Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Kirchenvertreter: Umsturz in Ägypten war nicht anti-islamisch

4. Juli 2013 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Bevölkerung und das Militär hätten Mohamed Mursi abgesetzt, «weil er die wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes nicht angepackt hat», sagte ein Mitarbeiter der deutschen katholischen Gemeinde in Kairo


Kairo (KNA) Der Umsturz in Ägypten ist nach Einschätzung des deutschen Theologen Frank van der Velden in Kairo «keine Kampfansage gegen islamische Werte». Die Bevölkerung und das Militär hätten Mohamed Mursi «nicht deswegen abgesetzt, weil er islamische Werte vertritt - deswegen wurde er gewählt -, sondern weil er die wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes nicht angepackt hat», sagte van der Velden, Mitarbeiter der deutschen katholischen Gemeinde in Kairo, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mursis «Unfähigkeit zu regieren» habe die Unzufriedenheit geschürt.

Van der Velden verwies auf die Beteiligung frommer Muslime, auch verschleierter Frauen, an den Demonstrationen der vergangenen Wochen: «Die Leute wollen, dass das Land vorankommt, nicht, dass man über kulturelle und religiöse Fragen diskutiert.» Mit den Protesten habe eine Politik Schiffbruch erlitten, die Probleme aus einer islamistischen Geisteshaltung heraus hatte lösen wollen. Für die Übergangsregierung gehe es darum, ein «Kompetenzteam» aufzustellen. Diesem könnten «auch Muslimbrüder, zur Not auch Salafisten» angehören, so van der Velden.


Der Leiter der deutschen katholischen Gemeinde, Joachim Schroedel, nannte es ein gutes Zeichen, dass Verteidigungsminister Abdel Fattah al-Sisi bei seiner Rede zur Entmachtung Mursis vom sunnitischen Großscheich Ahmed Al-Tayyeb und dem koptischen Patriarchen Tawadros II. flankiert war. «Das war ein deutliches Signal: Ägypten gehört zusammen, und es besteht aus Muslimen und Christen», sagte Schroedel, der sich derzeit in Deutschland aufhält. Die vorangegangenen Proteste hätten Muslime und Christen einander nähergebracht. Bei dem Umsturz handele es sich aus seiner Sicht nicht um einen Militärputsch; «das Militär hat umgesetzt, was das Volk wollte», so der katholische Priester.

An den nächsten politischen Schritten würden sich christliche Amtsträger «nicht in vorderster Linie beteiligen», sagte Schroedel weiter. Auch Patriarch Tawadros II. wolle «keine Politik betreiben». Schroedel äußerte aber die Erwartung, dass wie in der verfassungsgebenden Versammlung des vergangenen Jahres auch in einem neuen Verfassungsprozess christliche Laien beteiligt würden.

Van der Velden beschrieb die Stimmung in Kairo am Donnerstagvormittag als heiter und gelassen. Die Geschäfte hätten geöffnet, der Verkehr fließe normal, strategische Punkte seien durch Polizei und Militär gesichert. Das Volk wolle «zur Normalität zurück». Die Bevölkerungsmehrheit sei sehr zufrieden mit dem Umsturz. Das Eingreifen des Militärs habe die Menschen «aus der Angst vor tagelangen Straßenschlachten herausgeholt». Ob das Vertrauen in das Militär berechtigt sei, müsse allerdings die Zukunft zeigen, so van der Velden.

Der Theologe betonte, insgesamt seien in den Tagen vor der Entmachtung Mursis landesweit 20 Millionen Menschen auf die Straßen gegangen. Gegen die jetzt abgesetzte Regierung habe sich ein breiter gesellschaftlicher Konsens unterschiedlicher gesellschaftlicher und religiöser Gruppen aufgestellt. Dabei sei auch «die Zusammenarbeit mit der Militärführung nicht erst in den letzten 24 Stunden zustande gekommen», so van der Velden.


(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Theodor69 5. Juli 2013 
 

natürlich war das ein Militärputsch

die Aussage "das Militär hat umgesetzt, was das Volk wollte" ist kühn. Wenn das eine Legitimation ist, dann würde auch in EU-Staaten das "Militär umsetzen, was das Volk will". Und wer ist "das Volk"? Wir sehen die vielen Demonstranten gegen Mursi, aber es gibt vermutlich gleich viele Anhänger Mursis. - Ich sage aber nicht, dass der Militärputsch falsch war, vermutlich hat er in diesem Land - das nicht reif für Demokratie ist - eine Katastrophe verhindert.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ägypten

  1. Papst gedenkt der Opfer von Kirchenbrand in Ägypten
  2. Ägypten: Mindestens 41 Tote bei Brand in koptischer Kirche in Kairo
  3. Ägypten legalisiert 1.800 kirchliche Gebäude
  4. Ägypten: „Ich habe Mitleid mit den Tätern“
  5. Bedeutendes frühchristliches Heiligtum in Kairo restauriert
  6. Keine Angst vor Corona
  7. Ägypten: Wegen Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste
  8. Ägypten: Bisher knapp 1.200 Kirchen "legalisiert"
  9. Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel besser zu erreichen
  10. Ägypten: Regierung legalisiert weitere christliche Kirchengebäude







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz