Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  5. 'Mörderische Bastarde'
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  10. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  11. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  14. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  15. Leo XIV. lobt "außergewöhnliches Potenzial" von KI als "Werkzeug"

Weltweit gibt es rund hundert Blutreliquien von Johannes Paul II.

11. Februar 2013 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das Papstblut stammt von einer medizinischen Untersuchung, die vor einem Luftröhrenschnitt wenige Wochen vor dem Tod Johannes Paul II. stattgefunden habe. Von Oliver Hinz (KNA)


Krakau (kath.net/KNA) Sogar 101 Meter unter der Erde werden sie als Reliquie verehrt: Blutstropfen des seligen Papstes Johannes Paul II. (1978-2005). Im Salzbergwerk Wieliczka bei Krakau ist die Flüssigkeit im Altar der prächtigen Kapelle der heiligen Kinga genauso ausgestellt wie an fast zehn anderen Orten der zweitgrößten polnischen Stadt: allen voran die Marienkirche am Marktplatz und die Wawel-Kathedrale, wo das spätere Kirchenoberhaupt 1958 zum Bischof geweiht wurde und von 1964 bis 1978 als Krakauer Erzbischof die Messen feierte.

Nirgends steht das Blut des einstigen Papstes jedoch so im Mittelpunkt wie im Johannes-Paul.-II.-Heiligtum in Lagiewniki am Stadtrand von Krakau. Am marmornen Hauptaltar der im Juni 2011 eröffneten Reliquienkirche sind die Tropfen in einem gut sichtbaren Glasgefäß eingefügt. Mindestens viermal am Tag wird Johannes Paul II. hier in Messen als Fürsprecher bei Gott angerufen. Noch stört manchmal der Lärm von den Bauarbeiten in der Hauptkirche darüber, aber diese soll bereits dieses Jahr fertiggestellt werden.

In einem Nebenraum der Unterkirche gibt es noch eine weitere Blutreliquie - in einem Behältnis auf der weißen Marmorplatte des früheren Grabs des polnischen Papstes aus den vatikanischen Gotten unterhalb des Petersdomes. Die Grabplatte war nach Krakau gebracht worden, nachdem Johannes Paul II. bei seiner Seligsprechung am 1. Mai 2011 seine neue Ruhestätte in einer Seitenkapelle des Peterdoms erhalten hatte. Das Heiligtum soll einmal einer der am meisten besuchten Wallfahrtsorte in Polen werden. Noch nehmen an Gottesdiensten bisweilen lediglich zwei Dutzend Menschen teil.


Das Papstblut stammt nach Angaben des Bistumssprechers Robert Necek von einer medizinischen Untersuchung, die vor einem Luftröhrenschnitt wenige Wochen vor dem Tod Johannes Paul II. stattgefunden habe. Dem Papst seien damals mit Blick auf eine mögliche Bluttransfusion insgesamt vier Ampullen Blut abgenommen worden, die dann nicht mehr gebraucht wurden. Die Ärzte hätten seinerzeit selbst beschlossen, das Blut dem damaligen Papstsekretär und heutigen Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz zu übergeben. Dziwisz betonte 2011, solche Reliquien hätten im Christentum eine lange Tradition. Der verstorbene Papst sei zwar kein Märtyrer, aber er habe «doch sein Blut am Petersplatz vergossen» - beim Attentat von Ali Agca 1981.

Der Anwalt des Seligsprechungsverfahrens, Postulator Slawomir Oder, stellte klar, Reliquien seien «kein magischer Fetisch». Sie seien dazu da, «in unseren Herzen die Dankbarkeit für das Geschenk der Person Johannes Paul II. zu erreichen». Reliquien seien ein Symbol der Anwesenheit eines Heiligen in der Welt.

Der Papst aus Polen ist nicht der einzige Selige, von dem es Blutreliquien gibt. Auch bei der Seligsprechung der Ordensgründerin Mutter Teresa 2003 in Rom waren Blutstropfen ausgestellt worden.

Besonders kontrovers diskutiert wurde, dass Dziwisz im Februar 2011 dem schwer verunglückten polnischen Formel-1-Piloten Robert Kubica ein Medaillon mit Blutstropfen und Gewandpartikeln von Johannes Paul II. schenkte und diesem ausgerechnet von Fernsehreportern überbringen ließ. Der Krakauer Sportstar hatte darum gebeten, weil er hoffte, so schneller gesund zu werden. Der Rennfahrer, der wegen zahlreicher Knochenbrüche mehrfach operiert werden musste, konnte daraufhin das Krankenhaus schneller als erwartet verlassen. Doch ein Comeback in der Formel 1 ist nicht Sicht.

Weit mehr als hundert Pfarreien aus der ganzen Welt baten Dziwisz inzwischen um eine kostbare Reliquie. Wie vielen Anfragen der Kardinal entsprach, weiß auch sein Sprecher Necek nicht. «Sicher mehr als hundert» Blutreliquien seien bereits verteilt, schätzt indes Krzysztof Tomasik von der polnischen katholischen Nachrichtenagentur KAI. Die meisten davon in Polen.

Auch in Deutschland wird das Papstblut bereits in Aschaffenburg, Berlin, Dortmund, Hannover, Hamburg-Harburg, Würzburg und im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer verehrt. Oft ging die Initiative dabei von den polnischen Missionen aus. Deren oberster Leiter, Prälat Stanislaw Budyn, sagt, Dzwisz erfülle gut begründete Reliquienwünsche gern. Offen bleibt allerdings die Frage, ob noch viele Blutstropfen übrig sind.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Johannes Paul II.

  1. Als Papst Johannes Paul II. gegen die „gay pride“ Parade in Rom protestierte
  2. Studie entdeckt ‚Johannes Paul II. – Effekt‘ auf Geburtenrate in Lateinamerika
  3. Die geheimnisvolle Nonne, die half, die Ermordung von Papst Johannes Paul II. zu verhindern
  4. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  5. IRRE! - Theologe der 'Päpstlichen Akadamie für das Leben' für Abtreibung bis Schmerzempfinden
  6. Unfassbar - Weiteres Mitglied der "Päpstlichen Akademie für das Leben" für Abtreibung
  7. Wie im Vatikan das Erbe von Johannes Paul II. zerstört wird
  8. 13. Mai: vor 105 Jahren das Geheimnis von Fatima
  9. Dziwisz 40 Jahre nach Papst-Attentat: Höre die Schüsse noch immer
  10. Der Papst war unbequem






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. 'Mörderische Bastarde'
  7. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  8. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  9. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  10. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  11. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  12. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  13. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  14. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  15. Willst du gesund werden? – Die heilende Begegnung mit Christus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz