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Drei Versuchungen gegen den Glauben

29. Juli 2013 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Ich bin berufen, Frucht zu bringen für die Ewigkeit. Darum ist die breite Straße niemals der rechte Ort für mich! Leseprobe 5 aus Andreas Wollbold, „Die versunkene Kathedrale. Den christlichen Glauben neu entdecken“


Illertissen (kath.net)
1. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den WEG und die Vögel kamen und fraßen sie (Mk 4,4). Das sind die Menschen, die das Wort zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde (Mk 4,15). Der Teufel, der Versucher, ist unheimlich geschickt. Bei einem überzeugten, vielleicht gar kämpferischen Gläubigen kommt er nicht durch den Haupteingang: „Hurra, ich bin der Teufel! Mir nach ins Verderben!“ Nein, unterschätzen wir es nicht, er hat ja noch die Geisteskraft eines Engels. So späht er die kleinste Hintertür aus, er schluckt Kreide für eine sanft säuselnde Stimme und gibt sich als Engel des Lichtes aus.

Der Weg ist die breite Straße, die Hauptstraße, auf der die Mehrheit hin und her wogt. Sie geht ihren Geschäften nach, sie braust mit hoher Geschwindigkeit daher. Kein Hindernis stellt sich ihr in den Weg. Sie hat Erfolg und macht sich das Leben nicht unnötig schwer. „Willst du nicht auch auf dieser Straße fahren?“, schmeichelt sich die Stimme des Verführers ein. „Was so viele tun, das kann doch nicht verkehrt sein. Schau sie dir nur genauer an: fröhliche Gesichter, Fun, Wellness, und wenn’s wirklich einmal Probleme gibt, schlag nur die gelben Seiten des Telefonbuchs auf oder noch einfacher: Google dich durch, dann findest du für jedes Wehwehchen einen Fachmann!“ Ja, solche Versuchungen machen vor niemandem halt: „Mach’s wie die vielen!“ Doch dann gibt es nur eines: „Ich widersage! Denn ich weiß: Bei allem Hin und Her auf der Straße bleibt am Ende doch nur eines zurück: Staub. ‚Gedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub wieder zurückkehren wirst!‘ Ich aber bin berufen, Frucht zu bringen für die Ewigkeit. Darum ist die breite Straße niemals der rechte Ort für mich!“

2. Ein anderer Teil fiel auf FELSIGEN BODEN, wo es nur wenig Erde gab, und ging dort sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte (Mk 4,5f.). Solche Menschen nehmen es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie zu Fall (Mk 4,16f.). Von der breiten Straße also halten wir uns fern. Wir glauben mit ganzem Herzen, egal, welchen falschen Propheten die Welt nachläuft.


Wunderbar – und doch noch nicht genug! Der Glaube allein rettet nicht. Der Glaube allein ohne Wurzeln ist ein nur äußerlich angenommener. Unter der Oberfläche, im Dunkeln, wohin man nicht sieht, da stimmt es nicht, die Wurzeln sind krank, sie gehen nicht tief genug – manches wählt man eigenmächtig aus, anderes verwirft man – oder sie fehlen ganz, weil das, was den Glauben nährt, fehlt: die Werke. Ein Glaube ohne Werke ist ein Glaube ohne Taten, die mich auch etwas kosten, ohne Opfer, ohne Treue, ohne inneren Kampf, ohne Arbeit an mir selbst, an meinen schlechten Gewohnheiten und meinen dunklen Seiten, ohne das sanfte Joch der Selbstbeherrschung, das ich jeden Morgen willig anlege. Ein solcher Glaube ist groß im Gefühl, etwas Besonderes zu sein, aber klein darin, etwas Besonderes zu tun. „Viel reden, wenig tun, nichts leiden“, so hat der hl. Robert Bellarmin einmal diesen Glauben ohne Wurzeln genannt.

3. Wieder ein anderer Teil fiel in die DORNEN, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. – Sie hören das Wort zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht (Mk 4,7.18f.). Wer einmal im Garten eine wild gewachsene Brombeerhecke entfernen musste, die über die Beete wucherte, weiß, wie viel Schweiß dies kostet. Auch tief gelegene Wurzeln muss man ausreißen. Sonst sind zwar am Ende alle Dornen verschwunden. Mit Stumpf und Stiel ausgerottet, so meint man jedenfalls. Aber schon nach wenigen Wochen sind sie wieder nachgewachsen – unverschämt saftig grün und kolossal stachelig. So ist es auch mit den Sorgen dieses Lebens. Ständig wachsen sie nach und sie sind so unverschämt, sich ohne anzuklopfen sofort hereinzudrängen.

• Da zwickt seit Tagen der Magen und macht Sorgen, ob da nicht etwas Schlimmes lauert.
• Da gilt es, ein Haus zu bauen. „Es ist ja für die Familie!“ Aber noch beim Beten verfolgen mich Anliegergebühren, Schallschutzfenster und Fußbodenheizung.
• Da bin ich ein Kämpfer für die Keuschheit in unserer übersexualisierten Welt. Und ausgerechnet mich bringt das unverschämte Bild eines Werbeplakates in Verwirrung.

So hilft auch bei den Dornen des Lebens nur eines: Ärmel hochkrempeln, keine falsche Rücksicht auf die Mimose in mir, und am besten: „Wehret den Anfängen!“ So verlangt echter, lebendiger Glaube ein dreifaches „Ich widersage“:

• „Ich widersage der Versuchung, auszutrocknen wie der Weg, dürr zu werden im Herzen, den Samen des Wortes den Vögeln zum Fraß zu geben, Gebilden der Luft, Luftschlössern, wolkigen Vorstellungen und den Einbildungen eines ‚Hans Guck-in-die-Luft‘.“
• „Ich widersage der Versuchung, hart zu werden wie Fels, sodass der Glaube unter der Oberfläche keine Wurzeln schlägt.“
• „Ich widersage der Versuchung, im Sorgendickicht von Dornen dem Glauben keine Luft zum Atmen mehr zu lassen.“

In Japan fasste das Christentum im Gefolge der Missionsreisen des hl. Franz Xaver Fuß, musste aber bald schwerste Verfolgungen erleiden. Umso tiefer war der Glaube der Neubekehrten. Ihren Eifer zeigten sie auch darin, dass sie ständig darüber klagten, wie lau sie seien, und sich zu noch größerem Ernst anspornten. Als ein Portugiese diese glühenden Christen einmal besuchte, berichtete er staunend nach Hause: In der ganzen Kirche gebe es keinen Orden, den diese gläubigen Japaner nicht in Fasten und Verzicht überträfen. Wenn man sie beten sehe, meine man, Heilige beteten. Und seitdem er diese Christen gesehen habe, komme er sich selbst gar nicht mehr als richtiger Christ vor.

kath.net-Buchtipp:
Die versunkene Kathedrale
Den christlichen Glauben neu entdecken. Mit einem Vorwort von Erzbischof Gerhard L. Müller
von Andreas Wollbold
gebundene Ausgabe, 285 Seiten
Media Maria, 2013
ISBN 978-3-9815698-5-8
Preis 20.60 €

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Lesermeinungen

 Bergsteiger 31. Juli 2013 
 

Super

Ganz bestimmt ein lesenswertes Buch, das einem in der Nachfolge Jesu positiv herausfordert und ermutigt. Das ist keine verdünnte Milch, sondern herzhafte geistliche Nahrung, die man kauen und wiederkâuen muss. Jedenfalls bekommt man diesen Eindruck bei der Leseprobe.


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