Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  3. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  4. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  5. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  6. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  7. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  8. Brötchentüten für die Demokratie
  9. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  10. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  11. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  12. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  13. Nein, Herr Kardinal Schönborn, die Armut nimmt weltweit ab!
  14. Vizepräsident Vance moderierte ‚Charlie Kirk Show‘ aus dem Weißen Haus
  15. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche

'Wollen sich katholische Bischöfe zu Mittätern der Abtreibung machen?'

30. November 2012 in Schweiz, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Schweizer Volksinitiative "Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache" übt scharfe Kritik an Markus Büchel (Bischof von St. Gallen) und Martin Werlen (Abt von Einsiedeln), weil diese die Pro-Life-Initiative nicht unterstützen wollen


Chur-Zürich (kath.net)
Die Volksinitiative "Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache" hat am Freitag schwere Kritik an dem Schweizer Bischof Markus Büchel (St. Gallen) und an Abt Martin Werlen (Einsiedeln) geübt, weil diese eine Anti-Abtreibungsinitiative, die derzeit in der Schweiz läuft, ablehnen. Kath.Net hat berichtet. Die Initiative zeigt sich vom Verhalten von Büchel und Werlen enttäuscht und erklärt wörtlich: "Diese Bischöfe haben den Inhalt unserer Volksinitiative nicht erfasst. Wenn sie die Volksinitiative ablehnen, heisst das nichts anderes, als dass sie mit ihren obligatorischen Krankenkassenprämien Abtreibungen weiterfinanzieren wollen. Damit verlieren sie als katholische Bischöfe ihre Glaubwürdigkeit." [A.d.Red.: Martin Werlen ist kein Bischof]. Die Volksinitiative wird am kommenden Montag von der Bischofskonferenz diskutiert. Mehrere andere Schweizer Bischöfe stehen der Initiative positiv gegenüber.

Kath.Net dokumentiert die brisante Stellungnahme der Volksinitiative zu Markus Büchel und Martin Werlen im Wortlaut:


Wort-, aber wenig faktenreich haben zwei Mitglieder der Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel und Abt Martin Werlen, im «Blick» vom 21. November 2012 versucht, ihre persönlichen Vorbehalte gegenüber der Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» zu erklären. In der «SonntagsZeitung» vom 25. November 2012 haben zwei weitere Mitglieder derselben Konferenz, Vitus Huonder und Marian Eleganti, ihre Sympathie für die Volksinitiative damit erklärt, dass die Volksinitiative die Gewissensfreiheit in der Abtreibungsfinanzierung wiederherstellt. Im Mittelpunkt steht nun die Frage, ob die katholischen Bischöfe der Schweiz mit ihren Krankenkassenprämien Abtreibungen persönlich mitfinanzieren wollen, und ob sie die Gewissensfreiheit der Bürgerinnen und Bürger in dieser Frage respektieren. Eine Antwort wird bis Mitte nächster Woche erwartet.


Schwangerschaft ist keine Krankheit – und deshalb gehört Abtreibung nicht in die obligatorische
Grundversicherung der Krankenkasse. Dies ist das Ziel der Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache». Deren Wichtigkeit und Bedeutung liegen auf der Hand: Erstens hat die Annahme der Volksinitiative für alle Versicherten einen Prämien reduzierenden Einfluss. Seit Einführung der Fristenlösung im Jahr 2002 wurden in der Schweiz über 100 Millionen Franken für Abtreibungen ausgegeben. Zweitens werden Hunderttausende von Versicherten, welche Abtreibungen aus Gewissensgründen ablehnen, vom Zwang befreit, diese gegen ihre ethischmoralische und religiöse Überzeugung mitfinanzieren zu müssen. Wer Abtreibungen mitfinanziert, macht sich zum Mittäter bzw. zur Mittäterin!

Für die katholischen Bischöfe stellt sich eine brisante Gewissensfrage: Gemäss kircheninternen Richtlinien aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist Abtreibung ein «verabscheuenswürdiges Verbrechen» («Gaudium et spes», 51,3). Derzeit müssen alle Krankenversicherten, also auch die katholischen Bischöfe und alle Katholikinnen und Katholiken des Landes, mit ihren Prämien die jährlich 11'000 Abtreibungen in der Schweiz mitfinanzieren. Wollen die Bischöfe diese Mitfinanzierung weiterführen, oder nutzen sie die Gelegenheit, welche die Volksinitiative ihnen
eröffnet, um aus diesem ethischen Dilemma auszusteigen?

