Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  4. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  5. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  6. Programm des Katholikentages vorgestellt: Demokratie und Vielfalt, Klimagerechtigkeit und Gaza
  7. Gebet zum ‚Vielfaltengott’ – Impuls der Diözese Graz-Seckau in der Fastenzeit
  8. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  9. Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe
  10. 'Jetzt zu verhandeln, nur weil ihnen die Munition ausgeht – das wäre lächerlich von uns'
  11. Mehrheit der Österreicher für Asyl-Obergrenze NULL
  12. „Rheinische Post“: Autobiographie von Papst Franziskus setzt „gezielte Nadelstiche“
  13. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus
  14. Papst Franziskus koppelt Thema Frauen-Diakonat aus Weltsynode aus
  15. US-Erzbischof: Kardinal Fernández’ Denken ist in wesentlichen Punkten ‚einfach falsch’

Erster Lateinamerikaner - erster Jesuit

13. März 2013 in Hot, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus I. - Jorge Mario Bergoglio ist ein Anwalt der Armen. Von Alexander Brüggemann (KNA) - VIDEO


Vatikan (kath.net/KNA)Im Konklave 2005 galt Jorge Mario Bergoglio als letzter ernsthafter Gegenkandidat zu Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. Er zog damals zurück - und Ratzinger wurde Papst Benedikt XVI. Nun, acht Jahre später und diesmal völlig unerwartet, ist Bergoglio tatsächlich Papst: Franziskus I. ist der erste Jesuit und der erste lateinamerikanische Papst der Kirchengeschichte. Seine Wahl trägt einer neuen Realität Rechnung: Immerhin lebt in Mittel- und Südamerika die Hälfte aller Katholiken weltweit.

Geboren am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Buenos Aires, hat der bisherige Erzbischof der argentinischen Hauptstadt mit nunmehr 76 Jahren eigentlich das Alter überschritten, das sich die Kardinäle in ihren Äußerungen vor der Wahl so vorgestellt hatten. Bis heute hat Bergoglio sowohl die argentinische wie auch die italienische Staatsangehörigkeit. Das wird ihm den Start bei den Italienern erleichtern.

Der gelernte Chemiker ist ein Multitalent - etwa auch fürs Kochen, was er von seiner Mutter geerbt haben soll. Ein Liebhaber der Oper, der griechischen Klassiker, von Shakespeare und Dostojewski. Ein Schwimmer, der körperlich anpacken kann - auch wenn er schon seit der Kindheit mit Lungenproblemen zu kämpfen hat.


Nach dem Diplom als Chemie-Ingenieur entschied sich Bergoglio für den Priesterberuf und trat in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Philosophie und Theologie und lehrte währenddessen Literatur und Psychologie. Nach seiner Priesterweihe im Dezember 1969 brachte er es schnell zum Jesuiten-Provinzial Argentiniens. In diese Amtszeit fiel auch die Zeit der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983). Im Foltergefängnis inhaftierte Ordensbrüder warfen Bergoglio Schwäche im Umgang mit dem Regime vor, weil er sich nicht vor sie gestellt habe.

Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Hochschule von San Miguel. Um seine Dissertation zu beenden, kam er 1985 zu einem längeren Aufenthalt nach Deutschland - und spricht seither neben Spanisch und Italienisch auch Deutsch. Seit 1992 Weihbischof in Buenos Aires, ernannte ihn Johannes Paul II. im Sommer 1997 zum Erzbischof-Koadjutor und im Februar 1998 zum Erzbischof der Hauptstadt-Diözese. Seit 2001 gehört Bergoglio dem Kardinalskollegium an; von November 2005 bis 2011 war er Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz.

Der Naturwissenschaftler liebt nicht die großen Auftritte. Er gilt als wortkarg und medienscheu. Zur Tagespolitik hält er möglichst Distanz. Obwohl er selten eine Rolle im Streit zwischen Bischöfen und der Regierung seines Heimatlandes spielte: Die Chemie mit der hohen Politik und der Wirtschaft stimmte auch bei ihm oft nicht. Die argentinischen Eliten ermahnte er wegen ihrer Korruptheit und ihres frivol verschwenderischen Lebenswandels.

