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‚Allzu viele Vertreter der Kirche haben zwei Gesichter‘

13. Dezember 2012 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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Es gilt, dass wir diese Doppelgesichtigkeit durchschauen und uns dem genuinen Glauben der Kirche zuwenden. Das Zweite Vatikanische Konzil – Eine Bestandsaufnahme, Teil 2. Von Prof. Joseph Schumacher


Freiburg (kath.net) Am deutlichsten wird die Veränderung, die das Konzil gebracht hat, jedenfalls äußerlich, in der erneuerten Liturgie: Hier ist an die Landessprache zu erinnern, an die de facto Veränderung der Zelebrationsrichtung und an die stärkere Teilnahme der Gläubigen an der liturgischen Feier, wenngleich man diese auch nicht übertreiben darf. Die liturgische Bewegung hatte gerade in Deutschland im Hinblick auf die participatio actuosa der Gläubigen schon nicht wenig vorgearbeitet. Was aber daraus geworden ist, aus der Liturgiereform, das ist weithin die Beliebigkeit der liturgischen Gestaltung, und faktisch ist die Zahl der Gottesdienstbesucher seither in beängstigender Weise geschrumpft, von 70 Prozent auf 10 Prozent, grob gesagt. Nicht zuletzt deshalb hat Papst Benedikt die außerordentliche Form neben die ordentliche Form der Liturgie gestellt, als Korrektiv. Inzwischen spricht man von einer Reform der Reform der Liturgie. Ein schwerwiegender Nachteil der neuen Liturgie ist die Tatsache, dass in ihr der Anbetungs- und der Mysteriencharakter stark zurückgetreten ist, was das Konzil so keineswegs intendiert hatte[Vgl. Jan-Heiner Tück, Was das Konzil wollte, in: Christ in der Gegenwart 64, Jg. 2012, vom 28. April 2012]. Kritisch zu sehen in der neuen Liturgie auch das starke Hervortreten des Priesters, die platte Nüchternheit und die Profanität, die weitgehende Absage an das Schöne, der Schwund des Empfindens für das Heilige, das Händeschütteln vor der Austeilung der heiligen Kommunion, das Austeilen der heiligen Kommunion durch Laien, zumal wenn sie dabei in Straßenkleidern auftreten, teilweise gar in unanständiger Kleidung. Aber das alles kann man nicht dem Konzil anlasten. Das ist die nachkonziliare Entwicklung, die man euphemistisch als den Geist des Konzils bezeichnet. Was das Konzil hier intendierte, das war notwendig, Die Schönheit auch der neuen Liturgie ist unverkennbar, wenn sie so gefeiert wird, wie es den liturgischen Vorschriften entspricht.

In der Kirchenkonstitution betont man stärker das allgemeine Priestertum und versteht man die Kirche mehr als universales Heilssakrament, als Mysterium. Im Blick darauf klagt man darüber, dass die Abkehr von einer „klerikerzentrierten Versorgungspastoral“, die mit der stärkeren Betonung des allgemeinen Priestertums gegeben sei, noch bei weitem nicht erfolgt sei [Ebd.]. Sodann liest man aus der Kirchenkonstitution eine Dezentralisierung der Leitung der Kirche und eine Schwächung des päpstlichen Primates, was indessen in keiner Weise gerechtfertigt ist. Da heißt es dann: „Kirche darf nicht einseitig von der Zentrale her verstanden werden. Es gilt, das Verhältnis zwischen Universalkirche und Ortskirchen immer wieder neu auszubalancieren“ [Ebd.]. De facto ist die Dezentralisierung tödlich ist für die Kirche, gerade auch in der gegenwärtige Krise, ganz abgesehen davon, dass der päpstliche Primat gemäß der Glauben der Kirche keine Abstriche erfahren darf und das allgemeine Priestertum nicht an die Stelle des besonderen Priestertums treten kann.


Die falsche Interpretation der Konzilstexte durch die Theologen ist mehr noch ein moralisches und religiöses Problem als ein intellektuelles: Ein Großteil der Theologen identifiziert sich nicht mehr mit dem Glauben der Kirche und mit ihren moralischen Normen, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.

