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Jerusalem: Die geheimnisvolle 'Liturgie des Heiligen Feuers'

4. Mai 2013 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Jedes Jahr zu Ostern geht in der Grabeskirche auf wundersame Weise eine Flamme aus dem Grab Christi hervor


Jerusalem (kath.net/KAP) Rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Christen in aller Welt blicken zu den Osterfeiertagen gebannt auf Jerusalem. Am Karsamstag, den die orthodoxen Kirchen heuer am 4. Mai begehen, findet in der Grabeskirche eine geheimnisvolle, bis zu 1.600 Jahre alte Zeremonie statt: die "Liturgie des Heiligen Feuers". Die Zeremonie, bei der nach dem Volksglauben eine Flamme auf wundersame Weise aus dem Grab Christi hervorgeht, markiert alljährlich den Höhepunkt der orthodoxen Osterfeiern in der Heiligen Stadt.

Wie der dänische Theologe und Publizist Niels Christian Hvidt betont, ist diese Liturgie wohl die älteste, unverändert praktizierte christliche Zeremonie der Welt. Sie soll manchen Quellen zufolge auf das 4. Jahrhundert zurückgehen, andere geben das 8. Jahrhundert als Ursprung an. Um das Jahr 1.000 entstanden erste Berichte über eine wundersame Herabkunft des Heiligen Feuers.

Russland, Griechenland und andere orthodoxe Staaten entsenden alljährlich hochrangige Regierungsdelegationen zu der Feier, die das Fernsehen in viele Länder live überträgt. Das "Heilige Feuer" wird auch per Flugzeug in viele Hauptstädte orthodoxer Länder überbracht.

Zehntausende einheimische Christen sowie Pilger aus aller Welt - vornehmlich syrisch-, armenisch-, russisch-, koptisch- und griechisch-orthodoxe Gläubige - nehmen an der Feier teil. Die israelische Polizei ist ebenfalls jedes Jahr mit einem Großaufgebot präsent, um den Besucherandrang zu kanalisieren.

Nur Personen mit Zugangsgenehmigungen dürfen die Polizeisperren passieren, um zur Grabeskirche vorzudringen. Mit fünf bis sechs Stunden Schlangestehen müssen aber auch sie rechnen. Die Zugangsbescheinigungen werden den beteiligten Konfessionen vorab nach Kontingenten zugeteilt.


Jerusalemer Patriarch im Mittelpunkt

Die Vorfeier zur "Liturgie des Heiligen Feuers" beginnt am späten Karsamstagvormittag mit liturgischen Gesängen in der Kirche. Um 13 Uhr bahnt sich dann eine Delegation lokaler israelischer Beamter ihren Weg durch die Massen. Obwohl diese Beamten keine Christen sind, gehören sie fest zur Zeremonie. Ihre Anwesenheit symbolisiert die Römer aus der Zeit Jesu, die das Grab Jesu versiegelt hatten, damit die Jünger seinen Leichnam nicht stehlen und behaupten konnten, er sei wieder auferstanden.

In dieser Tradition ist es heute Aufgabe der israelischen Machthaber, das Grab mit Wachs zu versiegeln. Bevor sie dies tun, kontrollieren sie, ob sich eine versteckte Flamme in der Kapelle befindet, an der der Patriarch seine Kerzen entzünden könnte. So sollen die israelischen Beamten sicherstellen, dass mit dem Lichtwunder kein Schwindel getrieben wird.

Um 13.45 Uhr betritt der orthodoxe Patriarch von Jerusalem die
Kirche. Er wird entkleidet, bis er nur noch von einem weißen Gewand umhüllt ist. Sämtliche Lichter in der Kirche sind erloschen. Einzig verbleibende Lichtquelle ist das Sonnenlicht, das durch das Glas der Kuppel dringt. Mit zwei großen, nicht brennenden Wachskerzen betritt der Patriarch allein die Grabkammer und kommt wenig später mit brennenden Kerzen wieder heraus. Er übergibt das Licht zuerst an den armenischen und dann an den koptischen Patriarchen. Danach reicht er die Flamme an die Gläubigen weiter.

Mit menschlichen Worten nicht beschreibbar

Dem dänischen Theologen Hvidt war es gelungen, den im Jahr 2000 verstorbenen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Diodoros I., in den späten 1990er Jahren zu den Vorgängen zu befragen. Er zitierte den Patriarchen in einem Beitrag für das "Flensburger Tageblatt": "Vor dem Grab spreche ich mehrere Gebete, und dann warte ich. Manchmal kann es ein paar Minuten dauern, aber meistens ereignet sich das Wunder sofort: Von genau dem Stein, an dem Jesus lag, geht ein undefinierbares Licht aus. Seine Grundfarbe ist blau, aber es hat viele Nuancen, vor allem rötliche. Mit menschlichen Worten lässt es sich nicht beschreiben."

Das Licht erhebe sich dann aus dem Stein, bewege sich dabei aber jedes Jahr anders. Manchmal stehe es bloß über dem Stein, manchmal erleuchte es das ganze Grab. Es sei von ganz anderer Beschaffenheit als gewöhnliches Licht in Öllampen, so Patriarch Diodorus: "Irgendwann sammelt sich das Licht in einer Säule und ändert seine Beschaffenheit so, dass ich daran meine Kerzen entzünden kann."

Die gewichtigsten Argumente gegen einen vermeintlichen Schwindel sind nach Ansicht von Hvidt die Zeugnisse der vielen Pilger, die über Jahrhunderte beschrieben hätten, wie sie das bläulich-rötliche Licht auch außerhalb des Grabes gesehen hatten und wie es von sich aus einige Kerzen der Gläubigen entzündete. Mehrfach sei auch überliefert, dass die Öllampen, die an den verschiedensten Stellen der Kirche hängen, von selbst zu leuchten begonnen hätten.

Bedeutung für die Einheit der Kirche

Das Wunder sei aber nicht nur für den Einzelnen von Bedeutung, um den Glauben zu stärken, sondern darüber hinaus auch für die Einheit der Kirche, so Hvidt. Er verweist auf den griechisch-orthodoxen Metropoliten Timotheos von Vostra, den früheren Kanzler des Jerusalemer Patriarchats, der der Lichtwunderzeremonie eine enorme ökumenische und einende Kraft zuschreibt. "Bis in das 13. Jahrhundert feierte die gesamte Kirche die Lichtwunderzeremonie. Selbst nachdem die Katholiken die Stadt verlassen hatten, blieb es eine vereinende Zeremonie aller Orthodoxen", so Metropolit Timoteus.

Dies zeige sich auch symbolisch in der Liturgie: "Die Flamme wird auf wundersame Weise von Christus an den griechisch-orthodoxen Patriarchen im Grab gereicht. Dieser reicht sie dann an den armenischen und koptischen Metropoliten, die sie dann weiter an die Würdenträger und schließlich an alle Kirchgänger verteilen."

Das Heilige Feuer in der Grabeskirche im Jahr 2011


Vortrag von Pfr. Läufer: Das Heilige Licht - Das Wunder am Karsamstag im heiligen Grab


Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 veruschka 9. Mai 2013 
 

Auch auf der Seite der deutschsprachigen Russisch-Orthodoxen wird betont, dass dieses Wunder nur beim orthodoxen Patriarchen auftritt. http://www.deutsch-orthodox.de/2010/04/03/heiliges-feuer/

Erstaunlicherweise ist auf dieser Seite der Vorgang, wie es zur Entzündung kommt, anders beschrieben. Dort heißt es: "Plötzlich erscheint auf der Marmorplatte des Grabes etwas wie ein Feuerregen aus blauen Kügelchen. Der Heilige Vater berührt sie mit Watte, woraufhin sie sich entzündet. Mit diesem kühlen Feuer entzündet der Patriarch Lämpchen und Kerzen." Hier wird also zuerst Watte entzündet.


