Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Proaktiv für das Leben
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Zur EKD-Synode: Sind alle Fundamentalisten gleich?

6. November 2012 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Innerevangelische Kritik am Gebrauch des Begriff „Fundamentalismus“ u.a. auch durch EKD-Präses Nikolaus Schneider: Von Wolfgang Polzer / idea


Wetzlar (kath.net/idea) Fundamentalismus ist nicht nur ein böses, sondern auch ein gefährliches Wort. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden religiöse Fundamentalisten gleichgesetzt mit Terroristen, die im Namen ihres Gottes morden. In Kreisen der evangelischen Kirche hat man sich angewöhnt, pauschal zu behaupten, Fundamentalisten gebe es nicht nur im Islam, sondern in allen Religionen – natürlich auch unter Christen. Damit wird unterstellt, alle seien gleich brutal und menschenverachtend.

Unterschiedliche „Breitenwirkung“

Auch der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), hat sich diese Redeweise zueigen gemacht, zuletzt im Ratsbericht vor der EKD-Synode in Timmendorfer Strand.

Als Beleg führte er den US-Prediger Terry Jones an, der mit seiner Koranverbrennung islamische Extremisten zu blutigen Racheaktionen provozierte. Auf Nachfrage nannte Schneider noch extremistische Christen in den USA, die Menschen auf dem Weg zu Abtreibungskliniken ermorden. Er räumte freilich ein, dass die „Breitenwirkung“ der christlichen Fundamentalisten nicht so groß sei wie die der islamischen.


Differenzierte Darstellung nötig

Wohl wahr: Während allein Terroristen vom Schlage der Shabab-Miliz in Somalia und Kenia und der Gruppe „Boko Haram“ in Nigeria im vergangenen Jahr Hunderte von Menschenleben auf dem Gewissen haben, sind in den USA seit 1992 sieben tödliche Anschläge von Abtreibungsgegnern verübt worden. Das sind wahrlich sieben zu viel, und christliche Abtreibungsgegner haben auch auf diese Bluttaten mit Abscheu reagiert, denn keiner dieser Mörder kann sich dabei auf den christlichen Glauben berufen. Doch wer vor Fundamentalismus warnt, dem stünde es gut an, die Dimensionen differenziert darzustellen. Dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr 40 Millionen Kinder im Mutterleib getötet werden – und gewiss nicht von Fundamentalisten – sei hier nur am Rande erwähnt.

Christen sind der Feindesliebe verpflichtet

Für den EKD-Ratsvorsitzenden steckt hinter jedem Fundamentalismus die gleiche Geisteshaltung. Stimmt das? Islamische Terroristen berufen sich in perverser Weise auf den sogenannten „Heiligen Krieg“, den ihnen ihre Religion gebiete. Hingegen können sich christliche Fundamentalisten niemals auf eine solche Basis berufen. Denn zu den Grundfesten des Glaubens an Jesus Christus gehört die Nächsten- und Feindesliebe. Ja, es gibt Christen auch in Deutschland, die sich auf das Fundament ihres Glaubens berufen und die Bibel als Gottes Wort wörtlich nehmen. So hat zum Beispiel der Direktor des Gemeinde- und Gemeinschaftsverbandes „Evangelische Gesellschaft für Deutschland“, Andreas Klotz (Radevormwald), zumindest gewagt, die Frage zu stellen, ob es richtig sei, wenn man auf den so verstandenen Begriff des biblischen Fundamentalismus verzichten könne. Freilich scheuen andere Evangelikale wegen des Missbrauchs diesen Begriff.

Terroristen und Bibeltreue in einem Sack

Wie auch immer: Die Redlichkeit gebietet es, nicht undifferenziert von Fundamentalismus zu
sprechen. Sonst steckt man Terroristen und Bibeltreue in einen Sack und haut auf sie ein. Das sollte man in der evangelischen Kirche nicht tun.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Albertus Magnus 6. November 2012 
 

@placeat tibi

.. weil sich templer, wenn man seine Beiträge so verfolgt, nach einem \"christlich motivierten Gemetzel\" seht. Und dies hat wirklich nichts mehr mit dem christlichen Glauben zu tun. Selbst dann nicht, wenn man als Christ auch das Recht hat, in Notwehr einen Menschen zu töten. Wem soll es denn nützen, wenn einer so seine Rachegelüste zu befriedigen will? Würde man dem nachgeben, so schadete man der Sache Jesu noch mehr als die sieben oben erwähnten Mördern von Abtreibungsärzten.
Und ausserdem: \"Selig sind die, die Frieden stiften ...\" (Mt 5,9)


1
 
 placeat tibi 6. November 2012 
 

Soll wohl heißen:

jeder der feste Prinzipien hat, sei potentieller Terrorist.

Und warum so viel rot bei @Templer?
Das Gebot heißt: \"Du sollst nicht morden!\"
Töten z.B. in Notwehr wie in rechtlich legitimen Situationen, z. B. als Soldat im Krieg fällt da nicht drunter.

Und richtig: so was wie die Morde an den Abtreibungsärzten ist in nichts durch irgendein Fundament des christlichen Glauben gerechtfertigt, sie sind Todsünden: also waren diese Mörder eben keine \" christlichen\" Fundamentalisten, ist doch ganz leicht draufzukommen, Herr Präses, oder?


2
 
  6. November 2012 
 

Fundamentalisten

\"Dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr 40 Millionen Kinder im Mutterleib getötet werden – und gewiss nicht von Fundamentalisten – sei hier nur am Rande erwähnt.\"
Die Mörderinnen sind Fundamentalisten des Egoismus.


2
 
 Maria die Zuhörerin 6. November 2012 
 

Christlicher Fundamentalismus - Gefahr?

Also, wenn ich die Bibel als die Grundlage meines Glaubens nehme, bin ich dann ein Fundamentalist? Wenn ein einzelner Christ mit Gewalt seine Überzeugung durchsetzen will, tritt er in Gegensatz zur Lehre Christi. Gewaltanwendung wird im Neuen Testament untersagt, bei islamischen Fundamentalisten wird Gewaltanwendung gegen Andersgläubige vom Koran gedeckt, sogar gefordert. Bisher habe ich noch nicht gehört, daß christliche \"Fundamentalisten\" ihre Postion mit Gewalt durchsetzen wollen. Die Bibel ist für sie das absolut wahre Wort Gottes, aber dies ist für keine Gesellschaft gefährlich. Sie stellt keine Gefahr dar, solange sie andere Meinungen toleriert. Nur wer anderen seine Ansichten aufzwingt, wird zur Gefahr.


2
 
 punctum 6. November 2012 

Scheider ist Wiederholungstäter!

Er hat den selben Nonsense auch vor der Evangelischen Akademie in Tutzing vorgetragen und ist von Hendryk M. Broder maximal abgewatscht worden für seine Tendenz zur wirklichkeitsverzerrenden \"Selbstgeisselung\".
Hier der Video-Beleg:
http://www.youtube.com/watch?v=R1K9hmWRT-s


3
 
  6. November 2012 
 

Das töten eines Menschen ist nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar? Dies ist sehr wohl vereinbar. Wie sonst hätte Kaiser Konstantin der Grosse wohl von Christus in die Schlacht geführt werden können? \"Siege in diesem Zeichen\".

Natürlich ist es Falsch einen Abtreibungsarzt zu ermorden aber es ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen einen Menschen zu töten. Es heisst auch \"du sollst nicht morden\" und nicht \"du sollst nicht töten\". Das Christentum ist nicht pazifistisch sondern realistisch. Das Friedensreich kommt am Ende der Zeit und nicht vorher.

Es heisst auch nicht \"baue das Friedensreich bis ich dann komme\" sondern \"folge mir nach\" und \"am Ende wird Jesus wiederkommen und das Friedensreich errichten. Das macht aber ER und nicht WIR. Und woher wissen wir dass die Abtreibungen nicht ein Hindernis sind zu ihm? Was ist wenn er das richtig, richtig scheisse findet?

Templarii


3
 
 Waldi 6. November 2012 
 

Wenn Präses Schneider...

über Fundamentalisten spricht, habe ich immer den Eindruck, als ob er, mit anderem Vorzeichen, über sich selber spricht. Wenn es um die katholische Kirche geht, hat seine offen zur Schau gestellte Abneigung durchaus gewaltlose, fundamentalistische Züge!


3
 
 punctum 6. November 2012 

Sind die Fundamente ungleich,

dann sind es die jeweiligen Fundamentalismen auch!
Der Koran ruft an mehreren Stellen zur Ermordung von Ungläubigen auf (Sure 9, 5; 2,191; u.ö.), zur Unterdrückung von Frauen bis hin zur Legitimation von ehelicher Gewalt gegen sie, zum allgemeinen Jihad im Dienste der verbreitung des Islam usw. usf.
Das Neue Testament ist frei von solchen religiösen Perversionen.
Sind die Fundamente ungleich, können die jeweiligen Fundamentalismen auch nicht gleich sein. US-amerikanische Biblizisten laufen jedenfalls nicht mit Sprengstoffgürteln herum, sie veranstalten keine Blutbäder in Cafes und Bussen, sie brennen keine Gotteshäuser nieder und massakrieren auch nicht wahllos Gläubige einer anderen Religion beim Verlassen gottesdienstlicher Veranstaltungen, sie lenken keine Verkehrsflugzeuge in Hochhäuser usw. usf.
Alles dies hören wir NUR von Mohammedanern. Und diese rechtfertigen ihr Tun mit Hinweis auf den Koran.


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christentum

  1. Christliche Literatur als Schlüssel zu einer verborgenen Welt
  2. Burkina Faso: Christen und Muslime stehen nach Massaker zusammen
  3. Pakistan: Imam ergreift Partei für Christen unter Blasphemie-Verdacht
  4. Viel Schatten und einige Lichtblicke: „Kirche in Not“ Bilanz für 2020
  5. „Geburt des Sohnes Gottes begründet Einzigartigkeit des Christentums“
  6. „Die Christen im Libanon sollen auf die Hilfe von ,Kirche in Not’ zählen können“
  7. Libanon: Junge Christen leisten Nothilfe für Überlebende der Explosion von Beirut
  8. „Wurzeln und Identität der Christen werden verwischt“
  9. Marokko: Christen müssen ihren Glauben oft heimlich leben
  10. Algerien: In den Fußstapfen von Charles de Foucauld






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  12. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  13. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz