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| ![]() US-Republikaner und die Grenzen katholischer Werte1. Mai 2012 in Weltkirche, 10 Lesermeinungen Die US-amerikanische Bischofskonferenz hat jetzt deutlich gemacht, dass die Ryan'sche Auffassung von katholischen Werten ohne den Segen der Kirche auskommen muss. Von Ronald Gerste (KNA) Washington (kath.net/KNA) Paul Ryan (Foto) ist ein Superstar, das jugendliche Idol des konservativen Amerika. Der eloquente und gut aussehende Kongressabgeordnete aus Wisconsin hat mit der Geschwindigkeit eines Kometen die Herzen der Anhänger der Republikanischen Partei erobert. Als verantwortlicher Autor des Budgetentwurfs der Republikaner im Repräsentantenhaus ist er fast über Nacht zu einem der mächtigsten Politiker geworden - ganz aus dem Holz geschnitzt, das vor allem den rechten Rand der Partei entzückt. Seine Verweigerungshaltung gegenüber allem, was aus dem Weißen Haus kommt, ist unerbittlich, seine Vorstellungen von der Gestaltung des amerikanischen Haushaltes sind «fiskalisch konservativ». Mit diesem Begriff wird in der US-Politik die strikte Ablehnung einer jedweden weiteren Verschuldung umschrieben, wenn diese zu mehr Staatsausgaben, vor allem im sozialen Bereich, führt. Ryan hat in kaum mehr als einem Jahr eine solche Prominenz erlangt, dass er inzwischen als möglicher Vizepräsident an der Seite Mitt Romneys gehandelt wird. Ryan hat verschiedentlich in Interviews erklärt, sein politisches Denken basiere auf seinem katholischen Glauben. Jetzt hat die katholische Bischofskonferenz der USA jedoch deutlich gemacht, dass die Ryan'sche Auffassung von katholischen Werten ohne den Segen der Kirche auskommen muss. Mit ungewöhnlicher Deutlichkeit für Wahlkampfzeiten haben die Bischöfe klargestellt, dass Ryans Budgetplan die moralischen Kriterien der Kirche weit verfehlt: «Eine gerechte Haushaltsplanung darf nicht auf unverhältnismäßigen Kürzungen bei den Armen und Schwachen basieren», heißt es. Eine Gruppe jesuitischer Wissenschaftler von der Georgetown University in Washington schrieb an Ryan, sein Budgetentwurf scheine eher die Werte seiner Lieblingsphilosophin, Ayn Rand, widerzuspiegeln als die der Evangelien Jesu Christi. Rands Appell an die Selbstsucht und ihr Antagonismus zur Religion stünden in Widerspruch zu den christlichen Werten des Mitgefühls und der Nächstenliebe. Wahlstrategisch könnten die offenen Worte einen Rückschlag für die Republikaner bedeuten - und dies nur kurze Zeit nachdem sich die Bischöfe in Fragen der Empfängnisverhütung und der Gesundheitsleistungen eindeutig an die Seite des sozialkonservativen Segments der Partei gestellt hatten. Für Romney, dem manche christlichen Wähler wegen seines Mormonentums nicht über den Weg trauen, war die Schützenhilfe der Bischöfe ein Geschenk des Himmels - und schien für Ryan den Weg als Vizepräsident zu ebnen. Ryan, dessen stramme ideologische Haltung ebenso unerschütterlich ist wie sein Selbstvertrauen, ist indes nicht der Politiker, der nach der jetzigen Schelte in Demut die andere Wange darböte. In einer Rede an eben jener Georgetown Universität belehrte er sein Publikum, dass jene, die schon lange ein Monopol über die Soziallehren der Kirche zu haben glaubten, dieses verloren hätten. Er verteidigte seine Haltung, die durch massive Einschnitten bei Sozialleistungen und einer vollständigen Ablehnung der Gesundheitsreform Präsident Barack Obamas geprägt ist. Wie für seine Parteifreunde sind seiner Ansicht nach Hilfen für Alte und Kranke möglichst zu «privatisieren» - was für viele klingt wie «abschaffen». Kern seiner Pläne sind Steuerersparnisse für Superreiche und große Konzerne. Bei der aktuellen Debatte im Kongress um Kredite für Studenten wollen die Demokraten die Erdölindustrie besteuern - Ryan und Kollegen hingegen sehen zu diesem Zweck Einsparungen bei medizinischen Vorsorgeuntersuchungen vor. Der Konflikt Ryans mit den Vertretern der katholischen Soziallehre und nun auch mit den Bischöfen macht deutlich, dass die Republikaner nur sehr selektiv Positionen der katholischen Kirche übernehmen. Der Gleichschritt bei der Ablehnung der Abtreibung wird gern betont. Doch sowohl bei der Einwanderungsreform als auch bei der weitgehenden Befürwortung der Todesstrafe könnte die Partei der Kirche kaum ferner stehen. Romney und wer immer sein Stellvertreter sein wird stehen vor der Quadratur des Kreises. (C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Foto Paul Ryan: © http://paulryan.house.gov Ihnen hat der Artikel gefallen? 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