Ein weiteres Konzilsdokument, «Dignitatis Humanae» (Ziff. 2), verlangt sogar, dass in religiösen Dingen niemand gezwungen werden dürfe, gegen sein Gewissen zu handeln. Nun gibt es in unserem Land zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, nicht nur Katholiken, welche das 5. Gebot der Bibel ernst nehmen: Du sollst nicht töten! Sie wollen auch nicht gezwungen werden, das Töten mitfinanzieren zu müssen.

Jenen beiden Bischöfen, die der Volksinitiative kritisch gegenüberstehen, sollte es eigentlich in den Schläfen pochen: Ihre Treue zur eigenen Lehre und ihre Glaubwürdigkeit stehen auf dem Spiel! Für die Bischofskonferenz als Kollegialbehörde gilt zudem, dass nicht nur ein Nein zur Volksinitiative, sondern auch ein Schweigen bzw. eine Stimmenthaltung oder Stimmfreigabe als Zustimmung zum Status quo aufgefasst werden muss: in diesem Fall ein persönliches Bekenntnis zur weiteren Mitfinanzierung von verabscheuenswürdigen Verbrechen!

Die Schweizer Bischöfe haben im Jahr 2002 die Fristenlösungsvorlage abgelehnt. Diese hatte neben der straflosen Abtreibung auch die – zwar weniger beachtete – obligatorische Mitfinanzierung der Abtreibungen (KVG Artikel 30) zum Inhalt. Wollen die Bischöfe nun nachträglich ihre Abstimmungsempfehlung von 2002 abschwächen und behaupten, dass sie zwar die straflose Abtreibung ablehnen, nicht aber deren obligatorische Mitfinanzierung?

Das überparteiliche Initiativkomitee und mit ihm 110'000 stimmberechtigte Schweizerinnen und Schweizer haben die Frage, die sich jetzt den Bischöfen stellt, für sich bereits eindeutig beantwortet.

Sie sagen klar Ja zur Volksinitiative, damit sie:

1. in dieser ethisch-moralischen Frage die Gewissensfreiheit wiedererlangen, die heute
nicht mehr gewährt ist.

2. mit keinem Rappen Abtreibungen mitfinanzieren müssen.
3. der Menschenwürde des ungeborenen Kindes die gebührende Achtung erweisen.

Wer meint, dass das Töten von ungeborenen Kindern sogar obligatorisch versichert werden müsse, missachtet die bereits dem Embryo innewohnende Menschenwürde (vgl. analog dazu: Urteil des EuGH, Luxemburg, 18. Oktober 2011, Brüste vs. Greenpeace). In rund anderthalb Jahren werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Schweiz die Gelegenheit erhalten, ihrerseits diese Frage an der Urne zu beantworten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr
  2. Tennessee: Lebensschützer feiern drei Jahre Abtreibungsverbot
  3. Abtreibungsklinik in Florida schließt nach 23 Jahren
  4. Bundesstaat Texas verschärft Vorgehen gegen illegalen Vertrieb von Abtreibungspillen
  5. Schottland stellt Verfahren gegen 75-Jährige ein, die auf einem Schild Gespräche angeboten hat
  6. Planned Parenthood schließt dieses Jahr 41 Zentren in den USA
  7. Planned Parenthood schließt beide Niederlassungen im US-Bundesstaat Louisiana
  8. Missouri klagt gegen Planned Parenthood wegen Gesetzesverstößen bei Abgabe von Abtreibungspillen
  9. Neue Umfrage: Mehr Amerikaner für Lebensschutz als vor einem Jahr
  10. USA: Überreste abgetriebener Babys landen im Abwasser






Top-15

meist-gelesen

  1. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  2. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  3. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  6. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  7. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  8. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  9. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  10. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  11. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"
  12. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘
  13. Brötchentüten für die Demokratie
  14. Kardinal Sarah: Papier zu Homo-Segnung gefährdet Einheit der Kirche
  15. Im Zeichen des Kreuzes

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz