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Mehr privat, besserer Staat

28. Dezember 2012 in Österreich, 8 Lesermeinungen
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Das öffentliche Schulsystem soll sich offensichtlich um Umerziehung à la gender mainstreaming kümmern, kann aber die Grundfähigkeiten Schreiben, Rechnen und Lesen nicht mehr ausreichend vermitteln. Ein Gastkommentar von Gerold Rauscher


Wien (kath.net) Haben die „Sexbroschüre“ und die zuletzt veröffentlichten Bildungsstandards etwas miteinander zu tun? Einen gemeinsamen Nenner kann man zumindest finden: Das öffentliche Schulsystem soll sich offensichtlich um Umerziehung à la gender mainstreaming kümmern, kann aber die Grundfähigkeiten Schreiben, Rechnen und Lesen nicht mehr ausreichend vermitteln. Kaiserin Maria Theresia hat sich wohl nicht vorstellen können, dass 238 Jahre nach Einführung der allgemeinen Schulpflicht ihre damals unzweifelhaft gute Absicht derart pervertiert wird.

Wo der Staat tätig wird, ist eine allgemeine Tendenz zu beobachten: Jene Aufgaben, die er erledigen sollte, macht er nicht ordentlich. (Hier seien lediglich die Missstände in der Strafjustiz, im Strafvollzug und allgemein in der Verbrechensbekämpfung genannt.) Dafür werden Aufgaben an sich gezogen, die den Staat eigentlich nichts angehen. Dabei wird mit viel Schwung und Kreativität vorgegangen. Die Regulierungswut gegenüber Unternehmen ist kaum mehr fassbar, Marmelade ist jetzt verordnungsweise Konfitüre, Glühbirnen werden verboten und gegen Quecksilberleuchten ausgetauscht, die vielzitierte Gurkenkrümmung ist legendär und vor dem ernsthaft angedachten Schokoladeverbot zur Entlastung der Sozialversicherungsbudgets zittern schon alle Schokoholics.


Einerlei ist, ob der Staat dabei als Europäische Union, Republik Österreich, ein Bundesland oder ein ausgegliedertes „Unternehmen“ auftritt. Ganz besonders störend wirkt der Staatseingriff dort, wo am Anfang der Versuch steht, Ideologie zu verbreiten und dieser Versuch dann noch mit angeblich sachlichen Argumenten verbrämt wird. Passende Studien und Experten finden sich meist problemlos.

Ein Gegenmittel könnte mehr Hausverstand und weniger Politik, weniger Expertengeschwätz und weniger Indoktrinationsversuche sein; auch und vor allem in der Schulpolitik. Die Verwendung von Hausverstand könnte etwa folgendes hervorbringen:

Erstens: Die Schule kann einiges aber nicht alles. Es gibt Themen, die gehören nicht in die Schule, weil man sie nicht lernen kann, sondern eine viel weitergehende Erfassung notwendig ist. Paradebeispiel dafür ist der Bereich Sexualität (und die hoffentlich regelmäßig damit verbundene Liebe).

Zweitens: Früherer Kindergarteneintritt, Ganztagsschule, zusätzlicher Unterricht (wie in einer Panikreaktion von Susanne Brandsteidl gefordert), mehr Turnen und vielleicht sogar neue Schulfächer sind keine Lösung. Wir brauchen nicht ein gießkannenartiges Mehr an Schule und Steuermitteln.

Drittens: Selbstverständlich brauchen wir keinen Einheitsbrei, sondern differenzierte Schulen, die Kinder mit all ihren Unterschieden als Person in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören Wettbewerb zwischen Schultypen, eine weiter gehende Schul- und Lehrplanautonomie sowie Finanzierungswahrheit zwischen öffentlichen und privaten Schulen; also Vielfalt und Wahlmöglichkeiten für Eltern und Kinder.

Viertens: Emotionsfrei sollte die politisch höchst inkorrekte Tatsache ausgesprochen werden, dass ein hoher Anteil an Schülern, die nicht ausreichend deutsch sprechen, ein massives Problem für den Lernerfolg darstellt. Hier sind Lösungsversuche statt Problemleugnung dringend erforderlich.

Lasst die Schulen ihre Kernaufgabe erledigen, das heißt unseren Kindern Schreiben, Lesen und Rechnen beibringen, das aber bitte ideologiefrei!

Der Autor ist Rechtsanwalt und Familienvater in Wien


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Lesermeinungen

 DasUrmel 31. Dezember 2012 
 

Große Klassen

Ich wurde mit über 40 Gleichaltrigen eingeschult. In unserem Klassenzimmer saß noch die gesamte vierte Grundschulklasse und deren Lehrer hat den Stoff für seine Schüler \"durchgezogen\". Ideal war das wirklich nicht.


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 lucas1 30. Dezember 2012 

Für mich macht es den Anschein, als ob die Schüler durch Ganztagsschule, E-Learning, 6-Tage-Schulwoche und Wegfall von Turnstunden geistig ermattet werden sollen und der Eindruck erweckt wird, als könnte man in den üblichen 9-13 Jahren Schule nicht(mehr) alles beruflich Notwendige lernen.

Alle sollen möglichst dazu gebracht werden, ein Leben lang zu lernen und dabei werden nicht nur der Lehrstoff selbst sondern auch von der Politik gewollte Denkrichtungen dem Lernenden vermittelt, wie dieser Gender-Unsinn.

Ebenfalls fragwürdig ist meiner Meinung nach der Bachelor/Master-Titel, der den Magister ersetzt hat.
Der geschaffene Bachelor-Titel ist bei vielen Personalchefs weniger wert als der Magister.
Zum Thema Klassenschülerhöchstzahl darf ich anmerken, dass ich aus früherer Erfahrung weiß, wie schlecht es sich unter 36 Schülern lernen lässt, und wie leicht unter bspw 13 Schülern.


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 DasUrmel 30. Dezember 2012 
 

Schule war früher

ein Ort, in dem Lehrer Kindern in den ersten Klassen Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben, Rechnen beigebracht haben. Es wurde gelernt, sich größtenteils anständig benommen und wir brauchten keine Sozialarbeiter und Psychologen um Unstimmigkeiten aus der Welt zu schaffen. Heute werden Kinder eingeschult, deren Eltern gesagt wurde, dass sie sich nicht integrieren und unsere Sprache nicht lernen brauchen und das Niveau wurde abgesenkt und abgesenkt weil auch lernschwache und bildungsferne Kinder \"mitgenommen\" werden müssen. Und je mehr wir \"Sozialstaat\" haben, desto weniger Eigenverantwortung - Der Staat soll es richten.


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 Herzblut 29. Dezember 2012 
 

arme Kinder von heute...

Frühkindergarten, Nachmittagsbetreuung, Ganztagesschule.... Wo bleibt da die Familie? Wie sollen Kinder lernen, wie Beziehungen funktionieren, wenn sie kaum Zeit mit ihren Eltern und (falls überhaupt vorhanden) Geschwistern verbringen?
Dafür werden sie den ganzen Tag lang gedrillt und über-/unterfordert, während ihre Mütter für die Familie arbeiten gehen müssen...
Mir fallen dazu die Worte Jesu auf dem Kreuzweg zu den weinenden Frauen ein: \"Weint nicht um mich, weint lieber um euch und eure Kinder\".
Ich hoffe sehr, dass sich diese bedenkliche Richtung, in die wir uns entwickeln, wieder rückgängig machen lässt.


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 beertje 28. Dezember 2012 
 

Zeitgeist -

ohne Geist. Wenn diejenigen, die Einfluss haben, nicht richtig denken können, wird das alles nichts. So viel Bildung, so viel Wissen, aber das daraus resultierende Handeln fehlt. Ein großes Hindernis ist die Feigheit. Der Mainstream ist und bleibt die größte Macht.


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 Morwen 28. Dezember 2012 

moderne Schulbildung = 8 bis 12 Jahre die Silbe \"-innen\" lesen üben, sonst nichts.

Wer einen Blick in ein x-beliebiges Schulbuch wirft, das in den letzen ca. 7 Jahren gedruckt wurde, dem ist sofort klar, warum die Schüler kein vernünftiges Fachwissen mehr haben können. Die per Ministeriumszwang 100% konsequent durchgegenderten Texte enthalten so oft die Silbe -innen, dass die Sätze im besten Fall langweilig, meist aber fast unlesbar werden. Das Gendern wird in Schulbüchern in derart idiotischer Form durchgezogen, dass es massiv auf Kosten des zu lehrenden Inhalts geht.
Dies ist sicherlich nur ein Teil der Bildungsmisere, aber schlimm genug und ein besonders absurdes Symptom bildungspolitischer Dummheit.


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 guardaiinalto 28. Dezember 2012 
 

Pauschalkritik

Ich teile die Kritik an der Sex-Broschüre. Aber einfach pauschal zu behaupten, dass \"der Staat\" insgesamt \"jene Aufgaben, die er erledigen sollte, er nicht ordentlich\" machen würde, ist grob und unfair. Es mag berechtigte Kritikpunkte geben, aber der Sozialstaat ist eine gesellschaftliche Errungenschaft, die viel Gutes gebracht hat - man denke z.B. an das Bildungssystem, öffentlichen Verkehr, Sozialversicherungswesen, etc.


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 SCHLEGL 28. Dezember 2012 
 

Schulentwicklung

Als Gymnasiallehrer im 39. Dienstjahr habe ich die Entwicklung genau verfolgt. Zweifellos hat sich die Ausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern, zum Beispiel Biologie und Informatik sehr verbessert. Darstellende Geometrie wird jetzt computergestützt unterrichtet, was allerdings den Nachteil hat, dass die Jugendlichen nicht mehr genau konstruieren lernen. Durch Sprachlabors haben sich auch die lebenden Fremdsprachen verbessert.
Eindeutig ist aber der Niedergang in Deutsch, Geschichte (Mittelalter gestrichen!), Geographie (es wird fast nur Wirtschaftsgeographie unterrichtet), Latein, Philosophie und leider auch Religion.
Außerdem ist die Allgemeinbildung stark zurückgegangen, Schüler können Unterrichtsinhalte nicht vernetzen. Dafür ist in vielen Schulen eine starke Ideologisierung durch gesellschaftliche Mainstreams zu beobachten .Msgr. Franz Schlegl


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