Allzu viele Vertreter der Kirche haben zwei Gesichter. Es gilt, dass wir diese Doppelgesichtigkeit durchschauen, die destruktiv ist, dass wir uns der Destruktion widersetzen, uns zumindest von ihr distanzieren, dass wir uns dem genuinen Glauben der Kirche zuwenden, die Kirche lieben, sofern sie der fortlebende Christus ist, und dass wir uns dem Papst zuwenden. Traditionellerweise sind die drei entscheidenden Kriterien einer positiven Katholizität eine große Liebe zur Eucharistie, zur Mutter Jesu und zum Petrusamt bzw. zum jeweiligen Träger des Petrusamtes.

Nicht alles, was das Konzil gesagt hat, ist unfehlbar. Sofern die Aussagen des Konzils den Glauben der Kirche artikulieren, sind sie irreversibel, also unüberholbar wahr. Was das im Detail bedeutet, darüber befindet das aktuelle Lehramt der Kirche. Darum ist auch der so genannte Geist des Konzils, wie er nach dem Konzil sich sehr intolerant und selbstbewusst etabliert hat, nicht relevant für den Glauben der Kirche, relevant für den Glauben der Kirche ist in erster Linie das Lehramt. Das aber bilden nicht die Theologen, erst recht nicht die einflussreichen, die von den Medien unterstützt werden und die die Medien unterstützen, sondern die Bischöfe. Die aber sind es wiederum auch nicht als Einzelne, sondern in der Gemeinschaft mit den anderen Bischöfen. Als Einzelner bildet das Lehramt der Kirche nur der Papst, sofern er der Träger des Petrusamtes, sofern er in einem ganz spezifischen Sinn der „Vicarius Christi“, der Stellvertreter Christi, ist.

Unfehlbar tätig wird das Lehramt der Kirche im Zeugnis des Glaubens und im Urteil über den Glauben, also in der Glaubensentscheidung. Im einen Fall sprechen wir von dem „testimonium fidei“, im anderen von dem „iudicium fidei“. Das Zeugnis des Glaubens kommt dem Ordentlichen Lehramt zu, das Urteil dem Außerordentlichen. Das II. Vatikanische Konzil hat nun keine unfehlbare Lehrentscheidung gefällt, ist also nicht als „Iudex fidei“ tätig geworden, das ist sicher, das heißt aber nicht, dass es nicht den Glauben der Kirche bezeugt, dass es ihn nicht unfehlbar bezeugt hat. Wo, das muss im Einzelfall dann durch das Lehramt festgestellt werden, das kann nicht durch die Theologen und auch nicht durch einen einzelnen Bischof festgestellt werden, jedenfalls nicht verbindlich.

Es ist nicht so, dass erst mit dem II. Vaticanum die Kirche beginnt, wie manche glauben machen wollen. Das II. Vatikanische Konzil ist eines unter 21. Wir sprechen hier von ökumenischen oder allgemeinen Konzilien im Unterschied zu Partikularkonzilien. Ökumenisch heißt in diesem Zusammenhang „gesamtkirchlich“. Stets muss ein Konzil in der Kontinuität des Glaubens verstanden werden. Darauf besteht der gegenwärtige Heilige Vater sehr, immer wieder erinnert er daran. Die Hermeneutik des Bruchs, wie sie von manchen Theologen vertreten wird, um nicht zu sagen von der Mehrheit, die der Wahrheit der Kontinuität der Lehre der Kirche entgegensteht, ist unkatholisch. Die Kontinuität wurde in der Kirche stets als das entscheidende Element in der Glaubensentfaltung oder in der Glaubenentwicklung angesehen.

Der Papst und die Konzilien besitzen die höchste Autorität in Glaubensdingen. Die Lehrautorität des Papstes und der Konzilien kann man als katholischer Christi nicht in Frage stellen. Eine Reform der Kirche von draußen ist immer unkatholisch und im Grunde auch illusorisch. Was der überlieferte Glaube ist, das kann nicht der einzelne Gläubige definieren, auch nicht, wenn er ein Amtsträger ist. An die Stelle der Objektivität des Lehramtes setzen Marcel Lefebvre (+ 1991) und seine Gefolgsleute die Evidenz ihrer Vernunft, die aber in Wirklichkeit ihre subjektive Erkenntnis und Wertung ist. Die Objektivität des Katholischen besteht gerade darin, dass der Geist Gottes die Kirche vor Irrtum bewahrt. Was der Glaube der Kirche ist und wie er sich in seiner Kontinuität darstellt, das sagt dem gläubigen Katholiken das Lehramt der Kirche, das im Papsttum seine Kulmination erfährt. Die Kirche ist eine übernatürliche Realität. Und der Geist Gottes leitet sie durch die Amtsträger. Seit den Urtagen der Kirche gilt, dass sich das Charisma dem Amt unterordnen muss. Die Pius-Bruderschaft ist näher bei den Reformatoren, als sie es wahr haben will.

Ohne Loyalität und Gehorsam ist die Kirche nicht regierbar. Der Katholik unterstellt sich der kirchlichen Autorität, auch wenn ihm die Ausübung dieser Autorität defizitär erscheint. Die Grenze des Gehorsams ist für den katholischen Christen erst dann gegeben, wenn sich die kirchliche Autorität im Einzelfall gegen die Autorität Gottes stellen würde.

- Fortsetzung folgt -

Professor Dr. Joseph Schumacher ist Priester der Diözese Münster, seit 1971 in der Erzdiözese Freiburg und im Hochschuldienst tätig.

kath.net-Lesetipp:
Glaubensverkündigung am Oberrhein
182 Ansprachen zu den Sonn- und Feiertagen der drei Lesejahre (2007-2010)
Joseph Schumacher
624 Seiten; 2012 Fromm Verlag
ISBN 978-3-8416-0334-0
Preis: 59.70 €

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

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Die vollständige kath.net-Serie von Prof. Schumacher:
Teil 1: Was wollte das II. Vatikanische Konzil?
Teil 2: ‚Allzu viele Vertreter der Kirche haben zwei Gesichter‘
Teil 3: ‚Die Kirche ist unsere Mutter. Das haben heute viele vergessen‘
Teil 4: Kirche wurde von einer Säkularisierungswelle überflutet
Teil 5: Dialogprozess statt Glaubensvertiefung
Teil 6: De facto haben sie nicht geschwiegen, diese Memorandums-Theologen!
Teil 7: Die Nachkonzilszeit hat viele faule Früchte hervorgebracht

Foto Prof. J. Schumacher: © kath.net


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 14. Dezember 2012 
 

Die Absolute Wahrheit II

EB Lefèbvre hat übrigens selbst um eine Prüfung seiner Ansichten auf Häresie betr. seiner Auffassung der Absoluten Wahrheit durch die Kongregation der Glaubenslehre gebeten; es gab keine Beanstandungen.
Seine Verurteilung wurde nur wegen Ungehorsam zum Hl. Vater ausgesprochen.
Der theologische Berater v. EB Lefèbvre, P.Berto OP (+1968), hoch qualifiziert, wurde übrigens niemals vom Lehramt belangt- im Gegensatz zu P.E. Schillebeeckx OP, der m.E. teils sehr häretisch wirkende Sätze schrieb; was K. Rahner betrifft, so sind seine Aussagen, man hätte beim 2. Vatikan. Konzil viel weiter gehen sollen, sehr problematisch, würde dann eine Hermeneutik der Reform in Kontinuität dadurch noch viel mehr be/verhindert.
Die dogmatische Positionen von EB Lefèbvre sind also sehr gut fundiert- wenn nicht, würde es von der Unfähigkeit der Cdf zeugen, hier 42 Jahre lang nicht einzugreifen.


1
 
 Hadrianus Antonius 14. Dezember 2012 
 

die Absolute Wahrheit I

Am meisten interessant sind die letzte 2 Absätze:
(Sie sind ein wörtliches Zitat aus einem Interview von kath.news mit Prof. Schumacher am 11.09.2009).
Sie gehen tatsächlich in medias res; nur wird nicht das Wort gebraucht, worüber das Ganze geht- sehr illustrativ hat @kathole es in seinem heutigen Kommentar in einem anderen Thread es klipp und klar gesagt: \"die Wahrheit\".
Der Begriff der absolute Wahrheit gehörte vom Anfang an zum Eigenverständnis der Kirche, zur Gleichsetung mit Jesus Christus; während des 2. Vaticanums wurden von einigen Theologen hierzu Ansichten geäussert, die nicht damit übereinstimmten und die auch in leicht mißverständlichen Sätzen formuliert wurden. EB Lefèbvre hat immer die Lehre der Absoluten Wahrheit verteidigt gegen alle Relativismen der partiellen und personellen Wahrheiten.
Insoweit tut man ihm unrecht, ihm Subjektivität vorzuwerfen wo er das Objektiv Absolute Wahre gegen relativistische subjektive Teilwahrheiten verteidigte.


1
 
 Fink 13. Dezember 2012 
 

\"Es hat den Glauben nicht verteidigt\"

@ Peregrin
Ihre Darstellung gefällt mir. So habe ich das noch nicht betrachtet. Es stimmt schon, die Verteidigung des katholischen Glaubens, die \"Apologetik\", ist seit Jahrzehnten kein Thema mehr. Oder gar mit einem Tabu belegt?


2
 
 Hadrianus Antonius 13. Dezember 2012 
 

@prof. schieser @st.michael @SpatInderHand

Ihre Bemerkungen sind richtig;
in den Vereinigten Staaten wird schon länger von einigen großen, kirchlich geerdeten Theologen darauf hingewiesen, daß hier ein Paradebeispiel vorliegt, wie (militärtaktisch gesprochen- Verzeihung, @Adson!) auch ein sehr gutes Konzept , durchgeführt zu unpassender Zeit und bei ungünstigen äusseren Umständen und Personen, das anvisierte Ziel verfehlen kann.
@SpatzInderHand:
Ihr letztes Posting hat mich sehr gefreut- sehe ich genauso!


1
 
 st.michael 13. Dezember 2012 
 

@prof.schieser - Danke

So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber die Aussagen kann man nur unterstreichen.
Vor Allem handelt es sich bei Vat.II auch nicht um Dogmen, aber wie schon gesagt, es hat keinen Wert nachzutrauern und Reformen des Konzils herbeizusehnen, erst wenn eine Besinnung auf das Essentielle der Kirche einsetzt, können die Webfehler des Konzils aufgegeben werden.
Das kann, bei allem Optimismus, allerdings noch lange dauern und wird bestimmt nicht ohne Reibungen abgehen.
Chirstus vincit !


2
 
 SpatzInDerHand 13. Dezember 2012 

Das ist gut:

\"Traditionellerweise sind die drei entscheidenden Kriterien einer positiven Katholizität eine große Liebe zur Eucharistie, zur Mutter Jesu und zum Petrusamt bzw. zum jeweiligen Träger des Petrusamtes.\"

Auf, bemühen wir uns darum!


3
 
 kaiserin 13. Dezember 2012 
 

Die wahre Erneuerung.

In der kath.Kirche breitet sich immer stärker der Unglaube in der Form eines neues Glaubens aus.Die wichtigste Aufgabe der Gegenwart ist vor alllem,GUTE HIRTEN zu haben,damit das Reich Gottes auf Erden sich überall ausbreite!


1
 
 Peregrin T. 13. Dezember 2012 
 

Es hat den Glauben nicht verteidigt

Das ist, was dieses Vatikan. Konzil von allen andern unterscheidet: Es hat den Glauben nicht verteidigt. Es hat die Irrtümer unserer Zeit und die Irrtümer in der Theologie nicht bei Namen genannt. Es wollte mit allen Frieden machen, mit den Andesgläubigen, mit den anderen Religionen und besonders mit der modernen Welt. Es wurde den Väter n verboten, irgendetwas zu verurteilen. Und dabei hat es Türen und Tore aufgemacht für jeglichen Irrglauben, jegliche Ideologie, jegliche Unwahrheit.


3
 
 st.michael 13. Dezember 2012 
 

5 nach zwölf!

Bei allem Verständnis, aber was sollen solche Untersuchungen zutage fördern, außer dem, was ohnehin längst jeder weiß?
Als Folge der Entmythologisierung und der Liturgiereform, ist sehr viel Glaubenspraxis abhanden gekommen.
Diese Auswirkungen werden euphemistisch als \"Aufbrüche\" gepriesen, sind aber eher als \"Dammbrüche\" sowie \"Einbrüche\" zu verstehen.
Das Dilemma ist, das ein anderer Geist in der Kirche weht, der sehr nahe am Zeitgeist angesiedelt ist
Die Tradition kommt als zartes Pflänzchen daher und sieht sich einer schier übermachtigen Herrschaft, des Ökumenismus und des Modernismus in der Kirche gegenübergestellt.
Hauruckverfahren in die eine, oder andere Richtung bringen nichts, Reformen des Vat II sind nicht zu erwarten, was sollen sie auch bewirken.
Erst wenn es ein allgemneines Umdenken gibt, das die Kirche \"zusammengeglaubt\" wird, kann es auch praktische Konsequenzen geben.
Beten wir darum!


2
 
 prof.schieser 13. Dezember 2012 

Unfehlbar?

Es ist wichtig, den Satz von Prof.Schuhmacher fett zu drucken: Das Konzil ist NICHT unfehlbar!
Wenn man es genau nimmt: der ganze Ansatz (\"aggiornamento\" = Anpassung) war zwar gut gemeint, aber falsch!
Die wirklichen Herausforderungen der \"neuen Zeit\" wurden gar nicht behandelt, obgleich es von vielen Bischöfen (Konzilsvätern) verlangt und vorgeschlagen war: Sozialismus, Kapitalismus, Islam, Darwiniismus und \"Modernismus\".
Was Prof. Schuhmacher schon im 1. Teil darlegte, ist richtig, aber was in all den Diskussionen nicht diskutiert wird, ist der verfehlte Ansatz: die Kirche braucht sich NICHT anzupassen und \"updaten\", sondern hat schon immer aiu die Herausforderungen der jeweiligen Zeit geantwortet.
Viele der Kionzilsdokumtete sind \"alte Hüte\". Die daraus erwachsenen \"Früchte\" sind eben auch demententsprechend!
Beenden wir doch endlich die Diskussionen um das Konzil und wenden wir uns den immer drängenderen Problem zu: Massenmord an un


4
 
 M.Schn-Fl 13. Dezember 2012 
 

Woran lag es, dass die Intentionen des Konzils wenig umgesetzt wurden?

@Aventin
Verantwortlich für die Rezeption der Konzilsbeschlüsse waren und sind die Bischöfe, die dazu alle Vollmachten besaßen und besitzen.
Siehe dazu Hubert Gindert:
\"Die Analyse ist ergänzungsbedürftig\"
Gemeint war die Analyse von Robert Spaemann

auf: blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=235
(Archiv im November)


1
 
 Aventin 13. Dezember 2012 
 

Es wäre mal eine fundierte theologische Untersuchung wert,

zu erforschen, was und warum in Sachen Liturgie in der Zeit nach dem II. Vaticanum falsch gelaufen ist. Ein Versäumnis des Konzils scheint mir gewesen zu sein, in der Liturgiekonstitution nicht selbst klarere Vorgaben für die Liturgiereform gemacht zu haben. So lag diese später in den Händen weniger. Herr Prof. Schumacher schreibt: \"Ein schwerwiegender Nachteil der neuen Liturgie ist die Tatsache, dass in ihr der Anbetungs- und der Mysteriencharakter stark zurückgetreten ist, was das Konzil so keineswegs intendiert hatte\". Woran hat das vor allem gelegen? Ich meine, dass hier die Umkehr der Zelebrationsrichtung und die flächendeckende Einführung der sog. Volksaltäre der entscheidende Fehler war. Diesen gilt es zu korrigieren, d. h. in alten Kirchen, wo sie oft ohnehin störend wirken, sie wieder zu entfernen. In vielen häßlichen Kirchen neuer Bauart wird sich das Thema wegen Schließung derselben mit der Zeit ohnehin von selbst erledigen.


3
 

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