Bergoglio lebt Bescheidenheit vor. Statt seiner Bischofsresidenz bewohnte er in Buenos Aires ein schlichtes Appartement. Er ging selbst im Supermarkt einkaufen, liebte lange Spaziergänge durch seine Heimatstadt - und fuhr ansonsten lieber Bus als Bischofslimousine. Sein Vater war Eisenbahnangestellter; vielleicht rührt daher seine Vorliebe für öffentliche Verkehrsmittel.

Theologisch eher gemäßigt und dialogbereit, gilt Bergoglio bislang
als schüchterner und doch volksnaher «Versöhner», der der konservativen und sozial engagierten Bewegung «Comunione e Liberazione» nahesteht. Seine vergleichsweise wenigen Worte hatten im traditionell katholischen Argentinien Gewicht. Und an Weihnachten und Ostern besuchte er ein Krankenhaus für arme Kinder oder ein Gefängnis, wäscht den Kranken oder Gefangenen die Füße. Für seine Landsleute geht von dem asketischen Einzelgänger eine besondere Aura aus. Manche beschreiben ihn als faszinierend, manche als rätselhaft.

Von einer schweren Grippe im Jahr 2010 zeigte sich Bergoglio zuletzt gut erholt. Sein Ziel, eine echte Aussöhnung aller gesellschaftlichen Gruppierungen des Landes nach den Verbrechen der Diktatur zu erreichen, muss sein Nachfolger in Buenos Aires weiter voranbringen. Auf Franziskus I. wartet nun eine ganz andere Aufgabe.

UPDATE: Papst Franzikus kam in einer einfachen weißen Soutane auf die Mittelloggia des Petersdoms. Er lud zu einem guten gemeinsamen Weg ein. Dann erbat er das Gebet für sich selbst: "Bevor ich euch segne, bitte ich euch, dass ihr den Herrn bittet, mich zu segnen". Auf dem Petersplatz wurden die unzähligen Menschen still. Der neue Papst neigte sich tief und erwartete in dieser Stille das Gebet der Menschen. Dann richtete er sich wieder auf und spendete den Segen Urbi et Orbi.

Papst FRANZISKUS I. - Die ersten Ereignisse des neuen Pontifikats: Habemus Papam, Gruß an die Menschen auf dem Petersplatz, Gebet und Segen


(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  2. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  3. Papst im Kongo eingetroffen
  4. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  5. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  6. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  7. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  8. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!
  9. Europäische Nebelkerzen und wie das Leben unter Indios wirklich ist
  10. Papst bei Bußfeier im Petersdom: Das Böse ist stark






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Papst Franziskus: Benedikt XVI. wurde instrumentalisiert
  3. Überraschung in Frankreich: Junge Katholiken kehren zu klassischen Fastenpraktiken zurück
  4. Pfarrer verkleidete sich als Obdachloser und geht am Sonntagmorgen zu seiner neuen Kirche
  5. Einladung zur Novene zum Hl. Josef
  6. 'Hört euch dieses Zeug nicht an!'
  7. „Verharmlosung des deutschen Corona-Irrsinns“
  8. "Die Kirche ist das Fitnesscenter des Glaubens"
  9. Ankündigung des polnischen Premiers Tusk: Jede Abtreibungsverweigerung geht zum Staatsanwalt
  10. „Hier sind die Schafe! Ich hoffe, Sie riechen uns!“
  11. Deutscher Kardinal Cordes mit 89 Jahren gestorben
  12. Russland am Tiefpunkt - Befehl an Soldaten in der Ukraine: "Esst Menschenfleisch!"
  13. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  14. Segnung homosexueller Paare: Papst fürchtet keine Kirchenspaltung
  15. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz