Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  10. R.I.P. Martin Lohmann
  11. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  12. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  13. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  14. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  15. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

Bielefeldt sieht Defizite bei Religionsfreiheit in Deutschland

7. November 2012 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt: Vor allem in Europa gebe es eine Tendenz, das Religiöse zu privatisieren, doch stehe dies im Widerspruch zur UN-Menschenrechtserklärung, die Freiheit zur öffentlichen Religionsausübung vorsieht


München (kath.net/KNA) Der UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt sieht Defizite bei der Religionsfreiheit in Deutschland. Die Debatte um das Beschneidungsurteil habe ein «erschreckendes Maß antireligiöser Ressentiments» zum Vorschein gebracht, sagte der Erlanger Professor am Montag in München. Auch wenn es um die Religionsfreiheit hierzulande im Allgemeinen gut bestellt sei, «haben wir keinen Anlass zu meinen, wir hätten die Diskussion historisch abgeschlossen». Bielefeldt äußerte sich bei einer internationalen Konferenz zum «Menschenrecht Religionsfreiheit», die die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung und die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio ausrichtet.

Vor allem in Europa gebe es eine aktuelle Tendenz, das Religiöse zu privatisieren, erklärte Bielefeldt. Dies stehe im Widerspruch zur UN-Menschenrechtserklärung, in der die Freiheit zur öffentlichen Religionsausübung grundgelegt sei. Auf einem guten Weg sieht der Sonderberichterstatter Deutschland bei der Integration des Islam. Es sei richtig, die gewachsenen Kooperationsbeziehungen zwischen Staat und Kirchen «durchzulüften» und die «Realität der Präsenz des Islam» zu berücksichtigen. Positiv sei etwa die Einrichtung von islamischen Lehrstühlen an staatlichen Universitäten. Gleichwohl seien noch viele Fragen ungeklärt.


Bielefeldt sagte, die Religionsfreiheit als Menschenrecht sei weltweit bedroht. In der Berichterstattung der Medien komme dies nicht immer angemessen zum Ausdruck. So sei etwa kaum bekannt, dass Usbekistan «zu den härtesten Verletzerstaaten» gehöre und neben Christen die Zeugen Jehovas zu den «am meisten verfolgten Religionsgemeinschaften» zählten. In Myanmar seien es Buddhisten, die derzeit die muslimische Minderheit vertrieben. Testfall für viele Länder sei der Umgang mit Religionswechslern.

Der UN-Sonderberichterstatter warb für breite Bündnisse zum Schutz religiöser Minderheiten weltweit. Christen, liberale Muslime, aber auch Nichtgläubige sollten sich zusammenschließen und «zivilgesellschaftliche Solidarität» üben, um Hasspredigern den Boden zu entziehen. Mehr Fantasie sei auch in der interreligiösen Gesprächskultur nötig. Bielefeldt würdigte dabei die Aktivitäten der Gemeinschaft Sant'Egidio. Darüber hinaus seien aber katholische Akteure bei internationalen Treffen von Nichtregierungsorganisationen «ganz wenig präsent». Es sei an der Zeit, «neue Formen sozialen Auftretens» zu entwickeln.

In Deutschland gibt es nach Bielefeldts Einschätzung zu wenig «Leute, die systematisch über Religionsfreiheit arbeiten». So bestehe die Gefahr, dass dieses Grundrecht «aus der Agenda der Menschenrechtsarbeit herausfällt».

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Religionsfreiheit

  1. Religionsfreiheit in den USA: Florida schneidet am besten ab
  2. Warnung vor Einschränkung der Religionsfreiheit in den USA
  3. Nicaragua: Ortegas Regime schließt Radio Maria
  4. Keine Torte für Feier einer ‚Geschlechtsumwandlung’ – christlicher Bäcker erneut vor Gericht
  5. Katholisches Ehepaar kämpft vor Gericht um Zulassung als Pflegeeltern
  6. US-Höchstrichter warnt vor Einschränkungen der Religions- und Redefreiheit
  7. Trump verspricht Christen Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung
  8. Gericht verpflichtet Fluglinie Southwest Airlines zum Training über Religionsfreiheit
  9. 16 US-Abgeordnete verurteilen Prozess wegen ‚Hassrede’ gegen finnische Politikerin
  10. UNO-Bericht: Religionen sollen ‚LGBT-Rechte’ akzeptieren






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  5. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  6. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böss: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  9. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  10. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  11. Bischof Varden: „Ich denke, wir dürfen sagen, dass bei uns die Säkularisierung jetzt zu Ende ist“
  12. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  13. Großbritanniens bekanntester Moderator bittet Tennisstar Novak Djokovic um Entschuldigung
  14. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  15. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz