Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  3. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  4. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  5. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  6. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes
  7. Meinungsfreiheit auf katholisch
  8. THESE: Wir haben Gott vergessen...
  9. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  10. US-Arzt gibt Freundin im Schlaf Abtreibungspillen, Baby stirbt
  11. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  12. 'Vor der heiligen Nacht von Weihnachten denkt an eine Person, mit der ihr Frieden schließen könnt!'
  13. Vatikan äußert sich nicht über Themen des Konsistoriums
  14. ‚Trans-Kinder‘: Hitzige Debatte zwischen Elon Musk und Kaliforniens Gouverneur Newsom
  15. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York

Sie stehen nicht mehr auf dem Boden der 'una sancta'

13. März 2012 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Thomas Gottschalk stochert mit Hans Küng im Nebel und ein einsamer Zwischenrufer - Von Volker Resing (KNA)


Berlin (kath.net/KNA) Thomas Gottschalk himmelt Hans Küng an. Der Tübinger Theologe schreibe so verständlich und logisch, dass auch er, der Einfältige, es verstehe. Küng habe die besondere Gabe, seine Fragen schon vorweg zu erahnen und dann zu beantworten", lobt der populäre Moderator das neue Werk des 83-jährigen. Und doch plagen den Entertainer Zweifel. Was werde man ihm dereinst an der Himmelspforte sagen, mutmaßt Gottschalk in gewohnt flapsiger Manier. Habe er das falsche Buch gelesen? «Stehe ich mit ihnen noch auf dem Boden der 'una sancta', Herr Küng?»

Ausgerechnet im Kino Babylon in Berlin-Mitte wurde am Montag das neue Küng-Buch «Jesus» vorgestellt. Im ausverkauften Saal blieben viele Fragen offen. Das Publikum war dennoch begeistert. Küng gab sich versöhnlich. Sowohl «mein früherer Kollege Josef Ratzinger» als auch er würden sich «demselben Jesus Christus» nähern. Nur mit jeweils einem anderen Zugang. Zuvor in der Fernsehsendung «Gottschalk live» hatte Küng, der 1979 die kirchliche Lehrerlaubnis verlor, es noch pointierter formuliert. «Ich bin näher an dem historischen Jesus dran als der Papst.»


Ohne diese römische Spannung kommt Küng nicht aus. Die Buchvorstellung lebt von der inszenierten Gegenüberstellung zu den Jesus-Büchern von Papst Benedikt XVI. Dies wohl auch deswegen, weil Küngs Veröffentlichung im Wesentlichen eine Wiederauflage seines Bestsellers «Christ sein» aus dem Jahr 1974 ist. Die Bücher des Papstes habe er sich auch angesehen, sagt Gottschalk. Doch bei Ratzingers Werken habe man «viel Weihrauch wegpusten» müssen, sagt der bekennende Katholik, der von seiner kirchlichen Sozialisation aus Kindertagen noch zehre.

Könne man auch ohne katholisches Milieu als Erwachsener noch von Jesus begeistert werden, fragt Gottschalk. Küng antwortet mit einem Exkurs über Buddha, Moses, Konfuzius und den Propheten Mohamed. Alle großen religiösen Gestalten verdienten Achtung. Für ihn aber sei Jesus etwas Besonderes. «Wir müssen ihn nehmen wie er wirklich war», sagt Küng. Man solle ihn nicht in Dogmen und christologische Theoriegebilde zwängen. Ohne Abgrenzung scheint Küngs Jesus nicht zu funktionieren. Gottschalks Frage bleibt unbeantwortet.

Küng bezeichnet Johannes Paul II. und Benedikt XVI. als die «Restaurations-Päpste». Er sei sich sicher, wenn Jeus heute wiederkäme, er würde die Fragen der Kirche etwa im Umgang mit Wiederverheirateten oder mit der Sexualmoral anders beantworten. Jesus aber sei der einzige Maßstab für die Kirche. Für ihn sei der Kontrast zwischen dem Leben Jesu und der heutigen Gestalt der Kirche zu groß. Er hoffe weiter auf Veränderung, sagt Küng. «Aber es geht nicht, wenn die Lämmer nur blöken.»

Gottschalk sehnt sich zum Schluss des Babylon-Gesprächs dann doch noch nach Harmonie. An Küng und dem Papst gleichermaßen beeindrucke ihn, wie zwei Männer ihr ganzes Leben so etwas Ungefährem wie dem lieben Gott widmen könnten. Und der Unterhaltungsstar fragt den Theologen, wie man das aushalte, «das ganze Leben nur im Nebel zu stochern». Küng blickt auf, schaut überrascht. Er habe keineswegs im Nebel herumgestochert. «Was das Licht ist, habe ich immer gewusst.» Das Publikum applaudiert. Nur einen Zwischenrufer gibt es. «Sie stehen nicht mehr auf dem Boden der 'una sancta'», ruft der Mann aus der zweiten Reihe nach vorne. Doch die Wortmeldung geht im Beifall unter.

(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (c) ARD


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Prominente

  1. Aus Rücksicht auf Familie – Schauspielerin Melissa Joan Hart verzichtete auf Fotos für den Playboy
  2. Viel Lob für familienfreundliche Dankesrede von Kieran Culkin bei der Oscar-Verleihung
  3. 'Ich habe jeden Tag den Rosenkranz mit meiner Oma gebetet'
  4. James Earl Jones gestorben – Die Stimme von Darth Vader war katholisch
  5. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  6. Nick Shakoour über ‚The Chosen’: Gott wirkt durch die Menschen
  7. Schauspieler Liam Neeson spricht Texte für den Advent
  8. Senta Berger zum ‚Gendern’: ‚Ob es inhaltlich richtig ist, wage ich zu bezweifeln’
  9. Brasilianischer Fußballstar Ronaldo ließ sich mit 46 Jahren taufen
  10. Country-Music Star Granger Smith beendet Karriere um Christus zu verkünden






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  4. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  5. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  6. O Adonai, et Dux domus Israel
  7. O radix Jesse
  8. O clavis David
  9. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  10. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  11. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  12. O Oriens, lucis aeternae
  13. O Rex gentium
  14. O Emmanuel
  15. Meinungsfreiheit auf katholisch

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz