärzte, Krankenschwestern, Beamte arbeiten für den Staat, und der ist neutral, schon klar. Aber es sind NUR Berufe!

Niemand sollte für seinen Beruf seine Identität aufgeben oder verschleiern müssen. Vor allem, da jeder Mensch den Großteil seines Lebens eben auf der Arbeit verbringt.

Der Staat ist außerdem das Volk, das Volk sind die Menschen, also dienen diese Berufe dem multikulturellem und multireligiösem Volk, die sollen dann jetzt von einer säkulären poilitischen Minderheit gleichgeschaltet werden.

Ich trage immer ein Kreuz und zwei Medaillen um den Hals, IMMER. Die kann ich nicht abnehmen, nur weil man es von mir im Namen ?wessen? verlangt.

Was ist der nächste Schritt? Währen der Arbeit darf nicht über Religion gesprochen werden???

Wo wir Christen uns zurückdrängen lassen, da werden wir immer mehr bekämpft.


3
 
 Dismas 27. August 2013 

so geht es im Westen immer weiter der

Barbarei und dem Untergang zu. Es liegt auf der Hand, dass sich dieser totalitäre Plan hauptsächlich gegen die Katholiken richtet. Dieses Vorhaben widerspricht JEDER Toleranz und Freiheit!!


2
 

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