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Der 'Christ' Obama und die Heuchelei des Westens

8. November 2012 in Aktuelles, 49 Lesermeinungen
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Exit-Polls: Gläubige Katholiken haben Obama überwiegend nicht gewählt - Was Obama-Fan Ronald Gerste verschwieg, aber der Jesuit Godehard Brüntrup thematisierte - Von Roland Noé


USA (kath.net/rn)
Gläubige Katholiken und Katholiken, die am Sonntag, die Hl. Messe besuchen, haben entgegen der Behauptungen von verschiedensten Agenturen, die am Tag nach der US-Wahl verbreitet wurden, bei der Wahl zum US-Präsidenten Barack Obama mehrheitlich nicht gewählt. Auf dies verweist das renomierte PEW-Forum in einer Analyse und bestätigt damit auch eine Exit-Poll von FoxNews, die beide gestern veröffentlicht wurden. Knapp 60 Prozent der katholischen Kirchgänger stimmten bei der Wahl für Mitt Romney. Je weniger jemand in die Kirche ging, desto eher stimmte er für Obama.

Sieht man sich die Zahlen noch etwas genauer an, so gibt es einige durchaus erstaunliche Details, die zeigen, dass die katholische Wählerschicht bei der Wahl 2012 im Vergleich zu 2008 ingesamt von 27 auf 25 Prozent zurückgegangen ist. Auch bei der größten Wählerschicht, den weißen Protestanten, gab es einen ähnlichen Rückgang von 42 auf 39 Prozent.

Beides könnte - neben anderen Effekten - dazu beigetragen haben, dass in den wahlentscheidenden Swingstates wie z. B. Ohio das Pendel für Obama ausgeschlagen hat.

Für die Zukunft der USA und auch von zukünftigen Wahlen wird allerdings entscheidend sein, wie die stark wachsende Zahl der Hispanic-Katholiken behandelt wird, die derzeit mit 70 Prozent für Obama gestimmt haben. Bereits am Wahlabend haben in den USA in etlichen Fernsehsendern Analytiker darauf hingewiesen, dass die spanischsprachigen Zuwanderer eigentlich deutlich konservativer als die Durchschnittsamerikaner sind. Solange es keine Imigrationsreform gibt, werden diese eher für die Demokraten stimmen, da diese hier das Thema aus der Sicht der Betroffenen – dh. der Einwanderer und der illegalen Einwanderer – weit wohlwollender behandeln wollen als die Republikaner. Doch Torsten Krauel stellte schon gestern in der „Welt“ fest, dass die Bevorzugung der Demokraten durch diese Wählerschicht nur vorübergehend sein könnte: „Obamas Wiederwahl wird zur Einwanderungsreform führen. Ist sie erst abgesegnet, spielen Hautfarbe oder Herkunft keine große politische Rolle mehr. Schwarze und Latinos sind oft konservativ. Sobald die starken Minoritäten ein Einwanderungsrecht haben, das ihnen die Existenzangst nimmt, werden ihre anderen Werte politisch wichtiger.“


Zu Recht weist die „Welt“ darauf hin, dass es für Republikaner 2016 einiges zu holen gibt, da inzwischen als Romney-Nachfolger ein konservativer Kuba-Amerikaner, ein konservativer Indo-Amerikaner und ein konservativer Mexiko-Amerikaner in den Startlöchern stehen.

Besonders bizarr in Zusammenhang mit der US-Wahl war auch eine Wahlanalyse des KNA-Experten und offensichtlichen Obama-Fans Ronald Gerste, der sich bemüßigt sah, am gestrigen Mittwoch Obama als einen „gläubigen Christen“ zu verkaufen, der seinen Glauben halt im Stillen praktiziere. So schrieb er in einem Artikel, dass Obama auf seinem Blackberry angeblich „spirituelle Texte“ lese und behauptete, dass dieser keine Kirche mehr besuche, weil er die Sorge habe, dass der Einzug der „First Family“ einen Trubel verursachen würde, der die Gläubigen in ihrer Andacht stören könnte. Die Widersprüche von Obama mit den Ansprüchen des Christentums und der Lehre der Kirche erwähnte Gerste mit nur einem einzigen Satz.

Auf dies hat dankenswerterweise der Jesuit Godehard Brüntrup in einer Analyse im Kölner Domradio hingewiesen und daran erinnerte, dass viele US-Bischöfe zumindest indirekt eine Empfehlung gegen Obama ausgesprochen haben und ein unreflektiertes Jubeln für Obama naiv und wirklichkeitsfremd sei.

Der Jesuit erklärte, dass es einen fundamentalen Dissens über die Würde menschlichen Lebens gäbe, der zwischen Obama und der Kirche bestehe. So schreibt er wörtlich: „Die Radikalität, in der Obama Abtreibung vehement befürwortet, ist vielen Europäern nicht bewusst. Sie widerspräche dem deutschen Grundgesetz. Obama befürwortet nämlich emphatisch die in der Praxis uneingeschränkte Abtreibung bis zum 9. Monat. Sogar während einer künstlich eingeleiteten Geburt (also teilweise außerhalb des Mutterleibes) dürfen nach seiner Ansicht Kinder getötet werden. Das gilt explizit auch für Kinder, die bereits selber atmen könnten und außerhalb des Mutterleibes allein überlebensfähig wären. Auch Kinder, die eine Abtreibung überleben und sich danach außerhalb des Mutterleibes befinden, müssen nach der Meinung von Obama ohne jede medizinische Hilfe sich selbst überlassen bleiben und grausam sterben. Das gilt auch dann, wenn diese Kinder bei medizinischer Versorgung gute Überlebenschancen hätten.“

Auch auf andere „Problemfelder“ von Obama wies der Jesuit hin. So erinnerte er auch, dass Obama sogenannte "Todeslisten" aktiviert habe, mit denen Personen gemeint, die des Terrorismus verdächtigt werden, von der CIA ohne jedes Gerichtsverfahren und meist auch ohne Rücksicht auf Begleitpersonen exekutiert werden können. Solche Exekutionen haben unter Obama enorm zugenommen.

Besonders bizarr im Zusammenhang mit der US-Wahl und der unglaublichen Naivität, die insbesonders im deutschsprachigen Raum über Obama besteht, wirkt auch ein kleiner Nebenschauplatz der US-Wahl. So haben die liberalen Kalifornier, die überwiegend im Obama-Lager sind, bei einem Referendum am Dienstag gegen die Abschaffung der Todesstrafe votiert. Von Obama und seinen Hollywoodfreunden, die ihn massiv unterstützten, gab es hier im gesamten Wahlkampf de facto keine medial bekannt gewordenen und ablehnenden Statements. Interessant ist dies deswegen, weil in westlichen Mainstream-Medien immer das Bild „Demokraten gegen Todesstrafe, Republikaner für die Todestrafe“ gezeichnet wird, eine Analyse, die bei genauer Betrachtung allerdings nicht so stimmt.

Dass die katholische Kirche keine große Freude an der Obama-Wahl hat, hat schon gestern Kardinal Timothy Dolan als Präsident der US-Bischofskonferenz Obama erkennen lassen. “Wir werden weiterhin eintreten für die Verteidigung des Lebens, der Ehe und unserer ersten, wertvollsten Freiheit, der Religionsfreiheit”. Eine klare Ansage an die Obama-Politik der letzten Jahre.

Noch ein Nachtrag: Die katholische Kirche hat übrigens durchaus auch einige Erfolge bei den verschiedensten Referenden erzielt. So wurde beispielsweise im liberalen Massachusetts ein Referendum zur Freigabe der Euthanasie knapp abgelehnt.

kathTube: Auszüge aus der Exit-Poll-Analyse von FoxNews



kathTube: Zum Schmunzeln - DVD-Debatte zwischen Romney und Obama auf Schwäbisch




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