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Jahr des Glaubens: die lebensrettende Medizin für die ganze Kirche

18. September 2012 in Aktuelles, 21 Lesermeinungen
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Kardinal Brandmüller fordert von Theologie, Unterricht und Predigt die „Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche“. Der Zustand der Lähmung und Schwäche des deutschen Katholizismus muss überwunden werden


Aschaffenburg (kath.net)
kath.net dokumentiert die Predigt von Walter Kardinal Brandmüller (Foto) anlässlich der Abschlussmesse des Kongresses „Freude am Glauben“ am 16.9.2012 in voller Länge:

„Freude am Glauben“ hat uns an der Schwelle zum 50. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils zusammengeführt, und mit diesem Tag soll nach dem Willen des Hl. Vaters für die ganze Kirche ein „Jahr des Glaubens“ beginnen. „Porta fidei“, Tor des Glaubens, lauten die Worte, mit denen das Apostolische Schreiben beginnt, mit dem Papst Benedikt XVI. dieses Jahr einleitet.

Doch: Sollte nicht jedes Jahr ein „Jahr des Glaubens“ sein? Gewiss! Aber zeigt uns nicht ein nüchterner Blick auf unsere Tage, dass nicht nur die Welt, sondern die Kirche selbst eine die Fundamente erschütternde Krise des Glaubens erlebt, erleidet? Da nun fordert uns der Nachfolger des hl. Petrus auf, das Tor zum Glauben beherzt zu durchschreiten, damit dieses 50. nachkonziliare Jahr ein wahres Jahr des Glaubens, des Heiles werde. Porta fidei - das kann zweierlei bedeuten: das Tor, das uns in den Glauben eintreten lässt, und: das Tor, das uns der Glaube eröffnet. - Beides wollen wir bedenken.

I.

Zuerst sollten wir uns aber fragen, was denn das sei: „Glauben“. Da nun gilt es auch zu sagen, was Glauben nicht ist. Anders als nicht wenige meinen, besteht Glauben keineswegs in tiefen Gemütserlebnissen, erhabenen, feierlichen Stimmungen und Gefühlen oder religiösen Erfahrungen. All das kann erfreulich sein, kann dankbar erlebt werden, aber Glauben, wahrer Glaube, beginnt erst da, wo all das aufhört, was manche dafür halten. Was aber heißt dann in Wahrheit „Glauben“? Glauben heißt zunächst – rein menschlich gesehen – zu sagen: Ich glaube Dir, ich glaube, dass es wahr ist, was Du sagst. Diesen Glauben üben wir vielmals Tag um Tag zwischen Mensch und Mensch. So geht es auch zwischen Mensch und Gott. Da erinnern wir uns aber an das Sprichwort: Trau schau wem! Glauben, gerade das „An-Gott-Glauben“ ist doch kein Sprung vom 7-Meterbrett mit verbundenen Augen in ein Becken, in dem vielleicht Wasser ist! Nur dann kann ich glauben, wenn ich den, dem ich glauben will, als wahrhaftig, zuverlässig erkannt habe. Hier ist nun der Einsatz unserer Vernunft gefordert, mit der wir die Glaubwürdigkeit dessen prüfen müssen, der mit einer Botschaft an uns herantritt. Ein Glaube ohne Vernunft kann tödlich sein. Wenn aber diese Prüfung geschehen ist, dann kann jenes bewußte Ja zur Botschaft Jesu Christi und jene vertrauensvolle Hingabe an ihn geschehen, die wir Glaube nennen. So ist es zunächst unsere Vernunft, die uns das Tor zum Glauben eröffnet - und die Gnade Gottes gibt uns Impuls und Kraft, die Schwelle zu überschreiten.


Ein ebenso intellektuelles wie existenzielles Ja zur Botschaft des Evangeliums – das ist echter Glaube. Glaube bedeutet aber nicht nur jenes Ja zur Botschaft Jesu Christi. Wenn wir von Glauben sprechen, dann meinen wir auch den Inhalt dieser Botschaft. Der Glaube – sagt der Apostel – kommt vom Hören, vom Hören auf die Boten, und das sind die Apostel und ihre Nachfolger – Papst und Bischöfe. Durch ihre lebendige Verkündigung kommt uns die von Gott geoffenbarte Wahrheit zu. Es ist die Kirche, die uns die Heilige Schrift an die Hand gibt und sie erklärt. Sie tut es durch die Lehre der Päpste und Konzilien, der Kirchenväter und der Heiligen. Glauben kann man nicht allein, nur in der alle Erdteile und Zeiträume umgreifenden Gemeinschaft der Kirche. Glaube ist kein Ego-Trip, ist kein Speisen à la carte bei dem nur jeder das auswählt was ihm schmeckt: Glauben ist notwendigerweise das Ja zum ganzen und unverfälschten Glaubensgut der Kirche. Dieses Ja erweist sich dann als echt, wenn wir in unserem Denken, Entscheiden und Handeln mit Gott und seinem Wort ebenso realistisch rechnen wie mit dem Stand unseres Bankkontos.

II.

Vom „Tor des Glaubens“ sprich der Hl. Vater. In der Tat tut sich uns, im Augenblick, da wir zu glauben beginnen, ein Tor auf, das uns einen Zugang zu einer Welt eröffnet, die menschlichem Begreifen, menschlicher Vorstellungskraft gänzlich unzugänglich ist, die dennoch wirklicher ist als alle menschlich-irdische Wirklichkeit. Gott, Gnade, Ewiges Leben, Teilhabe des erlösten Menschen an der göttlichen Natur, Kirche als Geheimnisvoller Leib Christi all das sind nicht bloße blutleere Begriffe, sondern lebensvolle Wirklichkeiten, wirklicher als alles, was wir mit den Augen sehen und mit Händen greifen können.

Zu all dem gelangen wir, wenn wir das Tor des Glaubens durchschreiten und den Weg des Glaubens betreten.
Wenn wir nun die Heiligen, die Großen des Glaubens fragen, wie sie diesen Weg erfahren, bewältigt haben, dann werden sie uns – der Ausnahmen sind nicht viele – gewiss von lichtvollen, trostvollen Augenblicken von tiefer innerer Gewißheit und Geborgenheit berichten. Sie werden von der Kraft der Gnade erzählen, die sie die Hindernisse des Egoismus, der Schwäche, des Zweifels immer wieder überwinden ließ. Ja, all das ist wahr und auch uns nicht fremd. Aber fragen wir weiter - etwa den hl. Johannes vom Kreuz oder Mutter Theresa - dann werden wir von dem Dunkel, der Kälte, der dürren Wüste hören, durch die der Weg des Glaubens auf weite Strecken hin führt.

Da nun bedarf es unerschütterlicher Treue, da ist Durchhaltevermögen, Geduld und Vertrauen gefordert. „In patientia vestra possidebitis animas vestras.“ „Muss ich auch wandern durch finstere Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir“ (Ps. 23,4)

Vom Tor, das uns den Weg des Glaubens eröffnet war die Rede. Nun aber sagt der hl. Ambrosius: Wir selbst haben, unsere Seele hat auch ein Tor! Er zitiert Ps. 24: Ihr Tore hebt euch nach oben, hebt euch ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit.“ Wenn du – meint der hl. Ambrosius – wenn du das Tor deines Glaubens auftun wolltest, wird der König der Herrlichkeit zu dir eintreten. „An diese Pforte klopft Christus an. Tu ihm auf, er will eintreten und seine Braut wachend finden“ (Zu Ps. 118 CSEL 62, 258f).

Wenn er jetzt hier stünde, dann könnten wir den Heiligen fragen: Tür der Seele öffnen: wie macht man das? Die Antwort könnte kaum anders lauten als: scheue nicht den steilen Weg, der durch Wüste, Dunkel und Kälte führt. Werde nicht müde und achte nicht der schmerzenden Füße! Das heißt aber nichts anderes als tägliche Übung des Glaubens.

In früheren Zeiten lehrten die Moraltheologen – wenn von der Tugend des Glaubens die Rede war – man müsse öfters, zumal bei besonderen Gelegenheiten, einen bewussten Akt des Glaubens vollziehen: „O mein Gott, ich glaube alles, was du geoffenbart hast und uns durch deine heilige Kirche zu glauben lehrst. Vermehre, o Gott, meinen Glauben!“

Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. War einstmals der Glaube eher selbstverständlich und Unglaube die Ausnahme, so verhält es sich heute gerade umgekehrt. Konnte man einstmals von einem gesellschaftlichen, kulturellen Umfeld sprechen, das vom christlichen Glauben geprägt war, das den Glauben des einzelnen eher stützen konnte, so muss sich heute der Glaube jedes einzelnen Katholiken in einem mehrheitlich glaubenslosen wenn nicht glaubensfeindlichen Umfeld täglich neu behaupten. Soll dies gelingen, ist das tägliche bewusste „Ja, ich glaube“ notwendig. Die Bitte um Bewahrung, Vertiefung und Stärkung des Glaubens gehört zum täglichen Gebetsprogramm. Vonnöten ist aber auch das Bemühen um eine immer bessere Kenntnis der Glaubenslehre und Glaubenspraxis der Kirche.

III.

Dieses „Jahr des Glaubens“ hat der Heilige Vater uns, der ganzen Kirche wie eine lebensrettende Medizin verordnet. Dieser „Verordnung“ geht die Diagnose voraus, daß die Katholiken – ich sage bewusst nicht: die Kirche – namentlich in Mitteleuropa von einem tiefgreifenden Glaubensschwund befallen sind. Über die Symptome dieser existenzbedrohenden Krankheit ist schon vieles gesagt worden, was hier nicht zu wiederholen ist.

Eines ist aber klar: In diesem Zustand der Lähmung und Schwäche, in dem zumal der deutsche Katholizismus sich seit Jahrzehnten dahinschleppt, sind wir nicht in der Lage, den elementaren Sendungsauftrag zu erfüllen: Geht, verkündet das Evangelium, macht alle Menschen zu meinen Jüngern, denn: wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet!

Vom Dialog ist im ganzen Evangelium mit keinem Wort die Rede. Zeugnis geben vom Heil, das Christus gebracht hat, Verkündigung seiner Botschaft - das ist das Gebot auch unserer geschichtlichen Stunde.

Wie dies geschehen kann, fragen wir?
Eine Klarheit der Begriffe und Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche ist von den Lehrern der Theologie, dem Religionsunterricht, der Predigt und Erwachsenenbildung zu fordern. Die modernen Kommunikationsmedien sind in den Dienst der Verkündigung zu nehmen und dergleichen mehr.

Das Wirksamste aber ist das Lebenszeugnis jedes einzelnen Katholiken. Hierher gehört auch das Wort von der„Entweltlichung“ der Kirche, mit dem Papst Benedikt die offiziellen deutschen Katholiken sosehr erschreckt hat. Ihm ging es dabei nicht um die Kirchensteuer. Ihm klang das Pauluswort im Ohr: Macht euch nicht gleichförmig dieser Welt! Erneuert euer Denken! Der Christ kann und darf sein Denken, Urteilen und Entscheiden eben nicht nach den Maßstäben der gottvergessenen Gesellschaft von heute ausrichten, sondern am Evangelium Jesu Christi. Wenn dann ein Katholik sich nicht vom ungehemmten Gewinnstreben beherrschen lässt, wenn er im Handel und Wandel nicht betrügt und übervorteilt, wenn ihm eheliche Treue heilig und Güte und Liebe im Umgang mit dem Nächsten, wenn ihm dann auch das diskrete doch klare Bekenntnis – wenn ihm all das selbstverständlich ist – dann, ja dann wird dieser Christ zum Magneten, der mit starker Kraft manchen anzuziehen vermag, der bislang fern von Jesus Christus und seiner Kirche gelebt hat.

Eben das - und nicht pastorale Strukturreformen und Strategien - war auch das Geheimnis der erstaunlichen Ausbreitung des Glaubens in den ersten Generationen nach den Aposteln. So jedenfalls sagt es uns die neuere Forschung.

IV.

Die gesellschaftlichen, kulturellen Bedingungen, unter denen der Glaube an Christus heute gelebt und bezeugt werden muss, gleichen in Vielem denen der ersten Jahrhunderte nach Christus. Wie damals die Zukunft dem Glauben gehört hat, so kann es heute wiederum geschehen, wenn wir alle Müdigkeit und Resignation von uns werfen. Gaudium Domini fortitudo nostra - sagt der Prophet, und wir haben es in diesen Tagen erlebt.

In dieser Freude am Glauben brechen wir beseelt von neuer Kraft von Aschaffenburg auf in unseren Alltag. Amen.


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Lesermeinungen

  19. September 2012 
 

Bravo Card. Brandmüller !!!

\"Vom Dialog ist im ganzen Evangelium mit keinem Wort die Rede.\"

Der Mann spricht mir aus der Seele ! Steht nicth geschrieben: \"Die Wahrheit wird Euch frei machen\" ?
Und WER die Wahrheit ist, das sollte einem mit der Bibel vertrauten Menschen vor keine unlösbare Aufgabe stellen ... oder ?


2
 
 lolly 19. September 2012 
 

so so

@placeat tibi
sehr schnippischer, unsymphatischer Unterton in ihrem Post.
Brandmüller ist schon einige Jahre in Rom...und das er kein \"Pastoral\" sondern Historiker/Wissenschaflter ist, wissen sie ja. die die in Deutschland den Bischöfen vorangehen - zb. EB Zollitsch, wird hier ja regelmäßig verunglimpft. (siehe neuster Post zu Synode)
Nochmal, es bringt nichts, von Rom immer \"Hätte, müsse, wenn und aber\" mit erhobenen Zeigefinger zu schelten, sondern die die in der D-Kirche aktiv sind müssen anpacken. Auf Chrisus schauen!

@girsberg74
Ich hatte ja eine Frage formuliert. Habe mich nicht ausschließlich auf Kardinal Brandmüller bezogen. Er war eher stellvertretend gemeint mit denen die \"hinter\" der Vatikanmauer leben und die Kirche leiten.

Ich denke man kann die deutsche Kirche nur verstehen und verbessern, wenn man darin lebt und eingebunden ist.


0
 
 Herbert Heek 19. September 2012 
 

Gute Predigt des Kardinals zum Kongress Abschluss

Die zum Abschluss des Kongresses im Pontifikalamt gehaltene Predigt von Kardinal Brandmüller in der Stifts-Basilika war nicht nur für die Kongressteilnehmer gedacht. Der Kardinal wollte wohl alle Christen, Laien, Priester und auch die Bischöfe von Deutschland mit dieser wichtigen Botschaft erreichen.
Herbert Heek
(NOVA MILITIA IESU CHRITSTI)


2
 
  19. September 2012 
 

Die Kraft des Latein(s)- ohne Latein heilloser Wirrwarr

Die Kirche ist Weltkirche ist (Welt in gutem Sinne) und kein deutscher, französischer, polnischer, spanischer usw. Provinzverein. Latein verbindet.
Das 2. Vatikanische Konzil bestätigt \"die Rolle\" des Latein (auch des Griechischen- Kyrie eleison etc.) in der hl. Messe @H.Kraft. Sie sollten sich an die Konzilsdokumente halten, sie zumindest lesen und nichts Falsches in die Welt setzen. Das Konzil betont ausdrücklich die hervorragende Stellung des Latein in der hl.Messe.
Im Übrigen kann von einer Überbetonung des Latein doch heuer keine Rede sein: es ist doch so gut wie weggefallen. Was reden Sie für einen Unfug!
Die Menschen haben ein Recht auf Latein und wollen sich nicht mit peanuts abspeisen lassen- die leeren Kirchenbänke sprechen eine deutliche Sprache.
Es kommt auf die Mischung an. Beides gehört in die hl. Messe: Latein und Landessprache.


3
 
  19. September 2012 
 

Kardinal Brandmüller

Insgesamt finde ich es gut, dass H. Kardinal Brandmüller sich zum ,Jahr des Glaubens` hier äußert. Aus seiner langjährigen Lehr-
tätigkeit und auch in der Seelsorge spricht er aus Erfahrungen, die er den anderen Menschen geben möchte. Das ,Jahr des Glaubens` muss aber noch im Vorfeld mit guten Inhalten ausgefüllt werden.
Und vor allem junge Menschen sollten wieder mehr zu Gott und zur Kirche finden. Diese Intension wäre dem ,Jahr des Glaubens` zu wünschen. Ein in Gott gelebter Glaube kann innerlich froh machen und auch andere Christen begeistern. Mit Freude glauben ist besser, als missmutig den Alltag zu be-
ginnen.
H. Kraft


1
 
  18. September 2012 
 

Lähmimng u. Schwäche der Kirche

Auch diese Lähmung und Schwäche innerhalb der Kirche ist auch bei manchen Priestern und sicher dazu bei Bischöfen zu finden. In unserem Leben ist doch alles menschlich und jeder Mensch (auch innerhalb der Kirche) hat seine Schwächen und Stärken. (Ich möchte jetzt aber nicht auf den Missbrauch hinaus). Neuaufbrüche und Neuanfänge sind auch in unserer Kirche mit Vertrauen, Mut und Zuversicht sehr not-
wendig, denn Wein und Wasser in alten Schläuchen taugt zu nichts. Wer die Stimme Gottes hören möchte, sollte auch selber nach innen hören und von dort sich auch dem anderen Menschen im Glauben öffnen können. Auch sollte und kann das ,Jahr des Glaubens` in jedem Menschen neue Wege und Perspektiven zu Gott eröffnen. ,Mit meinem Gott überspringe ich Mauern` sagte einmal eine Ordensschwester. Und sie meinte da Gott, den sie immer wieder im Gebet findet. Und dadurch kann sie selber ein inneres Glück erfahren und dies suchenden und fragenden Menschen weitergeben.
H. Kraft


1
 
  18. September 2012 
 

Card.Brandmüller

war immer ein treuer Diener der Kirche. Ich bin ihm öfter begegnet als er seine Professur in Augsburg hatte und die Pfarrei in Walleshausen mit versorgte. Daß ich mit einem zukünftigen Kardinal in´s Gespräch kam und ein Bier getrunken habe, hätte ich mir nicht träumen lassen. Heute ist meine Freude umso größer. Danke Eminenz.


1
 
  18. September 2012 
 

Jahr des Glaubens

Bei allen Visionen, die das ,Jahr des Glaubens` bringen könnte, muss die kath. Kirche auch ihre Aufgaben neu überdenken. Wichtig wäre im ,Jahr des Glaubens` auch ein Beginn der Neuevangelisierung in Europa, die ja Papst Bemedikt XVI. ein großes Anliegen ist. Und junge Christen sollten wieder mehr für Gott auch sinnvoll mit Mut, Hoffnung und Zuversicht im Glaiuben be-
geistert werden. Der Glaube kann froh machen und er muss im Alltag tragen können.
H. Kraft


1
 
  18. September 2012 
 

Kard. Brandmüller

Es wäre besonders im Jahr des Glaubens eine gute Aufgabe, wenn es den Priestern und Diakonen gelingen könnte, die jungen
Menschen wieder in die Kirche zurückzu-
holen. Junge Christen sind auch in ihrem
Leben auf der Suche nach Gott und einem Sinn im Dasein. Wir Menschen müssen dazu wieder mehr unsere Herzen öffnen. Es soll ein froher Glaube sein, den es zu ver-
mitteln gilt. Um junge Christen zu erreichen muss sich auch die Kirche von innen heraus aus ihrer Erstarrung lösen. Das Jahr des Glaubens und dieses Ja zu ihm ist für alle Christen eine Herausforderung, die uns eben zu einem lebendigen Fingerzeig Gottes werden lässt. Nur mit Zuversicht und Hoffnung kann dieses Jahr des Glaubens begonnen werden. Vor allem unsere Heiligen und das eigene Beten zu ihnen und zu Gott kann dazu eine Hilfe und ein Weg sein.
H. Kraft


1
 
 placeat tibi 18. September 2012 
 

@Lolly- nur Mut

Bevor Sie über \"dicke römische Mauern\" schwadronieren, sollten Sie neben den Tatsachen, die Ihnen @M.Schn-Fl freundlicherweise offenbarte noch zur Kenntnis nehmen, daß Kardinal Brandmüller 1953 (!) zum Priester geweiht wurde, und als solcher wirkte er bis zu seiner Kardinalsernennung 2010 (!) als solcher vorwiegend in Deutschland. Und auch jetzt noch dient er auch in D öfter in diesem Amt.
Sollten Sie also lediglich durch erhebliche Wissenlücken zu Ihrem Statement gekommen sein, ist Ihnen ja nun geholfen.
Bildungsdefizite zu beseitigen, war und ist auch immer noch großes Anliegen des Kardinals in seiner Tätigkeit als Wissenschaftler. Seine Publikationen trugen u.a. dazu bei, daß die antikatholische \"Der Fall Galilei\" - Legendenbildung, wissenschaftlich zumindest, zusammenbrach.


2
 
  18. September 2012 
 

Parallelen zu heute

Zunächst: zwischen miserere und erbarmen siehe ich eigentlich eine Deckungsgleichheit @M.Schn-Fl. Bei beiden Begriffen geht es ja um das göttlich gewirkte Geschenk des arm- oder sauber/rein-Werdens. Aber man ist sich in der Regel dessen nicht bewußt: die Begriffe werden meist wie gedankenlos gesprochen. Das sollte nicht sein, denn das Innerste des Menschen will erfaßt werden.

Es gibt kaum müdere und desinteressiertere Menschen als Christen, Kirchgänger- jedenfalls die meisten. Auch das Jahr des Glaubens wird wohl nichts ändern.
Das Evangelium kann aber für echte Heiden wieder interessant werden. So wie es im 1. christlichen Jahrtausend bei den Germanen war. Man lese mal die Parzival-Geschichte. Da eröffnen sich dem Heiden (und den Germanen insgesamt) plötzlich neue Welten. Die übermüde, sich langweilende Antike wurde von der Entwicklung einfach links liegen gelassen und abgeschafft (sie schaffte sich selbst ab).


0
 
 Smaragdos 18. September 2012 
 

Eine wunderbare Predigt! Danke, Herr Kardinal!


2
 
 girsberg74 18. September 2012 
 

@ lolly zu @girsberg74
„Christus hat sicher keine purpurtragenden Kirchenfürsten gewollt, schon gar nicht eingeschlossen hinter großen Mauern.
Christus war seinem Volk nahe“

OK, dem kann ich etwas abgewinnen – und wenn das Tragen der Standeskleidung und das Eingeschlossensein hinter großen Mauern die Hauptleistung der „purpurtragenden Kirchenfürsten“ sein sollte, dann haben Sie mich voll auf Ihrer Seite.

In Ihrem Ursprungsposting scheint das aber nicht Ihr Punkt gewesen zu sein.


1
 
 M.Schn-Fl 18. September 2012 
 

@lolly, öffnen Sie Ihre Augen

Der Kardinal, den sie eingeschlossen hinter großen Mauern sehen, war bis zu seiner Emeritierung Hochschullehrer und in täglichem Kontakt mit jungen Mneschen.
Heute reist er als Kardinal unermüdlich umher, um mit den Menschen u sprechen.
Er weiss über DIE deutschen Gemeinden sicher mehr als Sie, weil er eben ständig mit Pfarrern und mit Gemeindemitgleidern landauf und landab spricht. So auch wieder in Aschaffenburg.


4
 
 Philosophus 18. September 2012 
 

@lolly

Purpurtragende Kirchenfürsten in diesem Sinne gibt es schon lange nicht mehr! Kardinal Brandmüller hat sein ganzes Leben dem katholischen Glauben und der Kirche gedient, der Heilige Vater hat das durch seine Kardinalskreierung anerkannt. Daher hat er uns etwas zu sagen.
Kardinal Brand müller ist kein Fürst - zumindest im irdischen Sinn -, er hat keine Macht, wahrscheinlich hat er nicht einmal eine Sekretärin, der er etwas anschaffen kann.
Er ruft uns zur Treue zu Christus und seiner Kirche! Folgen wir seinem Aufruf!


3
 
 lolly 18. September 2012 
 

@girsberg74

Christus hat sicher keine purpurtragenden Kirchenfürsten gewollt, schon gar nicht eingeschlossen hinter großen Mauern.
Christus war seinem Volk nahe


0
 
 Yohanan 18. September 2012 

Gemeinsame Prämissen?

Deutsches Kirchenvolk und Amtskirche (von Christus zu den Menschen Gesandte und dafür Geweihte) hegen konträre Prämissen. Das Kirchenvolk wähnt sich als Kirche des Volkes, die Kirche gehöre dem Volk und beruft sich auf VatII. Die Amtskirche betrachtet die Kirche zu recht als ihre Sendung Christi zu den Menschen. - Dieses unterschiedliche Verständnis dessen, was Kirche eigentlich ist, führt natürlich zu äußersten Kontroversen. Ja man zerrt am Wesen der Kirche!


0
 
 lolly 18. September 2012 
 

ist es so,

dass die Lieben in Rom lebenden Kirchenfürsten immer so genau wissen wie es in den deutschen Gemeinden so ist? Was diese benötigen und wie man mit ihnen umgehen soll? danach fragt doch meist keiner... Rom ist weit genug weg.


0
 
 M.Schn-Fl 18. September 2012 
 

Ein wunderbarer Abschluss des Kongresses

und gleichzeitig eine tiefe und doch gut verständliche Einführung von deutscher Seite in das Jahr des Glaubens.
Ja, es ist noch mehr als eine Einführung. Diese Predigt ist für uns gleichzeitig ein Pilgerführer durch diese Heilige Jahr, dass nun bald beginnt.


6
 
 M.Schn-Fl 18. September 2012 
 

Barmherzigkeit

Ich sehe das etwas anders - mit Verlaub - als @Victor.
Zur Erklärung des Wortes \"Barmherzigkeit\" verwende ich das lat. Wort \"misericordia\".
cor dare heißt: sein Herz geben; sein Herz öffnen.
Gott hat sein Herz gegeben/geöffnet ( cor dare) für unsere Misere: Misericordia.
So sagt das lateinische Wort viel besser, was gemeint ist.
In der Nachfolge Christi, des Herzens Gottes, sollen auch wir unser Herz geben/öffnen für die Misere unsers Nächsten.
Und das Wunderbare daran ist, dass eine solche Nachfolge, dieses Herzöffnens, auch unsere eigenen Misere heilt.


1
 
  18. September 2012 
 

Bedeutung der Sprache/Wörter

Ich meine, daß mit dem Verlust des Latein auch ein schwerwiegender Glaubensverlust eingetreten ist. Denn das Latein ist Bürge für authentischen Glauben. Ich bete auf Deutsch und Latein und beides ergänzt sich so wunderbar.
Ein anderes: viele alt-deutsche Vokabeln des \"Glaubens\" verloren im Laufe der Zeit ihre Kraft dergestalt, daß sie fast wie Fremdwörter klingen. Bspw. das Wort Fronleichnam muß heute übersetzt werden.
Wer kennt den eigentlichen Inhalt der Wörter erbarmen, Barmherzigkeit. Oder was heißt glauben?
Erbarmen heißt \"bar\" machen- und bar heißt übersetzt: sauber, rein, nackt, bloß (wie bar-füßig). Die Bitte um Bar-mherzigkeit ist die Bitte um ein sauberes, reines Herz. Man weiß/ahnt es noch irgendwie, aber nicht mehr wirklich genau (mit der Vernunft).
Glauben heißt Ge-loben (Ge bedeutet dauernd, immer wieder)- ein dauerndes Loben- und Lieben. Denn loben und lieben (engl. love; lobe) hängen direkt miteinander zusammen.


3
 

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