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Kongregation für Glaubenslehre ist nicht Nachfolgerin der Inquisition5. Juli 2012 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Erzbischof Müller: Es darf nicht sein, dass die Einheit der Kirche Gottes gestört wird durch Ideologien, sektenhafte Art im linken oder rechten Rand die auf sonderbare Weise kollaborieren und so der Kirche schaden
Rom (kath.net) Der neue Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat in einem Interview mit "Radio Vatikan" klargestellt, dass Gott niemals ein Randthema sein dürfe. Es sei sehr wichtig, dass man das Positive und Aufbauende sowie Konstruktive des Christentums in den Mittelpunkt stelle. "Wenn wir uns auf Gott, auf Jesus Christus besinnen, dann können wir auch in der Kirche manche Spannungen abbauen. Das gilt auch für die Missverständnisse. Es darf nicht sein, dass die Einheit der Kirche Gottes gestört wird durch Ideologien, sektenhafte Art im linken oder rechten Rand die auf sonderbare Weise kollaborieren und so der Kirche schaden. Diese Gruppierungen haben leider in manchen Medien mehr Resonanz als die vielen Millionen Gläubigen, die den Weg der Nachfolge Jesu Christi gehen und Vieles und Gutes leisten für den Aufbau der Kirche, betont Müller. 
Der Erzbischof erklärte dann auch, dass die Kongregation für die Glaubenslehre nicht die Nachfolgerin der Inquisition sei, wie es ein bisschen reaktionär und konservativ in der Berichterstattung rübergebracht werde, weil man sich nicht die Mühe mache, sich mit der Gegenwart zu beschäftigen. Wörtlich sagte Müller: "Inquisition hatte ja damals 1542 die Aufgabe, die Häresien und Irrtümer ihrer Zeit abzuwehren. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Glaubenskongregation gegründet worden mit der Aufgabe, den katholischen Glauben zu fördern. Der Glaube ist ja ein Heilsereignis. Es geht um das Heil des Menschen und der ganzen Menschheit. Das möchten wir positiv einbringen. Der Heilige Vater hat ja das Jahr des Glaubens ausgerufen. Es beginnt mit dem Konzilsjubiläum und mit der Synode im Oktober. Die Glaubenskongregation hat angeregt, dass man in der Welt von heute die Kenntnisse des Glaubens vertiefen sollte. Viele Katholiken wissen leider nicht, was eigentlich unser Glaube im Inhalt nach ist und lassen sich deshalb vielleicht auch gegen die Kirche aufbringen, weil sie etwas Falsches glauben. Man soll eben nicht das Falsche und den falschen Leuten glauben, sondern man soll das glauben, was Gott für uns getan hat. Darauf dürfen wir bauen und denen vertrauen, die unsere Brüder und Schwestern sind. Die Bischöfe sind ja nichts anderes, die im Auftrag Christi das Lehramt ausüben." Angesprochen auf die Frage, was er sich von den Gesprächen mit den Piusbrüdern erwarte, erklärte Erzbischof Müller, dass das Ziel immer die Einheit der Kirche und der Gläubigen mit der Kirche sei. "Man kann nur dann katholisch sein, wenn man voll und ganz den Glauben der Kirche anerkennt. Dazu gehört auch das Lehramt und vom Lehramt ist auch das Zweite Vatikanische Konzil ein ganz bedeutender Teil." Deshalb sei es wichtig, dass auch innere Blockaden überwunden werden, die es dort bei Gruppierungen an den Rändern gäbe. Man müsse sich öffnen und Vertrauen zum Heiligen Vater haben. "Es geht nicht darum, irgendwie jemand zu zwingen oder nötigen, sondern es geht darum, dass wir der Freiheit des Glaubens und der Freiheit der Kinder Gottes aber auch die Fülle der Offenbarung anerkennen. Damit verbunden ist auch das Lehramt. Deshalb rufe er alle, die Schwierigkeiten damit haben, von Herzen dazu auf, Vertrauen zu fassen und die Einheit der Kirche sowie die Wahrheit des Glaubens zu suchen. Einheit der Kirche und Wahrheit des Glaubens bilden zwei Seiten einer Münze, so Müller.
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