0
 
 Thomas M. 5. Mai 2013 

röm.kath. Ostertermin

Wurde dies mal beim röm. kath. Ostertag ausprobiert ob es auch passiert?
oder passiert dies wikrlich nur am orthodoxen Termin und ist dieses Wunder anerkannt von der röm. kath. Kirche?


0
 
 Gipsy 5. Mai 2013 

@ Aventin

Sollten wir das nicht als Zeichen verstehen, die Feier des Osterfestes wieder zu verlegen auf den Termin, an dem unsere orthodoxen Mitchristen es feiern?
---------------------------------------
Wenn es ein Wunder ist, dann ist es auch ein Zeichen.Auch wenn dieses Zeichen bei Katholiken noch nicht so bekannt ist, so ist es so langsam doch nicht mehr zu übersehen oder gar zu verbergen.
Deine Überlegung teile ich in diesem Fall.
Aber ob das so einfach geht wie es uns vorkommt bezweifle ich, denn es müsste ja dann auch unser ganzer Jahreskreis geändert werden.


1
 
 Familienvater 5. Mai 2013 
 

Es ist schon merkwürdig, dass nahezu jeder Katholik weiss, was Lourdes und Fatima sind, aber kaum jemand in der katholischen Welt kennt dieses schon seit hunderten von Jahren alljährlich stattfindende Wunder (ich bin nicht abergläubig, aber zu zweifeln, dass es sich in diesem Fall um ein echtes Wunder handelt, kommt mir unvernünftig vor). Ich selbst habe davon erst vor zwei Jahren von einem orthodoxen Freund erfahren. Das lässt sich eigentlich nicht anders als ein bewusstes, oder vielleicht noch öfter unbewusstes Verschweigen und Verdrängen verstehen. Was nicht sein darf - ein Wunder bei Nicht-Katholiken -, wird eben verschwiegen. Möge dieses grosse Wunder der Orthodoxie auch in der katholischen Welt besser bekannt werden und vielleicht, wie hier jemand im Forum schon angemerkt hat, zur Ökumene beitragen.


1
 
 gloria olivae 5. Mai 2013 

@Aventin, dieser strahlende Beweis im wahrsten Sinne des Wortes für den Ruf "Christus ist auferstanden" wird im Westen nicht gerne vermeldet, weil am Ort des Geschehens nur dem orthodoxen Patriarchen dieses Wunder zuteil wird!


0
 
 peregrino 5. Mai 2013 
 

Ist eine Überlegung wert

Schade, dass momentan die Anregung von Aventin einen roten Balken hat. Ich finde das auch sehr bemerkenswert und unser Osterntermin geht ja auf eine Kalenderreform zurück, die naturwissenschaftlichen Regeln gefolgt ist, um den Ostertermin wieder richtig bestimmen zu können? Die Orthodoxie bekommt die Berechnung aber auch auf julianischer Grundlage hin. Der gregorianische Kalender muss dafür nicht abgeschafft werden, aber vielleicht lässt sich wirklich über so ein ökumenisches Zeichen für die ganze Christenheit reden. Im Heilgen Land und und seiner Nachbarschaft feiert die Katholische Kirche ohnehin schon morgen am orthodoxen Termin Ostern.


1
 
 Calimero 4. Mai 2013 
 

Heiliges Feuer oder heiliger Schwindel?

Im ersten Fall müsste man ja wohl das Osterfest umgehend auf den orthodoxen Termin vereinheitlichen.

@Aventin
"davon habe ich noch nie etwas gehört"

Tja, dann haben Sie zuwenig kath.net gelesen.
Am 31.03.2012 und 11.04.2011 erschien der Artikel wortgleich schon mal hier.


1
 
 Aventin 4. Mai 2013 
 

Wahnsinn, davon

habe ich noch nie etwas gehört. Sollten wir das nicht als Zeichen verstehen, die Feier des Osterfestes wieder zu verlegen auf den Termin, an dem unsere orthodoxen Mitchristen es feiern?


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