Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  13. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  14. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  15. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist

Kairo: Toter nach Schüssen auf Kopten vor Markuskathedrale

8. April 2013 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Präsident Mohammed Mursi ordnet Untersuchung an - Mursi betont in Telefonat mit koptischem Papst-Patriarchen, jeder Angriff auf Markuskathedrale ist "wie Angriff auf mich selbst"


Kairo (kath.net/KAP) Bei einem erneuten Gewaltausbruch zwischen Kopten und Muslimen in Ägypten ist am Sonntagabend ein Christ getötet worden. 29 Personen wurden verletzt. Ort des Geschehens war eine Trauerfeier in der Kairoer Markuskathedrale für vier am Vortag getötete Kopten, nach deren Ende Unbekannte das Feuer auf die Teilnehmer eröffneten. Ein an die Kathedrale angrenzendes Gebäude ging in Flammen auf, und die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, wobei sich die Lage bis in den Morgenstunden wieder etwas beruhigte.

Ägyptens Präsident Mohammed Mursi ordnete eine Untersuchung der Vorfälle an und erklärte in einem Telefonat mit dem koptischen Papst-Patriarchen Tawadros II., jeder Angriff auf die Markuskathedrale "sei wie ein Angriff auf ihn selbst", berichtete das staatliche Fernsehen.

In der Kathedrale im Stadtteil Abbassiya wurde am Sonntag jener vier Kopten gedacht, die tags zuvor bei Ausschreitungen zusammen mit einem muslimischen Jugendlichen ums Leben gekommen waren. Auslöser jener Krawalle waren Graffiti, die auf ein muslimisches Zentrum in Al-Khossousse gesprayt worden waren. Wie die assyrische internationale Nachrichtenagentur AINA am Montag berichtet, seien sowohl Christen aller Bekenntnisse als auch Muslime zum Begräbnis erschienen.


Während der Trauerfeier seien die Priester, die die Feierlichkeiten leiteten, nicht mehr in der Lage gewesen, die Kopten zu beruhigen, hieß es weiter: Mehrmals sei in Folge der Gottesdienst unterbrochen worden durch Heulrufe der Mütter der Opfer, Proteste von verärgerten Kopten, die Vergeltung forderten, sowie von Sprechchören, die "Nein zur Verfolgung und Ermordung von Kopten" gerufen hätten. Politische Parolen und Transparente hätten sich auch gegen Präsident Mursi gerichtet.

Als nach Ende der Feier die Teilnehmer die Kathedrale verließen, eröffneten Unbekannte von Dächern umliegender Häuser das Feuer auf sie, worauf es zu Zusammenstößen gekommen wäre. Wie es hieß, hätten am Begräbnis teilnehmende muslimische Aktivisten vergeblich versucht, die koptischen Jugendlichen zur Rückkehr in die Kathedrale zu bewegen, um so eine Konfrontation mit den muslimischen Angreifern zu verhindern. 24 verletzte Kopten wurden in ein nahes Spital eingeliefert, einer von ihnen verstarb hier aufgrund einer Kopfwunde.

Nachdem ein Molotov-Cocktail in ein zur Kathedrale gehörendes Gebäude geworfen wurde, brach hier ein Brand aus, der von der Feuerwehr gelöscht wurde. Hunderte Teilnehmer der Trauerfeier hätten sich Berichten zufolge noch in der Kathedrale befunden, wobei viele per Handy Kontakt mit diversen NGOs aufnahmen und berichteten, sie seien in Erstickungsgefahr, heißt es in dem AINA-Bericht.

Augenzeugen zufolge war die Kathedrale nicht durch Sicherheitskräfte bewacht. Diese seien erst spät nach dem Ausbruch des Brandes eingetroffen und hätten mehrere Zufahrtsstraßen zur Kathedrale blockiert, hieß es. Nachdem einigen Demonstranten Steine auf die Einsatzkräfte warfen und ein Bus attackiert wurde, habe die Polizei vor dem Gotteshaus am Montagmorgen erneut Tränengas eingesetzt, berichtete die ägyptische Nachrichtenwebsite "youm7".

In einer Reaktion auf die jüngsten Vorfälle rief Kopten-Papst Tawadros II. auf zu "Ruhe und Einsatz der Vernunft, um die Sicherheit der Nation, der Menschenleben und der nationalen Einheit zu wahren". Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich in der Nacht zum Montag "sehr besorgt über die gewalttätigen Ereignisse" in der Kathedrale.

Die Muslimbruderschaft, als deren Kandidat Mohammed Mursi im vergangenen Jahr zum Präsidenten gewählt worden war, verurteilte die
Gewalt der vergangenen Tage. Die Vereinigung erklärte, die Unruhen seien "von Leuten geplant worden, die kontinuierlich daran arbeiten, die Gesellschaft zu spalten, damit das Land nicht zur Ruhe kommt."

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Wischy 10. April 2013 
 

Unbewacht

"Augenzeugen zufolge war die Kathedrale nicht durch Sicherheitskräfte bewacht", so heißt es in dem Bericht. Wenn bei uns jüdische Einrichtungen vor antisemitischen Angriffen geschützt werden müssen und also geschützt werden, scheint es in Ägypten nötig zu sein, koptische Kirchen in entsprechender Weise staatlicherseits zu schützen. Das würde zeigen, dass der Staat für seine Minderheit wehrhaft eintritt: ein wichtiges Signal.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ägypten

  1. Papst gedenkt der Opfer von Kirchenbrand in Ägypten
  2. Ägypten: Mindestens 41 Tote bei Brand in koptischer Kirche in Kairo
  3. Ägypten legalisiert 1.800 kirchliche Gebäude
  4. Ägypten: „Ich habe Mitleid mit den Tätern“
  5. Bedeutendes frühchristliches Heiligtum in Kairo restauriert
  6. Keine Angst vor Corona
  7. Ägypten: Wegen Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste
  8. Ägypten: Bisher knapp 1.200 Kirchen "legalisiert"
  9. Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel besser zu erreichen
  10. Ägypten: Regierung legalisiert weitere christliche Kirchengebäude







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz