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Rom: Protestbrief gegen sowjetische Kirchenverfolgung entdeckt

11. Februar 2012 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Inhaftierter Priester schrieb 1930 an Zentralkomitee der Kommunistischen Partei - Jesuit fand Dokument im Archiv des Päpstlichen Orientalischen Instituts


Rom (kath.net/KAP) Ein bisher unbekanntes Dokument über die Kirchenverfolgung in der Sowjetunion der Zwischenkriegszeit wurde nun im Archiv des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom entdeckt. Das berichtete die Stiftung "Pro Oriente" am Samstag, die sich auf einen Bericht des "Osservatore Romano" (Freitag-Ausgabe) bezog. Entdeckt wurde das in russischer Sprache abgefasste Dokument vom polnischen Jesuitenpater Eugeniusz Senko, der seit Jahren am Päpstlichen Orientalischen Institut über die kommunistische Kirchenverfolgung ab 1917 forscht.

Beim Dokument handelt es sich den Angaben zufolge um einen Protestbrief des katholischen Priesters Adolf Filipp an das Zentralkomitee der Partei, datiert vom 29. Juni 1930. Filipp war gemeinsam mit 31 weiteren katholischen Priestern auf der Insel Anzerskij - einer der Solowki-Inseln - inhaftiert. Wie das Dokument nach Rom gelangt ist, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, hieß es.


Auf den Solowki-Inseln befand sich bis zur Oktoberrevolution eine der bedeutendsten russisch-orthodoxen Klosterstädte. Nach der bolschewistischen Machtergreifung wurde dort das erste Anhalte- und Arbeitslager für politische Gegner, vor allem für Christen aller Konfessionen, eingerichtet. Das Lager auf den Solowki-Inseln bildete den Grundstein des sogenannten "Gulag". Auf der Insel Anzerskij, auf der die katholischen Priester inhaftiert waren, wurde der Gefangenentrakt ausgerechnet in der entweihten Dreifaltigkeitskirche untergebracht.

Adolf Filipps Protestbrief wurde nach Angaben P. Senkos offensichtlich ursprünglich mit der Hand geschrieben und dann auf der Maschine abgetippt - was einige Fehler bei der Schreibung der Namen der mit Filipp inhaftierten Priester erklären würde, hieß es in der Aussendung.

Im Protestbrief beschreibt der Priester die "illegalen Methoden" der "Gossudarstwennoje Polititscheskoje Uprawlenije" (GPU"), ein ehemaliger Geheimdienst der Sowjetunion. Diese hätten eine ständige Verletzung der Bestimmungen der sowjetischen Verfassung über die Gewissensfreiheit dargestellt. Filipp betonte, dass die inhaftierten Priester angesichts der "Enormität der Verfassungsverletzungen" durch die GPU nicht länger schweigen könnten, denn ein solches Schweigen wäre ein "Verbrechen". Der Priester stellte auch die unerträglichen Bedingungen im Lager dar.

Er beschrieb laut den Angaben die von der Kommunistischen Partei durchgeführte atheistische Kampagne, z. B. von der massenhaften Schließung von Gotteshäusern, extremer Steuerbelastung für Kirchen, die Verhaftung und Deportation von Geistlichen und ihren Angehörigen und den hetzerischen Aktivitäten des von J. M. Jaroslawskij begründeten "Verbandes der kämpferischen Gottlosen".

P. Senko hat den Protestbrief in italienischer Sprache herausgebracht und ihn mit Fußnoten versehen, die Zusammenhänge deutlicher machen. Bisher sei aber nicht bekannt, ob das Protestschreiben tatsächlich an das Zentralkomitee gelangte und welche Folgen die Anklage gegen den Staatsatheismus und die Vorgangsweise der GPU für den Autor hatten, hieß es.

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

  13. Februar 2012 
 

Die Sowjetunion ist ein einziger Gräuelstaat und nicht umsonst wundern sich die Osteuropäischen Staaten wie stark das im Westen ausgeblendet wird.

So schrecklich und furchtbar, es ist erst 20 Jahre her als die letzten Machhaber zurücktraten. Und die KGB Gründer lebten friedlich bis in die 90er Jahre obwohl sie gigantische Folterkulte aufbauten und hunderttausende Menschen traumatisierten..

Templarii


1
 

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